Alles, was nicht ins Thema "Beobachtungen BVB 2007" passt

  • Zitat

    Original von Gränzdrämmler


    Gegen Ende letzter Woche haben uns die Platanenblätter und der Nieselregen tatsächlich auf dem Mittleren Ring fast lahmgelegt. Da kommt einfach keine Kraft mehr, wenn du den "Steuerknüppel" bewegst. Du sitzst zuvorderst und möchtest am liebsten mit den Füssen anschieben wie bei Skateboard oder Trottinett.

    Die Schienenputzerli hätten die Verspätungen am späten Freitag Nachmittag deutlich mildern können. Dass man sie nicht machen liess, bleibt wohl eines der vielen unergründlichen Geheimnisse dieses Qualitymanagementbetriebs...

    Was ich nicht ganz verstehe ist, warum du denn bei diesem "Qualitymanagementbetrieb" immer noch einen Nebenjob ausübst, da die BVB - verfolgt man deine Statements - ja der schlimmste Betrieb westlich des Urals sein muss...

  • Zitat

    Original von Stephan Gassmann
    Was ich nicht ganz verstehe ist, warum du denn bei diesem "Qualitymanagementbetrieb" immer noch einen Nebenjob ausübst, da die BVB - verfolgt man deine Statements - ja der schlimmste Betrieb westlich des Urals sein muss...

    (Auch wenn's Off topic wird, das Thema liegt mir ebenfalls am Herzen...)

    Die Hoffnung stirbt wohl bekanntlich zuletzt, und ganz unabhängig von Gränzdrämmlers Postings fällt auch einem wie mir, der erst vor anderthalb Jahren "zugezogen" ist, einfach auf, dass die BVB nach aussen nur noch einen gesichts- und emotionslosen Eindruck ohne irgendwelchen Charme, Enthusiasmus und sonstigem "Pfupf" vermitteln.
    Das reicht vom abendlichen 15-Minuten-Takt über oft abgelöschtem Personal (Ausnahmen bestätigen die Regel, aber ein bisschen gesunde Menschenkenntnis reicht, um dies festzustellen), bis zu den langweiligsten Werbeaktionen und Informationskampagnen, die ich von einem Verkehrsbetrieb je gesehen habe. Während um diese Jahreszeit z.B. in Zürich tramfahrende Samichläuse von Plakaten grinsen, gibt's bei den BVB allenfalls sterile A5-Zettelchen, die im trüben Pressemitteilungs-Style über eine geänderte Verkehrssituation in den Weihnachts- und Silvesternächten hinweisen.

    Dass schon alleine zwischen BVB und BLT Welten bestehen, konnte ich im Sommer erleben. Ein detailliertes, buntes, grafisch ansprechendes Flyerchen - aufgelegt in sämtlichen BLT-Fahrzeugen - wies auf die Bauarbeiten bei der Linie 10 hin, inkl. kompletter Ersatzfahrpläne. Nach Abschluss der Bauarbeiten hingen dann einige Wochen lang noch ähnlich gestaltete Plakate mit dem Text "Freie Fahrt für den 10er" und einem grossen "Danke" in den Trams.
    Bei den BVB wären es grade mal wieder Pressemitteilungs-Zettelchen im A5-Format geblieben, vielleicht noch mit einem Hinweis, man solle doch bitte auf geänderte Abfahrtszeiten der Busse achten.

    Als ich in den 90ern häufiger im TNW-Raum unterwegs war, habe ich jedenfalls noch eine andere BVB erlebt.

  • @ Stephan Gassmann:

    Die Familienehre - schliesslich waren schon Vater und Grossvater Drämmler.
    Dann das Gelöbnis zu bleiben, bis ein Tram über die Grenze zu steuern ist.
    Schliesslich der Wille, einen guten Job zu tun, den Leistungsabbau zu überspielen und Fahrgästen und Personal, soweit sie sich nicht ernst genommen fühlen, etwas zurückzugeben. Alles voll loyal.

