Beiträge von oberländer

    Irgendwie sehe ich das Problem wirklich nicht (abgesehen von den vereinfachten Zeitungsüberschriften). Es geht nicht darum, dass man krampfhaft und für viel Geld unbedingt die WB gleich nach dem Umbau fahrerlos haben will. Von dem her sind die Vor- und Nachteile oder die technische Möglichkeit eines fahrerlosen Betriebs beim jetzigen technischen Stand spekulativ und belanglos, da es diesen nicht geben wird.

    Ich sehe beim besten Willen keine andere Möglichkeit wie man untenstehende, unterstrichene Aussagen von BLT-Direktor Büttiker aus dem Artikel anders interpretieren könnte:

    Zitat

    Die Waldenburgerbahn soll nach der Modernisierung ab 2022 ohne Lokführer unterwegs sein.(...)»Die BLT will die Umsetzung zielstrebig vorantreiben.«Gemäss bisherigen Schlussfolgerungen werden wir bei der Ausschreibung für das neue Roll­material die selbstfahrende Systemanforderung in die Offerte nehmen», sagt Büttiker. Ausserdem werde die 250 Millionen Franken teure Modernisierung der Infrastruktur so durchgeführt,dass die Voraussetzungen geschaffen seien, um ab 2022 auf die computergesteuerte Linienführung zu wechseln.

    Es ist doch ein Unterschied, ob eine Bahn "nur" eine Strecke führerloser-Betrieb-kompatibel baut, oder ob sie in Form von konkreten Abklärungen/Projekten an so einem Umbau arbeitet. Ich interpretiere die Aussagen so, dass die BLT den führerlosen Betrieb haben will, angesichts des komplexen Projektes aber logischerweise jetzt noch nicht abschätzen kann, wann sie diesen einführen kann und darf.

    Bei einer solchen Massanfertigung (Kleinserie über nur 14 Züge; schmalerer Wagenkasten, sehr kurze Länge von nur 36 Meter, Vorbereitung für führerlosen Betrieb) hat in der Vergangenheit oft nur ein einziger Hersteller ein Angebot abgegeben. Es würde mich wundern, wenn dies hier anders wäre und ausser von Stadler noch weitere Angebote eingereicht werden.

    Ich habe nichts gegen innovative Ideen. Aber die Modernisierung der WB kostet auch ohne führerlose Züge schon eine Viertelmilliarde, wenn nun noch weitere Kosten für die Automatisierung aufkommen, dann weiss ich nicht, ob das die richtige Antwort der Bahn ggü. dem nicht gerade im Geld schwimmenden Kanton Basel-Landschaft ist.
    Und ich habe ebenfalls meine Zweifel, ob die WB die richtige Bahn ist, um als "Versuchskaninchen" für die neue Technik zu dienen.

    Die Bahnverläuft nahezu komplett neben der Strasse und hat zig Bahnübergänge. Von den Strassenbahnähnlichen Abschnitten (https://www.google.ch/search?q=waldenburgerbahn&rlz=1C1WHCN_enCH570CH584&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwic9N2l_f_OAhUBGRQKHWcDAgMQ_AUICCgB&biw=1680&bih=949#tbm=isch&q=waldenburgerbahn+h%C3%B6lstein&imgrc=eYgN3C95hbbfmM%3A) ganz zu schweigen.

    Zitat

    Billettschalter und Stellwerke sind schweizweit in den letzten Jahrzehnten auch massiv zusammengestrichen worden, trotzdem haben wir im ÖV-Segment heute keine Massenarbeitslosigkeit. Führerlose Züge werden auch in Zukunft noch Menschen brauchen, die sie überwachen und die im Ereignisfall eingreifen können. Auch müssen weiterhin Konzepte erstellt werden, Infrastruktur gebaut und unterhalten werden, etc. Es wird letztlich zu einer weiteren Effizienzsteigerung kommen, die zumindest überwiegend im Sinne der Kunden liegen wird. Von daher sehe ich dem Ganzen mit einer gewissen Gelassenheit entgegen.


