Geschäftsjahr 2015: Modern aufgestellt für die Herausforderungen der Zukunft

  • Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) konnten das Jahr 2015 mit einem Plus von 173‘000 CHF abschliessen. Der Verkehrsertrag stieg um 3,2 Mio. CHF gegenüber dem Vorjahr (+ 2,5 Prozent). Auch die Verkehrsleistung konnte die BVB im letzten Geschäftsjahr um 4,2 Prozent steigern und verzeichnete damit zum ersten Mal in ihrer Geschichte mehr als 300 Mio. Personenkilometer (2014: 291,3 Mio.). Die Zahl der Fahrgäste nahm auch durch die verlängerte Tramlinie 8 nach Weil am Rhein um fast 2 Mio. auf 133,49 Mio. Einsteiger zu.

    Im vergangenen Jahr konnte die BVB eine erfreuliche Steigerung der Nachfrage verzeichnen. Die Fahrgäste legten zusammen 303,56 Mio. Kilometer zurück. Auch die Zahl der Einsteiger konnte um 1,29 Prozent auf 133,49 Mio. Personen erhöht werden. Einen massgeblichen Teil dazu beigetragen haben die verlängerte Tramlinie 8 nach Weil am Rhein sowie der Angebotsausbau auf der Buslinie 38 nach Grenzach-Wyhlen, der Buslinie 48 zwischen Allschwil/Bachgraben und dem Bahnhof SBB sowie der Flughafenbuslinie 50 zum EuroAirport.

    Die Modernisierung der Fahrzeugflotte prägte das letzte Jahr: Bis im Dezember 2015 hat die BVB 55 Gelenkbusse des Typs CITARO 530 G EURO VI von Mercedes-Benz in den Linienbetrieb integriert. Bis Ende Dezember waren bereits 14 FLEXITY-Trams im Einsatz. Aber nicht nur bei den Fahrzeugen, auch bei der Haltestellen-Infrastruktur ist die laufende Modernisierung sichtbar: Bis Ende Jahr waren 100 der insgesamt 810 Stelen auf dem ganzen Netz der BVB und BLT installiert. Und nicht zuletzt sind das Fahrpersonal und die Mitarbeitenden mit Kundenkontakt seit Ende 2015 mit den neuen Dienstkleidern klassisch-elegant und stilvoll unterwegs.
    Erstmalige Rückzahlungen an den Kanton

    Der Verkehrsertrag ist im Jahr 2015 um 2,54 Prozent auf 127,5 Mio. CHF gestiegen (2014: 124,3 Mio. CHF). Grund dafür ist der starke Zuwachs bei den Fahrgästen und den Personenkilometern sowie die positiven Effekte aus den TNW-Tarifmassnahmen vom Dezember 2014.

    Der Jahresgewinn ist von 4,8 Mio. CHF auf knapp 0,2 Mio. CHF gesunken. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Vorjahr Sondereffekte das Ergebnis mit 3,8 Mio. CHF positiv beeinflusst haben. Im Berichtsjahr hat die BVB Effizienzziele in Höhe von 1 Mio. CHF realisiert und damit die Bezuschussung des Kantons reduziert. Zusätzlich konnten dem Kanton erstmals Abgeltungen in Höhe von 2,6 Mio. CHF zurückerstattet werden. Insge-samt blickt die BVB aus Finanzsicht auf ein erfolgreiches Jahr zurück.

    Pilotbetrieb mit Elektrobus geplant
    Die gesetzlichen Vorgaben verpflichten die BVB, ihre Fahrzeugflotte ab dem Jahr 2027 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energieträgern zu betreiben. Im Hinblick darauf und auf-grund der aktuellen Markttrends hat die BVB beschlossen, auf die Beschaffung von drei Hybridbussen als Zwischenlösung zu verzichten und stattdessen direkt einen Pilotversuch im Linienbetrieb mit Elektrobussen zu starten. Dazu wird das Unternehmen bis 2018 zwei bis drei Elektrobusse (Normalbusse mit 12 Metern Länge) beschaffen. Aus diesem Pilotversuch erwartet die BVB wichtige Erkenntnisse für die im Jahr 2020 anstehende Ersatz-beschaffung. Dann müssen die heute im Einsatz stehenden 38 Gasbusse ersetzt werden.

    Die Flottenerneuerung der BVB führt zu einer erheblichen Verbesserung der Energieeffizienz. So kann diese mit der Serieneinführung der FLEXITYBasel gegenüber dem Combino um 5 Prozent verbessert werden. Die neuen Busse des Typs Citaro verbrauchen 25 Prozent weniger Dieseltreibstoff gegenüber den ausgemusterten Bussen der Marke MAN. Auch der CO2-Ausstoss der BVB Busflotte reduziert sich mit der neuen Busgeneration um 25 Prozent. Zusätzlich soll der Einsatz von Fahrertrainersystemen eine ökonomischere Fahrweise fördern und die Energieeffizienz weiter steigern.

    Politische Weichenstellungen für die BVB
    Auf politischer Ebene wurden drei für die BVB relevante Geschäfte entschieden: Der Grosse Rat hat die Revision des öV-Gesetzes verabschiedet, welches für die BVB ab 2027 den Antrieb ihrer Fahrzeugflotte mit 100 Prozent erneuerbaren Energieträgern vorschreibt. Weiterhin haben die Regierung und der Grosse Rat drei Projekte in der Tramnetz Entwicklung Basel priorisiert (Tram Roche, Tram Claragraben, Tram Klybeck/ Kleinhüningen), für welche aktuell die Vorstudien erarbeitet werden. Und die vom Regierungs-rat initiierte Revision des BVB-Organisationsgesetzes wurde im Dezember vom Grossen Rat angenommen. Dagegen wurde das Referendum ergriffen, so dass nun das Stimmvolk am 5. Juni über die Vorlage entscheidet.

    Herausforderungen der Zukunft
    Die BVB ist in mehreren Projekten zum Ausbau der Digitalisierung involviert. Ein erster Schritt war die Verknüpfung der BVB-App mit der Ticket-App der Baselland Transport AG (BLT) im vergangenen Dezember. Weitere Entwicklungen werden laufend geprüft und sollen den Fahrgästen in naher Zukunft eine deutliche Vereinfachung und zeitgemässe Modernisierung beim Billettkauf bieten.

    Die BVB wird den Erhaltungsstau bei den Gleisanlagen weiterhin mit höchster Priorität abbauen. Das Unternehmen wird dafür in Abstimmung mit dem Kanton jährlich gut 4 Kilometer des Gleisnetzes erneuern. Um die Erhaltungsarbeiten zu beschleunigen wird die BVB vermehrt das „Bauen unter Totalsperre“ prüfen. Im Gegensatz zum derzeit üblichen „Bauen unter Betrieb“ hat dies mehrere entscheidende Vorteile: Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und Mitarbeitenden wird erhöht, die Emissionen und Beeinträchtigungen für die Anwohner zeitlich verkürzt, es können längere Abschnitte in kürzerer Zeit erneuert werden und schliesslich kann dadurch auch kostengünstiger gebaut werden.

    Den aktuellen Geschäftsbericht 2015 finden Sie auch auf der BVB-Website (http://www.bvb.ch).

    Quelle: Medienmitteilung BVB, 25.04.2016