ZitatAlles anzeigenWeil die Nachfrage zu klein ist, gibts einen Fahrdienst statt einen Ortsbus
Das Bedürfnis für einen Ortsbus ist zu klein. Der Gemeinderat verwirft diese Idee deshalb – und lanciert eine Alternative: den «Ortsbus light». Eine Art Fahrdienst auf Bereitschaft.
Die Idee hatte Kaiseraugst während Jahren beschäftigt – nun ist sie vorerst vom Tisch: Die Gemeinde verzichtet auf einen Ortsbus. Das heisst es in einer Mitteilung. Der Entscheid hatte sich schon im vergangenen Herbst abgezeichnet. Damals wurde der Bevölkerung an einem Informationsabend das neue Alterskonzept vorgestellt.
Dabei präsentierte der Gemeinderat auch das Ergebnis einer gross angelegten Umfrage zum Thema Ortsbus. Das Resultat fiel deutlich aus: Drei Viertel der befragten Einwohner gaben an, «kein Interesse» an einem Ortsbus zu haben. Lediglich 23 Prozent sahen «sehr grossen» oder «grossen» Bedarf. Im Herbst noch war das weitere Vorgehen offen. Nun ist klar: Der Gemeinderat sucht nach Alternativen.
Lücke im Angebot
«Das Bedürfnis ist da. Aber es ist eben nicht gross genug, um einen Ortsbus in Kaiseraugst rentabel zu betreiben», sagt Gemeinderat Hanspeter Meyer. Das hätte nicht nur die erwähnte Umfrage gezeigt, sondern auch eine von der Gemeinde durchgeführte Kosten-Nutzen-Analyse. «Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum angestrebten Nutzen», sagt Meyer.Trotzdem hat der Gemeinderat eine Lücke geortet im Angebot des öffentlichen Verkehrs innerhalb des Dorfes. Die Anbindung des alten Dorfteils an den neuen und umgekehrt sei gerade für ältere Personen nicht ideal, weil es dazwischen keine öffentlichen Verkehrsmittel gäbe, sagt Meyer.
Verein sucht Fahrer
Auf der Suche nach Alternativen hat der Gemeinderat nun die Variante «Ortsbus light» lanciert. Die Idee: Ein Fahrdienst an bestimmten Wochentagen und auf Voranmeldung – also eine Art Fahr-Bereitschaftsdienst. Aktuell ist der Verein KaiseraugstPlus daran, diese Option zu prüfen.Der Verein bietet bereits heute einen Fahrdienst und würde auch die Fahrten für den «Ortsbus light» übernehmen. «Wir klären gerade ab, wie viele Fahrten das wären und wie viele Fahrer dazu nötig sind», sagt Vereins-Vizepräsident Heinz Langner. An einer Mitgliederversammlung im März soll die Idee genauer besprochen werden. Interessierte Fahrer können sich bereits heute beim Verein melden.
Quelle: Aargauer Zeitung, 24.2.2016