Beiträge von oberländer

    Wenn die Twindexx einen stufenlosen Einstieg für schweizer Bahnhöfe besitzen, wie ist dann der Zeitungsartikel vom Bund zu interpretieren? Versteh ich nicht ganz. Wie kann man bitte dank dieser Rampe einen Kompromiss gefunden haben wodurch die Züge an beiden Perronhöhen halten können? Diese Aussage macht doch nur Sinn, wenn die Einstiegshöhe der neuen Züge höher ist als 550 mm, aber kleiner als 760 mm - ein Kompromiss eben.

    Es gibt Foto- und Filmaufnahmen, welche zeigen, dass der Twindexx einen stufenlosen Einstieg an einem 550mm Perron hat. Wie das nun mit den höheren DB-Perrons aufgehen soll, weiss ich auch nicht.

    Die Twindexx haben einen stufenlosen Einstieg ab Schweizer Perrons, DANACH aber eine 14% steile Rampe ins Innere des Zuges. welche von den Behindertenverbänden bemängelt wird. Gut zu sehen ja auch im Video, wo der Rollstuhlfahrer aus dem Zug hinausrollen kann. Und dieser Zustieg entspricht auch den vorgegeben Normen (max 15% Neigung beim Einstieg) und wurde vom BAV abgesegnet. In Deutschland dagegen muss eine Stufe überwunden werden, die Rampe soll das aber vereinfachen.

    Und nach dem Ende des Versuchs wird mitgeteilt werden, dass das mit den Elektrobussen leider doch noch nicht ganz reif ist, weil viel zu teuer und zu umständlich (ständiger Fahrzeugtausch mitten am Tag, viele Leerkilometer, etc.) und man doch nochmals Dieselbusse kaufen wird...

    Es gibt Schnellladesysteme (wie Tosa in Genf, oder das Elektrobusprojekt in Bern), mit denen man den Bus ganztags einsetzen kann. Die BVB-Übung hinterlässt auch bei mir den Eindruck einer ProForma Übung, um Argumente gegen den Elektrobus zu finden.

    Sofern das Parlament in seiner Meinung nicht umkippt, wird dies nicht passieren, da gemäss ÖV-Gesetz die Fahrzeugflotte spätestens ab 2027 mit 100% erneuerbaren Energie betrieben werden muss.

    Wenn man die Entwicklung der letzten 10 Jahre anschaut bin ich eigentlich guter Hoffnung, dass die Technik in den kommenden 9 Jahre weiter ausgereift wird und bis 2027 eine gute ökologische Lösung zur Verfügung steht. Ob sie auch genauso "ökonomisch" sein wird, wird sich zeigen. Aber dies wird dann ein rein politischer Entscheid sein, wie und wofür man sich entscheidet.

    Das Problem ist, dass Busse mit erneuerbaren Energien viel teurer sind, als normale Dieselbusse. Aktuelles Beispiel: Die Verkehrsbetriebe St. Gallen haben einen Elektromidibus (Länge 8.9 Meter) bestellt, der kostet 650 000 Fr., ist also gleichteurer als ein dreimal so grosser Diesel-Gelenkbus.

    Wenn nun das Parlament darauf besteht, dass die BVB ab 2027 mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss, dann muss es der BVB gleichzeitig die Mehrkosten für die Anschaffung der Elektrobusse finanzieren, ansonsten hat die BVB keine Chance, das Ziel zu errreichen.

    Nach meinem Eindruck platzen die Busse auf dem 50er aus allen Nähten, da muss meiner Meinung nach früher oder später eine andere Lösung hin.

    Wenn nicht per Bahn, dann halt per Tram, sprich Verlängerung des 3ers.


    Biller wären Doppelgelenkbusse und die Franzosen können ja das Tram weiterbauen, auf eigene Rechnung natürlich.

    So einfach ist es nicht. In einer Grenzregion wie Basel, wo die Verkehrsflüsse nicht vor Landesgrenzen halt machen ist Gärtchendenken fehl am Platz. Solange die öV-Verbindungen zum Flughafen zu einem sehr grossen Teil auch von Schweizern benutzt werden, solange können die Kosten nicht alleinig auf die Franzosen abgeschoben werden. Um eine Beteiligung wird die Schweiz da nicht herumkommen, auch wenn klar ist, dass Frankreich die Mehrheit bezahlen muss.

