Ich habe mir mal überlegt, wie der Kanton BL beim ÖV mindestens so viel wie beim aktuellen Vorschlag sparen könnte, mit geringerer negativer Auswirkung auf die Erschliessungsqualität (Umwege, kompliziertere Fahrpläne und längere Fahrzeiten an Stelle von weniger Bedienung):
Kombilinie 47/60 während Nebenzeiten:
Spätabends und an Sonntagen auf die Expressfahrt Bottmingen-MFK verzichten, stattdessen Linienführung Biel-Benken-Bottmingen-Jakobsberg-MFK (Kreisel)-Muttenz im 30-Minuten-Takt. Dazu um 15 Minuten versetzt alle 30 Minuten Linie 37 Bottmingen-Jakobsberg-Ulmenweg(-Aeschenplatz).
Damit könnte wohl zu den betroffenen Zeiten ein Kurs eingespart werden. Fahrzeit Bottmingen-Muttenz wäre leicht länger und es gäbe nur noch alle 30 Minuten eine Direktverbindung hinteres Bruderholz-Dreispitz, aber bei den alternierenden Kursen gäbe es auch beim Spengler einen Anschluss in die Stadt. Nebenbei hätte das Bruderholzspital zu allen Zeiten eine Verbindung nach Muttenz.
Linie 63 während Nebenzeiten:
An Samstagen und evtl. wochentags ausserhalb Stosszeiten und Hauptschulverkehrszeiten (Fachhochschule) den 63er streichen. Dafür zu diesen Zeiten eine in Dornach endende Linie (65 oder 66) bis Münchstein Bahnhof verlängern. Somit wäre das vom Tram ein Stück weit entfernte Gebiet zwischen Dornach Bahnhof und Münchenstein Bahnhof weiterhin bedient, während auf die Parallelbedienung mit dem 10er und 60er verzichtet würde. Das Gebiet Münchenstein Bahnhof/Dorf hätte nach Muttenz weiterhin die Umsteigeverbindung via Neuewelt oder die S3 via Basel.
Kombilinie 71/91 an Wochenenden:
An Wochenenden den 91er streichen, dafür den 71er zwischen Titterten und Reigoldswil via Liedertswil verkehren lassen und ab Reigoldswil nach mindestens Lauwil, besser Bretzwil verlängern. Beide Linien verkehren insbesondere am Sonntag nur selten (71 4x, 91 Reigoldswil-Waldenburg 3x, Reigoldswil-Bretzwil etwas mehr) und die Busse stehen wohl die meiste Zeit nur rum. Mit einer Kombination würde nur noch 1 statt 2 Busse benötigt. Die Verbindung nach Waldenburg würde wegfallen, dafür gäbe es eine Verbindung nach Liestal (oder, als weitere Einsparung, nur Bubendorf). Für Liedertswil wäre es sogar eine Verbesserung (vier statt drei Fahrten).
Lampenberg/Ramlinsburg/Bennwil, evtl. auch Blauen/Dittingen/Nenzlingen:
An Sonntagen und evtl. wochentags ausserhalb Stosszeiten ein (nicht all zu teures oder kompliziertes) Rufbus-Angebot oder Taxi-Rabatt oder ähnlich. Zwar ist das nicht immer eine gute Lösung, aber in diesen Fällen wäre das wohl immer noch ein besseres Angebot als die heutigen etwa drei Kurse an Sonntagen und für den Kanton vielleicht günstiger.
Wiederinbetriebnahme SBB-Halt Liesberg, Streichung 118 Liesberg Station-Laufen:
Halt der stündlichen S3 in Liesberg. Dafür Reduktion der Linie 118 auf einen Kleinbus, der innerorts Liesberg Dorf und Riederwald mit dem Bahnhof verbindet. Zur Sicherstellung des Halbstundentakts in der Hauptlastrichtung in der Stosszeit könnten abends auch die RE Basel-Delémont in Liesberg halten. In der Morgenstosszeit müssten entweder einige der Zusatz-S3 schon in Delémont oder Liesberg statt in Laufen starten oder es müsste doch noch wenige Busse Liesberg-Laufen geben. Die Bedienung von Bärschwil Station könnte mit Rundkursen der Linie 114 sichergestellt werden.
Statt in den Stosszeiten zwei Normalbusse würde nur noch ein Minibus benötigt, während es bei der ohnehin verkehrenden S3 nur einen zusätzlichen Halt benötigt. Da die S3 im aktuellen Fahrplan relativ lang in Delémont hält, liese sich das vielleicht ohne längere Fahrzeit Basel-Porrentruy verwirklichen. Insgesamt sollte das doch längerfristig günstiger sein. Nebenbei hätte Liesberg auch wieder eine ÖV-Verbindung Richtung Delémont.
Kombilinie 103/104 zu Nebenverkehrszeiten:
Zeitweise, je nach Auslastung, zu einer Linie Gelterkinden-Rünenberg-Kilchberg-Zeglingen-Oltingen-Wenslingen-Tecknau(-Gelterkinden als Rundkurs) kombinieren. Damit könnte wohl ein Kurs eingespart werden, während die Dörfer unter Inkaufnahme unterschiedlicher Fahrwege und längerer Fahrzeiten gleich oft bedient blieben.
Kombilinie 105/106 ausserhalb Stosszeiten:
Den westlichen Teil der Linie 105 innerhalb Sissachs ausserhalb der Stosszeiten streichen, dafür diese Schlaufe durch die Linie 106 nach Wintersingen bedienen. Reisende von/nach Nusshof und Wintersingen müssten eine leicht längere Fahrzeit ein Kauf nehmen, dafür könnte ein Kurs gespart und die Auslastung verbessert werden.