Die BVB wird leiser

  • Die BVB wird leiser

    Die BVB befördert täglich 356'000 Personen. Diese sind mit der Leistung der BVB sehr zufrieden, wie Umfragen regelmässig belegen.
    Neben den Fahrgästen sind der BVB aber auch die Anrainer entlang des dichten Liniennetzes wichtig. Für sie ist meist weniger die Mobilitätsleistung ausschlaggebend als viel mehr der damit verbundene Geräuschpegel.

    Die BVB hat in den letzten Jahren immer wieder grosse Anstrengungen unternommen und viel investiert, damit die Schallemissionen verringert werden konnten. Aktuell werden in der Innerstadt umfangreiche Gleisinstandsetzungsarbeiten ausgeführt, welche das Wiederherstellen einer ruhigen Fahrfläche auf den Schienen zum Ziel haben.

    Fahrflächenvergütung gegen Lärm und Verschleiss
    Die Fahrfläche ist jener Teil der Schiene, auf welchem das Rad des Trams läuft. In besonders exponierten Streckenabschnitten (in Gefällstrecken, in stark belasteten Abschnitten, in Anfahr- und Bremszonen) muss mit erhöhtem Fahrflächen-Verschleiss gerechnet werden. Von der Industrie wurde als Gegenmassnahme eine besondere Form der sogenannten Fahrflächenvergütung vorgeschlagen. Dabei werden verschleissarme
    Bänder schweisstechnisch auf die Fahrfläche der Schienen aufgebracht.
    Die BVB hat diese Art der Fahrflächenvergütung über Jahre an den exponierten Stellen im Gleisnetz vorgenommen. Ein positiver Nebeneffekt war eine Herabsetzung der sehr lästigen Quietschgeräusche in Kurven.

    Erhoffter Effekt zunichte gemacht
    In den ersten Betriebsjahren hat dieses Vorgehen den erhofften Effekt gezeigt, die Quietschgeräusche waren deutlich zurückgegangen. In den letzten Jahren treten nun aber gehäuft Ausbrüche der aufgeschweissten Bänder auf.
    Aufgrund von Messungen konnte festgestellt werden, dass die vergüteten Stellen durch die Überrollung durch die Trams überdurchschnittlich aufgehärtet wurden. Es zeigte sich zunehmend eine Tendenz zur Versprödung insbesondere an der Kontaktstelle zum Schienengrundmaterial. Dies führt zu den Ausbrüchen und Ablösungen.

    Rückblickend zeigt sich, dass sich diese Art der Fahrflächenvergütung in Basel nicht bewährt hat. Aus diesem Grund verzichtet die BVB seit einigen Jahren auf deren Einsatz.
    Die BVB hat zusammen mit der Industrie für die betroffenen Gleisabschnitte ein Instandsetzungskonzept entwickelt.

    Fahrflächeninstandsetzung
    Von den 252 km Schienenlänge der BVB sind 60,8 km mit oben beschriebener
    Massnahme behandelt. Davon sind in den nächsten Jahren 26,5 km zu sanieren, 34 km sind intakt, 2,5 km sind bereits saniert. Bei der Instandsetzung wird das eingeschweisste Band mit einer Schleifscheibe aus dem Fahrkopf herausgenutet. Anschliessend werden die überstehenden Teile abgeschliffen und reprofiliert. Am Ende ist die Fahrfläche auf der Schiene wieder glatt und eine deutlich bessere Laufruhe der Tram kann erzielt werden.
    In der Folge reduziert sich der Lärm vorbeifahrender Trams für die Anrainer wieder merklich.

    Rahmenbedingungen
    Damit die Schleifsteine nicht mit dem Fugenverguss – der Stelle zwischen Belag und Schiene – verkleben, muss der Verguss vor dem Schleifen entfernt und nach dem Schleifen wieder eingebracht werden. Dies wird am besten in der warmen Jahreszeit gemacht, idealerweise in den Monaten März/April sowie Oktober/November.
    Ausserhalb dieses Zeitraumes können nur Gleisabschnitte geschliffen werden, bei denen die Fuge längere Zeit offen bleiben kann (Eigentrasse) oder wo kein Fugenverguss vorhanden ist (Rasen- oder Rasengitter-Trasse).

    Die Arbeiten können nur in der Nacht – in der betriebsfreien Zeit – ausgeführt werden. Dies und die saisonale Einschränkung führen dazu, dass die Sanierung auf 5 Jahre konzipiert wurde.

    BVB - Medienmitteilung