Bernmobil: Rüti-Steigung ist zu bewältigen

  • Rüti-Steigung ist zu bewältigen

    Der steile Hang hinauf zum Ostermundiger Rüti-Quartier ist auch für ein Tram überwindbar. Das haben Untersuchungen von in- und ausländischen Tramexperten ergeben. Damit besteht Klarheit für eine der Schlüsselstellen des künftigen Trams Region Bern.

    In den kommenden Monaten wird nun ein Planerteam die drei Varianten prüfen und bewerten, wie der Vorsteher des kantonalen Amts für Verkehr, Wolf-Dieter Deuschle, am Montag vor Ort den Medien bekanntgab. Wieviel die drei Varianten kosten, ist noch nicht berechnet worden.

    Die erste Variante besteht darin, das Tram entlang der bestehenden Strasse hinauf zur Rüti zu führen. Auf diesem Eigentrassee müsste das Tram eine Steigung von bis zu acht Prozent überwinden. Das würde eine Ausnahmebewilligung voraussetzen. Normalerweise setzt das Bundesamt für Verkehr eine Limite von sieben Prozent.

    Kommt die zweite Variante zum Zug, erreicht das Tram die Endstation Rüti über eine kleine Schlaufe entlang des künftigen Oberfeld-Wohnquartiers. Die Schlaufe erlaubt es, die Steigung auf sieben Prozent zu beschränken.

    Die dritte Variante sieht einen Wendetunnel im Ostermundigenberg vor. Die Endstation wäre wieder oberirdisch. Deuschle bezeichnete sie als die klar teuerste und «als für uns eher theoretische». Im Vordergrund stehen also Variante 1 und 2.

    Strasse: 13 Prozent Steigung

    Das Projekt Tram Region Bern sieht ab 2017/18 den Ersatz der heutigen BERNMOBIL-Buslinie 10 durch ein Tram vor - auf der gleichen Route wie der Bus zwischen Schliern bei Köniz und Rüti Ostermundigen. Auf fünf Teile ist das Projekt aufgeteilt worden; planerischer Knackpunkt ist neben der Steigung zur Rüti auch der Berner Eigerplatz.

    Die bis zu 13 Steigungsprozente aufweisende Strasse hinauf zur Rüti galt lange auch für Busse als zu steil; die Quartierbewohner mussten die Verlängerung der Linie erkämpfen.

    Die Experten lösten nun dieses Problem, indem sie sowohl in Variante 1 wie in der Variante 2 Terrainaufschüttungen vorschlagen. Auf diese Weise kann die Steigung besser verteilt werden. Auch ein leichtes Abtragen der Hügelkuppe kommt in Frage.

    Unter den Experten befanden sich Vertreter der Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich und aus Würzburg (Deutschland). In diesen beiden Städten befahren laut Deuschle Trams eine acht- und sogar eine neunprozentige Steigung.

    Zahler äussert noch keine Präferenz

    Der Ostermundiger Gemeindepräsident Christian Zahler sagte am Montag vor den Medien, er spreche sich derzeit noch für keine Variante aus. Wichtig sei für den Gemeinderat - wie für die Bewohner der Rüti - dass das Tram bis hinauf zu diesem Quartier führe.

    Ostermundigen erwarte bis ins Jahr 2030 eine 16-prozentige Zunahme der Bevölkerung und eine 50-prozentige Zunahme der Arbeitsplätze, führte Zahler weiter aus. In der gesamten Region Bern sind es 7 und 11 Prozent. Das Tram sei deshalb nötig.

    Deuschle wies darauf hin, dass ein Tram neuster Generation im Sechsminutentakt einen Viertel mehr Personen befördern kann als Busse im Dreiminutentakt. Die Steigung hinauf nach Schliern bei Köniz wird ihm zufolge höchstens sieben Prozent betragen und insofern keine technischen Schwierigkeiten bereiten.

    Quelle: 20 Minuten

  • Die dritte Variante tönt am spannendsten. =)
    Obwohl wie schon oben geschrieben, eine der wohl beiden ersten Varianten aus Kostengründen zustande kommen werden. Man darf gespannt sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Pädu (10. November 2009 um 14:46)

  • Kaum sind in Bern drei neue Tramlinien eingeweiht, steht schon das nächste Projekt an: Eine Tramlinie soll von Köniz nach Ostermundigen fahren. Nun geben die Behörden bekannt, dass das Projekt mit 550 Mio. Fr. doppelt so teuer wird, wie bisher angenommen. Zudem reagieren die Trambetreiber auf Lärmklagen wegen quietschender Räder auf einer neuen Strecke.

