Schlichter geholt: SBB-Chef und BAV-Direktor sind zerstritten

  • SBB-Chef Andreas Meyer und der Direktor des Bundesamts für Verkehr, Peter Füglistaler, mögen sich nicht. Berater Iwan Rickenbacher leitet nun einen gemeinsamen Workshop.

    Die SBB gehören zu 100 Prozent dem Bund, doch zwischen der Bahn und ihrem Eigentümer gibt es Streit - und dies gleich in mehreren zentralen Fragen, etwa bei der Sicherheit und dem Bahnausbau. Laut «Schweiz am Sonntag» liegt SBB-Chef Andreas Meyer mit dem Direktor des Bundesamts für Verkehr (BAV), Peter Füglistaler, auch persönlich übers Kreuz.

    Mitte November findet ein gemeinsamer «Workshop» der SBB-Konzernleitung und der BAV-Direktion statt. Eine frühere Sitzung verliess Füglistaler vorzeitig und entnervt. Diesmal soll der Kommunikationsberater und frühere CVP-Generalsekretär Iwan Rickenbacher für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Rickenbacher sitzt auch im Verwaltungsrat von Tamedia, die «20 Minuten» herausgibt.

    PR-Profi mit CVP-Verbindungen engagiert

    Um die SBB in der Politik besser zu verankern, haben die Bundesbahnen zudem den PR-Profi Victor Schmid engagiert, der beste Beziehungen zur CVP und zu deren Verkehrsministerin Doris Leuthard pflegt. Sie hat sich bisher aus dem Konflikt SBB-BAV herausgehalten.

    Gerüchte, Andreas Meyers Stuhl wackle, dementiert SBB-Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi in der «Schweiz am Sonntag»: «Andreas Meyer ist fordernd, und das ist gut. Er packt auch die unangenehmen Themen offensiv an», lobt Gygi und ergänzt: «Andreas Meyer ist völlig unbestritten.»

    Zürcher Verkehrsverbund unzufrieden mit den SBB

    Wie die «Schweiz am Sonntag schreibt, kritisiert der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) die diesjährigen Leistungen der SBB. «Bezüglich Pünktlichkeit und Stabilität waren die Leistungen der SBB in den letzten Monaten teilweise ungenügend», wird ein ZVV-Sprecher in der Zeitung zitiert. Es sei bereits jetzt klar, dass die Pünktlichkeitsziele für das Jahr 2013 nicht erreicht werden könnten und die SBB einen Malus bezahlen müssten.

    Das Blatt schreibt weiter, die Gewerkschaft der Eisenbahner SEV gehe nicht von einer raschen Besserung der Lage im Grossraum Zürich aus. «Die Störungen werden noch eine Zeit anhalten», wird SEV-Präsident Giorgio Tuti zitiert.

  • SBB-Chef Andreas Meyer und der Direktor des Bundesamts für Verkehr,
    Peter Füglistaler, mögen sich nicht.
    Berater Iwan Rickenbacher leitet nun einen gemeinsamen Workshop.

    Artikel in 20minuten.ch 13.10.13