    Bei der Cobra bestanden die Probleme meiner Meinung nach nur darin, dass Bombardier die Konstruktion der Cobra (Kasten, Antrieb, Innenraumgeräusche) neu überarbeiten musste. weil die "übernommene" Konstruktion diesbezüglich nicht befriedigte.

    Doch das kann man nicht Bombardier anlasten, da die mangelhaften Prototypen noch von den Vorgänger-Firmen entwickelt wurden.

    Nach dieser Überarbeitung wurden die 88 Trams pünktlich abgeliefert und verkehren seither m. M. zuverlässig.

    Zitat von schj

    Komisch... wegen Anpassungen für Rollstuhlfahrer wurde doch die Auslieferung der Twindex Züge schon deutlich verzögert.

    Warum es jetzt immer noch nicht passend gemacht ist?

    Wobei fairerweise gesagt sein muss, dass diese Beanstandung bisher erst der Meinung der Behindertenverbände entspricht. Ob Bombardier wirklich Fehler gemacht hat und die Züge umrüsten muss, muss zuerst noch ein Gericht enscheiden.

    Das BAV hat die Züge, bzw. ihre Behindertentauglichkeit erst gerade überprüft und nichts zu beanstanden gehabt, ebenso wurden die Behindertenverbände in die Enstehung der Konstruktion mit einbezogen. Aber die Beschwerde kommt erst, als ein halbes Dutzend Züge auf den Schienen stand.

    Der erwähnte 10 vor 10 Beitrag ist leider sehr einseitig gegen die SBB ausgefallen.

    Ich finde es darum etwas einfach, Bombardier pauschal die Schuld zuzuweisen, auch wenn mir klar ist, dass die Kanadier sich ihren Ruf in den letzten Monaten gründlich ruiniert haben...

    Zitat von schj

    st schon irgendwie makaber.

    Immer tauchen neue Beanstandungen auf.

    Was kann Bombardier eigentlich der Schweiz perfekt liefern?

    "Perfekt liefern" kann kaum ein Hersteller (auch Stadler nicht).

    Als Beispiele für Lieferungen ohne grössere Probleme fallen mir aber trotzdem einiges ein:

    -Lokomotiven Re 482/484 für die SBB

    -Lokomotiven Re 485/486 für die BLS

    -Lokomotive Rem 487 001 für SRT

    -Doppelstockzwischenwagen NDW für SBB, SZU

    -Flexitys für Genf

    -Niederflurzwischenwagen "Inova" für SBB (Domino)

    -Niederflurzwischenwagen "Jumbo" für BLS

    -Zahnradtriebwagen für TPC

    -Cobra-Trams für VBZ

    Bombardier hat sich in den letzten Jahren und beim Twindexx im besonderen weiss Gott nicht mit Ruhm bekleckert. Aber es ist nicht per se alles schlecht, was deren Fabrikhallen verlässt; ansonsten würden sich die Lokomotiven wie auch die Strassenbahnen des Flexity-Programms nicht weiterhin so gut verkaufen...

    Ein nicht ganz ernstgemeinte Anregung von mir: Jemande vom VBL, dem unpünktlichsten Betrieb soll in Basel für mehr Pünktlichkeit sorgen ???8o

    Die Luzerner Unpünktlichkeit hat weniger mit der VBL zu tun, sondern mit der diplomatisch ausgedrückt autofreundlichen Politik ("zuerst das Auto, dann der Bus") Luzerns. Und in diesem widrigen Klima macht Hunkelers VBL den Umständen entsprechend eine gute Falle.

    Frau Hunkeler weiss wie Nahverkehr in Städten geht, sie weiss wie ein solches Unternehmen als VR-Präsi zu führen ist, hat das in Luzern schon erfolgreich gemacht. Die Kompetenz bringt sie also mit. Die BVB ist zwar drei Nummern grösser, aber ich bin (noch) zuversichtlich, dass sie in der Lage ist, den Laden "auszumisten".

    die sollen in BL nur weiter so machen.

    wenns blöde läuft, fahren dann bald französische oder deutsche Firmen in BL.

