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    Ab heute bieten die SBB auf der Strecke Zürich-München viermal täglich eine Busverbindung an. Damit schlägt sie punkto Fahrzeit ihr eigenes Bahnangebot.

    Heute um 11.19 Uhr startete der erste Intercity-Bus ab Zürich nach München. Die Fahrt im Doppeldeckerbus der Deutschen Bahn (DB) dauert 3 Stunden und 45 Minuten, Zwischenhalte gibt es nicht. In beiden Richtungen werden die Busse täglich vier Mal verkehren. Die Bahn benötigt für die rund 300 Kilometer lange Strecke etwa 4 Stunden und 15 Minuten.

    Gemeinsam mit den direkten Eurocity-Zügen entsteht gemäss DB zwischen den beiden Städten etwa ein Zweistundentakt. Zwei der IC-Bus-Paare München-Zürich werden mit Halt am Flughafen München weiter nach Nürnberg verlängert.

    Übergangslösung

    Betrieben wird die Buslinie gemeinsam von DB und SBB. Es handelt sich um ein Übergangsangebot. Sobald die Bahnstrecke in Deutschland (Lindau-München) elektrifiziert ist und die Fahrzeit dadurch verkürzt werden kann, werden DB und SBB das Busangebot wieder einstellen. Die Elektrifizierung sollte bis Ende 2020 realisiert sein.

    Quelle: 20 Minuten (19.12.13)

    Nachdem in Bern vier Personen vom Zug erfasst worden sind, fordern Politiker schärfere Sicherheitsvorkehrungen an Bahnhöfen. Die SBB sehen noch keinen Handlungsbedarf.

    Die Berner Bahnhöfe stehen zurzeit in keinem guten Licht: Am Sonntagabend wurden zwei Schwestern von einem Zug erfasst und getötet, einen Tag später kamen zwei junge Erwachsene beim Überqueren der Gleise ums Leben. Der Berner Stadtrat Philip Kohli (BDP) erwartet jetzt, dass die SBB reagieren und die Sicherheitsvorkehrungen verschärfen oder zumindest die bestehenden nutzen. «Es muss etwas passieren. Wenn die SBB nicht handeln, werde ich per Vorstoss den Gemeinderat dazu auffordern, bei den SBB Druck zu machen», erklärt der Politiker.

    Auch auf nationaler Ebene beschäftigt man sich mit der Sicherheit an Bahnhöfen. SP-Nationalrätin Bea Heim sieht ebenfalls Handlungsbedarf. «Die Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr Schweiz wird mit einem Schreiben an die SBB-Direktion wie auch an den SBB-Kundenbeirat für die Verbesserung der Sicherheit auf Bahnhöfen plädieren.» Ihrer Meinung nach sollten zumindest an den grossen Bahnhöfen Massnahmen ergriffen werden. Dabei setzt sie in erster Linie auf akustische Warnsignale, kann sich aber auch andere Lösungsansätze vorstellen. Von einem Vorstoss auf politischer Ebene sieht sie jedoch ab, denn «der direkte Weg geht rascher».

    Züge sind zu leise

    Laut Kohli liegt eine unkomplizierte und kostengünstige Lösung bereits nahe: «Am kritischen Bahnhof Wankdorf, wo die zwei Schwestern verunfallt sind, sind bei den Gleisen bereits Lichtsignalanlagen installiert, die eigentlich blinken müssten, wenn ein Zug ein- oder durchfährt.» Nur seien diese Anlagen nicht in Betrieb. Auch Lautsprecherdurchsagen für Zugsdurchfahrten würden nur selten gemacht.

    Insbesondere in der dunklen Jahreszeit wären solche Warnhinweise jedoch absolut sinnvoll, sagt Kohli. «Im Winter sieht man den Zug nicht herannahen. Man hört ihn auch nicht, weil er so leise ist. Ich habe es selbst getestet und bin erschrocken, als der Zug an mir vorbeirauschte.»

    SBB wollen Untersuchung abwarten

    SBB-Sprecher Daniele Pallecchi betont, dass sowohl in Bümpliz als auch in Wankdorf alle Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Zudem seien in Wankdorf die Lichtsignalanlagen nicht ausser Betrieb gesetzt worden, sondern kämen nur bei Grossanlässen zum Einsatz. Eine Warnung per Lautsprecher werde einzig bei hohem Passagieraufkommen und Durchfahrtsgeschwindigkeiten von über 160 Stundenkilometern gemacht. Ob das Sicherheitskonzept an den Bahnhöfen nun neu geprüft wird, hängt von den Untersuchungsergebnissen der Polizei und der Staatsanwaltschaft ab. «Wir werden die Situation danach gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Verkehr beurteilen.»

