Beiträge von oberländer

    Das war wohl zu befürchten mit all den Sicherheitsmassnahmen.

    Kann vermutlich Bombardier dieses Mal nicht mal wirklich etwas dafür.

    Da man sich aber mit bisherigen Gepflogenheiten einen Ruf erarbeitet hat, wird diese zusätzliche Verspätung auch nichts positives zum Allgemeinbild beitragen.

    Wie heisst es so schön: "Ist der Ruf erst ruiniert..."

    Um die ganze Geschichte ins richtige Licht zu rücken:

    Die SBB haben unlängst informiert, dass Stadler bei der Fertigung der Flirts für die SBB und SOB u. a. wegen Corona massivste Verspätungen haben, mit der Konsequenz, dass die angedachten Fahrplanausbauten (Ausbau S-Bahn Tessin) mangels Rollmaterial vsl. nicht oder nur teilweise umsetzen können. Quelle: https://www.fm1today.ch/welt/tessin-ve…rplan-138083027

    Dasselbe bei der SOB, welche per Fahrplanwechsel eigentlich den neuen Gotthard-IR über die Bergstreck übernehmen wollte.

    Problem: Von den dafür benötigten und bestellten elf Flirts war Ende Mai einer (!) fertig...

    Das ist nicht als Kritik gegen Stadler gerichtet. Sondern als Beweis, dass effektiv Corona die Schuld an den Verzögerungen trägt, dass es alle Hersteller trifft, auch den oft gerühmten "Schweizer Qualitätshersteller"...

    Bombardier dagegen bekommt die Twindexx-Probleme langsam in den Griff. Sowohl was die Zuverlässigkeit als auch den Fahrkomfort betrifft, ich war letztlich bei der Mitfahrt im 006 ziemlich zufrieden, was die Laufruhe betraf.

    Seit wann wird die Beschleunigung als Grund für den verspäteten Einsatz auf dem IC 1 angegeben?

    Diese Aussage aus dem Video ist falsch, das Gegenteil ist der Fall: Der Twindexx hat die höhere Beschleunigung als ein IC2000.

    Der Grund für den fehlenden Einsatz auf dem IC1 lag und liegt in der noch mangelhaften Zuverlässigkeit und der noch fehlenden Kundigkeit der auf dem IC1 fahrenden Lokführer.

    Da die Zuverlässigkeit nun im dritten Monat in Folge über den geforderten 8000km liegt, dürfte dies einem Einsatz auf dem IC 1 nicht mehr im Weg stehen.

    Die 8000 km sind das Minimum, welche die Züge erfüllen müssen. Das tun sie nun zwar, aber nur knapp. Die Züge können jetzt noch nicht auf dem IC1 eingesetzt werden, weil das Zugpersonal zuerst noch instruiert werden muss. Ein Einsatz auf dem IC1 ist nach meinem Wissensstand erst auf Ende 2020 vorgesehen.

    Im Artikel ist nachvollziehbar aufgeführt, warum die Verspätungen entstehen und dass effektiv Corona (bzw. daraus folgende Einschränkungen der Zulieferer) der Hauptgrund für die Verspätungen sind. Das sind keine Ausreden, die anderen Hersteller haben die genau gleichen Probleme. Ich könnte einige Beispiele von anderen Herstellern aufzählen, welche Coronabedingt "hintendrein" sind,

    Und überhaupt: Das dritte Tram war für Mai angekündigt. Wie im Artikel hervorgeht, ist dieses bereits fertiggestellt, muss noch getestet werden; eine Lieferung im Juni erscheint mir realistisch. Das sind wenige Wochen Verspätung, mehr nicht. Für die restlichen sechs Trams für dieses Jahr hat Bombardier noch über ein halbes Jahr Zeit.

    Es ist mir klar, dass bei Bombardier momentan jede Verspätung eine zuviel ist, aber man soll doch bitte so fair sein, und den verhassten Hersteller für Sachen kritsieren, welche er nachvollziehbar "verbockt" hat. Für das Virus, dessen wirtschaftlichen Auswirkungen und daraus entstehenden Verspätungen kann Bombardier nichts dafür. Es ist darum nicht sonderlich fair, die Schuld für die bis jetzt sich in Grenzen haltenden Verspätungen nur beim Hersteller zu suchen.

