Beiträge von Esperantino

    Diese Woche besuchte ich die Stadt Gotha mit der interessanten Strassen- und Waldbahn. Eisenbahn-Romantik pur! Bis man mit dem SWP II der BLT durch die Region reisen kann, muss man sich jedoch noch gedulden. Es sind diverse Anpassungen und TÜV-Abnahmen notwendig, da Neuzulassung in Deutschland. So müssen beispielsweise am schräg angeordneten hinteren Ausstieg Anpassungen vorgenommen werden, da die Distanz zu der Haltekante zu gros ist. Im Weiteren müssen ein Dreilicht Spitzensignal plus zusätzlich Positionslampen angebracht werden. Im besten Fall kann das erste Fahrzeug (Be 4/8 222) Ende Jahr durch den TÜV abgenommen werden. Schulungsfahrten und erste Betriebseinsätze sollen 2020 folgen. Immerhin fährt diese Woche der 222 für Profilmessfahrten das ganze Netz ab.

    Gotha ist ein Besuch wert! Nicht nur wegen der Strassenbahn mit den interessanten Fahrzeugen, sondern auch wegen den zahlreichen historischen Bauten, welche teilweise aufwendig restauriert wurden. Und auf dem normalspurigen Abschnitt der Waldbahn, welche parallel zur Metrspurbahn durch den Thüringer Wald führt, sind STADLER Dieseltriebwagen im Einsatz.

    BLT 222 08.19.jpgWagenhalle 08.19 a.jpgWagenhalle 08.19 b.jpgFriedrichroda Nord 08.19.jpg

    Die Gründe für das Sicherheitsdenken waren: das leichte Sommerschuhwerk der Passagiere und der Schotter sowie die leichte Böschung. Zum Zeitpunkt dieser Aussage war der LRZ aber schon längst gestartet. Da stellt sich die Frage, warum die BZ Ersatzbusse und den LRZ aufbot. Hier spielt die Erfahrung mit: es ist schon vorgekommen, dass ein ICN auf der Neubaustrecke liegen blieb und nicht vom LRZ abgeschleppt werden konnte, weil beim ICN die Kupplung nicht ausgefahren werden konnte. Die Temperaturen waren um diese Tageszeit im ICN akzeptabel. In regelmässigen Abständen lief die Lüftung auf Sparflamme. Soweit vorrätig, gab es im Speisewagen die alkoholfreien Getränke gratis. Das Zugpersonal machte aus meiner Sicht das Beste aus der Situation.

    Ausfall ICN 08.08.19

    Gestern kam es noch zu einem zweiten ICN-Ausfall: Der 500 033 war als IC 5 1337 unterwegs, als nach Solothurn der Hauptschalter nicht mehr eingeschaltet werden konnte. Ich sass im Vierabteil direkt unter dem Hauptschalter un kam die "Anläufe" hörbar mit. Der Zug rollte aus und kam bei Etziken zum stehen. Nach rund 60 Minuten trafen zwei Gelenkbusse "Bahnersatz Olten" an der Jurastrasse ein. Das Zugspersonal liess der Umstieg aus Sicherheitsgründen jedoch nicht zu. Nach 90 Minuten kam der LRZ aus Richtung Solothurn und schleppte die defekte Komposition zurück nach Solothurn. Mit 187 Minuten später ging es dann mit dem nächsten ICN weiter. Solange es Papier hatte, gab es für die rund 200 Reisende einen Gutschein im wert von 10 Franken.

    Heute Abend reiste ich wieder einmal zum Giruno-Treffen nach Stein-Säckingen. Im Einsatz als IR 2084 war der 501 007, abgestellt waren 501 008 und 003.

    An diesem Zug erkenne ich immer mehr Gemeinsamkeiten mit dem TEE II von 1961:

    - komfortabler Mehrsystemzug für internationale Strecken

    - getrennte Toiletten

    - Scharfenbergkupplungen

    Der grosse Unterschied besteht bei der Höchstgeschwindigkeit. Und: der Giruno ist im Gegenzug zum TEE ein reiner Nichtraucherzug, während der RAe TEE II in den ersten fünf Betriebsjahren der einzige SBB-Zug war, wo keine Nichtraucherplätze angeboten wurden! Offizielle Begründung der SBB: der Zug ist Vollklimatisiert! Wobei zu erwähnen ist, dass die damalige wohlhabende Kundschaft nicht selten Zigarren rauchte.