    Die bisherigen Schätzungen für das Tram von Köniz nach Ostermundigen seien immer mit einem Unsicherheitsfaktor von plus oder minus 50 Prozent behaftet gewesen, sagte die kantonale Baudirektorin Barbara Egger-Jenzer vor den Medien in Bern.

    Nun lägen die Kosten für den eigentlichen Trambau von 400 Millionen Franken eben wirklich 50 Prozent über den früheren Annahmen. Die übrigen 150 Millionen Franken sind für Sanierungen und städtebauliche Aufwertungen im Zusammenhang mit den Bauarbeiten eingeplant.

    Externe Gutachter überprüfen

    Angesichts dieser Kostenerhöhung könne nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden, sagte Egger weiter. Deshalb haben die Politiker, welche das Projekt leiten, beschlossen, diese Kostenschätzungen «intensiv» zu überprüfen, wie Egger sagte.

    Einerseits werden ETH-Professor Ulrich Weidmann und andere Fachleute die Planung und die Kostenschätzungen überprüfen. Weidmann hat im Auftrag des Kantons Bern bereits die Planung der Berner Hauptbahnhof-Erweiterung extern überprüft.

    Andererseits hat die sogenannte Behördendelegation eine Arbeitsgruppe mit den Gemeinde- und Stadtpräsidenten gegründet. Sie wird Fragen der Finanzierung klären. In diesem Rahmen wird auch untersucht, ob die Berner Innenstadt eine zweite Tramachse braucht. Für Egger ist es klar, dass es eine solche zweite Achse braucht.

    Bis diese Denkarbeit abgeschlossen ist, wird die angekündigte öffentliche Anhörung zum Vorprojekt verschoben. Egger will nach wie vor die Bauprojektphase im Sommer dieses Jahres starten und hält am Ziel Baubeginn 2014 fest.

    Schubladisiert werden könne das Projekt nicht. Das könne man sich angesichts der für die Region Bern im öffentlichen Verkehr prognostizierten Verkehrszunahme von 60 Prozent bis 2030 nicht leisten. Das Tram Region Bern soll die bestehende, zum Teil überlastete Bernmobil-Buslinie 10 von Köniz nach Ostermundigen ersetzen.

    Kreisel auf Viktoriaplatz, Tunnel zur Rüti

    Mit dem Vorprojekt besteht nun mehr Klarheit zu den einzelnen Passagen des künftigen Trams durch die Agglomeration Bern. So ist beispielsweise nun auf dem Berner Viktoriaplatz der Bau eines Kreisels geplant.

    Um die Steigung hinauf zur Endstation Rüti Ostermundigen zu bewältigen, ist der Bau eines Tunnels geplant.

    Wird das Tram Region Bern tatsächlich 550 Millionen Franken kosten, übernimmt der Kanton Bern 300 Millionen, der Bund rund 120 Millionen, die Gemeinden der Tramlinie 90 Millionen und den Rest übrige Kostenträger wie etwa Eigentümer von Werkleitungen.

    Quelle: sf.tv

  • Nun gibt es die ersten Visualisierungen vom Tram Region Bern. Bauprojekt zu Tram Region Bern steht - News Region: Bern & Region - bernerzeitung.ch

    Im Dossier: Bern setzt auf Trams findet man ausserdem eine umfangreiche Presseschau aller Artikel zu den Berner Tramprojekten, neben dem TRB auch die zweite Tramachse durch die Innerstadt sowie (eigentlich dringend nötige!) Tramlinien in die Länggasse und ins Wylerquartier.

    Die wichtigsten Artikel zur zweiten Tramachse sind hier: Die zweite Tramachse der Stadt Bern ist aufgegleist und führt durchs Bollwerk

  • Das Bruderholz wäre somit also knapp unter der Toleranzgrenze.

    Der Kohlenberg hingegen hat an der steilsten Stelle 81,91 ‰ (8,191 %). Heute wäre also auch für den auf jeden Fall eine Sonderbewilligung nötig. Oder ein Tramtunnel. :D

  • Das Bruderholz wäre somit also knapp unter der Toleranzgrenze.

    Der Kohlenberg hingegen hat an der steilsten Stelle 81,91 ‰ (8,191 %). Heute wäre also auch für den auf jeden Fall eine Sonderbewilligung nötig. Oder ein Tramtunnel. :D

    Auch die Hiltalingerbrücke vom Friedlinger Zoll her gesehen kommt mir ziemlich steil vor. Wieviele Promille sind es dort? Den "Schwerzug", der ja eh zur Zeit nicht zugelassen ist, würde ich dort nicht hinuterfahren lassen, wenn der Schienenzustand nicht gerade top ist.