Hallo zusammen!
Vor einiger Zeit (mein Beitrag wurde inzwischen gelöscht) wollte ich mich noch zu diesem Thema äussern, auf welches im neu zusammengestellten Thread Verbindung Burgfelderplatz-St. Jakob (-Dreispitz) sowie auch in anderen, wie z.B. hier: Biogasbus kommt! , angedeutet wurde. Um Offtopics zu vermeiden, habe ich für das Einstellen meines Berichts ein neues Thema eröffnet. Sorry für den langen Beitrag – ich „arbeite“ eben schon seit einiger Zeit daran.
Wie ihr höchstwahrscheinlich wisst, plant bereits die VBZ auf das Jahr 2025 einen grösseren Ausbau ihres ÖV- (vor allem ihres Tram-) Netzes (siehe hier). Meiner Ansicht nach wäre ein solches Ausbauprogramm hier in Basel mehr als sinnvoll, besonders nach dem Scheitern der Trolleybus-Initiative. Auch angesichts der eben lancierten Tram-Initiative habe ich mir also über den Ausbau des Basler Tram- (und auch Bus-) Netzes Gedanken gemacht (ich hatte bereits eine – zunächst etwas übertriebene – Skizze gemacht). Dabei habe ich mich vorwiegend von bestehenden Projekten und Überlegungen, die hier im Forum (TFB) eingegangen sind, bedient. Übrig bleiben meine eigenen Überlegungen, wobei ich mir Mühe gegeben habe, nicht zu sehr ins Wunschdenken zu geraten.
Ich bin also von der ersten Priorität ausgegangen, nämlich die lange erwünschte Verlängerung der Linie 8 nach Weil. Diese würde ich wie folgt ausführen: Doppelspur in der Gärtnerstrasse, Versetzung des "Endstaitionsbogens" auf den Hochbergerplatz (Wiesendamm bleibt Dienstgleis) und darauf die Verlängerung des dann ganztägig verkehrenden 17ers bis Kleinhüningen (Rückkehr über Kleinhüningerstrasse).
Dann käme ja eine mögliche Verlängerung der Linien 3 und 11 nach St-Louis zum Bahnhof; später, laut den Plänen vom Eurodistrict Basel, möglicherweise auch noch bis zum Flughafen; sowie der relativ kurze Margarethenstich, welcher entweder eine neue Linie, oder die Führung des 17ers über den Bahnhof veranlassen würde; und die geplante Verlängerung des 8ers nach Allschwil, abgesehen davon, dass bei letzterer bekanntlich Probleme bei Durchsetzung und Realisierung auftreten würden.
Auch bereits geplant wäre die Anbindung der Erlenmatt durch die Verbindung Musical Theater – Mauerstrasse (sowie der Linie zum Badischen Bahnhof durch die Erlenstrasse, die ich jedoch ablehne).
Für die entsprechende Tramlinie sähe ich drei Möglichkeiten. Am besten wäre eine neue Linie (ich nenne sie mal 4), welche ich von der Mauerstrasse (Wiesenkreisel) über Messeplatz, Wettsteinplatz, Bahnhof SBB, Brausebad nach Allschwil führen würde, um die ebenfalls lange erwünschte Anbindung Allschwils zum Bahnhof zu gewährleisten.
Die 2. Variante (das würde die BVB wahrscheinlich auch vorziehen) wäre, den 14er zur Mauerstrasse hinzuleiten anstatt zur Dreirosenbrücke (somit die L 1 und 14 wieder zu teilen), den 1er dafür zum Messeplatz (bzw. über das von mir eben abgelehnte Tram Erlenstrasse zum Badischen Bahnhof) und so zur Ringlinie zusammenzuschliessen (vielleicht mit Kopfschild "4" in Gegenrichtung =)).
Drittens könnte man als relativ minimalistische Lösung einfach den 2er zur Mauerstrasse leiten und die Verbindung Bahnhof SBB – Badischer Bahnhof – Eglisee (– Riehen) definitiv dem 1er überlassen. Ich habe jetzt die 1. Variante gewählt, da ich diese als am meisten angemessen erachte.
Die 2. Anbindung der Erlenmatt durch die Erlenstrasse lehne ich – wie gesagt – ab, da ich dem (durch die Tram-Initiative vorgeschlagenen) Wiederaufbau der Strecke Schützenhaus – Johanniterbrücke – Badischer Bahnhof (also gewissermassen einer Umstellung der Linie 30 auf Tram) viel mehr Priorität setzen würde. Dies ergäbe eine neue Linie (Bahnhof SBB – SH – JOBR – Badischer Bahnhof), die ich jetzt "20" genannt habe (der 30er würde also noch vorhanden sein und nur noch bis Frauenspital fahren, oder am besten wieder zum EuroAirport).