    Das Kritierium der fehlenden Schweiz-Zulassung ist kein entscheidendes. Sonst dürfte Stadler auch keine Züge in Länder verkaufen, in denen sie noch nicht verkehren.

    Jetzt könnte man spekulieren welche Fahrzeuge da in Frage kommen würden.
    Ausser Flirt Familie und Lötschberger fallen mir da gerade keine aktuellen Triebwagen ein, die in der Schweiz schon bewährt sind.

    Der Lötschberger kann nicht mehr angeboten werden, weil er die Normen nicht mehr erfüllt. Abgesehen davon ist er technisch veraltet; er basiert auf der nun 20jährigen Konstruktion der Nina. Bombardier dürfte mit dem Talent 3 antreten.

    Bleibt evtl. die Lieferfristen, bzw. die zu erwartenden Lieferverzögerungen der einzelnen Firmen zu beachten!

    Wenn man das beachten will, dann kann man bei gar niemandem bestellen, weil alle Hersteller (auch Stadler) sich schon gröbere Böcke bei den Lieferfristen geleistet haben.

    Bei gewissen Herstellern müsste man sich fragen ob die SBB nochmals so dumm wäre Züge zu bestellen.
    In dem Fall hätte man wohl aus den Fehlern der nahen Vergangenheit so überhaupt nichts gelernt.

    Wenn man von vornerein gewisse Hersteller bevorzugen und andere benachteiligen soll, dann ist es ja keine Ausschreibung mehr, dann kann man gleich direkt bei Stadler bestellen.

    Es ist explizit Sinn der Übung, unvoreingenommen an die Sache heranzugehen ohne "Abrechnungen" aufgrund früherer Fehlern. Und in Sachen Fehlern habe alle Hersteller bei der SBB schon Mist gebaut.

    Die VBZ ist bekannt für ihre witzigen Werbungen. Die Maskenpflicht bei der VBZ gefällt mir allerdings nicht so sehr.

    4002 lässt weiter auf sich warten.

    Bombardier gibt Corona als Grund für den Lieferverzug an.

    4003 war für Mai angekündigt; und dieser Monat ist ja erst eine Woche alt.

    Die Begründung ist nachvollziehbar, mit Lieferverzögerungen infolge Corona haben alle Lieferanten massiv zu kämpfen. So musste Stadler kurzerhand sein Werk Valencia bis auf weiteres schliessen, womit sich die Lieferung der Tramlink (demnächst nach Lugano) ebenfalls massiv verzögern wird.

    Wenn ab dem 8. Juni tatsächlich so gut wie alles wieder hochgefahren wird (sei es auch mit Einschränkungen und/oder im Fall von ÖV mit Maskenpflicht) und auch wieder "normal" gearbeitet wird, dann wäre wohl die zusätzliche Kapazität der Flexitys nicht unbedeutend.

    Ich bezweifle sehr stark, dass im Juni schon Flexitys im Plandienst fahren. Corona verzögert alles und es würde mich wundern, wenn es vor Herbst Plandiensteinsätze geben wird.

    Es sind im Prinzip zwei verschiedene Systeme des gleichen Herstellers ABB. Bern hat System OPP, Genf System Tosa. Vergleichen lassen sie sich nur bedingt, weil sie unterschiedliche Bedürfnisse abdecken:

    OPP muss zweimal nachgeladen werden

    -über die Nacht im Depot

    -tagsüber für wenige Minuten an einer Endhaltestelle

    TOSA muss dreimal nachgeladen werden

    -im Depot für 30 Minuten

    -an beiden Endhaltestellen für drei-vier Minuten

    -alle zwei, drei Stationen für 15-25 Sekunden

    Vor- und Nachteile:

    OPP:

    +Nur eine Ladestation nötig

    -Reichweite ist auf ca. 12 Kilometer begrenzt - nur für kurze Linien geeignet

    TOSA:

    +Elektrifizierung von langen Linien möglich, weil durch das Nachladen alle zwei, drei Stationen die Reichweite sehr weit verlängert werden kann (in Genf misst die Linie 23 12 (!) Kilometer.

    +Busse können ganztags verkehren

    -teurer, weil sehr viele Zwischenladestationen gebaut werden müssen

    -Verlängerung der Fahrdauer, weil zwingend alle drei, vier Stationen für eine halbe Minute gestoppt und geladen werden muss

    Dass Basel nun auf Elektrobusse mit Zwischenladung setzt, begrüsse ich sehr, da hat man offensichtlich die Lehren aus dem VDL-Bus gezogen. Ebenso begrüsse ich die Anschaffung von DGT, ich hoffe, die kommen auf den 50er.

