Bls Cargo: Loktaufe Weil Am Rhein

Von Weil am Rhein ist der Süden nicht mehr weit
BLS Cargo schenkt deutscher Tochter zur Geburt eine Loktaufe Mit der Niederlassung in Weil am Rhein ist die Güterverkehrsbahnfirma BLS Cargo nun strategisch gut positioniert – in Deutschland und direkt an der Nord-Süd-Achse. Dass das Cargo-Geschäft kein Ding für Feinfühlige ist, erkannte Wolfgang Dietz, Oberbürgermeister von Weil am Rhein, beim ersten Versuch. Dann aber, mit beherztem Anlauf, zerbarst die Champagnerflasche an der Lokomotive. Der Applaus war ihm sicher. Und Dietz konnte die Lok – getauft auf Weil am Rhein – bewundern. Die feierliche Taufe fand gestern Mittwoch kurz nach Mittag in Weil am Rhein statt. Sie war die optische Umsetzung der an sich unspektakulären Eröffnung der Niederlassung von BLS Cargo. Dahinter aber verbirgt sich die bisher Erfolgsverwöhnte Strategie der Güterverkehrstochter der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS): Im Jahre 2001 gegründet und kurz darauf bereits in die liberalisierte Güterverkehrswelt entlassen, gehen heute bereits rund 40 Prozent des Alpenquerenden Güterverkehrs auf der Schiene aufs Konto der BLS Cargo. Die Bausteine dieser – gerade auch im Vergleich zur kriselnden SBB Cargo – beeindruckenden Erfolgsstory sind die Fokussierung auf den Transitverkehr und die schlanke Organisation. Und, vor allem, die Zusammenarbeit mit starken Partnern: Im Jahre 2002 wurden die Railion (Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn) und die italienische Ambrogio-Gruppe mit 20 beziehungsweise 2,3 Prozent an BLS Cargo beteiligt. Und nun ist BLS Cargo sowohl in Norditalien als auch in Deutschland mit eig enen Tochtergesellschaften vor Ort.
Doppelte Freude. Weils Oberbürgermeister Wolfgang Dietz (oben) konnte endlich eine Lokomotive taufen. Und Mathias Tromp, Verwaltungsratspräsident der BLS Cargo, ist stolz auf die neue Tochter.
© Foto Pinp Covino© Basler Zeitung - Robert Bösiger – 24.04.2008