    Mir ist ein Fall bekannt, wo eine bekannte Ladenkette ein neues Vollautomatisches Lager in Betrieb genommen hat. Das neue Lager sparte nicht nur viele Kosten sondern vor allem Mitarbeiter. Die landeten alle auf der Strasse.
    Es ist mir klar, dass mit der aktuell laufenden Automatisierung Bahnen und auch die Wirtschaft effizienter werden wollen und zum Teil auch müssen. Nur bedeutet dies nicht automatisch, dass solche Massnahmen sozialverträglich umgesetzt werden, bzw. ob die eingesparten Mitarbeiter einen anderen gleichgestellten Job als Ersatz erhalten. Was nützt dir all die moderne Technik, wenn als Konsequenz davon Menschen durch Maschinen ersetzt und im schlimmsten Falle arbeitslos werden? Was ist, wenn das WB-Beispiel Schule macht? Was ist, wenn in letzter Konsequenz immer mehr Bahnlinien in der Schweiz auf diese Technik umgerüstet werden? Nicht jeder Lokführer eignet sich automatisch für die ihm angebotene Ersatzstelle und diese wiederum müssen auch in entsprechender Anzahl vorhanden sein.

    Sollte die BLT wirklich so ein System auf der WB einführen, dann heisst das noch lange nicht, dass die WB-Lokführer alle einen anderen Job bekommen. Ich sage nicht, dass die BLT alle WB-Lokführer auf die Strasse stellen will. Aber ich würde auf keinen Fall automatisch "mit einer gewissen Gelassenheit" davon ausgehen, dass alle WB-Lokführer weiter beschäftigt werden.
    Sollte die Automatisierung wirklich kommen, dann sind die Gewerkschaften gefordert, sich bei der BLT mit aller Vehemenz dafür einzusetzen, dass für das dann eingesparte Personal innerhalb der BLT andere Jobs gefunden werden, und falls nicht möglich dann wenigstens sozialverträgliche Lösungen.


    Das stimmt so nicht und gehört definitiv in die Sparte "habe ich vom Kollegen vom Kollegen der Kollegin" gehört. Fact ist, dass spätestens per Fahrplanwechsel auf den Linien 10 und 11 - wenn immer möglich - Tangos verkehren, und nur ausnahmsweise mal 200er. Das können an einem Tag mehr sein, an einem Tag einer, am folgenden Tag keiner. Abhängig von Revisionen, sog. Rollkuren, Bildschirmeinbau, Kollisionen, Tagesservice usw. und sofort. Aber der eine oder andere Tango wird wie bereits heute auch auf dem 17er fahren. Was dann genau 2021 sein wird, werden wir sehen. Auf jeden Fall kehren dann sicher nicht die 200er von einer Einsatzlinie auf eine Ganztageslinie. Bei einem Stadtanlass von grosser Bedeutung könnte es aber durchs sein, dass der 17er (via Margarethenstich) mit Tangos kurzzeitig priorisiert wird. Und eines Tages - wann das auch immer sein mag - werden weitere neue Trams auch die sich bestens bewährten 200er ablösen.

    Wenn der Margaretenstich in Betrieb geht, sind die meisten 200er 40jährig und wohl definitiv ersetzungswürdig.
    Ich gehe davon aus, dass dann der 17er zu einer Ganztageslinie "befördert" wird und die BLT dann nicht darum herumkommen wird, neue Trams zu beschaffen.

    Verstehe ich es richtig:
    Es gibt 38 Tangos für 33 Kurse auf den Linien 10 und 11; sowie ca. 21 200er-Kompositionen für die 11 Kurse der Linie 17 plus die 8 Kurse der Linie E11. Ergibt in der HVZ theoretisch eine Reserve von 7 Fahrzeugen (5 Tangos, 2 200er).
    Ich sehe da nicht allzu viele "überzählige" 200er.

    Da kann ich nur sagen: Wer soviel für eine Dampffahrt bezahlt, ist selber schuld. Das kann man auch günstiger haben. Solche Dampfzüge fahren ja an vielen SBB Festen, wo man dann für viel weniger Geld zu so einer Fahrt kommt. Ob die Leute das Geld zurückverlangen können hängt davon ab, was in den Teilnahmebedingungen stand. Normalerweise stehen da so Sätze wie: Es besteht kein Anspruch auf Rückerstattung im Fall eines Lokdefektes oder ähnlichem...

    Die Wucherpreise werden nicht aus Spass an der Freud verlangt, sondern weil es die Kostenstruktur der SBB nicht anders ermöglicht.
    Bei den diversen Museumsbahnen arbeiten Lok- und Zugspersonal ehrenamtlich. Bei der SBB machen sie's als normale Angestellte der Bahn und werden mit vollem Lohn bezahlt. Darum können ehrenamtlich organisierte Museumsbahnen/Vereine Dampfzüge zu viel geringeren Kosten anbieten. Die SBB hingegen muss ihre hohen Kosten decken können und die Preise so kalkulieren, dass eine schwarze Null dabei herauskommt.