    130 E-Busse sind eine Hausnummer, da leistet Basel mindestens nationale wertvolle Pionierarbeit, welche die Entwicklung der E-Busse deutlich weiterbringen wird. Hut ab!

    Die Kunst wird es nun sein, das passende System zu finden, optimal wäre etwas zwischen den Berner und Genfer Versionen:
    Sprich die Busse können ganztags elektrisch verkehren, ohne dass sie ausgewechselt werden müssen, aber es ist dennoch nicht nötig, alle drei, vier Stationen eine teure Ladestation zu instalieren.

    Der Flexity hat meines Wissens nach doch auch Drehgestelle, oder nicht? Der Nutzen scheint mir halt nur sehr gering zu sein, da durch den niedrigen Wagenboden die Bewegungsfreiheit des Drehgestells stark eingeschränkt ist. Im Vergleich zu den starren Combino-Fahrwerken sicher eine Verbesserung, da der Kurveneinlauf etwas sanfter - da abgefedert - erfolgt.

    Ist dies den beim Tramlink anders gelöst?

    Sagen wir es so: Das Tram, welches 100% Niederflur ist UND gleisschonende Drehgestelle hat, habe ich noch nicht gefunden.

    Ja, der Flexity hat auch Drehgestelle, aber dank dem 100% Niederflur können diese ihren Nutzen nicht so ausspielen, wie es ein Teil-Niederflurtram wie ein Tango kann.

    Nur: Die Alternative bei einem 100% Niederflurtram waren bisher Fahrzeuge mit Losrädern wie Combino, Cobra, oder die alten Flexitys wie sie Genf hat. Und diese sind noch "gleisfressender" als die neuste Flexity-Generation.

    Der Flexity der BVB ist darum zwar nicht so gleisschonend wie ein Tango, aber er ist deutlich besser, als die alten 100% Niederflurtrams.

    Der Tramlink wiederum soll "angelenkte Fahrwerke" haben, welche noch gleisschonender sein sollen, aber wie sich das im Betrieb bewähren wird, muss sich erst zeigen.

    Kann mir jemand, in Bezug auf das obige Zitat, auf die Sprünge helfen? Wird hier nicht im Umkehrschluss gesagt, dass eine hohe Laufruhe nur mit Drehgestellen erreicht werden kann? Also dürften eigentlich nur Drehgestelle verbaut werden ... und das beisst sich natürlich mit dem Ziel der Niederflurigkeit!

    Drehgestell ist nicht gleich Drehgestell. Es ist möglich Drehgestelle in 100 % Niedertrams einzubauen - der Tramlink hat auch Drehgestelle - diese haben aber neben den von Grenzacher erwähnten Punkten den weiteren Nachteil, dass nur kleine Räder möglich sind, welche wiederum einen höheren Schienen- und Radverschleiss haben könnten, dazu ist durch die kürzeren Federwege der Fahrkomfort nicht ganz so hoch.

    Ich verstehe Büttikofers Aussagen so, dass er nicht einfach ein "klassisches" Tram will, sondern eines, welches den doch längeren Fahrzeiten der BLT auf teilw. mit höheren Geschwindigkeiten befahrenen Überlandabschnitten Rechnung trägt und in den Bereichen Fahrkomfort/Laufruhe und Schienenverschleiss deutlich besser ist als die bekannten von der Industrie angebotenen 100% Niederflurtrams (Flexity, Combino, Cobra, etc.)

    Er erhofft sich - so wie ich es verstehe - diese Ziele mit einem nicht 100% Niederflurtram zu erreichen, welches nicht Niederflurtaugliche, wartungsfreundliche Drehgestelle mit grossen Rädern aufweisst.

    Der Avenio (Normalspur, nicht mit Avenio M verwechseln) ist z.B. ein komplett auf Drehgestellen basierendes Fahrzeug mit 100% Niederfluranteil. Der dürfte aber seine Schwierigkeiten mit den engen Radien in Basel haben.

    Das ist nach meinem Stand des Irrtums auch der Grund, weshalb der Avenio nur in Normalspur erhältlich ist und auf Schmalspur weiterhin auf die veraltete Combino-Konstruktion unter neuem Namen gesetzt wird. Diese lässt sich zwar nachwievor verkaufen, aber nur noch vereinzelte Fahrzeuge und auch bei der Normalspurvariante hält sich der Erfolg in Grenzen.