Im anderen Thread wurde auch dieser „Brüglingerbogen“ angesprochen (durch den Walkeweg oder die Brüglingerstrasse? ?(). Anfangs für eine direktere Verbindung SBB – St. Jakob gedacht, kann dieser Bogen später dann durch die "Begleisung" des Leimgrubenwegs und einem zusätzlichen Gleisbogen bei den Industriellen Werken sowie einer neuen Tramlinie (Muttenz –) Schänzli – Dreispitz – Heiliggeistkirche – IWB – Binningen Kronenplatz und damit der allmählichen Umstellung der stark ausgelasteten „Stinkerlinie“ 36 ergänzt werden: Nach Bau der entsprechenden Geleisen sollte dann die Linie ab Zoo Dorenbach jeweils Etappenweise bis zum Neubad (Wenden an der Neuweilerstrasse), Morgartenring, Luzernerring (Burgfelden Grenze) und schussendlich Bahnhof St. Johann (Wiesenplatz) vorstossen. Noch fehlt dann Musical Theater – Mattenstrasse sowie BB – Breite – St. Jakob. Wobei ich bei der Linienführung dieses letzten Abschnitts skeptisch bin, denn sowohl die Birs- als auch die Lehenmattstrasse scheinen relativ eng zu sein (die Legung einer Doppelspur in der einten würde veranlassen, dass die andere nun in beiden Richtungen vom MIV befahren werde, was wegen dem Autobahnanschluss an der Breite kaum möglich wäre); vielleicht wäre es über die Gellert-, dann Reding- und Birseckstrasse sinnvoller (so wie ich es bereits auf meinem Entwurf verdeutlicht hatte); oder man legt halt die Gleise einfach so, wie Bus und MIV heute fahren, was jedoch viele links/rechts-Kurven bedeuten würde, mit den damit verbundenen Fahrzeitverlusten usw. usw. …
Nun wollen wir weiter nicht zu sehr ins Detail gehen, ich fasse mich etwas kürzer. Weitere sinnvolle Ausbauten wären m. E. noch:
- Claraplatz – Wettsteinplatz, um eine bessere Anbindung des Claraplatzes an den Bahnhof zu ermöglichen;
- Binningen Kronenplatz – Bottmingermühle (Verlängerung des 2ers nach Ettingen);
- Denkmal/Münchensteinerbrücke – St. Jakob (noch direktere Verbindung SBB – St. Jakob, ebenfalls aus dem anderen Thread entnommen);
- Pratteln – Bahnhof Buholz – Frenkendorf – Liestal SBB (Verlängerung der Linie 14 nach Liestal);
- Birsfelden Hard – Schweizerhalle – Salina-Raurica – Augst – Kaiseraugst Bahnhof (Verlängerung Linie 3 nach Kaiseraugst Bahnhof);
- Wettsteinplatz – Tingely Museum (– Hörnli – Grenzach – Wyhlen DB [„Roche-Tram“; Umstellung der Grenzbuslinie 31/38 bei grösserem Fahrgastaufkommen auf Tram]);
- Schützenhaus – Zoo Dorenbach, Schützenmattstrasse – Universitätsspital, Wettsteinallee – Käferholzstrasse – Habermatten (Sukzessive Umstellung der ausgelasteten Buslinie 34 auf Tram);
- Allschwil Gartenstrasse – Hegenheim (als Gegenmassnahme zur Südumfahrung)
- Anbindung von S-Bahnhöfen ans Tram: Lörrach (mit 6er-Verlängerung), Riehen, Niederholz, Pratteln Längi, Muttenz, Aesch
- und weitere…
Aus all diesen Ideen habe ich mir – analog der VBZ-Vision – ein „Tramnetz von Morgen“ erarbeitet, und eine Handskizze gemacht (einfacher zum ausradieren; verfüge nicht über das passende Programm; entschuldigt bitte die schreckliche Darstellung, bin eben bildnerisch nicht sehr begabt… :D), und zwar habe ich es nach dem „Achsenkonzept“ gestaltet, wie es in Genf bereits angewendet wird (2 Linien pro „Achse“ und zusätzlich Entlastungslinien). Der Vorteil davon ist, dass man mehr Ziele umsteigefrei bzw. mit weniger Umsteigen erreichen kann; den Nachteil habe ich selbst erkannt: Es führen dann zu viele Linien über eine bestimmte Strecke (hier in unserem Beispiel die Innerstadt und der Spalenring; ist auch in Genf auf der Strecke Gare Cornavin – Stand problematisch). Dies würde ich jedoch durch eine Taktausdünnung auf 12 Minuten (besser als 11 min in Genf) kompensieren. So hätte man auf jeder „Achse“ wieder ein Tram alle 6 min, plus minus, was ich noch gut finde. Dabei möchte ich noch anmerken, dass ich – abgesehen davon – keinerlei Ahnung habe, welche Linie auf welcher Strecke mit welchem Takt zu betreiben ist. Fahrpläne errechnen ist nicht so mein Ding. So würden Linien auf Ästen mit vielen Linien (Leimental, Riehen; vielleicht mal abgesehen von der Innerstadt) mit noch dünnerem Takt verkehren. Im Weiteren verlasse ich mich auf eure Feedbacks.
(Umgekreist sind die Anschlüsse an die S-Bahn)
– Fortsetzung folgt in Kürze –