Kein Kaffee und keine Biberli mehr am Platz: Die SBB streicht den Minibar-Service in den ICN-Zügen im Fernverkehr. Dadurch wird für die Zugreisenden auch der Kaffee teurer.
«Kaffee, Mineral, Pommes Chips, Biberli!» Der jedem Pendler vertraute Ruf hallt bald nicht mehr durch die Züge. Pünktlich auf die Fahrplanumstellung gibts schlechte Neuigkeiten von den SBB: Die rollenden Minibars haben auf den ICN-Zügen im Fernverkehr ausgedient, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. «Auf den 136 ICN-Zügen, die jeden Tag unterwegs sind, werden keine Minibars mehr eingesetzt», bestätigt SBB-Sprecher Daniele Pallecchi. «Im Zugtyp ICN ist künftig der Speisewagen mit einem erweiterten Take-away-Sortiment unterwegs.»
Betroffen sind sämtliche Intercity-Züge auf der Nord-Süd-Achse zwischen Lugano/Chiasso und Zürich/Basel. Ebenso auf der Ost-West-Achse zwischen St. Gallen/Basel und Genf. Die Minibar-Stewards werden umgeschult, weiss die Zeitung zu berichten. Umgeschult für den Service im Speisewagen. Dort sollen sich die Reisenden künftig nämlich mit Essen und Getränken eindecken, auch wenn sie am Platz konsumieren wollen.
Aber: Speisewagen gibt es nicht auf allen Zügen. Auf den Fernstrecken der SBB ist nach wie vor nicht garantiert, dass es einen Speisewagen gibt. Wer einen Interregio erwischt, kann keine Verpflegung kaufen.
Für Pro Bahn, die Interessenorganisation der Bahnkunden, ganz klar ein Service-Abbau für die Passagiere. Vizepräsident Kurt Schreiber: «Ich finde die Abschaffung der Minibars suboptimal für die Kunden, auch wenn das Sortiment nicht über alle Zweifel erhaben war.» Dazu kommt: Jetzt wird der Kaffee für Zugreisende noch teurer. Im Speisewagen kostet er 4.60 Franken, an der Minibar gab es ihn für 4.30 Franken.
Quelle: 20 Minuten