Neue App und Facebook-Seite warnen vor Billettkontrollen

  • Schwarzfahren ohne je gebüsst zu werden. Das verspricht die neue App Achtung Kontrolle. Die Verkehrsbetriebe Zürich finden das gut.

    Vielleicht kennen Sie die sogenannten «Flitzer-Blitzer»-Warnungen aus Deutschland. Zahlreiche Radiosender informieren ihre Auto fahrende Hörerschaft über Radarkontrollen der Polizei. In der Schweiz gibt es einen derartigen Service nicht, da hierzulande seit 2013 ein Radarwarnungsverbot besteht.

    Jetzt hat ein spitzfindiger Tüftler ein ähnliches Warnsystem für den öffentlichen Verkehr entwickelt. Die derzeit nur für iOS-Geräte erhältliche Gratis-App Achtung Kontrolle warnt Passagiere in Tram oder Bus vor Billettkontrollen. Entdeckt hat sie ein aufmerksamer 20-Minuten-Leser.

    Nutzer warnen sich gegenseitig

    Das Prinzip ist simpel: Fährt man im ÖV und gerät in eine Kontrolle, kann man andere Fahrgäste im Umkreis von bis zu fünf Kilometern über die App warnen. Weil die Anwendung dabei auf Internet und GPS zurückgreift, muss man nichts weiter machen, als die Liniennummer des kontrollierten Verkehrsmittels eintippen, um den «Alarm» auszulösen. Alle App-Nutzer in der Umgebung erhalten dann eine Push-Meldung über die drohende Billettkontrolle.

    Da sich Nutzer der Achtung-Kontrolle-App gegenseitig informieren und nicht wie bei den Deutschen «Flitzer-Blitzern» ein Radiosender seine Zuhörer warnt, ist die Nutzung der App auch nicht illegal. Dies bestätigen sowohl die Stadtpolizei als auch die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) auf Anfrage von 20 Minuten. Für Thomas Rieser, Pressesprecher bei den VBZ, ist die Achtung-Kontrolle-App auch nichts wirklich Neues. Anwendungen in Zusammenhang mit Billett- und Verkehrskontrollen würden immer wieder auftauchen.

    VBZ reagieren gelassen

    Für Rieser ist die Achtung-Kontrolle-App aus zwei Gründen unproblematisch. Erstens, weil die Kontrollen der VBZ dynamisch seien. «Ich bezweifle, dass die App schnell genug reagieren kann», so der Pressesprecher. Bei stationären Grosskontrollen könne es zwar sein, dass Fahrgäste rechtzeitig über die App gewarnt würden, «allerdings müsste eine Kontrolle sehr lange dauern, und auch dann werden wahrscheinlich nur Einzelne gewarnt», so Rieser.

    Zweitens hätte die App für die VBZ sogar etwas Positives: «Sie macht den Fahrgästen bewusst, dass kontrolliert wird.» Denn Billettkontrollen dienten hauptsächlich der Abschreckung und nicht als Geldquelle. Sie sollten die Leute vom Schwarzfahren abhalten. «Die App übernimmt somit eine Präventivfunktion», so der VBZ-Pressesprecher.

    Quelle: 20 Minuten

  • Tatsächlich haben solche Warnungen, auf was für eine Art und Weise auch immer diese geschehen, eine positive Wirkung.
    Und «hindern» den einen oder anderen an der Versuchung als Schwarzfahrer Erfolg zu haben ...

  • Naja ... ich staune ja, dass gerade Apple so etwas in ihrem App-Store zulässt, denn schliesslich handelt es sich hierbei um die Unterstützung eines ordnungswidrigen Verhaltens (Erschleichen einer Leistung) ... Apple ist ja sonst so erpicht darauf zu achten, dass ja nichts das "gute Image" ankratzen kann!

    Mein Fazit: Unnötig! Aber wenn es tatsächlich dazu hilft, das schlechte Gewissen der "professionellen Schwarzfahrer" positiv zu beeinflussen, dann lasse ich das aus liberalen Gründen zu.

  • Am besten holt sich jeder diese App und gibt munter Liniennummern auf den grade keine Kontrolle stattfindet. Dann bringen wir die Schwarzfahrer ein wenig auf Trab...

    Vorhin hatte ich die selbe Idee. Aber anscheinend ja ORTsabhängig.

  • ahh jetzt hab ich was falsch gelesen. Dachte das sei nur in Zürich am laufen.
    ahhn na dann...


    ah mist, hab ja kein iPhone.