    Man kann Ausschreibungen auch so ausgestalten, dass sie im Grunde genommen nur durch einen einzigen Anbieter, bzw. von einem ganz bestimmten Produkt erfüllt werden kann ... ob das im Sinne des Beschaffungsgesetzes (Wettbewerb!) ist, sei mal dahingestellt ...

    Ich glaube nicht, dass das das Ziel der BLT ist.
    Das Problem ist, dass viele Hersteller nur noch einen Tramtyp im Portfolio haben. Erwähne ich als Besteller da nicht die erwähnten Wünsche, dann offeriert mir die Industrie Produkte wie Flexity, Avenio, Tramlink, usw.
    Klassische Stadtfahrzeuge, darauf ausgelegt, dass die Kundschaft Kurzstrecken damit fährt.

    Sowas hat die BLT nur teilweise. Will ich von Basel nach Flüh oder gar noch weiter, dann sitze ich über eine halbe Stunde im Tram, und das möchte ich eigentlich nicht in einem z. B. Flexity tun.

    Wenn nun aber die BLT technische Einschränkungen reinschreibt, dann kann es vorkommen, dass die interessierten Anbieter zuerst sowas entwickeln müssten; das für einen kleinen Auftrag von "nur" 25 Fahrzeugen. An kleinen Aufträgen mit erforderlichen technischen Anpassungen haben die grossen Hersteller erfahrungsgemäss wenig Interesse.

    Die kleinere Stadler Rail dagegen ist auf sowas spezialisiert und hat mit dem Tango ein Konzept in der Hinterhand, welches sie einfach anpassen kann. Ich hoffe aber auf mehr Erfolg als in Zürich. Dort landete man abgeschlagen auf dem letzten Platz...

    Hi.

    Wenn man jetzt am Konzept am arbeiten ist, dann heisst das auch, dass es bis jetzt noch nicht öffentlich bekannt wurde, (...) oder?

    Das Konzept wurde heute den Medien vorgestellt. Es ist hier zu finden: https://news.sbb.ch/_file/15983/sc…v-final-deu.pdf

    In Sachen Masken gibt es keine Pflicht, es wird aber "dringend empfohlen", im öV eine Schutzmaske zu tragen, wenn in Zug/Bus/Tram der Mindestabstand von zwei Metern mangels Platz nicht eingehalten werden kann.

    Autonom fahren sollte bis dann kein Problem sein. Ich meine mein Auto kann es ja bald, es erkennt Fussgänger und bald auch Signale.

    Das Auto erkennt, dass ein Hindernis vorhanden ist. Es erkennt aber nicht, was für ein Hindernis es ist und wie sich das Fahrzeug verhalten muss.

    Und mit dieser Problematik haben die aktuell sich im Test befindenden autom. Busse in Bern und Schaffhausen die grössten Probleme.
    Seitens der Betreiber heisst es dort, dass man frühestens in 10 Jahren soweit ist. Und dort sprechen wir von Kleinbussen mit Vmax. 15 km/h (!).
    Man kann sich daraus folgend ausrechnen, was das zeitlich für ein 50 km/h schnelles Tram bedeutet.

    Man kann ja schon in die Ausschreibung schreiben, dass das Tram dafür vorbereitet sein muss. Aber es wird nicht möglich sein, ein Tram zu bestellen, welches autonom fahren kann. So weit ist die Industrie nicht, nicht mal annähernd.

    Und ich möchte ehrlich gesagt auch nicht, dass im Nahverkehr Trams führerlos verkehren. Man stelle sich sowas am Marktplatz vor...

    Spannender finde ich aber ein anderes Zitat von Herrn Büttikofer aus dem Artikel:

    Zitat

    Büttiker sagt: «Für uns ist aber nach wie vor wichtig, dass das erste und letzte Drehgestell des neuen Trams ein klassisches Drehgestell mit grossen Rädern aufweist.» Dies ermögliche eine deutliche bessere Laufruhe. Auch der Schienen- und Radverschleiss sei nachweisbar geringer. Dies bedeutet in der Umsetzung, dass auch die neuen 45-Meter-Trams der BLT ganz vorne und ganz hinten nicht niederflurig sein werden.