    Daran glaube ich nicht. Der Kanton ist als Aktionär an beiden Betrieben der "Streithähne" beteiligt. Vergibt er den Auftrag an eine ausländische Firma, dann schwächt er die BLT stark und "vernichtet" die AAGL. Dazu kommt, dass niemand in der Regierung ein Interesse daran haben kann, dass zig Mitarbeiter aufgrund der Vergabe an einen ausländischen Betreiber mit eigenem Personal ihren Job verlieren.

    Daraus folgend dürfte es beim "Kampf" BLT gegen AAGL bleiben und dabei sollten die beiden Aufpassen, dass ihnen mit Postauto nicht ein lachender Dritter grosse Teile des Angebots wegnimmt.

    Mit der Deutschen Pünktlichkeit (DB Südbadenbus oder SWEG) sind die Verspätungen Vorprogrammiert.

    Und es gehen weitere Arbeitsplätze in der Schweiz verloren.

    In der Schweiz herrscht zum Glück noch Einigkeit darüber, dass Fahraufträge in der Schweiz von Schweizer Unternehmen mit Schweizer Fahrern gefahren werden. Entsprechend dürfte die komplette Ausschreibung - sofern es eine geben wird - so gestaltet sein, dass ein alfäliger neuer Anbieter Personal und Fahrzeuge übernehmen muss.

    Meiner Meinung nach sollte die Baselbieter Politik in erster Linie mal grundsätzlich klären, ob sie das Unternehmen AAGL weiterhin haben will.

    Falls nicht, wäre eine "feindliche" Übernahme durch die BLT die bessere Wahl als diese "Streitereien" unter den Betrieben.

    Obwohl die Bezeichnung Flugzug für diesen Zug ja eh ein Hohn ist. Die meisten Reisenden nehmen lieber den IC und steigen in Zürich um und sparen sogar noch deutlich Zeit unf haben Platz für ihr Gepäck. Echt schade, dass die SBB keine anständige Verbindung mit würdigen Zügen hinbekommt. Der Flirt/Kiss ist ein Regionalzug und nicht für eine IC-Strecke gedacht.

    Der Flugzug ist keine IC-Strecke, sondern nur ein IR. Und in Sachen Rollmaterial kennt die SBB ohnehin keine Schmerzgrenze und es ist ihr auch egal. Siehe auch DPZ auf IR Zürich-Konstanz/Luzern. Neulich hatte ich einen DTZ auf dem IC Zürich-Basel. Das Problem am Flugzug ist, dass er einerseits viele Halte , andererseits eine für FV-Verhältnisse geringe Nachfrage hat und drittens die Strecke keine grossen Ansprüche stellt. Da kann alles fahren und fährt auch alles. Gefahren wird mit dem, was vorhanden ist, die bequemeren und grösseren IC2000/EW IV setzt die SBB lieber auf nachfragestärkeren Strecken ein...

    Gut zu sehen darin, dass nur vierteilige Doppelstöcker eingesetzt werden. Und du hast noch Glück. Es ist noch nicht lange her, da fuhr auf dem Flugzug nur KISS.

    Aber es gibt einen kleinen Trost: Selbst die SBB ist mittlerweile lernfähig. 2019 bekommen die FV-Kiss eine Komfortaufwertung (Steckdosen (nur für die 1. Klasse), Abfallkübel am Sitzplatz, breitere Sitze).

    Der regio dosto wird nur eine übergangs lösung sein. Bis die neuen Bombardier* züge da sind. Viele Reisende zum Flughafen benützen diesen Zug. Auch verkehrt immer ein ICN** dort.

    Die Twindexx werden zuerst mal den IC St. Gallen-Genf, dann die IR Zürich-Ziegelbrücke-Chur, Chur-St. Gallen-Wil und Konstanz-Zürich-Luzern übernehmen. Ein Einsatz auf Linien von und nach Basel wie den Flugzug wird nach meinem Stand des Irrtums wenn überhaupt, dann zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen.

    Sollte es am Flexity liegen (nurbrein hypotetisch), dann könnte der Grund dafür sein, dass es erst jetzt ist, weil jetzt fast alle davon da und unterwegs sind.

