BVB: Unternehmen lässt Vorwürfe abklären

  • Die BLT-Spitze kontert diverse BVB-Falschaussagen zum Margarethenstich und untermalt warum sie der richtige Alleinbetreiber der Linie 17 sei.

    Das hat es in der Geschichte der gelben Drämmli und in der 17-jährigen Amtsdauer von Direktor Andreas Büttiker noch nie gegeben:

    Die BLT legte Dokumente aus der BVB-Geschäftsleitung und interne E-Mails ihres Partnerbetriebs auf den Tisch. Und sie kommentierte deren Inhalt und
    bezichtigte die BVB, mit Falschaussagen zu operieren. Aus den vorgelegten Dokumenten geht hervor, wie die BVB-Geschäftsleitung ihr Personal
    gegen die BLT aufgewiegelt hat, wie die BVB falsche Zahlen zum Projekt Margarethenstich in Umlauf gebracht hatte und wie mit weiteren
    Falschaussagen Stimmung gegen «die Gelben vom Land» gemacht wird.

    Mit dem Segen der Baselbieter Regierung haben darum die beiden BLT-Spitzenfunktionäre, Direktor Andreas Büttiker und Verwaltungsratspräsident
    André Dosé, an der gestrigen Medienkonferenz während einer geschlagenen Stunde die Argumente der BVB-Geschäftsleitung zerpflückt,
    die am Margarethenstich einen sogenannten gemischten Trambetrieb (grün/gelb) fordert. Für André Dosé ein «unverhandelbarer»
    Anspruch: «Die BVB gefährden unsere getätigten Investitionen, da wurde die rote Linie überschritten.»

    weiter lesen ...

    BaZ 14.09.2013

  • Im Machtkampf zwischen den beiden ÖV-Betrieben BVB und BLT stiftet eine Aussage von BLT-Präsident André Dosé Verwirrung.

    An der gestrigen Medienkonferenz hatte Dosé erklärt, seine Einladung zu einer Aussprache an BVB-Präsident Martin Gudenrath
    sei seit über drei Monaten unbeantwortet geblieben.

    Gegenüber OnlineReports schildert jetzt BVB-Kommunikations-Chef Stephan Appenzeller eine ganz andere Version.
    Danach sei die von Dosé erwähnte Einladung in Tat und Wahrheit eine Antwort auf eine Einladung von BVB-Präsident
    Gudenrath "zur Wiederaufnahme des Dialogs zwischen den Verwaltungsräten von BVB und BLT", die er vergangenen April an die BLT gerichtet habe.
    Die Einladung sei nach einem Schreiben ähnlicher Zielrichtung im letzten Jahr "der zweite Anlauf" Gudenraths, "den Dialog zwischen den
    Verwaltungsräten wieder in Gang zu bringen". Trotzdem habe seither, so Appenzeller, ein konkreter Aussprache-Termin noch nicht gefunden werden
    können. Für die BVB bleibe "wichtig, nicht nur auf operativer, sondern auch auf strategischer Ebene zwischen den Verwaltungsräten gut zusammenzuarbeiten".

    In dieser zerfahrenen Situation, in der die Verwaltungsrats-Präsidenten offenbar nur noch vorwiegend schriftlich miteinander verkehren,
    wäre es wohl angebracht, die beiden Briefe zu veröffentlichen. Nur so kann sich die Öffentlichkeit ein authentisches Bild darüber machen,
    wer die Gespräche blockiert – beziehungsweise aufs Abstellgeleise führt.

    Online Reports 14.09.2013

  • Zwischen den Verwaltungsratspräsidenten André Dosé und Martin Gudenrath herrscht Eiszeit.
    BLT Verwaltungsratspräsident André Dosé erklärt im Interview seine Sichtweise zum Konflikt mit der BVB.

    «Kein Allerheilmittel».
    André Dosé spricht sich klar gegen die diskutierte Fusion der beiden Verkehrsbetriebe aus.

    Herr Dosé, wie würden Sie momentan das Verhältnis zwischen der BLT und den BVB beschreiben?
    Im technischen, operationellen Bereich des Tagesgeschäfts läuft diese Zusammenarbeit gut. Im strategischen Bereich stelle ich aber fest, dass
    sich die BVB immer mehr aus gemeinsamen Projekten zurückziehen und den Alleingang wählen. Diesen Entscheid akzeptieren wir.

    Wie tief ist der Graben zwischen den beiden Führungsetagen durch den öffentlichen Konflikt?
    Ich bedaure das. Die BVB setzen mit Unwahrheiten sehr viel Bestehendes infrage, zum Beispiel langfristige Investitionen. Aber wir haben hier
    eines der besten Verbundsysteme der Schweiz. Das dürfen wir durch diesen Konflikt nicht gefährden. Da sind alle Beteiligte in der Verantwortung.

    Können Sie persönlich mit Martin Gudenrath, Verwaltungsratspräsident der BVB, diese Verantwortung noch wahrnehmen?

    Ich schrieb vor drei Monaten einen Brief an Herrn Gudenrath und schlug eine Aussprache vor. Ich habe bisher keine Antwort erhalten.

    Ihr Verhältnis zum Verwaltungsratspräsidenten der BVB ist wichtig für die künftige Zusammenarbeit. Vertrauen Sie ihm überhaupt noch?

    Ich habe gelesen, dass Herr Gudenrath einen Schritt auf uns zu machen will. Jetzt warte ich ab.

    Sie machen also keinen weiteren Schritt auf die BVB zu?

    Nein. Nochmals: Dieser Konflikt ist nicht deshalb eskaliert, weil die BLT Sachen an die Öffentlichkeit getragen hat.

    Ist eine Fusion der beiden Unternehmen jetzt vom Tisch?

    Eine Fusion ist kein Allheilmittel. Die BLT würde sich dadurch dem deutlich höheren Kostenniveau der BVB angleichen. Das wollen wir nicht.

    Würden die beiden Unternehmen BLT und BVB in der Privatwirtschaft noch kooperieren?

    Die Mechanismen funktionieren bei öffentlichen Unternehmen halt etwas anders. Es gibt einen Staatsvertrag mit einem klaren Auftrag. Den müssen wir erfüllen.

    Man hat während dieses Konflikts den Eindruck bekommen, als hätten die beiden Unternehmen diesen Auftrag etwas aus den Augen verloren.

    Es geht in erster Linie darum, das Verbundsystem zu würdigen und auf die Kundenbedürfnisse einzugehen. Das ist jedenfalls unser Ziel. Ich war
    erstaunt, wie wenig in diesen Diskussionen um Fahrkilometer, Kostenvergütungen und Prozentangaben das Wort Kunde gebraucht wurde.

    Die Auseinandersetzung zeigt aber auch, dass dieser Staatsvertrag an­scheinend zu wenig regelt?

    Ich bin nicht in der Position, eine Revision zu fordern.

    Aber Sie wünschen es sich.

    Ja, das wünschen sich alle Partner. Aber der Staatsvertrag ist ja per Definition zwischen den beiden Kantonen abgeschlossen worden. Wenn man
    sich die ganze Verkehrsentwicklung seit 1983 bis heute anschaut, ist klar, dass man den Staatsvertrag an die heutigen Gegebenheiten anpassen muss.

    Welche Vereinbarungen müssen angepasst werden?

    Noch einmal: Das ist die Aufgabe der Kantone, den Staatsvertrag an die heutigen Gegebenheiten anzupassen.

    Wo würden Sie persönlich die Vereinbarung anpassen?

    Ich würde die Gesamtsituation überprüfen und ein von Grund auf neues Dokument schaffen. Im Zentrum muss die optimale Erfüllung der
    Kundenbedürfnisse stehen. Kantons- und Landesgrenzen dürfen dabei keine Rolle spielen. Zudem ist es wichtig, dass die ÖV-Leistungen
    kosteneffizient erbracht werden, damit die Steuergelder genutzt und der Fahrpreis tief gehalten werden kann.

    Sind Sie zuversichtlich, dass die Risse in der Zusammenarbeit zwischen BVB und BLT wieder gekittet werden können?

    Basis für eine gute Zusammenarbeit sind Respekt, Ehrlichkeit, Verbindlichkeit und Offenheit. Diese Werte gilt es zu leben.

    Das heisst, Herr Gudenrath und Sie geben sich in naher Zukunft wieder die Hand?

    Ja sicher. Aber in der Sache werden wir hart bleiben, gerade auch, was den Margarethenstich anbelangt.

    BaZ 15.09.2013

  • Die Kritik an den Basler Verkehrsbetrieben schwillt an. BVB-Direktor Jürg Baumgartner sucht den Schulterschluss mit der Belegschaft. Doch nun zweifeln linke und bürgerliche Politiker am Kurs der BVB.

    Hau drauf. Mit dem Zweihänder prügelte das BLT-Führungsduo André Dosé und Andreas Büttiker am Freitag auf die BVB ein. Die BVB operierten bewusst mit falschen Zahlen. Die Vorwürfe waren nicht neu,
    die Gelegenheit jedoch günstig – die BVB liegen ohnehin geschlagen am Boden.

    Dabei hätte es für die Basler Verkehrsbetriebe die Woche des Befreiungsschlages werden sollen. Mit Demut wollte die BVB-Spitze mit Präsident Martin Gudenrath und Direktor Jürg Baumgartner auf die
    geballte Kritik reagieren. Zunächst vor den Medien, dann an zwei Veranstaltungen vor insgesamt 250 Mitarbeitern gestand Baumgartner Fehler ein. Es folgte eine wortreiche Entschuldigung. Ja, er habe in den
    vergangenen Monaten zu wenig den Austausch und die Kommunikation mit den Mitarbeitenden gesucht. Und es folgte das Versprechen, künftig alles besser machen zu wollen.

    Die Reaktionen der Belegschaft fielen nicht einhellig aus. Obschon eine Mehrheit positiv registrierte, dass sich die Geschäftsleitung überhaupt um Kommunikation bemüht, blieb die Skepsis,
    ob die Büsserhaltung Ausdruck von Einsicht sei oder doch eher opportunistisch dem Augenblick geschuldet war. Baumgartner sagt gegenüber der «Schweiz am Sonntag»: «Nebst aller berechtigter Kritik
    durften wir an diesen Anlässen auch viel Rückhalt bei den Mitarbeitenden spüren.»

    VPOD-Regionalsekretär Matthias Scheurer meint, er halte den BVB-Direktor durchaus für lernfähig. Scheurer sagt allerdings auch: Seit Monaten warne die Gewerkschaft, die BVB-Führung treibe ihre Projekte
    voran, ohne die Mitarbeiter mitzunehmen. Gehört wurden sie nicht, zu sehr war die Crew vom «Innovationsschub» beseelt, den sie in einem Zehnjahresplan niedergeschrieben hat. Der Schwerpunkt des laufenden
    Jahres lautet neben «Wandel im Betrieb» ironischerweise auch «Kommunikation».

    Zur kommunikativen Aufrüstung gehört etwa die Aufstockung der Kommunikationsabteilung von 2,5 auf 4,25 Stellen. Eifrig wurden auch Betriebsfilme gedreht. Neben der eigentlichen Homepage https://www.tramforum-basel.ch/www.bvb.ch. gibt
    es zudem in eigenem Design und völlig unabhängig die Sites https://www.tramforum-basel.ch/www.2011.bvb.ch sowie http://2012.bvb.ch/ auf denen die Geschäftsleitungsmitglieder in unbeholfenen Videostatements zu sehen
    sind. Als die erste Pressesprecherin krankheitshalber ausfiel, schien die Medienstelle verwaist, dabei war laut Recherchen im Hintergrund mit dem Zürcher Andreas Durisch ein externer Medienprofi engagiert. Dieses
    Engagement, das der ehemalige Chefredaktor der «SonntagsZeitung» auf Anfrage einräumt, zeigte jedoch nicht nur keine sichtbaren Resultate, es war zudem problematisch, weil Durisch gleichzeitig als PR-Lobbyist für
    den BVB-Tramlieferanten Bombardier unterwegs ist.

    An den Kommunikationsmitteln mangelte es den BVB bisher nicht – und doch sollte nun vor allem das Allerheilmittel «Kommunikation» über die Probleme hinweghelfen. Je nachdem, was die Untersuchung der
    Finanzkontrolle zu den Vorwürfen der Vetternwirtschaft ergibt, wird die Luft dennoch dünn, nicht nur für den Verwaltungsratspräsidenten Gudenrath, sondern auch für den Direktor Baumgartner. Auf Vorwürfe
    reagiert dieser dem Vernehmen nach dünnhäutig.

    Als der Geschäftsleitung auf diskreten Wegen zugetragen wurde, die gut bezahlten Praktika der Chefsöhne würden zu reden geben, soll er sich weniger um Aufklärung bemüht haben, sondern darum, wer solches sage.
    Auf den Vorwurf, er habe am Spesenreglement vorbei einen Dienstwagen genutzt, folgte der Reflex: Wenn sein Fahrverhalten untersucht werde, so solle bei jedem Mitarbeiter geprüft werden, ob er nicht schon einmal
    ausserhalb der Betriebszeit einen BVB-Dienstwagen genutzt habe.

    Baumgartner sieht die Kritik an seiner Person als Reaktion auf den eingeschlagenen Kurs: «Wer verändert, muss auch mit Kritik rechnen – und macht auch Fehler». Als Direktor verantworte er diesen Prozess, als
    Person sehe er sich jedoch weiterhin nicht als Teil des Problems, sondern als Teil der Lösung. Seinem Vorgesetzten Gudenrath setzen die Turbulenzen gemäss nahen Beobachtern persönlich stärker zu. Er lässt
    sich seine Zukunft offen.

    Wie stark der Wind trotz der Informationsoffensive gegen die BVB-Führung gedreht hat, zeigte sich diese Woche im Grossen Rat. Gleich zwei von drei Verwaltungsräten, die das Parlament zu delegieren hat,
    wurden als Misstrauensvotum gegen die BVB-Führung neu gewählt, allerdings unter dem Vorwand des Frauen- und Parteienproporzes. Kalt erwischt wurde dabei SVP-Grossrat Patrik Hafner, dessen Sitz die FDP mit
    Nadine Gautschi, einer gänzlich unbekannten Neo-Politikerin, eroberte. Joel Thüring, Sekretär der SVP Basel-Stadt, fordert, nun soll die Regierung Hafner in den BVB-Verwaltungsrat hieven und damit einen
    anderen Bisherigen ersetzen.

    Die Basler Regierung äussert sich derzeit nicht weiter zum Geschäft BVB. Hans-Peter Wessels (SP), der zuständige Regierungsrat, hat sich gegenüber der «Tageswoche» allerdings starkgemacht für Gudenrath,
    der bei den BVB einen guten Job mache. Seine eigene Partei sieht dies offenkundig nicht gleich: Anders ist nicht zu erklären, dass die SP Basel-Stadt in der Vorwoche zusammen mit den Baselbieter Genossen die
    Forderung in den Raum stellten, BVB und BLT müssten einen Zusammenschluss prüfen. Der politische Frust über die BVB staut sich auch bei den Bürgerlichen. FDP-Grossrat Christophe Haller sagt: «Die BVB
    machen mir Sorgen. Die BLT ist die effizientere Gesellschaft. Aufgrund der heutigen Situation wäre eine Übernahme der BVB durch die BLT die vernünftigste Lösung.»

    bz 15.09.2013

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas Meyer (16. September 2013 um 14:58) aus folgendem Grund: Defekten Link ersetzt www.2012.bvb.ch

  • Die BVB täuschen vor, André Dosé von der BLT habe die Türen zum Gespräch
    zugeschlagen – das Gegenteil ist der Fall. Ausserdem plant die BVB
    einen Stellenabbau von Personal, das noch gar nicht eingestellt wurde.

    Ans Telefon bekommt man den angeschossenen
    BVB-Verwaltungsratspräsidenten Martin Gudenrath nicht mehr. Mit der
    Abteilung Kommunikation haben die BVB beschlossen,
    ihren als reihum hemdsärmlig beschriebenen obersten Mann zum jetzigen
    Zeitpunkt nicht mehr der Öffentlichkeit auszusetzen. Dies die
    Begründung, wenn man Martin Gudenrath aufs persönliche Handy angerufen
    und später die Kommunikationsabteilung am Apparat hat.Anlass für
    den Anruf waren zwei offene Fragen, welche die BaZ klären wollte: Stimmt
    es, dass Martin Gudenrath eine Einladung von
    BLT-Verwaltungsratspräsident André Dosé zum gemeinsamen Gespräch rund
    dreieinhalb Monate lang unbeantwortet liegen liess? Und zweitens: Wo
    konkret werden 20 Stellen bei den BVB abgebaut, sollte die BLT mit der Linie 17
    dereinst über den Margarethenstich zum Badischen Bahnhof fahren dürfen?

    Mehr als vier Monate Funkstille

    In ihrer jüngsten Antwort machen die BVB glauben, André Dosé hätte eine
    Wiederaufnahme der Gespräche abgewürgt. So lässt Gudenrath mitteilen:
    «André Dosé hat mit Schreiben vom 3. Mai 2013 geantwortet. Er lehnt ein
    Treffen der beiden Verwaltungsräte leider ab, solange nicht vorher auf
    Stufe der Verwaltungsratspräsidenten und Vizepräsidenten mit den
    Direktoren ein Treffen stattfinden würde.» Dann geht Martin Gudenrath in
    seiner Antwort darauf ein, dass es wichtig ist, «einen konstruktiven
    Dialog zu erreichen» – aber erst wenn die politischen Beschlüsse
    gefallen sind. Das kann in den beiden Basel dauern.

    Konfrontiert mit diesen Aussagen zeigt sich die BLT verärgert. «Jetzt sehen sie, wie
    unser Wortlaut manipuliert wird – ein Problem, mit dem wir uns als BLT
    unter der neuen BVB-Führung immer wieder auseinandersetzen müssen», sagt
    BLT-Direktor Andreas Büttiker und liess der BaZ umgehend den
    Originalwortlaut des Schreibens von André Dosé zukommen – «um zu
    verhindern, dass der BVB-Informationschef wieder Unwahrheiten
    verbreitet».

    Die Zeilen André Dosés sagen in der Tat ziemlich das
    Gegenteil von dem aus, was die BVB suggerieren. Er schrieb am 3. Mai:
    «An der Wiederaufnahme der Gespräche auf Verwaltungsratsebene bin ich
    interessiert. Es ist mir ein Anliegen, Ihnen einige Störfaktoren
    aufzuzeigen.» Dann schlägt er vor, die Differenzen im engeren Kreis zu
    bereinigen. Er erachte es als wenig sinnvoll, die Probleme in der
    19-köpfigen Vollversammlung aller Verwaltungsräte und Direktoren zu
    behandeln. Darum: «Für diese Aussprache schlage ich Ihnen ein Treffen
    auf Stufe VR-Präsident und -Vizepräsident beider Betriebe unter
    Miteinbezug der Direktoren vor.» Dosé schliesst sein Schreiben mit den
    Worten: «Ich bitte Sie, diesen Vorschlag zu prüfen und mir Bescheid zu
    geben, ob Sie damit einverstanden sind.» Seither haben sich die BVB
    nicht mehr gemeldet. Schon vier Monate und fast zwei Wochen sind seit
    dem Schriftenwechsel vergangen.

    Bloss virtueller Stellenabbau
    Ihr Gift, die BVB müssten 20 Wagenführern kündigen, wenn die BLT über den
    Margarethenstich fahren werde, hatte die Geschäftsleitung in ihrem
    Infoblatt mit grosser Wirkung gestreut: Angst unter dem BVB-Personal;
    man sammelt mit offiziellem Segen der Geschäftsleitung Unterschriften
    unter dem Titel «Kein öffentlicher Nahverkehr im Kanton Basel-Stadt ohne
    die BVB» – gegen die BLT.

    Zunächst versuchte Martin Gudenrath gegenüber der BaZ die Tatsache zu verschleiern,
    dass die BVB im Gegenteil künftig mehr Wagenführer einstellen müssen, um ihr geplantes
    Ausbauprogramm (Linien nach Saint-Louis, nach Weil am Rhein etc.)
    bewältigen zu können. Er liess mitteilen: «Die BLT-Linie 17 wird
    schrittweise zu einer Ganztageslinie ausgebaut werden. Der
    Stellenverlust von bis zu 20 Stellen bezieht sich auf diesen
    Vollausbau.» Erst auf Nachhaken haben die BVB konkret transparent
    gemacht, warum sie von Stellenabbau sprechen.

    Demnach gehen die BVB davon aus, dass sie dereinst die Linie 1
    ganztags zwischen Bahnhof SBB und Badischen Bahnhof betreiben könnten.
    Die BLT würde dieses Vorhaben konkurrenzieren,
    woraus sich ein Stellenabbau ergeben würde.
    Mit anderen Worten: Die BVB-Panikmache bezieht sich auf eine rein
    virtuelle Plangrösse. Man baut Leute ab, die noch nicht eingestellt
    sind.

    BaZ 18.09.2013

  • einen PERSöNLICH markierten Brief ins Internet zu stellen ist auch nicht gerade sauber von Online Reports...

  • einen PERSöNLICH markierten Brief ins Internet zu stellen ist auch nicht gerade sauber von Online Reports...


    Die BLT selbst veröffentlichte den Brief resp. liess ihn der BaZ und wohl auch anderen Medien zukommen.


    Da mittlerweile BaZ, bz und onlinereports unisono auf die BVB einschiessen, dürfte es kaum eine Kampagne der BaZ sein.

  • Ich kann Gudenrath und seine Entourage absolut nicht verstehen. Wie kann man sich derart benehmen? Auch wenn in den Medien manches vielleicht übertrieben dargestellt wird, muss dennoch etwas dran sein. Wo Rauch ist auch Feuer.

    RR Wessels sollte den Herrn Gudenrath mal vortraben lassen zum Einzelgespräch.

  • Hauptsache man löst das Problem Gudenrath. Der Mann ist wohl untragbar geworden. Ob nun dafür eine Frau kommt, sollte von der Qualifikation abhängen. Aber wenn man eine geeignete Frau findet, warum nicht? Zwei Fliegen auf einen Schlag. Oder etwa nicht?

  • Die Ära von Martin Gudenrath an der Spitze der krisengeschüttelten BVB scheint zu Ende.

    Regierungsrat Hans-Peter Wessels hat Gudenrath offenbar fallengelassen.

    Der Basler Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels (SP)
    hat offenbar genug von den Querelen rund um BVB-Verwaltungsratspräsident Martin Gudenrath:

    Wessels schliesse eine weitere Zusammenarbeit mit Gudenrath aus, berichtet heute die Tageswoche
    unter Berufung auf regierungsnahe Quellen. Als Grund für das Ende der Ära Gudenrath nennt die Zeitung
    den Bericht der Finanzkontrolle. Der Bericht der Finanzkontrolle war mit Spannung erwartet worden. Offenbar
    enthält er einigen Zündstoff. Gemäss «Schweiz am Sonntag» sei der Bericht hart in der Sache.

    Die Finanzkontrolle des Kantons ging den Filzvorwürfe und der angeblichen Vetternwirtschaft bei VR-Präsident
    Gudenrath und mehreren Direktionsmitgliedern der BVB nach.
    Nach Informationen der Tageswoche soll Wessels am Dienstag an der Regierungssitzung die Abwahl Gudenraths vorschlagen.

    BaZ 09.12.2013

  • Die Ära von Martin Gudenrath an der Spitze der krisengeschüttelten BVB ist zu Ende. Der Bericht der Finanzkontrolle bestätigte die Vorwürfe der Vetternwirtschaft.

    BVB-Verwaltungsratspräsident Martin Gudenrath tritt zurück. Er wolle die BVB damit «vom Vertrauensverlust entlasten, dem sie in der Öffentlichkeit in den letzten Monaten ausgesetzt war, und einen Neuanfang ermöglichen». Dies teilten die BVB am Montagnachmittag mit. Neben Gudenrath tritt auch Dominik Egli, Präsident des Verwaltungsratsausschusses Finance & Compliance zurück.

    Gudenrath und Egli ziehen damit die Konsequenzen aus dem Bericht der Finanzkontrolle des Kantons (Fiko). Diese stellte fest, dass bei den untersuchten Fragen «vereinzelt die geltenden kantonalen Gesetze und Verordnungen nicht eingehalten und die Kompetenzen überschritten wurden», wie es in der Mitteilung des Transportunternehmens heisst.

    Vetternwirtschaft bestätigt

    Die Finanzkontrolle ging den Filzvorwürfe und der angeblichen Vetternwirtschaft bei VR-Präsident Gudenrath und mehreren Direktionsmitgliedern der BVB nach. Offenbar kam die Fiko zum Schluss, dass «einzelne rechtliche Grundlagen ohne die gesetzliche vorgesehene Zustimmung der Personalkommission erlassen wurden». Mangelnde Sensibilität monierte die Finanzkontrolle zudem bei Fragen wie der Anstellungen von verwandten Personen und Ausgaben von öffentlichen Geldern für persönliche Angelegenheiten wie Geschäftswagen, Wohnung oder Spesen.

    Der BVB-Verwaltungsrat habe heute beschlossen, die Empfehlungen der Fiko zeitnah umzusetzen. So soll sichergestellt werden, dass gesetzlichen Vorgaben bei der BVB in Zukunft strikt eingehalten werden. Zur Überwachung der Umsetzung des Massnahmenbündels hat der Verwaltungsrat einen ad-hoc-Ausschuss eingesetzt.

    Die BVB betonen, dass die Rücktritte von Gudenrath und Egli keinen Zusammenhang haben mit der strategischen Ausrichtung der BVB und dem Modernisierungsprozess, in dem sich die BVB zur Zeit befinden.

    Quelle: bazonline.ch


    Kommentar: Nein, ..., ich verkneif mir jetzt einen Kommentar ausser: "I Have a Dream!"

  • Rücktritt ist das falsche Wort.
    Aber hoffe auch, dass danach wieder Frieden einkommt... intern aber auch extern mit der BLT.
    Nach diesen Ereignissen ist es gleich wieder schade um den Tango.