Beiträge von 750 mm

    Prattler Einwohnerrat manövriert den Ortsbus in die Sackgasse

    Das Gemeindeparlament von Pratteln legt die Vorlage zur
    Weiterführung des Ortsbusses auf Eis. Wegen knapper Fristen für den
    neuen Fahrplan bedeutet dies wohl das Aus.
    von Patrick Rudin

    Der Prattler Ortsbus war der SVP schon bei dessen Einführung ein Dorn im Auge. Die geplante Weiterführung des Versuchsbetriebes wollte sie am Montag im Prattler Einwohnerrat nun mit Nichteintretens- und Rückweisungsanträgen sowie einer Kürzung des weiteren Probebetriebes auf zwei statt drei Jahre verhindern.

    Alle SVP-Anträge scheiterten, aber nach zweistündiger Debatte gelang der Partei das Kunststück dennoch: Mithilfe der Unabhängigen Pratteln erreichte sie eine Sistierung der Vorlage, und damit ist der Ortsbus wegen der knappen Fristen für die vorgeschriebene Fahrplanabstimmung wohl Geschichte.

    Schulterzucken im Parlament

    Konkret sollte die heutige Linie 79 künftig nicht mehr via Lachmatt zum Erlebnisbad Aquabasilea verkehren, sondern nach der Haltestelle Rosenmatt südlich über die Wartenbergstrasse via Schmittiplatz zum nördlichen Bahnhofseingang zurückkehren. So könnte mit nur einem Bus gleich auch das Gebiet Grüssen (Linie 82) bedient werden, womit sich die Kosten von bislang 825'000 Franken auf jährlich rund 480'000 Franken verringern würden.

    Dass das Aquabasilea nicht mehr bedient werden soll, sorgte am Montag im Gemeindeparlament bloss für Schulterzucken, doch auf Antragvon Christoph Zwahlen (Unabhängige) verlangte die Mehrheit weitere Haltestellen beim Bahnhof, am Lumimarkt sowie bei der Aegelmatt. Der verhängnisvolle Entscheid fiel mit 18 zu 17 Stimmen bei zwei Enthaltungen.

    Damit ist der Fahrplan aber wohl Makulatur: «Mit diesem Antrag habt ihr den Bus beerdigt. Und wenn ihr jetzt die Vorlage zurückweist, dann reicht die Zeit nicht mehr», warnte Gemeindepräsident Beat Stingelin. Die zusätzlichen Haltestellen sowie insbesondere der Umweg via Aegelmatt sei mit nur einem Bus ohne Verspätungen nicht machbar. Damit wäre man kostenmässig wieder bei zwei Bussen angelangt.

    Danach beschloss der das Parlament, das Geschäft zu sistieren: Bis zur nächsten Sitzung im Juni soll der Gemeinderat aufzeigen, welche Fahrplanänderungen möglich sind. Die Vernehmlassung für den Fahrplan ab Dezember läuft allerdings bereits, es ist unklar, ob grobe Änderungen noch möglich sind. Im schlimmsten Fall würde der Ortsbusbetrieb im Dezember eingestellt.

    Nur zwölf Fahrgäste pro Stunde

    Der Probebetrieb läuft bereits seit Dezember 2012, die Linie 79 transportiert allerdings im Durchschnitt nur zwölf Fahrgäste pro Stunde. Die Fahrgastzahlen wurden allerdings nur pauschal pro Quartal mitgeteilt, der Rat verlangte künftig genauere Zahlen, zum Beispiel pro Haltestelle. Nach einem weiteren dreijährigen Probebetrieb hätte vor dem Dezember 2018 über die definitive Einführung des Ortsbusses entschieden
    werden sollen.

    Unklar sind die Folgen nun auch für die kaum umstrittene undbesser ausgelastete Linie 82 im Gebiet Grüssen: Deren Weiterführung hängt vom gleichen Kreditbeschluss ab, den der Einwohnerrat am Montag vertagte.

    (bz Basellandschaftliche Zeitung)

    http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/baselbie…gasse-129135404

    Interessant: Trotz Baustelle reduziert sich die Fahrzeit "Pratteln bis Dreirosenbrücke" um 1 Minute ... (die Zeiteinsparung ist zwischen Musical Theater und Dreirosenbrücke)!