    Mit fast 60 Fahrzeugen ist das eim grosser Teil der Flotte.

    Auf der anderen Seite muss fairerweise gesagt sein, dass der Flexity in Dutzend anderen Betrieben in vielen anderen Ländern unterwegs ist und ich habe noch nie etwas von Stromproblemen gehört. Ebenso nicht in Genf, wo ja die Flexity1 fahren, oder in Zürich mit der Cobra vom gleichen Hersteller.

    Ich kann verstehen, dass man den Zusammenhang zwischen Flexity und dem Stromproblem finden kann, aber ich finde beim besten Willen keine Indizen, welche diesen Verdacht bestätigen würden.

    Ich meine, die Stromprobleme bestehen ja erst seit einigen Wochen, der Grossteil der Flexity-Flotte ist nun aber bereits ein Jahr und mehr in Basel im Einsatz. Oder konkret: 34 von aktuell 53 gelieferten Fahrzeugen sind nun mindestens ein Jahr alt. Würden die Flexitys die Stromversorgung wirklich überlasten, dann hätte Basel die Stromprobleme schon viel früher bekommen...

    Aus mehreren Gründen:

    1. weil es gesetzlich vorgeschrieben ist: Alle öffentlichen Betriebe (also auch alle Verkehrsbetriebe) sind verpflichtet, sich an die internationalen WTO-Richtlinien zu haltenmüssen ihre Fahrzeuge international ausschreiben und die eingegangenen Offerten bewerten und sich für das beste Produkt entscheiden. Es ist BVB, SBB und Co. nicht erlaubt, einheimische Anbieter zu bevorzugen.

    2. Es ist ein Geben und Nehmen: Du kannst nicht auf der einen Seite Stadler im Ausland Aufträge gewinnen lassen und auf der anderen Seite im umgekehrten Fall Stadler schützen. Dann kriegt die Schweiz nicht nur Probleme mit anderen Herstellern, sondern vor allem mit Ländern, wo diese ihre Werke haben.

    3. Vermeiden von Monopole: Wird Stadler bevorzugt, werden sich die anderen Anbieter zurückziehen, womit Stadler faktisch ein Monopol für Lieferungen an Schweizer Bahnen (bei den Schmalspurbahnen (ohne Tram) haben sie es schon) bekäme. Stadler könnte dadurch Preise, Produkte und Lieferbedingungen frei diktieren und die Fahrzeuge viel teurer verkaufen. Da die Bahnen am Ende vom Steuerzahler finanziert werden, würden wir das auch spüren.

    Zitat

    Ich finde, man dürfte schon bis zu einem gewissen Grad eine Schweizer Firma bei Schweizer Investitionen (und erst recht solche der öffentlichen Hand) bevorzugen. Vor allem bei technischem Gleichstand sollte der Inländervorrang vor dem tieferen Angebot gelten. Meine Meinung...

    Das Problem ist, dass gegen jede Vergabe vom unterlegenen Anbieter Einspruch erhoben werden kann. Bekommt der Konkurrent den Eindruck, dass der Inländervorrang angewendet wurde, könnte er mit grosser Wahrscheinlichkeit von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Und dann muss man dem Gericht beweisen, warum man dem Schweizer Hersteller den Vorzug gegeben hat und die Begründung Inländervorrang wird nicht ausreichen...

    Es ist ja gerade der Sinn des Ausschreibungsgesetztes, dass überhaupt keine Möglichkeiten von Bevorzugungen bestehen.

    Drehen wir doch mal den Spiess um: Stadler hat einige Aufträge über die Lieferung von Flirts für Deutschland gewonnen. Was würdet ihr sagen, wenn zum Beispiel diese Aufträge nicht an Stadler, sondern an Siemens gehen würde, mit der Begründung "Das Stadler-Produkt ist gleichgut, aber wir nehmen Siemens, weil deutsches Unternehmen mit deutschem Werk?