    Der bezahlte Preis ist m. M. sekundär, entscheidend ist, dass der Betreiber so mit dem Kunden umgeht, dass er wiederkommt. Und dazu gehört auch, dass man dem Kunden entgegenkommt und nicht star auf Geschäftsbedingungen besteht a la "Nach Paragraph xy hast Du keinen Anspruch auf Entschädigung", oder "bist halt selber schuld, wenn du soviel bezahlst". Ersteres würde rechtlich zwar wahrscheinlich stimmen, aber der Kunde kommt so kaum wieder. Und SBB Historic braucht Kunden um weiterhin solche Fahrten anbieten und finanzieren zu können.

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    Das Geld einfach zu behalten ohne die entsprechende Leistung erbracht zu haben ist kundenunfreundlich und schlicht dreist.


    Die Leistung wurde erbracht, der Dampfzug fuhr die komplette Strecke. Die Fahrgäste sind ja nicht ausgestiegen, weil der Zug ausfiel, sondern weil sie ansonsten in Erstfeld keine Anschlüsse mehr gehabt hätten.
    Abgesehen davon habe ich von Fällen gehört, welche bis Erstfeld durchgefahren sind und dort immer noch Anschluss an Züge gehabt haben. Da sind die Infos aus den Medien mit Vorsicht zu geniessen. Und wir wissen wir nicht, wie die SBB sich gegenüber den anderen Fahrgästen verhalten hat. Dass entsprechende Entschädigungen nicht kommuniziert wurden, heisst ja nicht, dass es keine gegeben hat, mit den Beschwerdeführern werden gem. Aussagen von Uri Tourismus Lösungen gesucht.

    Und: Geld zurückgeben setzt voraus, dass der Veranstalter dies auch kann.
    In den meisten Fällen ist das bezahlte Geld bereits für die Deckung der Kosten verwendet worden; aus welchen Mitteln soll nun eine entsprechende Entschädigung bezahlt werden? Diese Frage muss der Verantstalter zuerst intern beantworten (Reiseversicherung?), das braucht seine Zeit und bis dahin kann der Veranstalter ja schlecht entsprechende Versprechen in den Medien kommunizieren, die er vielleicht nicht einhalten kann.

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    Und zudem: Ab Erstfeld einen Extrazug nach LU-BE-BS-ZH (z.B. in dieser Reihenfolge) einzusetzen, einen Personenwagen an entsprechende Güterzüge anzuhängen oder Busse ab Erstfeld aufzubieten wäre wohl schon möglich gewesen - wenn man gewollt hätte...


    So einfach ist es leider nicht; bzw. die Vorlaufzeit von wenigen Stunden nach der Erkenntnis des Anschlussbruches sehr kurz.
    Die wenigsten Busbetreiber können innert Stundenfrist auf der Stelle sofort mehrere Busse aufbieten; auch die SBB hat nur sehr beschränkt Reservezüge samt Personal, welche dafür eingesetzt werden könnten, entsprechende Züge müssten zudem an den Gotthard überführt werden und auch Güterzüge haben einen Fahrplan (und Kunden, die auf die Wagen warten).
    Da war der kurzfristig veranlasste Extrahalt des IR mit grosser Wahrscheinlichkeit unter lauter schlechten Ersatzlösungen wohl die Beste.

    Man kann der SBB Fehler bei der Abwicklung der Dampffahrt unterstellen. Aber die Unterstellung des fehlenden Willens finde ich haltlos.

    Dazu kommt, dass so ein Dampfsonderzug dritte Priorität hinter dem planmässigen Personen- und Güterverkehr geniesst. Kommt der Nostalgiezug durch ein nicht-einhalten des vorgesehenen Fahrplans einer dieser beiden in die Querre, dann wird in der Regel der Dampfzug auf ein Nebengleis gestellt und muss dort warten bis Personen- und Güterzüge vorbeigefahren sind.

    Ich hege die Vermutung, dass dies hier auch so geschehen ist und dem Dampfzug daraus folgend irgendwann die Zeit "ausgegangen" bzw. er die Anschlüsse an die letzten P-Züge verpasst hat.
    Das ist bitter, vor allem wenn man viel Geld für die komplette Fahrt bezahlt hat.
    Aber genausowenig kann man von der SBB erwarten, dass sie für den Dampfzug den Plandienst durcheinanderbringt.