    Bei der Gelegenheit fällt mir auf, dass in der Perlenschnur der Haltzestellenfahrpläne der Linie 14 offensichtlich die Haltestelle Brombacherstrasse "gestrichen" wurde! :thumbup:

    Naja, ist ja logisch, wenn man von Musical Theater bis Dreirosenbrücke durchfährt, spart man eine Minute. Entsprechend ist auch die Haltestelle Brombacherstrasse gestrichen... :/

    Tja, man kann die Leute halt nicht gegen ihren Willen umerziehen.

    Wenn sie trotz direkter Busverbindung (ehemals sogar gratis) lieber das kostenpflichtige Parkhaus benützen, dann ist es halt so. Wenn die Zahlen von Aquabasilea stimmen, dass so wenige ihrer Gäste mit dem öV kommen, würde ich an derer Stelle auch nicht mehr zahlen wollen. Ob es dann sinnvoll ist, ohne Halt mit dem Bus am Aquabasilea vorbeizufahren, ist dann eine andere Frage. Das ist für mich eher eine Trotzreaktion. Der öffentliche Verkehr ist - wie es der Name schon sagt - eine öffentliche Aufgabe. Nachvollziehbar wäre die Aufhebung der Haltestelle für mich nur, wenn die Routenführung generell überarbeitet und ohnehin nicht mehr in die Nähe des Aquabasilea führen würde.

    Das ist ja mal der witz des Tages schlecht hin, als hätte der achter je einmal eine fahrplanstabilität gehabt seit der verlängerung

    eigentlich könnte die Grenzwache mit ihren Kontrollen etwas für die Fahrplanstabilität tun: Einfach so lange kontrollieren, bis der 8er die Fahrplanlage des nächsten 8ers aus Weil eine Viertelstunde (oder halbe Stunde... :cursing: ) später erreicht hat. Wird das vom Morgen bis Abend durchgezogen, sind alle Weiler Trams 15 resp. 30 min verspätet und - ausser beim ersten Kurs - merkts niemand im rein schweizerischen Verkehr :P

    @'Grenzacher

    Natürlich ist der Notfahrplan nicht günstig, die Frage ist einfach, ob in der kurzen Zeit unter Berücksichtigung aller anderen betrieblichen Bedürfnisse eine bessere Lösung hätte getroffen werden können. Es ist ja nicht so, dass nur die Hochrheinbahn bestreikt wird. Aber wie Dome schrieb, ohne interne Kenntnisse ist es schwierig zu beurteilen.

    Ich an deiner Stelle würde mich mehr über den ausgedehnten und wiederholten Streik an sich ärgern als über den Notfahrplan.

    Ich kann ja verstehen, dass es nicht gefällt, wenn die neuen Trams mehrheitlich im Depot stehen. Doch manchmal drückt mir da bei einigen zu sehr die Abneigung gegen Hersteller und Tram durch. Der Vergleich mit Tango ist sowieso unfair. Diesen kann der Flexity rein aus technischen Gründen (Vollniederflur versus Teilniederflur) mit gar nicht gewinnen.

    Ist halt immer die Frage, was die Vergleichsanforderungen sind. Der Tango ist ein Tram, das auf dem ganzen BVB-Netz verkehren kann (Bruderholz mit Anpassungen). Der Tango ist also ein baseltaugliches Tram. Er ist nicht 100%-Niederflur. MIr persönlich ist das nicht wichtig. Wenn das kein Vergleichskriterium ist, kann man Tango und Flexitiy ohne Weiteres miteinander vergleichen. Die Rüge, dass die Flexitys nicht laufen, muss dann aber teilweise an die BVB gehen, die ohne Not ein kompliziertes Tram bestellt haben. Der Hersteller kann nichts dafür, wenn der Besteller ein kompliziertes Tram bestellt. Er kann allerdings dann etwas dafür, wenn es die Konkurrenz (mit Niederflur) besser macht. Der Ärger über den Flexitiy dürfte also zwei Komponenten haben: Einerseits der Ärger über eine ehemalige grössenwahnsinnige BVB-Führung, die ein für Basel taugliches (aber halt nicht 100% niederfluriges) praktisch problemfreies Tram in letzter Sekunde doch nicht mehr wollte und dafür eine komfortablere, aber deutlich störrischere Lösung wählte, und andererseits der Ärger über einen Hersteller, der die Endkontrolle und Feinjustierung seiner Produkte schon fast standardmässig dem Kunden überlässt. Der Käufer ist sein eigener Tester. Doch gegen diese finanziellen Mehrkosten kann (könnte) man sich durch geschickte Verträge absichern.