    Nebenbei: Wo denkst du über "die BVB"?

  • Naja, so off topic ist es ja nicht, denn der Thread heisst ja "Beobachtungen BVB". Hier vielleicht etwas anders ;)
    Nun ich gebe Wrzlbrnft vollkommen recht. Der Auftritt der BVB gegenüber der innovativen BLT ist schwach. Obwohl in die Selbständigkeit entlassen, haben die BVB den Schritt weg vom Staatsbetrieb noch nicht vollzogen. Schade eigentlich. Hier erwarte ich vom Management mehr innovative Ideen. Wie das aussehen könnte, haben BLT oder SBB vorgemacht. Die BVB hätten mit dem neuen Organisationsgesetz die Möglichkeit die unternehmerischen Freiheiten zu nutzen. Leider aber machen sie das nicht. Betreffend Personal stelle ich hingegen fest, dass der grosse Teil einen Wandel durchgemacht hat und zwar zum Positiven. So habe ich schon mehrmals beobachtet, dass auf Fragen von Kunden eingegangen wird, wo man früher sich fast entschuldigen musste, dass man den Wagenführer oder Buschauffeur angesprochen hat.
    Nun kurzum; Die BVB haben noch ein grosses Verbesserungspotenzial und müssen es nun möglichst rasch anwenden, damit der Wechsel vom Staatsbetrieb zu einem attraktiven und innovativen Unternehmen des Öffentlichen Verkehrs umgesetzt wird, so wie dies das Basler Stimmvolk in der damlaigen Abstimmung wollte.

  • Das ist halt so. Ich denke immer, wie schön es wäre, wenn man den 6-Minuten Takt immer noch hätte.....
    Erst vor ein paar Tagen, gab es wieder eine BLT Werbung in der Gratiszeitung 20-Minuten (!), die eine Seite lang war. Sie informierte die Fahrgäste mit beeindruckenden Facts über die Neuerungen ab dem Fahrplanwechsel, u. a. alle 3.5 Minuten ein Tram zwischen Oberwil und Basel in den Stosszeiten. Ich bin sicher, dass diese Werbung für das sehr attraktive Angebot im Leimental sicher einige neue Fahrgäste für die BLT dazugewonnen hat.
    Frage: Warum kann sich die BLT farbige Fahrgastinformationen leisten und die BVB nicht???

    Zitat

    Original von Wrzlbrnft

    Dass schon alleine zwischen BVB und BLT Welten bestehen, konnte ich im Sommer erleben. Ein detailliertes, buntes, grafisch ansprechendes Flyerchen - aufgelegt in sämtlichen BLT-Fahrzeugen - wies auf die Bauarbeiten bei der Linie 10 hin, inkl. kompletter Ersatzfahrpläne. Nach Abschluss der Bauarbeiten hingen dann einige Wochen lang noch ähnlich gestaltete Plakate mit dem Text "Freie Fahrt für den 10er" und einem grossen "Danke" in den Trams.

    Das war schon bei der Totalsanierung der ehem. TBA-Strecke so. Ich finde es richtig, dass man sich nach einer so langen Streckensperrung auch bei den Fahrgästen für ihre Geduld bedankt.

    Abschliessend kann ich sagen: Die BLT fungiert auf dem Markt, wirtschaftlich gesehen, viel moderner als die BVB. Das Beste für Basel wäre, dass man die BVB nach Vorbild der BLT modernisiert, dass sie sich in Zukunft wieder gut auf dem Markt behaupten kann.