    Wir sprechen hier vom einem Dampfzug mit Vmax. 45 km/h, welcher die komplette Gotthardlinie retour über Hunderte Kilometer befahren soll, dies neben fast doppelt so schnell fahrenden Plandienstzügen. Da grenzt es an ein Wunder, wenn dieses Vorhaben ohne Komplikationen gelingt - und Komplikationen kann es bei 100jährigen Dampfmaschinen immer geben.
    Hier wurde (zu) viel erwartet und nun in den Medien ein zu grosses Radau gemacht.
    Halbes Jahr warten, dann haben die Dampfzüge die Gotthard-Bergstrecke (fast) für sich alleine...

    Ich finde es eine Frechheit. Die Schweiz und der Kanton Basel-Stadt stemmten 3/4 der Kosten für den Bau einer Tramlinie, die ebenfalls zu ungefähr 3/4 auf deutschem Boden liegen. Wenn es ja nicht zum TNW-Gebiet gehört, wieso zahlt dann die Schweiz überhaupt so viel? Die Schweizer zahlen zu einem grossen Teil den Bau und werden anschliessend bei der Nutzung gleich noch einmal zur Kasse gebeten, währenddem den Weilern eine Tramlinie gebaut wurde, bei der der sie einen Bruchteil der Baukosten zahlen mussten.


    Der Linienabschnitt liegt auf deutschem Gebiet und da bestimmen die Deutschen die Regeln. Und wenn die sagen, die Schweizer bezahlen den vollen Preis, dann ist das so. HTA/GA sind Schweizer Produkte, eine Gültigkeit im Ausland hängt von der Erlaubnis des Nachbarlandes ab. Ein Anrecht darauf gibt es nicht. Und so sind leider Gottes beide Stossrichtungen denkbar: Einen Ausbau der Gültigkeit um Schweizer Touristen anzulocken (siehe aktuell im Bündnerland) und das Gegenteil davon, wenn die Schweizer die Nachfrage "übertreiben" wie nun in Weil mit dem Einkaufstourismus.

    Ich bin darum überzeugt, dass die Einstellung von GA/HTA-Akzeptanz in erster Linie aus politischen Gründenentstanden ist: "Wenn die Einkaufstouristen schon unsere Trams verstopfen, dann sollen sie auch dafür bezahlen. Und zwar den vollen Preis, nicht gar nichts (GA) oder nur die Hälfte (HTA). Neben den zusätzlichen Einnahmen hofft die BVB unter Umständen auch darauf, den einen oder anderen Kaufhaus Kunden aus den überlasteten Trams zu vertreiben...

    Das die Schweiz damals so viel bezahlt hat, machte Sinn, weil sie der Hauptnutzer sind: Sie können nun auf bequeme Art und Weise mit einer direkten Tramlinie in die deutschen Einkaufszentren fahren und dem Einkaufstourismus frönen.
    Und unsere nördlichen Nachbarn? Ja die profitieren auch, insbesondere die Pendler nach Basel. Aber auf der anderen Seite haben sie auch mit Nachteilen zu leben, wie dem durch das fast täglich vorhandene Verkehrschaos im öV und MiV verursacht durch die Einkaufstouristen.
    Und nun haben wir die Situation, dass der deutsche Verbund verlangt, dass diese durch die beiden Rabattkarten GA/HTA entstandenen Einkommensausfälle finanziell kompensiert werden.
    Was bleibt: Entweder bezahlt die Politik diese Einkommensausfälle aus dem eigenen Sack oder man gibt es dem Kunden weiter. Und da aktuell mindestens in Bern letzterer Kurs verfolgt wird (siehe auch die Aussagen von Verkehrsministerin Leuthard in Sachen Mobility Pricing), war die Wahl klar.

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    Das Ziel sollte aus meiner Sicht also nicht sein, mit jeder neuen grenzüberschreitenden Linie den Kunden mit einer weiteren Ausnahme ein Geschenk machen zu wollen, sondern das System insgesamt möglichst einfach verständlich und durchlässig zu gestalten.


    Klingt in der Theorie nett. Aber solange Vor- und Nachteile ungleich verteilt werden (siehe Linie 8; Schweizer haben günstige Preise, Deutsche Verkehrschaos) habe ich gewisses Verständnis, wenn verlangt wird, dass diese ungleichen Spiesse kompensiert werden, wie hier bei den Billetpreisen...

