• Und noch ein weiteres Postulat (Martin Rüegg, SP Gelterkinden) mit Bezug zur "Regio S-Bahn" wurde eingereicht:

    Mit der Vorlage 2007/216 beantragt der Regierungsrat dem Landrat einen Kredit für die Modernisierung der „Läufelfingerli"-Strecke. Demzufolge sollen die Bahnhöfe im Homburgertal Flirt tauglich gemacht werden, was in erster Linie der Verlängerung und der Erhöhung der Perronanlagen gleich kommt. Diese Investition lohnt sich vor allem dann, wenn die S9 zukünftig als Bestandteil der Regio-S-Bahn über Sissach hinaus bis nach Basel geführt wird. So wird die S9 zu einem vollständigen und vollwertigen Ast der Regio-S-Bahn, die ihren Anteil an der Bewältigung der Pendlerströme leistet. Auf der anderen Seite bleibt das „Läufelfingerli" mit seinem bahnhistorischen Charakter ein Gewinn für den regionalen Tourismus. Die Bahn wird an Attraktivität gewinnen, die Fahrgastzahlen werden steigen. Damit wird sich auch der Kostendeckungsgrad verbessern.

    Ich ersuche daher den Regierungsrat zu prüfen, wie die S9 - wenn möglich bis zum 6. Generellen Leistungsauftrag (GLA) für den öffentlichen Verkehr für die Jahre 2010-2013 - bis nach Basel geführt werden kann.

    Quelle: bl.ch

  • Eine Verlängerung der S9 halte ich für sinnvoll und notwendig. Insbesondere auf die dereinst geplante Verdichtung zwischen Basel und Liestal auf Viertelstundentakt, könnte einer der beiden zusätzlichen Züge weiter Richtung Sissach-Läufelfingen-Olten fahren. Die Frage ist nur, ob die ohnehin schon stark belastete Strecke zwischen Liestal und Sissach solch einen weiteren Zug noch aufnehmen kann...

  • Tja, ..., das ist ja auch das Argument der SBB. Die Idee des Postulanten ist ja nicht neu und wurde auch schon erörtert und diskutiert (ich meine nicht hier!). Deshalb bedarf es ja des Wiesenbergtunnels, damit die entsprechenden Kapazitäten zwischen Liestal und Sissach wieder frei werden. Das bereits anvisierte dritte Gleis zwischen Lausen und Gelterkinden schafft hier nur wenig zusätzlichen Spielraum. Somit also eine eher langfristige Option, da sicherlich nicht durch den Kanton BL direkt beeinflussbar (Finanzierung?!?).

  • Kupplungssurfer: Wo willst du mit dem Güterverkehr hin? Vom Lötschberg gibt es wohl keine bessere alternative. Für den Gotthard wäre allenfalls eine Entlastung Rheinaufwärts (z.B. Region Rheinfelden) realisierbar. Dazu müsste aber die Hochrhein(?)bahn ausgebaut und mindestens teilelektrifiziert werden. Das entlastet aber nicht die Strecke im Baselbiet sondern nur die Rheinbrücke in Basel...

  • Man hat zwar eine Neat (wenn auch z.T. Einspurig), aber die Zubringerlinien werden zum neuen (altbekannten) Engpass!
    Fakt ist doch einfach, am Tag hat es kaum Platz für mehr Güterzüge. Schon jetzt werden ICF Züge in zwei Teile geführt um die Destinationen Frenkendorf und Rekingen.

    Kupplungssurfer: Hast Du eine konkretere Idee?

  • Ich wäre dafür, das der Güterverkehr vor Basel entflochten wird.
    Die Züge Richtung Gotthard sollten weiterhin via Bözberg verkehren.
    Für die Züge durch den Lötschberg hätte ich folgenden Vorschlag:
    Ab Müllheim über den Rhein nach Mulhouse, dann Richtung Belfort bis zum Bahnhof von Dannemarie. Von dort ins schweizerische Bonfol und dann via St-Ursanne - Delémont - Grenchenberg - Biel nach Bern.

    Nötige Investitionen:
    - Elektrifizierung Müllheim-Mulhouse
    - Reaktivierung Dannemarie-Bonfol
    - Verbindungskurve Alle - Courgenay (bei Porrentruy)
    - Verschiedene Doppelspurinseln

    Vorteile:
    - Entlastung der Linien Müllheim - Basel - Olten und Mulhouse - Basel
    - Keine riskanten Investitionen (Stichwort Geologie Wisenberg, man hats ja beim Sissacher Umfahrungstunnel schon gesehen...)
    - Nicht noch mehr Züge, die sich durch den Bahnhof Olten zwängen müssen.
    - Doppelspurinseln im Jura kommen auch dem Personenverkehr zugute.
    - Überwerfungen den Bereichen von Mulhouse und Biel bereits vorhanden.
    - Die Güterzüge würden durch weniger dicht besiedelte Gebiete verkehren, somit weniger Lärmbelastung.

    Nachteile:
    - Für Güterzüge ab Deutschland ca. 15km mehr Distanz als über Olten.
    - Steigungen im Jura (allerdings in die geiche Richtung wie die Simplon-Südrampe)
    - Nicht eine rein Schweizerische Angelegenheit (wobei man darin auch eine Chance sehen kann).

    Einmal editiert, zuletzt von Kupplungssurfer (20. November 2007 um 21:39)

  • Zitat

    Original von Kupplungssurfer
    Noch eine kleine Korrektur zu meinem obigen Beitrag:

    Die Linie Müllheim-Mulhouse ist bereits elektrifiziert. Somit würde diese Investition wegfallen.

    Nur rein interessenhalber, mit welcher Spannung?

  • Noch ein paar Hinweise zu den obigen Ideen:

    Die vorgeschlagene Betriebsweise würde neue Probleme im Bahnhof Mulhouse schaffen, da die Güterzüge der Deutschland - Lötschberg - Achse die Güter-und Reisezüge der Antwerpen - Strassburg - Gotthard - Achse à niveau kreuzen würden. Und die SNCF tut sich ausserhalb des Vorortsverkehrs von Paris bekanntlich sehr schwer mit wirklich dichtem Betrieb.

    Die Strecke Dannemarie - Bonfol müsste nicht nur reaktiviert, sondern für hohe Achslasten völlig neu gebaut werden. Die ebenfall für schweren Verkehr nicht geeignete Linie Porrentruy - Bonfol weist eine Maximalsteigung von 28 Promille auf.