Beiträge von Gummikueh 476

    Die Frage, welche sich der Staat stellt, dürfte folgende sein: Was kostet weniger, Tempo 30-Zonen und einige Kurse mehr auf Tram- und Buslinien oder die Beibehaltung der Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h und die Entschädigung der Hauseigentümer wegen Überschreitung der Lärmgrenzwerte?

    Das Distribusnetz wurde offenbar auf den 2. September ausgebaut. Das betrifft teilweise auch die Schweiz, bemerkt hat das hierzulande aber noch keiner.

    Das Wichtigste in Kürze:

    - Die Linie 608 (Bachgraben - Sierentz) wurde in Sierentz um einige Haltestellen verlängert. Sie verkehrt jetzt nur noch jede Stunde, dafür fahren alle Kurse auch ohne Reservation.

    - Die Linie 2 wurde von Village Neuf nach Rosenau verlängert,

    - Die Überlandlinie St. Louis - Leymen - Liebenswiller wurde ins Distribusnetz aufgenommen (Linie 14) und wird jetzt öfters bedient. Der Fahrplan ist aber immer noch recht bescheiden und die meisten Kurse müssen 3 Stunden im voraus reserviert werden, was offenbar nur von einer französischen Telefonnummer aus möglich ist)

    - Für viele Gemeinden des Sundgaus wurde ein Rufbussystem eingerichtet.

    Mehr Infos gibt's hier: https://www.distribus.com/nouveautes

    GR Haller sagt: Das Personal der BLT ist weniger oft krank, deshalb soll es auch noch ein paar BVB-Linien fahren, dann werde auf diesen der Betrieb wieder zuverlässiger. Tönt nett, aber: Woher soll die BLT das dafür zusätzlich nötige Personal nehmen? Vom Rollmaterial reden wir schon gar nicht...

    Mit dem Bau der Salina-Raurica-Verlängerung wird auf jeden Fall erst begonnen, wenn das Projekt den politischen Prozess überstanden hat, was aber noch nicht der Fall ist. Wo das Projekt genau steht entzieht sich meiner Kenntnis, aber es ist meines Wissens noch nicht durch das Kantonsparlament. Danach können noch Referendum und Einsprachen bezw. Gerichtsverfahren kommen (in Lausanne macht man gerade diese Erfahrung...).

    Als Folge der Energiediskussionen baut man heute keine stählernen Ungetüme mehr, sondern ist auf leichteres Material umgeschwenkt, um Energien zu sparen. Dabei hat man festgestellt, dass man damit nicht nur Gewicht, sondern auch Geld sparen kann.

    Das mag mit ein Grund sein, warum die Baraggen und Düwags wesentlich mehr aushielten.

    Unfälle wird es immer geben, leider. Egal, welche Materialien aufeinander treffen.

    Ich denke, hier wird etwas wichtiges vergessen: Je mehr Energie "in das Fahrzeug" geht, desto weniger geht "in die Passagiere und das Personal". Es ist gewollt, dass sich Fahrzeuge heute mehr "verbiegen" als früher. Somit sind die Passagiere und das Personal besser geschützt...

    Wenn ein paar Pfadis an einem Samstagnachmittag für zwei Stunden am Neuweilerplatz Kuchen verkaufen wollen, brauchen sie eine Bewilligung (die etwas kostet). Juristisch ausgedrückt betreiben sie einen gesteigerten Allgemeingebrauch des öffentlichen Grundes, weil niemand anders den gleichen Platz zur gleichen Zeit nutzen kann. Wenn jemand sein Auto auf öffentlichem Grund abstellt, ist es genau das selbe. Aber weil Automobilisten die bessere Lobby haben als Pfadis, ist es für sie gratis. Und Bewilligung brauchen sie auch keine. Und wenn wir schon von Sozialismus reden: Wenn der Staat seinen Bürgern gratis etwas zur Verfügung stellt, schreien gewisse politischen Kreise sofort: "Sozialismus! Stalin! Venezuela!". Aber die selben politischen Kreise verlangen, dass der Staat gratis Parkplätze zur Verfügung stellen soll. Logik?

    Die Polizei selber, ob CRS oder sonst wer, will doch nichts unternehmen. Denn es könnte ja sein, dass einer oder mehrere Uebeltäter erwischt würden und es sich dann herausstellt, dass es Nachwuchs aus betuchten Häusern sind (Schüler des Lycee Mermoz). Also dann lieber Hände weg, Augen und Ohren verschliessen. Sonst kämen Sympathiesanten vielleicht noch auf die Idee, die Polizeistation anzugreifen. Dann müsste man ja direkt das berühmte Füdli lüpfen und etwas tun!