    Ich dachte, wo man Tangos von Spezialwaggons zieht, kann man auch das Umgekehrte machen


    Die Spezialwagen mit den 1000 mm Schienen gehören dem Hersteller Stadler Rail, die SBB hat keine solchen Wagen mehr. Und Stadler braucht sie aktuell in erster Linie für die Auslieferung von gleich mehreren Meterspurfahrzeugen an verschiedene Bahnen. Eine Vermietung für den Transport der B4 liegt da nicht drin, wobei ich bezweifle, dass Sofia und Belgrad über eine passende Entladestelle verfügen würden.

    So sinnvoll ein Transport auf der Schiene vielleicht wäre, neben der fehlenden Infrastruktur fehlt es schlicht an dafür nötigen Wagen, um die Trams direkt zu verladen.

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    Dann müssen alle Gugummere auch auf dem Strassenweg nach Sofia gehen.Teure Idee, aber den beauftragten Transportunternehmer wirds freuen...


    Wieso? Bisher wurde es mit Rollmateriallieferungen an Ostblock-Städte so gehandhabt, dass der LKW zur nächsten passenden Umladestelle gefahren ist, und die Wagen von dort auf Flachwagen ohne Schienen verladen hat. Warum soll man es hier anders machen?

    Der Fairness halber hier noch die Medienmitteilung der VBZ, in der sie Stellung bezieht und unter anderem erklärt, warum sie "nicht will", dass das TÜV-Gutachten veröffentlicht wird:

    Quelle: https://www.stadt-zuerich.ch/vbz/de/index/d…rfezurueck.html

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    Trambeschaffung: VBZ weisen Vorwürfe entschieden zurück
    Am 17. Mai 2016 haben die Stadt Zürich und die VBZ gemeinsam den Zuschlag an Bombardier für die 70 neuen Flexity-Trams bekannt gegeben. Stadler Rail und Siemens haben am 31. Mai 2016 beim Verwaltungsgericht Zürich gegen diese Vergabe Beschwerde eingereicht. Die in den Medien von Stadler Rail und Siemens aufgebrachten, diskreditierenden Vorwürfe weisen die VBZ in aller Deutlichkeit zurück.Nachdem Stadler Rail und Siemens Ende Mai 2016 Beschwerde gegen den Vergabeentscheid bei der Trambeschaffung eingereicht haben, folgt nun als nächster Schritt der Entscheid des Verwaltungsgerichts über die aufschiebende Wirkung der Beschwerden. Stadler Rail und Siemens versuchten in den letzten Wochen und Monaten immer wieder die VBZ und das Vergabeverfahren in den Medien zu diskreditieren. Der Verdacht liegt nahe, dass den Beschwerdeführern das nötige Vertrauen in die schweizerische Gerichtsbarkeit fehlt.

    Die VBZ sind befremdet darüber, dass offenbar Tatsachen bewusst falsch dargestellt werden. So entbehrt der Vergleich betreffend Kosten mit der Trambeschaffung in Basel zum Beispiel jeglicher Grundlage. Die Offerten sind nicht vergleichbar, da dort unter anderem zum Teil kürzere Fahrzeuge als in Zürich bestellt wurden.

    Die VBZ haben zu allen drei Anbietern, Bombardier, Stadler Rail und Siemens, langjährige Kundenbeziehungen und weisen insbesondere den Vorwurf der Bevorzugung von Bombardier aufgrund von Kontakten zu diesem Lieferanten in aller Schärfe zurück. Die Gleichbehandlung der Anbieter wurde im Gutachten von TÜV Süd explizit überprüft. TÜV Süd bestätigt den VBZ, dass die Angebotsbewertung für alle Anbieter gleich erfolgte und keine Bevorzugungen oder Benachteiligungen einzelner Anbieter zu erkennen seien.

    Die VBZ haben das Gutachten von TÜV Süd beim Verwaltungsgsgericht eingereicht. Nun steht es Stadler Rail und Siemens frei, im Rahmen des Beschwerdeverfahrens beim Verwaltungsgericht Einsicht ins Gutachten oder Herausgabe des Gutachtens zu verlangen. Die VBZ dürfen das Gutachten von TÜV Süd, das Geschäftsgeheimnisse der Anbieter enthält, nicht öffentlich machen, weil sie sonst eine Amtsgeheimnisverletzung begehen würden. Sie können in einem laufenden Gerichtsverfahren auch keine detaillierten Informationen über die einzelnen Offerten publizieren. Die Beurteilung des Falls obliegt nun dem Verwaltungsgericht.

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    Wobei die Flexity-Beschaffung in Basel (anstelle der gemeinsamen Tango-Bestellung) ja auch kein wirkliches Ruhmesblatt war. Ohne grosse Einsprachen gingen in letzter Zeit nur Bestellungen in Bern und Genève (dort sogar ohne Ausschreibungen) über die Bühne.