    Ich würde mir einmal mehr wünschen, dass es möglich wird, einigermassen sachlich über das zuweilen sehr emotional aufgeladene Thema von Fahrzeugherstellern/typen zu diskutieren, ohne dass es emotional und subjektiv und persönlich wird und Leute angegangen werden, nur weil sie Meinungen posten, welche nicht der eigenen entsprechen,

    Zur Sache: Rein subjektiv haben viele ihren "Lieblingshersteller". Objektiv gesehen machen alle Hersteller Fehler, bzw. haben welche gemacht, die einen mehr, die anderen weniger. Auch Stadler hat schon Produkte abgeliefert, welche nicht überzeugen konnten.

    Ich habe grössten Respekt von den Leistungen von Herrn Spuhler und seiner Firma Stadler. Aber ich bin dagegen, dieser Firma deswegen einen "Schweiz-Bonus" zuzugestehen und ich bin auch dagegen, dass diese Firma bei Ausschreibungen bevorzugt behandelt wird, wie immer wieder gefordert wird.

    Des weiteren glaube ich nicht, dass eine verlorene Abdeckung eines Zuges Rückschlüsse über dessen Qualität ziehen lässt. Da haben andere Triebzüge in der Vergangenheit schon ganz andere "wichtigere" Teile verloren...

    Für alle Drämmlibenutzer aus Riehen:

    Ihr dürft euch schon mal auf Stromlose Drämmlizeiten einstellen.

    Es gab schon mal ne Zeit mit vielen Stromausfälle in Riehen... damals sind vielen Flexitys nach Riehen gefahren.

    Daraufhin hat man Combinos nach Riehen geschickt - keine Stromausfäll mehr.

    Heute waren viele Flexitys in Riehen.... - muss ich weiter schreiben???

    Nur zu. Zum Beispiel ein paar objektive Fakten, welche beweisen, dass der Flexity effektiv daran schuld ist.

    Denn hier werden von bekannten Flexity-Hassern wieder mal ein paar Dinge vermischt, welche den verhassten Flexity schlechter darstellen, als er ist. Nach meinem Eindruck wird hier schon lange nicht mehr objektiv geurteilt, sondern emotional ("Flexity ist eh scheisse"; siehe auch Signatur eines bestimmten Mitgliedes) und bei jedem Defekt wird sofort ausgerufen. Dabei fresse ich einen Besen, dass die wenigsten hier mitschreibenden wirklich beurteilen können, wie gut oder schlecht dieses Tram wirklich ist. Rein aus subjektiv gefärbten Erfahrungen als aussenstehender Fahrgast und mit Sichtungsmeldungen wird das schwierig...

    Mal ein paar objektive Kommentare:

    -Die Holzsitze hat die BVB ausgewählt, den Tramtyp hierfür zu beschimpfen ist nicht fair.

    -Holzsitze haben ihre Vorteile, Langstreckenkomfort gehört nicht dazu. Weshalb man deswegen einen Flexity für eine mehrstündige Rundfahrt bucht ist mir schleierhaft...

    -Bei einer Santiglausenfahrt hätte ich zumindest ein historisches Tram oder eines mit entsprechendem Komfort (Cornichon plus Anhänger) erwartet. Doch das kann auch nicht die Schuld des Trams sein.

    -Ein Tram zu heizen, welches alle paar Meter hält und die Türen öffnet, stelle ich mir noch schwierig vor. Damit haben auch andere Tramtypen zu kämpfen, aber es wird natürlich nur beim verhassten Flexity erwähnt. Aber dewegen braucht es keine anderen Trams sondern eine bessere Lösung für die Heizung...

    -Ich bin schon zigmal Flexity gefahren. Ich finde: nicht das Tram ist das Problem, sondern die verbauten Sitze. Den Flexity selber erachte ich als sehr angenehm zur Mitfahrt.

    -Daraus folgend nützen auch die bekannten "BVB-Tango-Träumereien" nicht viel, da bei einer allfäligen Bestellung dieser wahrscheinlich auch Holzsitze bekommen dürfte.

    -Neue Fahrzeuge werden m. E. bei der BVB erst wieder ein Thema, wenn entweder weitere Liniennetzausbauten stattfinden, oder aber die Cornichon ersetzt werden.

    Und nun? Die Flexity werden die nächsten 30 Jahre durch Basel kurven. Ihr werdet euch damit arrangieren müssen. Mit zig Hass-Posts wird das weder besser noch einfacher...