    Wer den Ersatzverkehr geplant hat, der war sicher auf der Hilfsschule, bei der SBB hat der jedenfalls nicht gelernt.

    Ich weiss ja nicht. Ich finde eigentlich, dass die DB mit dem Ersatzfahrplan eine riesige Leistung vollbracht haben. Innert weniger Tage mussten sie für das ganze Netz in ganz Deutschland neue Fahrpläne schreiben, ohne zu wissen, wie viele Lokführer dann überhaupt zur Arbeit erscheinen. Und mit dem Fahrplanschreiben ist es ja nicht getan: Das Rollmaterial muss ja z.B. auch disponiert werden. Und der Ersatzfahrplan läuft ja auch ziemlich stabil. Also ich bezweifle ernsthaft, dass die SBB das besser hingekriegt hätten.

    In anderen streikfreudigen Ländern heisst es einfach geh an den Bahnhof und schaue/warte, bis du einen Zug erwischst.

    Ich ärgere mich über den Streik, nicht über den Ersatzfahrplan. (Resp. ich würde mich ärgern, würde ich in Deutschland wohnen und hätte kein Auto...)


    Ne andere Frage in dem Zusammenhang: Die Zugbegleiter, die nicht arbeiten können, weil ihre Züge nicht fahren: Haben die zwangsfrei? Und wenn ja, werden die gleichwohl bezahlt (ich hoffe mal)?

    Ebenfalls bei allem Respekt, aber solch verzweifelten Leuten Feigheit vorzuwerfen finde ich geht nicht. Im Gegenteil, es braucht sogar paradoxerweise ziemlich viel Mut, sich aufs Gleis zu stellen, zu warten und den äusserst brutalen - beileibe nicht immer schmerzlosen - Tod abzuwarten. Ich ärgere mich auch über jeden Schienensuizid, weil dann entweder mein Zug nicht fährt oder ich mich aus beruflichen Gründen damit beschäftigen/ausrücken muss. Ich würde sagen Bezeichnungen wie egoistisch und/oder rücksichtslos treffen es eher, wobei es immer schwierig ist, solche Leute zu verurteilen, denn niemand kann die Qual, in der sie stecken, nachvollziehen, der nicht schon selbst in dieser Situation war. Das gibt ihnen selbstverständlich nicht das Recht, ihre Qual zur Qual der Lokführer zu machen. Man muss aber halt leider auch die Tatsache anerkennen, dass der Schienensuizid zu den erfolgreichsten Suizidarten gehört und dass er ein Maximum an Öffentlichkeit generiert - beides Faktoren, die Suizidale anziehen, leider. Oft ist ein Schienensuizid auch nicht der erste Suizidversuch.

    Wenigstens gefährdet ein Schienensuizid nicht die phyische Unversehrtheit von Lokführer und Passagieren. Es gab auch schon Suizidale, die sich auf die Autobahn oder Überlandstrassen stellten, was zu üblen Unfällen führte. Und ganz zu schweigen von denen, die andere bei ihrem Suizid bewusst in den Tod mitnehmen.

    Wie schon geschrieben wäre das 3. Gleis technisch machbar, aber extrem teuer. Zum Vergleich: Lange träumten die Touristiker im Berner Oberland davon, zwischen Interlaken und Zweisimmen ein 3. Gleis (neu Meterspur) zu legen, damit der Golden Pass Panoramic von Montreux bis Luzern durchfahren kann. Da für diese lediglich 18 km Kosten von 260 Millionen Franken (!!!) nur für das 3. Gleis angefallen wären, liess man die Finger davon und plant (oder träumt) nun von Rollmaterial mit variabler Spurbreite...

    http://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/97596/

    Für die WB wären die Kosten wohl nicht ganz so immens (weniger Verkehr, weniger Bahnhöfe, Einspur (bei der BLS oft aber auch...), etwas weniger Streckenlänge), aber immer noch extrem teuer.