    Einmal editiert, zuletzt von BLT Bengel (24. November 2007 um 12:14)

  • Was ich bei den BVB hauptsächlich vermisse, ist der Einsatz für die Fahrgäste und gegen die Sparpolitik. Wenn die Regierung Sparmassnahmen beim Tram beschliesst, sollten die BVB auf die Barrikaden steigen, und nicht sagen: "Vielen Dank für den Sparauftrag, wo dürfen wir noch sparen?" Eben habe ich im "TRAM" gelesen, dass VBL-Direktor Norbert Schmassmann der Luzerner Politik diktiert hat, welche 97 Massnahmen nötig sind, um den Verkehrskollaps abzuwenden. So einen Einsatz würde ich mir von der BVB-Führung wünschen.

  • @ alle

    Ich denke sparen muss nicht negativ besetzt sein. Ist doch sparen (oder besser war doch sparen) eine Basler Tugend die der ganzen Rgion Wohlstand und Ansehen gebracht hat. Mehr Geld muss nicht zwangsläufig zu mehr Leistung führen. Ideen und Kreativität sind gefragt ....

  • Betr. N Schmassmann erinnere ich daran, dass es ein Massnahmenpapier mit finanziellen Mitteln der Regierung gibt, welches zur Beschleunigung des ÖV führen soll. Trotz Aufforderung des Parlamentes wurde durch die jetzige rot-grüne Regierung noch nicht viel davon verwirklicht.

  • Das in Luzern ist aber eine total andere Situation als in Basel. Die Autos sind überall. Ausserdem ist Luzern eine Stadt mit einem grossen demographischen Wachstum. Experten sagen, dass in einigen Jahrzehnten, nach der Eingemeindung von Emmen, Luzern die zweitgrösste Stadt der Schweiz sein wird!!! Man muss sich also jetzt schon Gedaken machen, wie man die Leute transportieren will.
    -> Baut doch die Trambahn Luzern wieder auf!!!! :D

  • @ BLT Bengel:

    Die Stadt Luzern wird durch Eingemeindungen grösser, nicht weil mehr Leute nach Luzern ziehen. Das Einzugsgebiet der VBL wird nicht grösser, es gibt nicht automatisch mehr Leute zu transportieren. Trotzdem sollten die Luzerner über den Bau eines Trams nachdenken. Die Seebrücke ist jedendfalls stabil genug.


    @ Simon Zimmer:

    Nein, Sparen muss nicht automatisch negativ sein, das stimmt. Aber die Sparmassnahmen sollten die Effizienz eines Unternehmens steigern. Die BVB haben aber Leistungen und Produktionspersonal abgebaut und gleichzeitig die Verwaltung aufgebläht, also die Effizienz verringert. In der Privatwirtschaft wäre dies tödlich und die Verantwortlichen wären schon lange auf die Strasse gestellt worden. Ein paar Bürogummis weniger würde der Bevölkerung weit weniger schaden als die Ausdünnung von Fahrplänen oder die zusätzliche Luft- und Lärmbelastung durch mehr Autobusse. Vermutlich könnte man am meisten sparen, wenn man alle Beamten, die sich den ganzen Tag überlegen, wo man sparen könnte, einsparen würde.
    Im Übrigen sei dahingestellt, wieviel durch die Massnahmen nun wirklich eingespart wurde. Wenn wegen dem Abbau von Leistungen die Fahrgastzahlen zurückgehen, gehen auch die Einnahmen zurück und das ganze ist im besten Fall ein Nullsummenspiel, im schlechtesten Fall wird das Defizit nur noch grösser.