    Damit scheidet sowohl der Tramlink, als auch der Flexity oder der Avenio von Siemens aus dem Rennen.

    Stadler hat aber vor sechs Jahren bei der Ausschreibung für Zürich mit dem "Tango NF" beworben. Wenn ich mir die Visualisierung anschaue, dann sieht diese so aus, als hätte das Tram an den Enden das verlangte klassische Drehgestell. Das könnte vielleicht passen...

    Habe ich auch mitbekommen, es läuft nun auf eine Empfehlung hinaus.

    Ist auch nachvollziehbar:

    Die öV-Betreiber haben schlicht kein Personal, um jeden Fahrgast nach Masken zu kontrollieren, bzw. bei nicht-tragen wegzuweisen.

    Aber ich würde mich nicht zu früh freuen: Auch ohne Zwang könnte durch die Medien und die übrigen Fahrgäste der Druck auf diejenigen ohne Maske sehr gross werden.

    Heute Vormittag in der Linie 6 musste ich feststellen, dass ohne weitere Massnahmen im Hinblick auf die weitere Offnung die Coronaschutz-Regeln nicht eingehalten werden können.

    Aus diesem Grund ist im Moment bei den Systemführern SBB und Postauto auch ein "nationales Schutzkonzept" in Arbeit, welches zusätzliche Massnahmen im öV vorsieht, um den Schutz auch in Situationen zu gewährleisten, wo mangels Platz der Sicherheitsabstand nicht mehr gewährleistet werden kann. Dieses Konzept ist dann für alle Schweizer öV-Betriebe verbindlich.

    Wenn man sieht, welche Massnahmen das nördliche Nachbarland im öV vorsieht, kann man sich etwa denken, wo die Reise hingeht,..

    Die Massnahmen sollen noch diese Woche kommuniziert werden, Umsetzung vsl. Mai oder Juni.

    Der Tramlink wurde von Vossloh in deren Werk Valencia entwickelt; Vossloh wiederum hat 2015 entschieden sich auf die Sparte Schieneninfrastruktur zu konzentrieren und hat die Sparte Fahrzeugherstellung an Stadler verkauft.

    Stadler wiederum hatte so das Glück dass sie mit Vossloh auch deren qualitativ hochwertigen Produkte in den Bereichen Strassenbahnen und Lokomotiven übernehmen konnten. Nach meinem persönlichen Eindruck ist der Tramlink den bisherigen Stadler-Produkten Tango und Variobahn weit überlegen, alleine schon deswegen, weil er sich auf Überlandstrecken bewährt hat und den selben Fahrkomfort mit 100% Niederflur bietet wie der Tango mit seinen 75%.

    Stadler wäre ausserdem noch ein Vorteil bei der Fahrzeugwartung da man unter Umständen gewisse Teile im neuen Fahrzeug baugleich zum Tango sein können und so die Ersatzteilhaltung vereinfacht sein kann/ günstiger wird.

    Entscheidend wird sein, was die BLT in der detailierten Ausschreibung genau verlangt. Verlangt sie wie beim "alten" Tango ein 75% Niederflurtram, ist ein modernisierter Tango ähnlich AB möglich, verlangt sie 100% Niederflur, dann sieht es nach Tramlink aus.

    Den Vorteil mit Synergien haste auch beim Tramlink, da dieser ja bereits für die WB gebaut wird. Abgesehen davon wird der Hersteller entscheiden, mit welchem Fahrzeug er ins "Rennen" geht; bei den Ausschreibungen in Lugano, Bern, Limmattal oder eben bei der WB hat Stadler jeweils den Tramlink offeriert (und gewonnen), ergo würde es mich wundern, wenn es hier anders wäre.

    Man hat bereits gesehen, dass Stadler qualitativ hochwertige Trams (z.B. Tango, FB Be 4/6 usw.) baut, weshalb mir relativ egal ist, was für ein Modell von Stadler eingegeben wird, Hauptsache Stadler “gewinnt” die Ausschreibung

    Die FB Be 4/6 waren so "hochwertig", dass deren Wagenkästen nach 10 Jahren Plandienst massivste Korrisionsschäden (Rost) aufwiesen und von Stadler aufwändig saniert werden mussten. Gerade diese Fahrzeuge waren fahrende Prototypen, bei denen Stadler und die FB viel Lehrgeld gezahlt haben.