    Opfer waren unvorsichtig
    Das Bundesamt für Verkehr (BAV) sieht als Aufsichtsbehörde trotz der beiden tödlichen Personenunfälle im Raum Bern mit vier Todesopfern vorerst keinen Handlungsbedarf. Das BAV verfolge die Geschehnisse aufmerksam, sagte Amtssprecher Andreas Windlinger. In beiden Fällen seien aber gemäss heutigem Wissensstand nicht fehlende Sicherheitsmassnahmen, technische Probleme oder gar ein Versagen des Bahnpersonals Ursache. Unvorsichtiges Verhalten der Opfer stehe im Vordergrund. Falls Polizei und Staatsanwaltschaft bei ihren Untersuchungen zu einem anderen Schluss kommen und sich Fehler im Sicherheitsbereich ergeben sollten, so werde das BAV noch einmal über die Bücher gehen. (SDA)

    Quelle: 20 Minuten (19.12.13)

    Sanierung am SBB-Nadelöhr im Aargau

    Die SBB sanieren bis 2015 den Heitersbergtunnel zwischen Zürich und Olten. Kostenpunkt: 20 Millionen Franken. Weil jeweils ein Gleis gesperrt wird, verlängern sich die Fahrzeiten.

    Die Fahrbahn im Heitersbergtunnel zwischen Killwangen-Spreitenbach und Mellingen-Heitersberg im Kanton Aargau wird nach knapp 40 Jahren saniert. Ab Anfang Januar erneuern die SBB die Schienen und die Schwellen.

    Die Schienen im 1975 eröffneten Tunnel liegen nicht auf Schotter, sondern auf einbetonierten Schwellenblöcken - eine sogenannte feste Fahrbahn. Nach knapp 40 Betriebsjahren hat diese das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Dabei ersetzt die SBB einzig die Schienen und die Schwellen im Tunnel. Die Gleistragplatte aus Beton ist in gutem Zustand und bleibt bestehen.

    Die Kosten betragen rund 20 Millionen Franken. Für die SBB ist die Sanierung ein Novum: «Noch nie musste eine feste Fahrbahn über eine so lange Strecke erneuert werden, wie beim 4,9 Kilometer langen Tunnel», so SBB-Sprecherin Lea Meyer.

    Zugausfälle am Wochenende

    Im doppelspurigen Tunnel wird im ersten Quartal der Jahre 2014 und 2015 je ein Gleis in verlängerten Nachtsperren und an drei Wochenendsperren erneuert. Der Tunnel bleibt dabei einspurig befahrbar. Das südliche Gleis wird 2014 und das nördliche Gleis 2015 saniert.

    Die Sanierung wirkt sich auf den S-Bahn- und den Fernverkehr aus, weil die Bahnröhre teilweise gesperrt werden muss. Während des einspurigen Betriebs werden die Züge von Olten teilweise via Baden und Brugg nach Zürich umgeleitet. Die Fahrzeiten verlängern sich um einige Minuten.

    Während der Wochenendsperren fallen einige Interregio-Züge ganz aus. Das Angebot der S-Bahnen bleibt unverändert. Allerdings verkehrt die S12 Brugg-Baden-Zürich vom 6. Januar bis am 13. März ab 22.04 Uhr bis Betriebsschluss drei Minuten früher.

    Quelle: 20 Minuten (18.12.13)

    Erneut wurden in Bern zwei Personen von einem Zug erfasst und tödlich verletzt. Ein Mann und eine Frau wollten die Gleise am Bahnhof Bern Bümpliz Süd überqueren.

    Nur einen Tag nach einem tödlichen Personenunfall im Bahnhof Bern-Wankdorf sind in Bern erneut zwei Personen von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden. Am Montagabend starben in Bern-Bümpliz eine Frau und ein Mann, als sie die Gleise überqueren wollten.

    Die beiden Personen begaben sich nach ersten Erkenntnissen auf die Gleise, um diese hinter einem anfahrenden S-Bahn-Zug zu überqueren, wie die regionale Staatsanwaltschaft und die Berner Kantonspolizei am Dienstag mitteilten. Auf dem zweiten Gleis wurden sie von einem aus der anderen Richtung nahenden Schnellzug erfasst.

