Rätsel 42: Fahrplanwechsel vom 15. Oktober 1956..

  • Ich will mich ja nicht aufdrängen, aber ich hatte gerade die Idee für ein banales kleines Rätsel 42 - falls Stefan erlaubt.

    BVB und WSD sind heute stolz auf das "einprägsame" einheitliche 7 1/2-Minuten-Intervall tagsüber und 15-Minuten-Intervall im Spätdienst.

    Das haben sie aber nicht Ende 90er Jahre erfunden. Bereits vor über 50 Jahren galten "einprägsame" und einheitliche Intervalle.


    Meine Fragen: Ab Fahrplanwechsel vom 15. Oktober 1956...

    A.
    ...galt welches einheitliche und einprägsame Intervall auf den BVB-eigenen Tramlinien (also ohne L5, L6-Lörrach, L11 und L25):

    1.a) Montag bis Freitag tagsüber

    1.b) Samstags tagsüber

    1.c) Sonntags tagsüber ab ca. 13 h


    2.a) Montag bis Freitag im Spätdienst

    2.b) Samstags im Spätdienst

    2.c) Sonntags im Morgen- und Spätdienst


    B.
    ...hat man was getan, um trotz unvermeidlichem Hinketakt möglichst einprägsam und einheitlich zu bleiben?


    Hoffentlich nicht zu einfach.

  • Ich probier mal zur Frage A Stellung zu nehmen:
    1. (a,b,c.): 6 Minutenbetrieb.
    2. (a.b.c.): 10 Minutenbetrieb.
    Ausnahmen waren die Linien 5/15/16/26, die fuhren Werktags im 12-Minutenbetrieb statt im 6-Minutenbetrieb, da sie jeweils zu zweit eine Strecke bedienten (St-Louis-Grenze-Aeschenplatz-Heiliggeistkirche/Mustermesse-Heuwaage-Tellplatz/Tellplatz Wolfsschlucht-Bruderholz/Heiliggeistirche-Jakobsberg).Nur Jakobsberg-Bruderholz hatte den 12-Minutenbetrieb.
    Frage B weiss ich nicht.

  • @ Marcus Berger:

    Antwort zu A.1.) ist richtig.

    Antwort zu A.2.) ist falsch.

    Antwort zu B. ist offen.

    (Bemerkung 1: Du hast vollkommen Recht zum 12-Minutentakt, in meiner Erinnerung sind die L5/15 und L16/26 so untrennbar miteinander verschmolzen, dass ich sie als je 1 Linie wahrgenommen habe.)

    (Bemerkung 2: Die richtige Antwort ist doch aufschlussreich: 6-Minutentakt auch am Samstag und am Sonntag! Heute steht man sich sonntags 10 Minuten lang die Beine in den Bauch.)

  • Also, 2/3 des Rätsels sind noch zu lösen:


    A.
    Ab Fahrplanwechsel vom 15. Oktober 1956 galt welches einheitliche und einprägsame Intervall auf den BVB-eigenen Tramlinien:

    2.a) Montag bis Freitag im Spätdienst?

    2.b) Samstags im Spätdienst?

    2.c) Sonntags im Morgen- und Spätdienst?


    B.
    Und man hat was getan, um trotz unvermeidlichem Hinketakt möglichst einprägsam und einheitlich zu bleiben?


    (Tramlinien ohne Saint-Louis, Lörrach, Huningue - L5/15 und L16/26 als je eine Linie betrachtet)

  • Kleine Hilfe zur Belebung:

    1956 gab es im Spätdienst einen Hinketakt. Also nicht 15 Minuten mal 4 pro Stunde gleich 60 Minuten. Und auch nicht 12 x 5 = 60 Min. Mit dem 1956er Hinketakt wäre es also rechnerisch zur vollen Stunde nicht aufgegangen. Deswegen Frage A.

    Trotzdem lauteten die Abfahrtszeiten jede Stunde von 20 bis 24 Uhr gleich. Deswegen die Frage B.: Welchen genialen "Trick" verwendeten die Vorgänger von Fahrplanboss Urs Weber, um das Ungrade grad zu machen?

    Noch ein Tipp: Die Antwort zu Frage A. ist für viele erstaunlich (und freudig)! Bitte also auch das Unwahrscheinliche (aus heutiger Sicht) denken!

    Zur Belohnung winkt der gewinnenden Person eine Originalkopie des weltweit schönsten Grafischen, nämlich von L 5/15/16/26 aus dem Jahr 1955.

  • Versuch Frage B:

    Es könnte sich beispielsweise um einen 7/8-Minuten- oder 9/6-Minuten-Takt gehandelt haben. Auch so kann gewährleistet werden, dass die Abfahrtszeiten zu jeder vollen Stunde gleich sind.

  • A... aber der Takt war zur Spätschicht nicht dichter?... oder schon? (das würde ich heute unlogisch finden^^)

    B... Vieleicht war der Takt innerhalb der Stunde nicht gleich, aber über die Stunden betrachtet dafür schon? also z.B. 12x 4.5 min und einmal 6 min?

    Einmal editiert, zuletzt von Guggumere (25. Oktober 2007 um 22:03)

  • @ Pantograph:

    Deine Antwort zu B. ist leider falsch.