    Es ist mir vollkommen klar, dass dieses Beispiel nicht verallgemeinert werden kann und solche Fauxpas Stadler 15 Jahre später nicht mehr passieren.
    Aber es soll aufzeigen, dass nicht alles Gold ist was glänzt und der aktuell vielerorts herrschende Stadler-Hype ("Stadler ist super, die Bahnen sollen nur bei Stadler kaufen") überzogen ist und der Realität nicht gerecht wird. Auch Stadler macht Fehler und liefert mangelhafte Produkte aus.

    Ja, Stadler hat gute Produkte und sie haben gute Chancen auf diese Ausschreibung zu gewinnen. Aber andere Hersteller können auch gute Fahrzeuge bauen. "Gewinnen" soll das beste Angebot mit dem besten Produkt und nicht der "Lieblingshersteller". Ich hoffe, dass die BLT die Auswertung der Angebote unvoreingenommen vornimmt. Sollte Stadler gewinnen, wunderbar, sollte aber ein anderer Hersteller ein besseres Produkt/Angebot einreichen, dann sollte die BLT den Mut haben dort zu bestellen.

    Wenn Stadler offeriert (was sie tun werden), dann eher mit dem Tramlink oder einem anderen Produkt. Die Konstruktion des Tangos ist über 10 Jahre alt und damit nicht mehr up-to-date. Und der Tramlink wiederum hat auch preislich gute Chancen, da er in Spanien im Stadler-Werk Valencia gefertigt wird.

    Solaris wiederum hat die Tramsparte an Stadler verkauft, und dürfte darum kaum offerieren.

    Ich gehe von Angeboten der "grossen vier" (Bombardier, Siemens, Stadler, CAF) aus, die auch das Rennen unter sich ausmachen dürften; Skoda sehe ich als Aussenseiter.

    Neben all dem würde ich mir aber grundsätzlich ein Tram wünschen, welches wie der Tango auf den "Überlandähnlicheren" Charakter der BLT angepasst ist. Der Tramlink wäre da ideal und mir lieber als ein klassisches Tram a la Flexity, Avenio und Co.

    ich denke mit solchen Deals / Arrangements wird doch allen Rechnung getragen:

    - den Steuerzahler/ dem Eigentümer hier, der die Entsorgung nicht bezahlen muss

    Normalerweise - sprich wenn die Fahrzeuge keine Altlasten (Asbest, etc.) haben - kostet die Entsorgung nichts, sondern der Betreiber bekommt vom Entsorger noch etwas Geld für den Materialwert der Fahrzeuge.

    Also ich erachte das auch als einen guten Deal, für beide Seiten... Zumal der Verkaufspreis (ohne Transport) sowieso eher symbolisch zu betrachten ist.

    In der Regel wollen die Betreiber mit Weiterverkäufen von ausgemustertem Material kein Geld verdienen, sondern den Fahrzeugen eine sinnvolle Weiterverwendung ermöglichen. Darum hat die BLT die Fahrzeuge auch ausgeschrieben, um eine Verschrottung zu vermeiden, gerade im Wissen darum, dass es einige 750/760er Bahnen gibt, die kein Geld für neue Fahrzeuge haben.

    Geld ist beim neuen Betreiber ohnehin nicht viel vorhanden, die Elektrifizierung muss auch noch finanziert werden, dazu brauchen die Fahrzeuge nach über 30 Jahren Plandienst allenfalls eine Revision, Knackpunkt dort könnte die Elektronik sein.

    in Rahmen der diversen Berichterstattungen in den letzten Tagen (38. Tango) / U-Abo-App), war auch einmal davon die Rede, dass die BLT nun als nächstes die Ersatzbeschaffung für die Fahrzeuge der Linie 17 vorbereitet (die Aussage fiel meiner Meinung nach im Radio).

    Weiss jemand von euch schon mehr darüber oder kann die Quelle dieser Aussage noch nachreichen?

    Vier Jahre nach deiner Frage gibt es nun neues über dieses Thema zu berichten; (ich hoffe der Thread ist der richtige):

    Die BLT hat heute die Ausschreibung für eine Beschaffung von 25 neuen Trams publiziert. Quelle Geliefert werden sollen die Fahrzeuge zwischen 2023 und 2025. Neben den 25 fix bestellten Trams möchte die BLT ebenfalls eine Option über weitere 15 Trams.

    Wer weiss, vielleicht bekommen die WB-Tramlink bald ein paar gleichartige Kollegen.. ;)