    Die Franzosen sind zwar nicht gerade für eine besonders gute Arbeitsmoral bekannt. Jedoch machen Polizisten und Gendarmes seit Jahren Überstunden am Laufmeter. Müsste der Staat ihnen die Überstunden ausbezahlen, würde ihm das laut französischen Medien etwa 275 mio Euro kosten. Dass neben gilets jaunes und Terroristen ein paar durchgeknallte Jugendliche keine Priorität haben, dürfte wohl eher nicht am Mangel an Arbeitsmoral der französischen Polizei liegen. Auch mit der Verhältnismässigkeit hat es der französische Sicherheitsapparat nicht immer so ganz, aber dass die Haudegentruppe CRS wegen eines Laserpointers aufgeboten wird, kann ich mir eher schlecht vorstellen.

    Der Ehrlichkeit halber sollte man anmerken, dass die Stadtbehörden von St. Louis nur sehr wenig Handlungsspielraum haben. "Ordnung schaffen" fällt nicht in deren Kompetenz, denn die Sicherheitsbehörden in Frankreich sind grösstenteils in der Hand des Zentralstaats, und der hat gegenwärtig andere Probleme (gilets jaunes, vigipirate...). Zudem wird versucht, jegliche Integration von Polizisten, Gendarmes, Staatsanwälten und Richtern in der Region, in der sie arbeiten, zu verhindern, in dem diese alle paar Jahre in eine andere Region versetzt werden. So soll deren Unabhängigkeit und Unparteilichkeit garantiert und Nepotismus verhindert werden. Was die Bevölkerung in St. Louis und deren Bürgermeister denken, hat kaum Einfluss auf deren Entscheidung, und das ist vom System so gewollt.

    Allerdings muss man auch anmerken, dass, wenn der französische Sicherheitsapparat dann einmal losschlägt, "fertig lustig" ist.

    Und wo, an welcher Stelle, ist der "Journi" begeistert?

    Der Artikel beginnt mit flogendem Satz:

    "Ist das Eisen-Zeitalter für die BVB vorbei? Diese unflexible Schienentechnologie wird heutzutage von schweren Combino- und Flexity-Trams regelrecht zerfressen und hinterlässt in der Stadt Baustellen-Teppiche."

    Ach, dann ist bloss der "Journi" begeistert? Nicht aber die Baz

    Selbstversändlich hast du recht. Die BaZ ist keine natürliche Person und somit auch nicht zu Emotionen wie Begeisterung fähig. Aber ich dachte eigentlich, diese Art von Metapher sei verständlich

    Das musste ja kommen: Die Pneufetischistenfraktion nimmt die Probleme mit den Tramschienen zum Anlass, einen Ersatz des Trams durch "Pneu-Trams" (sic!) zu fordern. SVP-Grossrat Alexander Gröflin hat einen Anzug eingereicht, der von der Regierung verlangt, zu prüfen, ob in Basel eine Teststrecke für ein "schienenloses Tram, das elektrisch und auf Asphalt fährt" (!!!) eingerichtet werden könnte. Gröflin denkt dabei, laut der BaZ, an ein chinesisches System, bei welchem das "Tram" auf dem Asphalt aufgezeichneten Linien nachfährt. Die EVP Riehen und die BaZ finden das sichtlich eine gute Idee, denn dann gehören nervige Gleisbaustellen und das Kurvengequietsche der Vergangenheit an...:

    https://bazonline.ch/basel/stadt/gu…/story/13070276

    https://bazonline.ch/basel/stadt/sc…/story/26910120

    Naja, im Artikel der letzten Schweizerischen Eisenbahnrevue - sonst nicht gerade als besonders unkritisch bekannt - tönt es nicht ganz so panisch. Es handelt sich im Wesentlichen um Softwareprobleme. Die "Hardware" zu verschrotten weil die "Software" nicht funktioniert scheint mir nicht besonders zielführend.

    Man sollte sich auch bewusst sein, dass viele Medien von fetten Schlagzeilen leben. Da kommt ein "Experte" (konkret: Jemand, der aus dem Umfeld der betroffenen Branche stammt und mit einem Journalisten befreundet ist oder sich sonst gerne in den Vordergrund drängt), der "einen auf Panik macht", gerade recht. Fragt man 5 andere, erhält man 5 andere "Expertenmeinungen" - dann wählt man die, welche die beste Schlagzeile hergibt.

    Das alles ändert selbstverständlich noch nichts daran, dass die Zuverlässigkeit der Züge - zurückhaltend ausgedrückt - zu wünschen übrig lässt.