    Toll... das GA gilt von Brig nach Domodossola und via Centovalli nach Locarno... also ein super langes Stück in Italien...

    aber die paar Haltestellen nach Weil, St. Ludwig, oder Grenzach, wo Basler Trams und Busse fahren, gilt das GA nicht...

    Behördenwahn pur...

    Das hat nix mit Behördenwahn zu tun. sondern entspricht dem Entscheid des Nachbarlandes. Deutschland, Frankreich und Co. sind nicht gezwungen, das GA anzuerkennen, bzw. entscheiden das individuell von Fall zu Fall, mit der Konsequenz, dass dieser Entscheid unterschiedlich ausfällt.

    In der Regel wird so entschieden, dass auf touristisch bedeutenden Linien (Centovalli) das GA gilt, auf reinen Pendlerstrecken wie Trams ins Ausland dagegen nicht. So auch hier.

    Die SBB kann die Züge dieses Jahr noch nicht einsetzen, weil sie noch keinen einzigen Zug von Bombardier übernommen hat. Die Züge gehören alle noch Bombardier, die SBB übernimmt sie erst, wenn die Zulassung vorliegt. Das ist sie nun, nun werden die SBB wiederum jeden Zug aufs genauste kontrollieren und erst übernehmen, wenn sie keinerlei Mängel mehr haben. Und dann wiederum folgt noch die umfasssende Personalinstruktion.

    Ich freue mich auch sehr, dass die Zulassung endlich da ist, aber es wird schon noch einige Monate dauern, bis die Züge ihre ersten Plandiensteinsätze haben werden.

    Vielleicht könnte man auch mit einem moderaten Ausbau eine solche stündliche Abzweigung ermöglichen. Es muss ja nicht gleich eine Überwerfung sein (wobei auch das nicht die Welt kosten würde).

    In Sissach müsste der Regio neben dem FV vorbeigeschleust werden, dazu kommen die S-Bahnen, welche ja Basel-Liestal zukünftig viertelstündlich verkehrenden sollen, ich bezweifle, dass das ohne grössere Investitionen neben dem Umbau des Bahnhofs Sissach funktionieren würde, ganz zu schweigen davon, dass die Finanzierung aufgrund der schlechten Beförderungszahlen des Läufelfingerlis extrem schwer würde.

    Die Baselbieter Regierung sollte nach dem nun zweiten Scheitern einer Bahneinstellung nun eigentlich über die Bücher, bzw. respektieren und akzeptieren dass dieses Vorhaben bis auf weiteres keine Mehrheit beim Stimmbürger findet. Und daraus folgend sollten sie eigentlich nun Massnahmen erarbeiten, wie man die Bahnlinie besser auslasten könnte.

    Aber mir fehlt im Moment der Glaube, dass sich Liestal da gross bewegt. Alleine der Kommentar von Frau Pegoraro im Interview hier sagt schon alles:

    Mir tun die Baselbieter leid, ich habe selten einen so arroganten Politiker gesehen. Frau Pegoraro spielt die beleidigte Leberwurst, anstelle sich für den ÖV einzusetzen und ihren Job zu machen. Wenn die Verbesserung der Auslastung des Läufelfingerlis nicht IHRE Aufgabe ist, von wem dann?

    Frei nach dem Mtto: "Die Baselbieter können nicht sachlich über so eine Vorlage abstimmen, dann fährt die Bahn halt bis 2021 weiter, aber wir von der Regierung werden nichts für eine Aufwertung tun, das ist nicht unsere Aufgabe. 2022 reichen wir dann halt eine neue Vorlage mit der Stillegung des Läufelfingerlis ein, vielleicht machen dann die Stimmbürger endlich das, was wir von der Regierung wollen...."

    In diesem Sinne bin ich überzeugt, dass dieser Abstimmungssieg frei nach dem Motto "aufgeschoben ist nicht aufgehoben" nur ein Sieg auf Zeit ist, solange Frau Pegoraro im Amt ist, da die Baselbieter Regierung und Frau Pegoraro besonders ganz klar gegen den Bahnbetrieb sind...