    Obwohl der Lokomotivführer sofort eine Notbremsung einleitete, konnte er die Kollision nicht verhindern. Die Identität der Todesopfer ist noch nicht geklärt. Klar ist aber, dass es sich um erwachsene Personen handelt.

    Der Polizei wurde der Unfall im Westen Berns am Montagabend kurz nach 20 Uhr gemeldet. Die Hintergründe dieses Vorfalls sind noch unklar. Eine Sprecherin der Berner Kantonspolizei sagte am Dienstag auf Anfrage, es hätten sich Zeugen des Ereignisses gemeldet. Diese würden nun befragt.

    Bereits am Sonntagabend starben im Bahnhof Bern-Wankdorf zwei Schwestern aus der Region Bern, als sie von einem Intercity erfasst wurden. Die Hintergründe dieses Personenunfalls werden ebenfalls noch untersucht

    Quelle: 20 Minuten (17.12.13)

    [color=#ff0000]Den Hinterbliebenen viel Kraft in diesen Stunden und dem Lokführer viel Kraft den Schock zu verarbeiten.

    Nun ist die Barriere zwischen Hüslimatt und Oberwil endgültig down (entweder defekt oder abgeschaltet)

    Vorhin musste jedenfalls ein Kurs im Schrittempo bei offener Barriere durchfahren! (Auch die Blinklichter gingen nicht)

    Bringt die Bahnvorlage Fabi mehr Platz in den Zügen? Und wer berappt den Ausbau? Befürworterin Evi Allemann (SP) und Gegner Walter Wobmann (SVP) zu den grössten Streitpunkten.

    Seit 1998 hat der Personenverkehr auf der Schiene um 60 Prozent zugenommen - Bahnhöfe und Züge sind überfüllt. Ändert sich das, wenn das Volk Ja sagt zum Bahnfonds (vgl. Box)?

    Walter Wobmann: Das System läuft am Limit - keine Frage. Der Grund für die überfüllten Züge ist aber hauptsächlich die Masseneinwanderung der letzten Jahre. Wenn die Zuwanderung weiterhin so hoch bleibt, sind auch die für den Ausbau der Bahninfrastruktur bis 2025 vorgesehenen 6,4 Milliarden Franken ein Tropfen auf dem heissen Stein. Man irrt sich gewaltig, wenn man glaubt, mit dem Bahnfonds seien die Kapazitätsprobleme gelöst.

    Evi Allemann: Ja, die Vorlage setzt genau hier an. Die Pendelnden sollen wieder komfortabler reisen können. Die Priorität liegt klar bei der Schaffung von mehr Kapazität: zum Beispiel durch Züge mit mehr Sitzplätzen sowie besser zugänglichen Bahnhöfen und Perrons. Gleichzeitig sichert der neue Bahninfrastrukturfond die Finanzierung des Unterhalts und Betriebs langfristig. So kann die Erfolgsgeschichte des öffentlichen Verkehrs weitergeschrieben werden.

    Müssen wir mehr Steuern bezahlen, wenn Fabi angenommen wird?

    Walter Wobmann: Ja, definitiv. Denn der Fonds braucht neue Mittel in der Höhe von rund einer Milliarde Franken, unter anderem aus der Mehrwertsteuer. Die Begrenzung des Pendlerabzug auf 3000 Franken soll 200 Millionen Franken in die Kassen spülen. Das trifft vor allem die Autofahrer auf dem Land, die weite Strecken zur Arbeit zurücklegen müssen. Weil auch Gelder aus der LSVA und der Mineralölsteuer zur Bahn gehen, subventioniert die Strasse die Bahn.

    Evi Allemann: Ein gutes Bahnnetz kostet, bringt aber auch einen grossen Nutzen für alle, die den öffentlichen Verkehr benutzen. Fabi verteilt die Kosten fair unter denjenigen, die vom Ausbau profitieren. Die Pendelnden werden immer noch steuerlich begünstig, aber der mögliche Abzug wird für alle auf die gleichen 3000 Franken begrenzt. Das verhindert Exzesse von Steuerabzügen bis zu 70'000 Franken. 80 Prozent der Pendler sind davon aber nicht betroffen, weil sie schon heute nicht mehr als 3000 Franken abziehen können.