    Ich reiste heute um 16:37 im 501 003. Wollte zuerst in den WR, aber dort gab es kein Bier für mich. Was mir auffiel, ist dass dort jetzt Schweizer Wappen jetzt an der Wand fehlt. Aber in Rheinfelden gab es dann Bier....

    Mit dem Giruno nach Zürich Flughafen

    Als Freund der internationalen Triebzüge teste ich heute den Giruno. Der Gesamteindruck des Zuges ist sehr gut. Ausser einer Türstörung in Rheinfelden verlief die Fahrt unproblematisch. Fahrscheine mussten in beiden Richtungen nicht gezeigt werden, dafür gab es vom Zugpersonal einen Giruno-Faltprospekt und eine STADLER-TOBLERONE. Die Sessel sind sehr bequem. In den Antriebswagen ist bei der Anfahrt das Brummen der Fahrmotoren wahrzunehmen, ansonsten ist er für einen Triebzug recht ruhig. Leider war der Speisewagen nicht zu Testzwecken in Betrieb, so dass ich mich für dir Rückfahrt am Flughafen eindecken musste. Dabei genoss ich natürlich ein ANKER-Bier, wie dies bis 1974 in den TEE-Zügen nach Amsterdam oder Milano serviert wurde. Leider sind im Speisewagen die Fenster sehr klein, aber man muss ja jetzt im Gegensatz zum TEE-Speisewagen nicht mehr das Kirchlein von Wassen verfolgen können!

    Mehrsystemzüge Basel - Zürich Flughafen gab es bereits 1981-83 mit dem TEE II. Dazu brauchte man jedoch ein SWISSAIR-Ticket. Dafür waren Hostessen im Zug, welche Getränke servierten. Ab Mai 2011 verkehrten dann sonntags RABe 522, welche ursprünglich für die S1 nach Mulhouse vorgesehen waren.

    In der Beilage Bilder von 1981 und heute. Was blieb, sind die Wandverkleidungen aus Email-Talfeln im Flughafenbahnhof. Einmalig für einen Bahnhof!

    richtig, der RABe 501 verkehrt ab 13.05.19 auf der IR Line 36 vorerst als 2067 und 2072 BS-ZFH-BSD-ZFH-BS.

    heute um 16:30 standen im Centralbahnhof 2 Giruno gekuppelt.

    Just auf der Line IR 36 kommt ab Mitte Mai der GIRUNO RABe 501 in den gelenkten Einsatz, anstelle des ICN-Umlaufs (4 Zugpaare), so auch auf dem IR 2079 Bs ab 16:37. Darauf freue ich mich. Für mich ist der GIRUNO in verschiedenster Hinsicht der indirekte RAe TEE II Nachfolger (Den ETR 470 konnte man rauchen). STADLER Rail sieht das ähnlich, von dieser Firma stammt auch beiliegende Fotomontage!

    In der Beilage noch ein Bild von einem Henne-Sessel aus dem TEE, wie er in meiner Stube steht. Alu-Guss, geschliffen, eloxiert, mit integriertem Alu-Aschenbecher in der Armlehne versenkt. Heute zu schwer und zu teuer. Aber das war noch Reisen! Leider musste aus Kostengründen auf den Wiedereinbau der Henne-Sessel beim RAe 1053 verzichtet werden. Es blieben die Romero-Sitze von 1988. Alle Henne-Sessel inkl. Holzwandverkleidungen vom RAe 1051 waren bis 2009 im Estrich des Depots Feldstrasse in Zürich eingelagert, bis diese aus Brandschutzgründen entfernt werden mussten...

    Ich reiste heute mit dem IR 2079 nach Rheinfelden. Statt ein ICN verkehrte die EW I / EW II Ersatzkomposition. In setzte mich im AB -Wagen in den Henne-Sessel:

    90 mm breite gepolstert Armlehnen, Sitzpolster 525 mm breit. Sehr weich, wie eine alte Polstergruppe...