    Mit schlechtem Deal meine ich, dass F als Nutzniesser alles bestimmen kann und CH das meiste bezahlt. Das war vorauszusehen; die hoheitlichen Vorgaben in F sind wie sie sind. Nicht einleuchten will mir aber, weshalb man in BS diesen Deal eingegangen ist - damit die Innenstadt-Geschäfte und der Detailhandel noch mehr darbt?

    Das stimmt nicht, die Schweiz hat nicht das meiste bezahlt. Ich habe den genauen Verteilschlüssel nachgeschlagen: Quelle

    Zitat

    Die Gesamtkosten für die Verlängerung der Tramlinie und das Park+Ride-System belaufen sich auf rund CHF 91.3 Mio. Davon entfallen CHF 33.6 Mio. auf den Abschnitt in der Schweiz und CHF 57.7 Mio. auf denjenigen in Frankreich.


    Ergibt nach Adam Riese eine Kostenaufteilung von 2/3 Frankreich und 1/3 Schweiz. Nix mit Schweiz das meiste bezahlen, im Gegenteil.

    Bitte informiere dich zuerst über die genauen Zahlen und Vorgänge, ehe du entsprechende Behauptungen vom Stapel lässt. In diesem Sinne sind auch deine Aussagen von wegen "schlechter Deal" in einem anderen Licht zu sehen.

    Zitat

    Da hätte man als Verhandler seitens Schweiz durchaus Dinge wie z.B. zuzulassende Fahrzeuge ins Spiel bringen können.

    Mit 61 Flexity sind genügend Fahrzeuge vorhanden, welche den neuen 3er abdecken können. Jedes neue Zulassung in Frankreich für dden entsprechende Tramtyp kostet Geld, ganz zu schweigen wenn es ein nur noch museal einsetzbares Museumsfahrzeug wäre, welches wenn's hochkommt einmal im Monat auf der Strecke fährt. Ich verstehe jeden Tramfan, welcher mit z. B. "Tante Schuggi" mal nach St. Louis möchte. Aber betriebswirtschaftlich ist das nicht zu rechtfertigen...

    Zitat

    Hier wurde eine Tramstrecke luxuriös mit allem Drum und Dran errichtet (DFI etc.), während innerhalb der Stadt etliche Strecken und Stationen einen her tristen und vernachlässigten Eindruck machen. Von der viel diskutierten desolaten Situation im inneren Bereich ganz zu schweigen. Also der Fokus sollte ab jetzt auf dem Kernnetz liegen, mit zusätzlichen Umleitungs- und Abbiegemöglichkeiten. Und nicht zu vergessen dem Unterhalt bestehender Infrastruktur.

    Diese "luxuriöse Tramstrecke" hat die Schweiz ganze 33.6 Mio. Franken gekostet. Und davon übernimmt der Bund 35%. Bleiben für Basel ganze 25.2 Mio, also etwa doppelt so viel, wie der Umbau des Aeschenplatzes gekostet hat.

    Dem gegenüber erhält Basel aber nicht eine neuen Knotenpunkt, sondern eine ganze Tramverlängerung.

    Und noch was: Wenn wir gerade in der Grenzstadt Basel stur auf den Grenzen beharren und uns weigern grenzüberschreitende Projekte zu finanzieren, kommt die Retourkutsche postwendend, indem sich dann Frankreich/Deutschland auch nicht mehr an Projekten beteiligen, wo die Vorteile mehrheitlich in der Schweiz liegen. Es ist ein Geben und nehmen.

    Und zum Projekt generell:

    Ich bin die Strecke im Herbst mal in Richtung St. Louis abgelaufen. Zurück ab St. Louis ging es mit Bus. Dieser Bus war bis unters Dach gefüllt und stand von St. Louis bis zur Grenze im Stau. Das Tram ist darum meiner Meinung nach dringend notwendig und wird Basel vom Autoverkehr entlasten. Und auch die Kosten hat Basel meiner Meinung nach geschickt verhandelt, weil es gelungen ist, zu erreichen, dass Frankreich die Mehrheit der Kosten übernimmt.

    Ich kann darum die Kritik von luesker nicht nachvollziehen.