    Der Bundesrat verspricht sich von Fabi auch mehr Sicherheit. Verlottert bei einem Nein unser Schienennetz?

    Walter Wobmann: Nein. Man müsste einfach über die Bücher und eine vernünftigere Vorlage ausarbeiten. Denn dass es einen Fonds für den Unterhalt der Bahninfrastruktur braucht, ist unbestritten. Ich bin auch nicht gegen die Bahn - ich wehre mich einfach gegen diese Zweckentfremdung der Strassengelder.

    Evi Allemann: Rund 60 Prozent der Gelder sind für den Unterhalt des Schienennetzes vorgesehen, damit die Bahnnutzenden auch künftig sicher und pünktlich ans Ziel kommen. Bei einem Nein zu Fabi fehlt dieses Geld. Das würde die Bahn schwächen und hätte Überlastungen auf der Strasse zur Folge. Für die Lebensqualität und den Wirtschaftsstandort Schweiz wäre dies verheerend.

    Bis 2025 soll die Bahn für 6,4 Milliarden Franken ausgebaut werden. Wie viel Ausbau brauchen wir?

    Walter Wobmann: Wir brauchen Ausbau an den richtigen Stellen. Bei dieser Vorlage haben einfach alle Regionen wie in einem Wunschkonzert ihre Ansprüche angemeldet - und man hat allen etwas gegeben, um eine möglichst hohe Zustimmung zu erreichen. Jetzt haben wir Ausbauprojekte in Randregionen drin, wo die Züge weniger überfüllt sind als in den Agglomerationen. Vergessen wir nicht: Der Bundesrat hatte ursprünglich bloss einen Ausbau für 3,5 Milliarden Franken vorgeschlagen.

    Evi Allemann: Nur etwa ein Fünftel der Gelder sind für den Ausbau gedacht. Das macht Sinn: Das Schienennetz soll dort gezielt ausgebaut werden, wo Engpässe bestehen.

    Bluten die Autofahrer für die Bahnfahrer?

    Walter Wobmann: Wieder einmal wird auf dem Rücken der Autofahrer Politik gemacht. Das ist mit ein Grund, wieso ich wie bei der Vignette ein Gegenkomitee auf die Beine stelle. Es bluten allerdings nicht nur die Autofahrer: Die Vorlage trifft auch die Bahnfahrer, weil die Billettpreise steigen. Das kehren die Befürworter aber gerne unter den Tisch.

    Evi Allemann: Nein, denn nur ein geringer Teil der Gelder stammt aus der LSVA und der Mineralölsteuer. Auch die Autofahrer profitieren von einem guten Bahnnetz, denn sonst wären die Strassen völlig überfüllt. Zudem floss seit Jahrzehnten stets mehr Steuergeld in die Strasse als in die Schiene. Von einer Benachteiligung der Strasse zu reden, ist deshalb eine Verdrehung der Tatsachen.

    Fabi hat fast keine Gegner. Warum?

    Walter Wobmann: Die Bahn ist in der Schweiz eine heilige Kuh. Viele Politiker haben das Gefühl, dass sie da nur ja und amen sagen können. Dabei bin ich nicht der Einzige, der findet, dass die Vorlage überladen ist.

    Evi Allemann: Der öffentliche Verkehr ist eine Erfolgsgeschichte für unser Land. Pendelnde, Tourismus, Transportunternehmen und die Wirtschaft profitieren von einem starken öffentlichen Verkehr. Wer Nein sagt, wehrt sich gegen eine leistungsfähige, moderne Schweiz.

    Darum geht es
    Am Montag hat das überparteiliche Pro-Komitee seinen Abstimmungskampf für die Vorlage zu Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur (Fabi) lanciert, die am 9. Februar vors Volk kommt. Mit einem unbefristeten Fonds wollen Bund und Kantone jährlich rund eine Milliarde Franken mehr als bisher in die Bahnanlagen investieren und so den Unterhalt und Ausbau der Bahnanlagen auf eine solide finanzielle Basis stellen. Die zusätzlichen Mittel sollen von den Kantonen, aus einem Mehrwersteuerpromille, der Erhöhung der Billettpreise und der Beschränkung des Pendlerabzugs kommen. Bis ins Jahr 2025 sind zudem Ausbauten in der Höhe von 6,4 Milliarden Franken vorgesehen. Widerstand kommt bislang vor allem aus den Reihen der SVP.

    Quelle: 20 Minuten (17.12.13)