Zitat von 20 Minuten OnlineAlles anzeigenEin Verein aus Arlesheim verschickt «Test-Abonnemente», mit denen man angeblich in Basel gratis den ÖV benutzen kann. Bei den Verkehrsbetrieben ist das Abo aber nicht bekannt.
«Herzliche Gratulation! Sie sind eine/einer von hundert Testpersonen.» So beginnt der Brief, der letzte Woche verschickt worden ist. Absender ist die «Organisation Freie Fahrt Basel». Diese ist laut eigenen Angaben unabhängig und setzt sich dafür ein, «dass Mobilität und somit die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel als Grundrecht der Bürger anerkannt und staatlich finanziert werden».
Dieses Test-Abonnement ist ungültig. Dem Brief beigelegt ist auch eine Plastikkarte im Kreditkartenformat, die als «Testabonnement» beschrieben ist. Mit dieser könne man eine Woche gratis Tram und Bus fahren. Als einzige Gegenleistung müsse der Proband «seine Erfahrungen und Erlebnisse während den Gratis-Fahrten in einer E-Mail schildern».
«Das ist eine riesige Frechheit»
Doch einigen Baslern wurde dieses «Testabo» zum Verhängnis:
«Am Montag war ich damit unterwegs. Ich geriet in eine Kontrolle und habe eine Busse von 100 Franken aufgebrummt bekommen», so ein 20-Minuten-Leser. Bei der Kontrolle habe sich herausgestellt: Es handelt sich um ein reines Fantasie-Abo, das der Kontrolleur natürlich nicht anerkannte. «Der Kontrolleur hat gesagt, er habe noch nie von so einer Organisation gehört. Ich wurde zum Opfer von irgendeiner Gruppe, die sich einen Spass daraus macht, solche Ausweise zu verschicken. Das finde ich eine riesige Frechheit», ärgert sich das Opfer.Das Opfer befürchtet, das auch andere Basler mit dem Ausweis herumfahren und eine Busse riskieren und fordert: «Sie müssen so schnell wie möglich aufgeklärt und die Verantwortlichen dafür bestraft werden.»
BVB und BLT sind alarmiertBei den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) hat man Kenntnis von den fiktiven Abos. «Eine Frau hat ein solches Abo am Schalter gezeigt und gefragt, ob es echt ist», sagt Simone Schwab von der BVB-Medienstelle.
Bei der Baselland Transport AG (BLT) erhielt man durch die Anfrage von 20 Minuten Kenntnis vom besagten Abo. Nach Abklärungen bestätigt BLT-Sprecher Andreas Büttiker den Vorfall: «Bis jetzt wurde eine Person in einem BLT-Tram wegen dem Abo gebüsst.» Die betroffene Person werde nun kontaktiert und müsse die Busse nicht bezahlen.
Mysteriöser Verein
Der Verein Freie Fahrt Basel ist derweil nicht greifbar: Zwar gibts eine Website, auf der aber nichts ausser dem Logo zu finden ist. Auch eine Kontaktperson und eine Anschrift sind auf dem Brief vermerkt, allerdings existiert die angegebene Adresse in Arlesheim nicht und bei einem Anruf auf die Nummer landet man auf der Mailbox. Auf auf das Mail antwortete niemand. Die Staatsanwaltschaft ist informiert.
Quelle: http://www.20min.ch/schweiz/basel/…engnis-30702311
Ich kann es ehrlich gesagt nicht ganz verstehen, wie man auf ein offensichtlich unechtes Abo "vertrauen" kann.
Gerade bei gewissen Hilfsheriff der BLT ist man in solchen Fällen sowieso auf verlorenem Posten!