    Die Ausschreibung für die Flexity ging sehr zügig über die Bühne. Start Ausschreibung Januar 2011, Vergabe an Bombarider Okt 2011. Macht neun Monate Differenz. Die VBZ haben fünf Jahre gebraucht!

    Kommentarschreiber, welche Pauschalisierungen und angebliche Parteibücher als "Argumente" anführen, disqualifizieren sich leider von vornherein selbst.

    Da ist der Kommentar in der Zeitung aber nicht viel besser. Auch dort wird auf die Parteiherkunnft verwiesen und gegen Stadler Anschuldigungen verbreitet. Und lässt man im Kommentar des Lesers den populistischen letzten Satz weg, dann liegt der Kommentarschreiber mit seinen Ansichten so falsch nicht.

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    Dass mit der Beschwerde eine Neuausschreibung erreicht werden soll, liegt aufgrund seiner Äusserungen sowie der kürzlichen Medienmitteilung von Stadler auf der Hand. Da diese Beschwerden in der Regel chancenlos sind, verfolgt Stadler sicher auch das Ziel, Einsicht in die Akten zu erhalten. Dies ist ein nicht unübliches Vorgehen unterlegener Anbieter.

    Grundsätzlich darf jeder unterlegene Anbieter Rekurs einreichen, ob dies berechtigt erscheint oder nicht. Über die Beweggründe von Stadler zu rätseln ist rein spekulativ. Aber ich glaube nicht, dass die Gründe derart niederer Art sind, wie der Kommentator meint. Es kann genausogut sein, dass Stadler den Rekurs macht, um aus neutralem Munde ein Urteil über die Vergabe zu erhalten.

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    Ich glaube es lohnt sich, noch rasch etwas Popcorn zu kaufen.Glaube hier gibt es noch einige Schlagzeilen, bis das Tram rollt.

    Für den geneigten Leser und erst recht für die Medien wäre sowas natürlich spannend. Doch es ist dem Projekt kaum dienlich wenn die Zeitungen Öl ins Feuer giessen.
    Eine Schlammschlacht ist das letzte, was das Projekt nun braucht. Im Gegenteil. Lassen wir die Gerichte ihre Arbeit machen.

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    Da der Tango in Genf aber ein komplett neues Fahrzeug war, wurde er auch ausgeschrieben. Wenn die Genfer nun eine Option auf weitere Fahrzeuge auslösen (analog BLT), dann müssen die Fahrzeuge nicht nocheinmal ausgeschrieben werden.

    Jein. Optionen können nur ausgelöst werden,wenn welche bei der Auftragsvergabe in einer bestimmten Menge vereinbart wurden. Sind die Optionen jedoch komplett aufgebraucht, muss nochmals neu ausgeschrieben werden. Die BLT hat damals bei Bestellung der vier Vorserenfahrzeuge Optionen über weitere 36 Fahrzeuge vereinbart. Von diesen total 40 Fahrzeugen hat sie bis heute deren 38 bestellt. Die BLT kann also eine weitere Option über die zwei verblieben Fahrzeuge einlösen. Doch sie kann dies nur in einem bestimmten Zeitraum. Will sie mehr als zwei Fahrzeuge bestellen, oder hält sie den Zeitrahmen nicht ein, dann muss sie die Fahrzeuge neu ausschreiben.

    Die TPG ist nochmals ein spezieller Fall: Die haben 32 Tangos + Option über 24 Stück bestellt, sich aber 2011-14 nur deren 19 ausliefern lassen. Die restliche Lieferung hat Stadler auf Gesuch der TPG auf 2016/18 verschoben.

    Nö, hat es nicht. Urteilen die Gerichte gegen die VBZ, dann wird einfach die Vergabe storniert und die Trams müssen nochmals neu ausgeschrieben werden.
    Es geht meines Erachtens seitens Stadler/Siemens in erster Linie darum, dass sie nach fünfjährigem Hickhack jegliches Vertrauen in die von der VBZ durchgeführte Ausschreibung und Vergabe verloren haben und nun eine Überprüfung eines vollkommen neutralen Amtes haben wollen. Dies war bis jetzt nicht der Fall, die gewählten Gutachter wurden von Verkehrsrat und VBZ ausgewählt.