    Tatsächlich gab es den von dir erwähnten 7- / 8-Minutentakt (also nicht wie heute 7 1/2-Minutentakt) - sozusagen ein "regelmässiger Hinketakt". Am Fasnachtsdienstag 1976 beispielsweise fuhren der 3er ab Burgfelden Grenze nachmittags um .05 .13 .20 .28. 35 und der 7er/24er morgens ab Wiesenplatz um .03 .11 .18 und ab Binningen um .06 14. 21.

    Bei meiner Frage B. ist allerdings ein "unregelmässiger Hinketakt" gemeint...


    @ Guggumere:

    Deine Antwort zu B. ist zwar auch falsch, aber der Ansatz ist richtig - eben ein unregelmässiger Hinketakt. Aber eben "genial". Oder anders (und noch verwirrender) gesagt: der "regelmässigste unregelmässige Hinketakt", den man sich vorstellen kann...

    Noch ein Tipp: Der Takt im Spätdienst war deutlich besser als heute (was allerdings keine Kunst ist...).

  • Ein unregelmässiger Hinketakt wäre demnach zum Beispiel ein 8-Minuten-Grundtakt. Abfahrt um .00, .08, ... .56. Anschliessend müsste nach vier Minuten bereits der nächste Kurs auf .00 fahren.
    Dasselbe wäre auch bei einem 9-Minuten-Takt (.00, .09, ... .54, dann nach sechs Minuten wieder auf .00) oder bei einem 11-Minuten-Takt (.00, .11, ... .55 und wieder .00) möglich.

  • @ Alle:

    Kleine Erinnerung: Das Rätsel ist soo dicht vor dem Ziel. Ihr werdet doch jetzt nicht schlapp machen!?

    Offen ist noch die Frage des Taktes im Spätbetrieb der Periode 1955 / 56. Es war ein Hinketakt, und trotzdem gings zur vollen Stunde jeweils auf. Wie ist das möglich?

    Kleine Hilfe:
    Zur vollen Stunde wurde "aufgerundet".

    Noch eine kleine Hilfe:
    Der Spättakt war so attraktiv, dass jeder Fahrgast, der heute Abend aufs Tram wartete, Tränen in den Augen hätte - nicht nur wegen der Kälte, sondern auch aus Sehnsucht nach den alten Zeiten.

  • Gränzdrämmler

    Ich könnte mir folgende Antwort vorstellen:

    8 1/2 Minuten-Takt: 6 x 8 1/2 + 1 x 9 = 60.

    Ob Du das meinst, weiss ich aber nicht. Jedenfalls hat es ein solches Intervall z.B. auf Linie 3 gegeben. Da die Durchlaufzeiten deutlich kürzer waren als heute, dürften 6 Kurse gereicht haben, gleich viel wie es heute im 10 Minutenbetrieb braucht.

    Damals gab es eine kleine Krise bei den BVB, welche u.a mit folgenden Massnahmen bekämpft wurde:

    1. Aufheben von Haltestellen
    2. Ausdehnung des Intervalls
    3. Vermehrter Einsatz des neuen, schnelleren Rollmaterials, welches durch
    die Ausdehnung des Intervalls frei wurde.
    4. Verzicht auf einzelne Früh- und Spätkurse.

    Ein Teil der Massnahmen wurde noch vor dem nächsten Fahrplanwechsel rückgängig gemacht, weil sich die Frequenzen unerwartet rasch erholt hatten.

    Ein Beispiel aus den 60igern ist die Linie 11: 17 min Intervall bis Surbaum, 34 Minuten-Intervall bis Aesch.

    Was ich sehr schade finde: Die unnötigen Behinderungen der Fahrzeuge der BVB kosten sicher ein paar Millionen im Jahr. Für das Geld könnte man gewisse Abbaumassnahmen rückgängig machen, womit das System BVB wieder attraktiver würde, am Schluss würde man dann wieder mehr Geld einnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Jääjä (30. Oktober 2007 um 14:26)

  • @ Jääjä:

    Gratulation! Es ist richtig: Man rundete 1x pro Stunde um nur 1/2 Minute auf - und schon hatte man den (heute von Regierungsrat Lewin eingeforderten) "einprägsamen" Takt, der stündlich aufging.

    Abfahrtszeiten waren also 7 mal pro Stunde, etwa so:
    .00
    .08,5
    .17
    .25.5
    .34
    .42.5
    .51
    .00 (statt .59.5)

    Zum Vergleich heute bloss noch 4 mal pro Stunde, also mehr als 40%Leistungs-Reduktion:
    .00
    .15
    .30
    .45
    .00.
    Traurig!


    Also, ich fasse selber zusammen:
    Antwort A 1a-c: 6-Min Intervall tagsüber sowohl Mo-Fr als auch Sa und auch So!
    Antwort A 2a-c: 8.5-Minuten Intervall im Spätbetrieb!

    Antwort B: Genial war, dass man um lediglich 1/2 Minute aufrundete, um den Hinketakt faktisch zu "beseitigen".


    Gewinn:
    Also, Jääjä, du kriegst von mir Kopien von ein paar Grafischen Fahrplänen aus dem Jahre 1956 - eine Delikatesse!


    Rätsel Nr. 43:
    Das Rätsel Nr. 43 von Jääjä wird sîch wohl um alte Jahresberichte bzw. deren Inhalte drehen?