  • Luzern die zweitgrösste Stadt der Schweiz?? Wie bitte soll denn das gehen! Luzern hat heute 58'000 Einwohner (EW), die im Jahre 2010 erfolgende Fusion mit Littau (16'300 EW), zu der das Stimmvolk ja gesagt hat, erweitert die Stadt LU gerademal auf 73'300 EW. Würde man sogar noch das weiter entfernte Emmen (27'000 EW) eingemeinden, so käme LU trotzdem bloss auf 100'000 EW. Vorausgesetzt natürlich, dass die EW einer Fusion zustimmen. Früher hiess dies übrigens "Eingemeindungen". Und diese Eingemeindungen führten dazu, dass z. Bsp. Zürich vom Range eines spanischen Dorfes zu einer Möchtegern-Weltstadt wurde. dies mit vergleichsweise wenigen 330'000 EW. Diese Zahl wurde durch zwei grosse Eingemeindungen erreicht (ZH-Wiedikon, ZH-Enge, ZH-Wollishofen, ZH-Seebach, ZH-Höngg etc etc etc). Hätte Zürich - so wie Basel - aufgrund von Kantons- und Staatsgrenzen keine Eingemeindungen durchführen können, würde sich die Stadt Zürich auf das Gebiet der heutigen Altstadt beschränken und etwa 20'000 EW haben!! Gut, um ehrlich zu sein, hat Basel immerhin ein kleines Dorf eingemeindet: Kleinhüningen! Aber was hätte Basel für Chancen, wenn alle zusammengewachsenen Gemeinden fusioniert würden! Eine Stadt mit gegen 600'000 EW (mit den Gemeinden in D+F) würde entstehen. Es sei noch angefügt, dass ZH seeeehr grosszügig eingemeindet hat, denn in der offiziellen Statistik zur Raumbewirtschaftung steht nachzulesen, dass über 30% der Gemeindefläche Zürich als Land- und Forstwirtschaftszone gilt!!
    Also eine sehr landwirtschaftlich geprägte Weltstadt...

  • Die Eingemeindung von Kriens (25`349), Horw (12`565), Ebikon (11`572) und Adligenswil (5440) steht ebenfalls zur Diskussion. Der Stadtrat von Luzern verfolgt längerfristig das Ziel der Schaffung einer Gemeinde Gross-Luzern nach dem Vorbild von Gross-Zürich.

    Rechnen wir mal:

    58`000+
    27`019+
    16`300+
    25`349+
    12`565+
    11`572+
    5`440
    ....................
    = ca. 156`245 Einwohner

    -> Jetzt wirds schon langsam eng für Basel mit 165`529 Einwohner.... Bern hat man schon überholt und LU ist nun die viertgrösste Stadt.

    3 Mal editiert, zuletzt von BLT Bengel (25. November 2007 um 11:29)

  • Das ist, was ich sage: Basel hört nunmal nicht einfach am Zoo Dorenbach auf! Es wird Zeit, dass man Basel nicht als 165'000-Einwohnerstadt sieht, sondern begreift, dass die kleinlichen politischen Grenzen abgeschafft gehören. Und weiter muss ich vorausschicken, dass die genannten Gemeinden erstmal dazu bereit sein müssten, ihre Autonomie zugunsten grössenwahnsinniger Zwangsfusionen aufzugeben und sich finanziell an die Zentrumsleistungen zu beteiligen.

  • Zitat

    Original von Simon Zimmer
    Ich denke sparen muss nicht negativ besetzt sein. Ist doch sparen (oder besser war doch sparen) eine Basler Tugend die der ganzen Rgion Wohlstand und Ansehen gebracht hat. Mehr Geld muss nicht zwangsläufig zu mehr Leistung führen. Ideen und Kreativität sind gefragt ....


    Wenn sparen bedeutet, das die SBB zwar ihr Spätangebot ausbaut, ich aber Bern oder Zürich ab 23:00h ich dann nicht mehr zum Otto Wenk Platz / Riehen Süd komme, dann ist sparen für mich negativ besetzt. Selbst Pius Marrer konnte mir nur bestätigen, das man halt sparen musste, als man den letzten 34er gestrichen hat, vom 31 schon gar nicht zu reden. Toll finde ich, das ich zwar einen 2er habe bis ins Kleinbasel, aber dann halt nicht mehr weiter... Auch mit der S6 ist es nicht besser, 23:44 fährt der letzte Zug nach Riehen Süd, wenn man um 24:00 ankommt, guckt man in die Röhre. Es lebe halt wohl das Auto..:evil: