Großer Auftrag für Stadler Pankow: 20 Stadtbahnen für Stuttgart

  • Die Bestellung der Stuttgarter Straßenbahnen AG über 20 Stadtbahnen bei der Stadler Pankow GmbH wurde am 26. Januar 2010 in Berlin unterschrieben. Bei der Bestellung handelt es sich um das Produkt Tango, welches dem Stuttgarter Stadtbahnwagen S-DT8 entspricht. Das Auftragsvolumen umfasst 77 Millionen Euro.

    „Wir freuen uns sehr über diesen großen Erfolg. Stadler Pankow ist es ein weiteres Mal gelungen, sich mit seinem modularen Stadtbahnkonzept durchzusetzen“, so Michael Daum, Geschäftsführer der Stadler Pankow GmbH. „Dieser Auftrag bestätigt, dass wir als etablierter Lieferant von Straßen- und Stadtbahnen auf dem Markt akzeptiert werden.“

    Die zweiteiligen Stadtbahnen für Stuttgart haben eine Länge von 38,6 Metern und eine Breite von 2,65 Metern. Der freundliche Innenraum verfügt über 108 Sitzplätze und 144 Stehplätze sowie eine Klimatisierung des Fahrgastbereiches und des Fahrerstandes. Vier Einstiegstüren pro Seite ermöglichen einen raschen Fahrgastwechsel bei dem Zweirichtungsfahrzeug. Die zu 100% hochflurigen Stadtbahnen bedienen eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.

    Stadler Rail Group, der Systemanbieter von kundenspezifischen Lösungen im Schie-nenfahrzeugbau, umfasst Standorte in der Schweiz (Altenrhein, Bussnang und Winterthur), in Deutschland (Berlin-Pankow und Velten), in Polen, (Siedlce), in Ungarn (Budapest, Pusztasca-bolcz und Szolnok) sowie in Algerien (Algier). Gruppenweit werden über 2'400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die bekanntesten Fahrzeugfamilien der Stadler Rail Group sind der Gelenktriebwagen GTW (501 verkaufte Züge), der Regio Shuttle RS1 (404 verkaufte Züge), der FLIRT (547 verkaufte Züge) und der Doppelstockzug DOSTO (73 verkaufte Züge) im Segment der Vollbahnen und die Variobahn (264 verkaufte Fahrzeuge) und der neu entwickelte Tango (110 verkaufte Fahrzeuge) im Segment der Straßenbahnen. Des Weiteren stellt Stadler Reise-zugwagen und zweiachsige Lokomotiven her und ist weltweit der führende Hersteller von Zahnradbahnfahrzeugen.

    Quelle: http://stadlerrail.com/de

  • Hoffen wir, dass bis zur Inbetriebsetzung der Fahrzeuge endlich mal der Streit zwischen der Stadler Pankow GmbH und dem EBA beigelegt wird...

    Der Tango soll zweiteilig sein, wie geht denn das? Ich dachte bis jetzt immer, dass die kleinste Tango-Einheit dreiteilig sei...

  • Zitat

    Hoffen wir, dass bis zur Inbetriebsetzung der Fahrzeuge endlich mal der Streit zwischen der Stadler Pankow GmbH und dem EBA beigelegt wird...


    Wobei das EBA bei der Inbetriebsetzung der Stuttgarter Stadtbahnwagen wohl nicht involviert sein dürfte.

    Zitat

    Der Tango soll zweiteilig sein, wie geht denn das? Ich dachte bis jetzt immer, dass die kleinste Tango-Einheit dreiteilig sei...


    Beim S-DT8 handelt es sich um den Standard-Wagen der SSB. Wie sich aus der Typenbezeichnung herauslesen lässt, ist es ein zweiteiliger Achtachser. Ich gehe davon aus, dass Stadler den Tango entsprechend anpassen wird, so dass er über einen zweiteiligen Wagenkasten, vier Triebdrehgestelle und einen durchgehend hochflurigen Wagenboden für den Einsatz auf Linien mit Hochbahnsteigen verfügen wird.

  • Es handelt sich um zwei kurzgekuppelte Vierachser mit je einer Fahrerkabine. Die DT8 sind quasi die einzigen Vetreter des ursprünglich für die "Stadtbahn Rhein-Ruhr" vorgesehenen "Stadtbahnwagen A". Dortselbst entschied man sich dann doch für einen Sechsachser, den man als "Stadtbahnwagen B" bezeichnete. Durchsetzen konnte sich von diesen nur die Variante "B80", max. Geschwindigkeit 80 Stundenkilometer. Für die Variante "B100" sah man keinen Bedarf, kein Wunder beim Ausbaustandard der Stadtbahn Rhein-Ruhr.
    Für die einzige regelspurige Stadbahnlinie der Stadt Bochum im Ruhrgebiet lieferte Stadler bereits einen Nachfolger des B80, wobei die Bezeichnung Tango hier zum ersten Mal benützt wurde. Es handelt sich um ein Hochflurfahrzeug, das wie der Zürcher "Mirage" ein Mittelwägelchen aufweist. Der Meterspurtango für Basel wurde offensichtlich aus diesem entwickelt. Man setzte zwei dieser Fahrzeuge, natürlich nicht 2,65 m breit, sondern schmäler, auf ein gemeinsames Jakobsdrehgestell. Den Raum zwischen den Drehgestellen senkte man ab, um Niederflureinstiege zu realisieren. Die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/ h behielt man bei; ob die aber bei BLT und BVB den nächsten 10 Jahren über grössere Streckenabschnitte zur Anwendung kommt, wage ich zu bezweifeln.
    Lässt man beim Bochumer Tango das Mittelwägelchen zugunsten von einem Drehgestell mehr weg, bekommt man zwei Vierachser, deren Kästen länger ausgebildet werden können als die A und C-Teile des Sechsachsers. So kann man den DT8 realisieren.