    Was bleibt ist noch mehr zerschlagenes Geschir und die Tatsache, dass bald die ganze Schweiz über die Zürcher Trampose lacht. Es ist bald nur noch peinlich. Alle anderen Tramstädte kriegen so eine Beschaffung auf die Reihe, nur die Zürcher nicht. Und ich möchte nicht in der Haut der VBZ stecken, sollten die Gerichte die Rekurse gutheissen...

    Trotzdem, hätten die VBZ nicht auf ein 43 Meter langes Tram bestanden, hätte man vorne auch Doppeltüren einbauen können (Beispiel Wien).


    Die Zürcher bestehen auf 43 Meter, weil die VBZ-Infrastruktur keine längeren Trams zulässt. Und auch mit den 43er Fahrzeugen lassen sich auch zukünftig nicht alle Linien bedienen, bzw. Haltestellen anfahren.

    Des weiteren hat die VBZ nach der harschen Kritik am Aussendesign nochmals explizit kommuniziert, dass das Design noch nicht definitiv ist und erarbeitet wird.
    Und da die Stadtzürcher natürlich immer was spezielles wollen, wird keine der bekannten Flexity-Fronten gewählt, sondern ein eigenes Design kreiert, für welche sogar entsprechende Designer beauftragt wurden.
    Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/…tPopularComment

    @oberländer

    Das wäre auch nachvollziehbar, wurde aber meines Wissens in keinem Zeitungsartikel erwähnt. Und den Kommentaren unter den vielen Zeitungsartikeln zufolge wollen auch wir Zürcher dieses Design nicht! Doch wer weiss, vielleicht wird das Design sogar wieder demokratisch bestimmt: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/…/story/30396956


    Gemäss einer Quelle, welche an der Pressekonferenz dabei war, hätten die VBZ explizit betont, dass das in der Visualisierung gezeigt Design nicht defintiv und nur eine Möglichkeit unter vielen sei.
    Die Zeitungen haben das natürlich nicht erwähnt, weil sie - wie der Tagi-Artikel schön zeigt - ein Interesse daran haben, dass der Leser sich dazu äussert, und das Design war für den Kunden schon immer der wichtigste Punkt. In diesem Sinne ist die Hoffnung für ein besseres Design noch nicht verloren. Es kann nur besser werden. ;)

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    Vollkommen andere Frage: Weiss man eigentlich schon, was dereinst mit den Trams 2000 der 1. Generation passieren wird? Auch wieder Vinnitsia?


    Dem Vernehmen nach soll schon feststehen, dass ein Tram der zweiten Serie dereinst zum Gastro-Tram (für die beliebten Fondue-Fahrten) umgebaut werden soll, dazu dürften mindestens ein Fahrzeug, eher zwei als Museumsfahrzeug erhalten bleiben.
    Die restliche Verwendung hängt vom Interesse allfäliger Städte ab, aber ich gehe davon aus, dass Vinnitsa und Co. diese Fahrzeuge mit Handkuss nehmen würden...


    -Ein Design, welches dem des Flexity Basel unterlegen ist (und auch dem der Cobra, obwohl von Bombardier auch die Möglichkeit angeboten wurde, die Cobra ''Front'' beizubehalten)


    Woher hast Du die Info betreffens Design? Nach meinem Stand des Irtums zeigen die Bilder nur Visualisierungen, bzw. Designvorschläge von Bombardier, das entgültige Design sei noch zu definieren.
    Ich finde aber das Basler Design auch schöner. Doch es ist natürlich klar, dass die Zürcher was eigenes wollen...

    Im direkten Vergleich mit dem Tango ist der Flexity vom Fahrkomfort und von der Zuverlässigkeit her deutlich unterlegen. Das ist nunmal einfach eine Tatsache die niemand bestreiten kann. ;)


    Und es ist ebenso eine Tatsache, dass die Zürcher 100% Niederflurtrams ausgeschrieben haben, womit der BLT-Tango ausscheidet.
    Klar ist der Tango überlegen. Aber er steht nicht zur Auswahl.
    Wenn schon Vergleiche dann zwischen 100%-Niederflurfahrzeugen. Und in dieser Kategorie schneidet der Flexity nicht schlecht ab.

    Abgesehen davon: In diesem Faden geht es um die Zürcher Trambeschaffung. Stattessen lese ich zig Beiträge über die BVB-Flexity und die BVB-Holzsitze. Könnt ihr das nicht in einem anderen Thread diskutieren?

