Ja schon, aber hier war ein Kind das Opfer. Das Wort Eigenverantwortung kann man bei Erwachsenen brauchen, aber nicht hier. So ein Übergang gehört entweder gesichert oder aufgehoben.
Was sich gehört und was nicht, ist Aufgabe der zuständigen Behörden sprich BAV und VBZ. Der Unfall wird von der SUST untersucht werden und wenn nach deren seriöser Überprüfung der Bahnübergang ungenügend gesichtert ist, dann wird die VBZ zu entsprechenden Nacharbeiten verpflichtet werden.
Und Andres Türler würde ich auch aussen vor lassen, ich wüsste nicht was er mit diesem Unfall zu tun hätte.
Wenn man den Artikel liest, dann liest man, dass das Kind Velo gefahren ist. Der Unfall entstand, weil das Kind mit dem Fahrrad plötzlich und ohne Einhaltung der Verkehrsregeln über den Fussgänger(!)-Übergang gefahren ist.
Dieser Übergang ist so gestaltet, dass der Fussgänger vor der Gleisquerung auf herannahende Trams achten muss und nur darüber gehen darf, wenn kein Tram kommt. Funktioniert genauso an diversen anderen Stellen auf Schweizer Tramnetzen auch. Das Mädchen ist höchstwahrscheinlich ohne zu schauen auf das Tramgleis gefahren.
Ist nun das Tram schuld, wenn Personen ohne zu schauen auf das Gleis laufen? Kann man von einer Neunjährigen nicht erwarten, dass sie zuerst auf die Strasse oder hier das Tramgleis schaut, ehe sie drüberfährt? Ich finde schon.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass das Thema emotional ist und beim Zusammenstoss Mensch mit Bahn/Bus/Tram für die meisten (bei Medien sowieso) immer das Tram, der Bus oder die Bahn schuld ist. Aber irgendwann muss man einen Punkt machen und die Emotionen a la "Das böse Tram ist in das arme Mädchen gefahren!" aussen vor lassen und sich nüchtern fragen, wie und warum der Unfall entstanden ist und wer sich warum fehlverhalten hat. Es gibt in Zürich, Basel, Bern und Genf hunderte genau gleicher solche Übergänge. Sollen die nun alle mit Barrieren und Rotlichtern gesichert oder gar aufgehoben und das Tram hinter Zaun gestellt werden?
Der Unfall ist tragisch, keine Frage, aber hier sehe ich keinen Grund für eine Bahnübergangssicherung und wüsste auch nicht wo die Schuld bei der VBZ liegen sollte.