aus der BaZ vom 24. Februar 2011
Ein direkter Bus von Dornach nach Liestal
kurt tschan
Die beiden wichtigen ÖV-Drehscheiben Dornach-Arlesheim und Liestal sollen per Bus miteinander verbunden werden. Die direkte Linie wird indes nicht von allen begrüsst.
Mit einer durchgehenden Buslinie zwischen Dornach und Liestal will die Postauto Nordwestschweiz AG die Bewohner des Dorneckbergs besser an die beiden – nach dem Bahnhof Basel SBB – wichtigsten Verkehrsdrehscheiben der Nordwestschweiz anbinden. Bisher fuhr die Linie 67 nur von Dornach über Gempen nach Hochwald. Neu soll sie über Seewen und Büren nach Liestal weitergeführt werden. Das schlägt der Busbetreiber im Ende 2010 in die Vernehmlassung geschickten Buskonzept Dorneckbergvor. Der Vorteil: schnellere Fahrzeiten und bessere Anschlüsse in Dornach und Liestal.
Mit dem Entscheid, den Dorneckbergin Zukunft nicht mehr über Grellingen anzuschliessen, wird der ausgebaute Bahnhof Dornach-Arlesheim zusätzlich aufgewertet. Optimierungen gibt es nicht nur für die beteiligten ÖV-Betreiber um Post und Bahn, sondern auch bei der Fahrplangestaltung. Insbesondere mit dem möglichen Schnellzugshalt in Dornach dürften auch die Verbindungen in den Dorneckbergweiter an Attraktivität zulegen.
grosse lücken. Als einzige der fünf Solothurner Gemeinden im Dorneckbergwäre jedoch Nuglar-St. Pantaleon nicht in den geplanten Ausbau der Linie 67 involviert. Gemeindepräsident Hans Peter Schmid kommt deshalb zu einem zwiespältigen Urteil: Zum einen freut er sich über den Nutzen, den die Nachbarorte durch den Ausbau ziehen. Zum anderen macht er sich aber auch Sorgen, dass Nuglar-St. Pantaleon mittel- und langfristig von den Hauptverkehrsströmen im Dorneckbergabgeschnitten werden könnte.
In seiner Vernehmlassungsantwort zum Buskonzept äussert sich der Gemeinderat deshalb kritisch. Er zeigt zwar Verständnis dafür, dass die Fahrzeit der Linie 67 zwischen Dornach und Liestal möglichst kurz gehalten werden müsse. Diese Entwicklung dürfe Nuglar-St. Pantaleon aber nicht abhängen. Die Exekutive plädiert deshalb dafür, dass mindestens ein Teil der Kurse über Nuglar-St. Pantaleon geführt wird.
«Um die Gemeinde im ÖV-Bereich nicht zu vernachlässigen, ist es daher zwingend nötig, eine eigene Linie zwischen Liestal, Nuglar-St. Pantaleon und Büren zu schaffen», sagt Schmid. Mit der Linie 73 sei dies im Konzept auch vorgesehen. Er bewertet dies positiv. Allerdings bezeichnet er die Lücken im Fahrplanangebot noch als zu gross: Heute verkehren ab 20 Uhr im Ort keine Busse mehr. Die Gemeinde ist deshalb gezwungen, in Eigenregie Taxiverbindungen anzubieten und dafür jährlich 50 000 Franken lockerzumachen.
Abendkurse. «Im Vergleich mit Büren, Seltisberg oder Lupsingen ist Nuglar-St. Pantaleon bereits heute beim öffentlichen Verkehr benachteiligt», ist Schmid überzeugt. Mit einem Ausbau der neu konzipierten Linie 73 könnten die Lücken allerdings geschlossen werden. Zwingend sei ausserdem die Einführung der offiziellen Abendkurse nach 20 Uhr, sagt Schmid. Ausserdem verlangt die Gemeinde, dass mindestens am Sonntag ein Teil der Kurse der geplanten Linie 67 auch über Nuglar-St. Pantaleon geführt wird. «Sonst leidet unsere Standortattraktivität weiter», sagt der Gemeindepräsident.
Unzufrieden ist er insbesondere mit dem Kanton Solothurn: Die Gemeinde sei gewillt, mehr Mittel in den öffentlichen Verkehr zu investieren, um den hohen Mobilitätsgrad der 1500-Einwohner-Gemeinde zu befriedigen. Der Gemeinderat erwarte deshalb auch, dass der Kanton sie finanziell unterstützt. Dies sei bis anhin zu wenig der Fall gewesen.
Ludwig Dünbier, Abteilungsleiter Öffentlicher Verkehr in Solothurn, hält sich vorerst bedeckt. Die Vernehmlassungen seien in Solothurn gewürdigt worden, der Entscheid sei gefällt. «Bis die Gemeinden jedoch im Detail von uns ins Bild gesetzt sind, kann ich keine näheren Angaben machen», sagt er. Dünbier räumt ein, dass die Umsetzung des Buskonzepts im Dorneckberganspruchsvoll ist. «Es ist ein relativ schwieriges Unterfangen», sagt er, ohne auf Details einzugehen. Noch unklar sei, wann das Konzept umgesetzt werden könne.
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Also so neu ist die Idee ja nicht, früher fuhren auch schon einige Busse durchgehend. Interessant fände ich die Idee, einige Busse von Gempen direkt nach Nuglar (ev. St. Pantaleon) zu führen. So würde nicht nur Nuglar gut angeschlossen, sondern auch Gempen erhielte eine schnelle attraktive Verbindung nach Liestal - und aufgrund der Fahrzeit könnte die Buslinie allenfalls sogar für Pendler aus Dornach/Arlesheim nach Liestal (und umgekehrt) interessant werden. Büren könnte von der AAGL (via Lupsingen/Seltisberg) bedient werden.