    Dieser Sessel entwarf 1956 im Auftrag der SIG Architekt Walter Henne für die TRANS EUROP EXPRESS Züge, welche ab 1957 u.a. zwischen Amsterdam und Zürich, bzw. Paris eingesetzt wurden. Wo kann man heute noch in Europa im Original TEE-Sessel reisen? Die meisten EW II AB-Wagen erhielten jedoch in den 90er Jahren eine neue 2+2 Bestuhlung, der heute im IR 36 eingesetzte AB-Wagen ist einer der letzten regulär eingesetzten SBB-Wagen mit Henne-Sesseln. Wären die FV-Dosto wie geplant im Einsatz, wäre der AB-Wagen längst in Kaiseraugst gelandet!

    Sommer 2019: wieder Volldampf im Waldenburgertal!

    Aufgrund des Rückgangs der Passagierfrequenzen an den Wochenenden hat die BLT zusammen mit der Dampfgruppe beschlossen, wieder regelmässige Dampffahrten durchzuführen, welche insbesondere Familien mit Kindern ins vordere Frenkental locken sollten. Die Depotleitung Waldenburg konnte die Verwaltung in Oberwil mit einer originellen Idee nach dem Vorbild der SBB überzeugen: Bekanntlich rüsteten die SBB während dem Krieg die Lokomotiven

    E 3/3 8521 und 8522 mangels Kohle auf elektrische Dampferzeugung um. Im Triebwagen BDe 4/4 Nr. 14 wurde nun an der Decke des nicht mehr benötigten Gepäckabteils einen 350 KW Dampfgerator montiert, welcher vom Bordnetz gespiesen wird. Dafür musste lediglich eine 125 mm grosse Öffnung ins Dach geschnitten werden um den Dampfablassstutzen durchzuführen. Der Wasservorrat befindet sich in einem handelsüblichen 1000 l IBC. Das Gepäckabteil ist jetzt im Bereich der Apparateschränke mit einer abschliessbaren Glastüre abgetrennt. Die Nachrüstung kostete dank tatkräftiger Unterstützung der Dampfgruppe beim Dampftriebwagen lediglich einen vierstelligen Betrag. Der Wasservorrat reicht für Waldeburg-Liestal-Bad Bubendorf. Da beim Bad der Wasseranschluss nach wie vor in Betrieb ist, kann dort wie üblich Wasser nachgefasst werden. Damit der Zweiwagenzug (BDe 4/4 14 und Bt 114) aus der Ferne auch wie ein Dampfzug aussieht, wird dieser gegenwärtig mit schwarzen und grünen Folien beklebt, welche verdankenswerterweise von einem Industriellen aus dem Waldenburgertal gesponsert wurden. Die Pressefahrt soll noch im April stattfinden, dann werden auch die Einsatztage publiziert.

    Dass der Wagen kurz vor der Mauer zum stehen kam war Gottessegen! Nun, es ist nicht der erste DB-Wagen, welcher mehrere hundert Meter auf zwei Geleisen in der Schweiz unterwegs war: am 26.3.74 entgleiste auf spektakuläre Weise der DB-Speisewagen 61 80 88-73 319-0 des Hispania-Express, welcher zwischen Genève und Hamburg eingesetzt war. Der Unfallhergang kann wie folgt zusammengefasst werden: Bei der Zugsdurchfahrt in Choindez wurde eine Weiche genau zu jenem Zeitpunkt gestellt, als der lange Speisewagen passierte. Fortan verkehrte der 27,5 m lange Wagen mit 60 km/h eine Minute lang (!!) auf zwei Geleisen, bis der Wagen bei zwei eingleisigen Tunnels bei der Einfahrt zum stehen kam und 45 Grad abgekantet wurde. Der schwere Unfall forderte drei Tote und viele Verletzte. Der Wagen mussten Ort und Stelle abgebrochen werden.

    Der zuständige Fahrdienstleiter musste mit eigenen Augen zusehen, wie der Speisewagen auf zwei Gleisen durch seine Station passierte! Jeder Eingriff kam zu spät, erst die zwei Tunnelröhren brachten den Wagen zum Stillstand.