    Unterbruch:
    Zwischen Sissach und Lausen auf der Linie Olten - Basel SBB ist die Strecke für den Bahnverkehr unterbrochen.

    Es muss mit Verspätungen, Zugausfällen und Umleitungen gerechnet werden.

    Die Züge IC/ICE/TGV Zürich HB - Basel SBB (nonstop) werden umgeleitet.

    Die Züge IR/ICN Locarno -/ Lugano - Arth-Goldau - Luzern - Olten - Basel SBB fallen zwischen Olten und Basel SBB aus.
    Die Züge IR Zürich HB - Aarau - Sissach - Liestal - Basel SBB fallen zwischen Aarau und Basel SBB aus.
    Die Züge IR Luzern - Sursee - Olten - Sissach - Basel SBB fallen zwischen Olten und Basel SBB aus.

    Die Züge IC/EC Basel SBB xx:31 - Bern xx:27 (- Brig / Interlaken Ost) / Bern xx:34 - Basel SBB xx:29 halten ausserordentlich in Liestal.

    wenn tatsächlich keine frankreichtauglichen Fahrzeuge vorhanden wären im Falle einer Flexity-Krise, würde wohl, so meine Prognose, auf dem 3er zwischen St. Louis und Burgfelden Grenze (wenn bis dahin die Tramlinie steht) ein Busersatz verkehren - und die Trams nur auf Schweizer Boden fahren. Aber wir schweifen ab :)


    Was passiert, wenn die Probleme nicht in den Griff bekommen werden. Da hat man dann ja eine rechte Anzahl Fahrzeuge mit Problemen.
    #Spekuliert.

    Nun, im Gegensatz zum Combino-Grounding hat man die alten Fahrzeuge ja noch nicht weggegeben. Die Combinos und die paar fahrenden Flexitys sollten für die Linie 8 (Weil) und 3 (St. Louis) ausreichen, der Rest kann notfalls noch jahrelang mit altem Rollmaterial befahren werden (das BeHiG lassen wir jetzt mal schön aussen vor...). Lustig wirds erst dann, wenn das alte Rollmaterial verschrottet/weggeben worden ist und neue/alte Probleme auftauchen, die ein Flexity-Grounding erfordern sollten...

    Nun... zumindest meinen Nick müsste ich ändern. Ich denke aber auch dass man das Kuriosum 750 mm nicht leichtfertig aufgeben sollte, gerade auch wegen dem Dampfbetrieb. Eine Umspurung kostet ja viel Geld - bis man das durch tiefere Kosten beim Rollmaterial eingespart hat dauert es auch ein hübsches Weilchen. Und solange man die WB nicht nach Pratteln/Augst verlängert und mit dem 14er verbindet macht eine WB - Umspurung nur Sinn, wenn die Betriebskosten dauerhaft erheblich gesenkt werden können. Und da habe ich noch meine Zweifel. Fakten, d.h. Preisvergleiche, wären hilfreich.

    Ein Unternehmen (juristische Person, also AG, GmbH etc.) kann ja mehrere Marken führen. Fanta heisst auch Fanta und nicht Coca-Cola. Also wäre es durchaus vorstellbar, dass Sägesser Reisen unter der Marke ASW den öffentlichen Busbetrieb führte. Aber ist nur Spekulation. Vielleicht handelt es sich ja auch nur um eine BLT- oder öV-interne Bezeichnung, die gar nicht offiziell ist. Die BBR (Busbetriebe Rheinfelden) gabs als Abkürzung ja auch mal, obwohl die nie ein eigenes Unternehmen waren ("Eigentümerin" war da die Stadt Rheinfelden, Betreiberin die AAGL mit zwei als BBR beschrifteten Bussen). Aber ist es überhaupt entscheidend? Glaube nicht....