Basler Bahnhof zieht ins Zürcher Oberland

  • Sie ist 150 Jahre alt und 100 Meter lang: die erste Basler Bahnhofshalle. Seit 1905 dient das historische Bauwerk als Lagerhalle, doch jetzt wird sie im Zürcher Oberland zu neuem Leben erweckt.

    Bauma wird die neue Heimat der ersten Basler Bahnhofshalle. 1860 wurde die Bahnhofshalle aus der Feder des Architekten Ludwig Maring eingeweiht, aber bereits nach rund 40 Jahren musste sie dem Neubau des heutigen Bahnhofs weichen. Das verhältnismässig kurze Gastspiel der Halle in Basel fand in Olten eine Fortsetzung, wo das Bauwerk wieder aufgebaut wurde und dort seit 1905 als Lagerhalle dient. Erst als die SBB im Jahr 2007 sämtliche Baupläne inventarisierten und dabei auf die zweckentfremdete Bahnhofshalle stiessen, endete der «Dornröschenschlaf dieses Kleinods», wie Dieter Enz sagt. Enz ist Sprecher des Dampfbahn-Vereins Zürcher Oberland (DVZO), der dank der Vermittlung des Denkmalpflegers der SBB die Halle vertraglich zugesichert bekam.

    Ein Glücksfall für den DVZO, dessen Vorstand gemäss Enz «schon lange auf der Suche nach einer Einstellhalle für die vereinseigenen historischen Züge war». Es schien wie eine Fügung des Schicksals, dass das Basler Bahnhofsgebäude mit einer Länge von 100 und einer Breite von 16 Metern exakt den Bedürfnissen des DVZO entspricht.

    Umzug kostet rund drei Millionen

    Vor zwei Monaten fand in Bauma der Spatenstich für die Tiefbauarbeiten statt, zur Zeit sind Vorarbeiten für das Fundament und die Gleise im Gange. «Die Halle bleibt vorerst in Olten, sie wird bis zur Erstellung von Neubauten auf dem Gelände genutzt», so Enz, der damit rechnet, dass das historische Baudenkmal aus Basel vom DVZO in rund vier Jahren in Betrieb genommen werden kann: «Es ist eine Frage der Finanzen, das Projekt kostet rund drei Millionen Franken. Wir sind auf Spenden angewiesen und sammeln Geld.»

    Das sei nicht immer einfach, dennoch ist Enz optimistisch: «Wir freuen uns, dass unsere Züge dank dem Basler Bahnhof bald ‹im Schärme› stehen werden.» Einer, der sich mit ihm freut, ist Robert Schiess, Obmann des Basler Heimatschutzes: «Es ist wunderbar, dass die historische Halle wieder in ihrer ursprünglichen Funktion genutzt wird.» (Basler Zeitung)

    Quelle: baz online

    http://bazonline.ch/basel/stadt/Ba…/story/27371922