    Erster Eindruck: <X
    Hoffen wir das sich da noch was ändert. Aber da die Designvariante des Flexity Basel auch schon relativ konkret war denke ich eher nicht dran :thumbdown:


    Nach meinem Eindruck zeigt die Visualisierung den Designvorschlag von Bombardier, inkl. entsprechende Ideen der Kanadier, wie eben die leuchtenden Türen. Es wird an der VBZ sein, zu entscheiden, ob sie diesen komplett übernimmt, oder noch vereinzelte Anpassungen vornimmt.

    Ich würde da nicht zu schnell das neue Tram abschreiben und wundere mich ob vereinzeltenb Aussagen, welche das Tram schon als "Schrott" bezeichnen, ehe das Fahrzeug auch nur einen Meter weit gefahren ist. Soo schlecht, wie die Flexitys gemacht werden, sind sie nicht, bzw. die Konkurrenz nicht pe se besser.
    Es ist doch noch gar nicht sicher, ob das neue Tram in diesem Design, mit diesen Türen, mit diesen Klapptritten gebaut wird. Das sind alles Punkte, welche noch mit der VBZ zu klären sind.

    Ich mag vielleicht mit meiner Meinung alleine dastehen, aber auf mich haben die BVB-Flexity rein von den Fahrleistungen her einen guten Eindruck gemacht und ich freue mich, dass Zürich nun auf das gleiche Modell setzt. Das Design ist gewöhnungsbedürftig und wird hoffentlich noch angepasst, aber gerade die Innenraumgestaltung finde ich gelungen.
    Aber es ist wohl eine Schweizer Eigenschaft, an allem neuen zuerst mal kritisieren zu müssen...

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    Was bitte ist an einem Flexity niederflurig? Die hälte der Sitze muss man auch mit einer Stufe erklettern.


    Wo soll Bombardier den nötigen Platz für die Räder sonst unterbringen? Ohne Kompromise geht es bei einem 100% Niederflurtram nicht.

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    Wenn die Holzsitze im Züri Holzy so gebaut werden, wie gezeigt, hat Züri die viel besseren Sitze.


    Nach meinem Stand des Irtums dienten für die neuen Sitze die Holzsitze der Mirage als Vorbild.

    Ich habe grösstes Verständnis, dass die Dampfbahnfreunde eine riesige Wut auf WB/BLT/etc. haben angesichts des Ende der Dampfbahn.
    Daraus folgend ist ihr Bericht auch entsprechend einseitig und populistisch ausgefallen.
    Man schiebt WB/BLT die Schuld in die Schuhe und erwähnt den wahren Grund nur am Rande: Es fehlt schlicht das Geld um Lok und Wagen zu sanieren/umzubauen. Ohne Moos nix los. Und daran kann auch die BLT - selbst wenn sie wollte - nicht viel ändern...

    Ich bin heute die Linie abgefahren. Das Problem liegt darin, dass die meisten Bahnübergänge nur kleinste Feldwege für die Landwirtschaft sind, welche bisher mit Andreaskreuz gesichert wurden. Die grossen Übergänge sind alle mit Blinklicht und teilw. Schranken gesichert. Ich könnte mir vorstellen dass die Trans-N der Ansicht ist, für die Feldwege reiche ein Andreaskreuz, während das Amt auf Blinklichter/ev. Schranken besteht und nun mit der Stillegung droht, sollte die Trans-N diesen Forderungen nicht nachkommen.

    Und die Bahnübergänge sind ja erst der Anfang: Um das BehiG zu erfüllen müsse alle Stationen umgebaut und die Triebwagen durch Niederflurfahrzeuge ersetzt werden.
    Und die Frequenzen dieser Linie wiederum sind so schlecht (ich hatte 5, bzw. 10 Personen im Triebwagen), dass es günstiger kommt, die Linie einzustellen und einen Standartbus fahren zu lassen, anstatt viel Geld in die Sicherung und Modernisierung zu investieren.

    Das ist eine Behauptung seitens der Medien aus Leutschenbach, welche auf nicht ganz legalem Wege an einen Auszug der als vertraulich geltenden Beurteilungsgrundlagen gekommen ist und die Auszüge daraus so zurechtgebogen hat, dass es für sie, bzw. den dazugezogenen Experten stimmt. Anhaltspunkte, dass effektiv gemogelt wurde, gibts bis jetzt keine, bzw. es ist eben nun Aufgabe des zweiten Gutachters, zu überprüfen, ob es zu "unsauberkeiten" gekommen ist. Falls Ja, dürfte die Ausschreibung gestoppt und wiederholt werden.
    Aber das ist der falsche Thread für die Zürcher Trambeschaffung...