    Mein Post bezieht sich auch nicht auf deine Aussagen. Ich habe mit entsprechenden Äusserungen auch nicht dich gemeint, sondern dass allgemein auf diverse Aussagen aus diversen Quellen bezogen. Und ich habe auch mit keinem Wort dir verboten, Kritik zu äussern und ich bin auch nicht der Ansicht dass Du, oder andere Kunden oder die Medien keine Kritik äussern dürfen. Ich frage mich halt nur nach dem Sinn dahinter. Die Züge kommen nicht schneller in den Plandienst, wenn man Bombardier „in die Pfanne“ haut...,

    Ist mir bekannt, ich habe dort auch den einen oder anderen Beitrag verfasst. ;) Das Bahnforum ist ein nettes Nachschlagewerk, aber eben auch nur ein Forum mit mehrheitlich Bahninteressierten und weniger Bahnvertretern.

    Ja, man liest nichts gutes über den Twindexx. Aber man muss unterscheiden zwischen effektiven Infos seitens der Bahnen und Meinungsäusserungen von Usern a la der Twindexx ist Schrott. Viele beschreiben Gefühle, Eindrücke, Meinungen. Alles schön und gut und voll ok, aber leider werden oft Meinungen zu Tatsachen gemacht. Man kann nicht alles glauben, was in Foren steht.

    Es wird momentan meiner Meinung nach frei nach dem Motto: "ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert" Bombardier alles Schlechte angedichtet, ohne dass man mal grundsätzlich sich überlegt, ob das wirklich zutrifft. Frei nach dem Motto: Bombardier sei Scheisse, Bombardier liefere nur Schrott, Bombardier liefere nur verspätet und darum dürfe Bombardier keine Aufträge erhalten weil Stadler könne es eh viel besser, etc, etc...

    Dabei wird völlig unterschlagen, dass Bombardier zig Aufträge pünktlich und in der geforderten Qualität abgeliefert hat. Und es wird noch mehr vergessen, dass die Konkurrenz (auch die heilige Stadler Rail) kaum einen Deut besser ist...

    Aber mit difzfusen Kommentaren seitens SBB, die immer wieder als Stillschweigeabkommen deklariert werden, muss man sich nicht wundern, wenn der 'Normalbürger" negativ bezgl. Bombardier denkt.Es ist längstens eine offene, ehrliche und schonungslose Problemdarstellung beider Parteien fällig !

    Dann würde manch einer wieder anders denken.

    Der Bürger denkt in erster Linie negativ über Bombardier, weil die Termine nicht eingehalten werden. Daran trägt Bombardier die Hauptschuld, aber nicht nur. Auch die SBB haben mit unrealistischen Terminforderungen ihren Teil dazu beigetragen.

    In Sachen Kommunikation bin ich anderer Meinung:

    Die SBB haben stets klar kommuniziert, warum die Züge weitere Verspätung und sie haben auch aktuell kommuniziert, warum sie im Moment nicht fahren (fehlende Zulassung). Was willst Du von der SBB wissen, was sie noch nicht kommuniziert haben?

    Offene, ehrliche und schonungslose Problemdarstellung? Gibt es doch: Die Züge fahren nicht, weil sie noch keine Zulassung haben, weil Bombardier noch Mängel in der EDV abarbeiten muss. Ist dies getan, werden die Züge nochmals geprüft. Weil aber niemand im Voraus sehen kann, wann das Amt die Zulassung erteilt, können auch keine verbindlichen Termine genannt werden.

    Meiner Meinung nach sollte das Ziel aller Beteiligten sein, dass die Züge schnellstmöglichst in den Plandienst kommen. Ich vertrete die Meinung, dass das am besten geht, wenn die Beteiligten in Ruhe arbeiten und die Mängel abarbeiten können, ohne dass sie die Medien ständig im Nacken haben. Die Inbetriebsetzung der Züge ist darum im Moment höher zu gewichten als das Informationsbedürfnis von Medien und Bahnkunden.

    Jetzt gilt es die Züge schnellstmöglichst durch die Zulassungsprüfungen und in den Plandienst zu bringen, "abrechnen" und Jagt auf den Schuldigen machen kann man später immer noch, aktuell scheint es mir kontraproduktiv, da SBB und Bombardier gerade jetzt konstruktiv miteinander arbeiten können müssen...