Beiträge von luesker

    Ich denke, dass man realistisch sein muss. Ich sage nicht, das Herzstück sei kein gutes Projekt. Aber es hat keine Chance. Und ich denke, dass eine Verlängerung der Linie 8 im Interesse der Deutschen ist und die das gefälligst selber bezahlen sollen. Sofern sie das denn wollen.

    Aus dem Agglomerationsprogramm sollten diejenigen Projekte bestritten werden, welche der Schweiz auch einen Nutzen bringen. Und das ist weder die Verlängerung der Linie 3 nach F (Geldverschwendung) noch Linie 8 nach Altweil (noch mehr Verspätungen). Sondern eben Dinge, wie die Johanniterbrücke oder der Claragraben - alles, was in der City eine Verbesserung bringt. Wenn die Innenstadt zu ist, dann kann so ein Bypass geschaffen werden. Umleitungen via Dreirosenbrücke sind eine Zumutung.

    Und schliesslich haben eben die genannten Projekte bessere Chancen als das sogenannte Herzstück. Eben realistisch betrachtet, Basel ist halt eine Randregion. Pharma und ihre Wertschöpfung hin oder her, Basel als Nettozahler hin oder her.

    @FlexityM7

    Das versteht man, wenn man die Verhältnisse in Zürich kennt und die Mechanismen auf Bundesebene. Zürich hat es nicht mehr verdient, aber es agiert geschickter. Es versteht, Allianzen zu bilden und seine Vorhaben als im Landesinteresse darzustellen.

    Bspiele? Brüttenertunnel zwischen Bassi und Winti: der ist Voraussetzung für die S-Bahn 2G und lässt sich ausserdem für den FV nutzen. Ein Gubristtunnel für den Güterverkehr kann die Lastwagenlobby ins Boot holen. Ein Zimmerberg II kann man sowohl der Ost- als auch der Zentralschweiz verkaufen.

    Und wem willst du das Herzstück verkaufen? Der Romandie, der Zentral-, Ostschweiz und den anderen Eidgenossen ist die S-Bahn Basel doch so was von egal.

    Agglomerationsprogramm und Step sind zwei unterschiedliche Töpfe, also darf (oder muss) man sich um beide kümmern.

    Rein rechtlich stimmt das, aber Geld kann man nur einmal verteilen. Solche Fragen werden politisch entschieden.

    @stevecam

    Den Zürchern kannst du keinen Vorwurf machen. Sie sind bloss cleverer als die Basler oder anders gesagt, sie können besser lobbyieren oder sich Verbündete suchen. Siehe DML: man band Ost- und Zentralschweiz ein. Quizfrage: welcher kantonale Verkehrsdirektor hat in Bern mehr Einfluss, Carmen Walker Späh oder HP Wessels + Sabinchen? Die Antwort ist wohl klar.

    Das politische Personal der NWS ist vergleichsweise pitoyabel. Man ist halt mit Dienstwagenaffären ausgelastet.

    Zurück zum eigentlichen Thema: bevor man sich weiteren Verkehr hereinholt, müssten erst mal die Kapazitäten im inneren Bereich dafür geschaffen werden. Daher (ich wiederhole mich) müsste man das ebenfalls knappe Agglogeld dafür verwenden, Projekte wie Tram Johanniterbrücke oder Claragraben zu realisieren. Denn das "Herzstück" hat vermutlich ohnehin keine Chancen. Und der Nutzen eines (nochmals) verlängerten 8ers für Basel ist gleich Null. Wenn die Deutschen das wollen, bitteschön. Aber dann sollen sie das auch selber finanzieren.

    Also nach dem Bericht der NZZ am Sonntag vom 16.10.2016 würde ich mich in Basel erst mal darum kümmern, dass die wirklich wichtigen Projekte realisiert werden können. Sonst bekommt Zürich den Brüttener Tunnel bzw. den Zimmerberg II, Weil den verlängerten 8er und Basel gar nichts.

    Vorteil Zürich – Nachteil Basel und Luzern

    Der Bund legt erste Skizzen für den nächsten Ausbau der Bahn vor. Für
    Winterthur, Zürich und die Romandie sieht es gut aus; Luzern, Basel und
    Neuenburg zittern.

    Es wird der nächste grosse Schritt beim Ausbau des schweizerischen
    Bahnnetzes. Je nach gewählter Variante will der Bund in den nächsten
    Jahren weitere 7 bis 12 Milliarden Franken in den Ausbau der
    Infrastruktur investieren. Schon 2014 haben alle Regionen und Bahnen
    ihre Wünsche für diesen Ausbauschritt («Step») mit dem Horizont 2030/35
    deponiert, sie summieren sich auf weitaus höhere Beträge, als
    finanzielle Mittel vorhanden sind.

    Am Rande der Herbstsession hat nun der Direktor des Bundesamtes für
    Verkehr (BAV), Peter Füglistaler, vor Parlamentariern ein erstes Mal
    dargelegt, wie dieses Paket aussehen könnte. Und die Freude darüber
    dürfte vor allem in Zürich und der Romandie gross sein: Der Brüttener
    Tunnel zwischen Dietlikon (ZH) und Winterthur, auf dem etwa die weitere
    Entwicklung der Zürcher S-Bahn basiert, erscheint demnach als gesetzt.
    Dasselbe gilt für den Ausbau von Yverdon nach Lausanne und Genf, wo
    künftig Doppelstockzüge verkehren sollen. Beide Projekte zählen gemäss
    Füglistalers Präsentation zum «Sockel» von Step 2030, der den «grössten
    Handlungsbedarf» abbildet. In diese Kategorie gehört zudem der Aufbau
    eines Express-Netzes für den Güterverkehr.

    Lötschberg weit vorne

    Von diesem Sockel unterscheidet das BAV eine zweite Gruppe von sogenannt
    «möglichen Modulen». Dazu gehören der weitere Ausbau des
    Lötschberg-Basistunnels auf zwei Spuren, für den Bern und das Wallis
    nach Kräften lobbyieren. Auf gleicher Stufe stehen auch der zweite
    Zimmerbergtunnel zwischen Thalwil (ZH) und Zug sowie ein weiteres
    Projekt im Raum Zürich: entweder der Ausbau des Bahnhofs Stadelhofen mit
    einem vierten Gleis oder eine Umfahrungslinie für Güterzüge um Zürich,
    allenfalls via einen neuen Gubristtunnel.

    Weil diese Projekte alle zwischen 500 Millionen und 2 Milliarden Franken
    kosten, wird es danach sehr eng für jene Pläne, die als «weitere
    netzrelevante Module» bezeichnet werden. Den Anschluss zu verpassen
    droht unter anderem der unterirdische Durchgangsbahnhof für Luzern, mit
    dem die Zentralschweiz zwei neue Zufahrten in den heutigen Sackbahnhof
    bauen will. Dasselbe gilt für das Projekt der trinationalen S-Bahn in
    Basel, die als sogenanntes «Herzstück» ein Tunnelsystem zwischen den
    Bahnhöfen Basel SBB, Badischer Bahnhof und St. Johann vorsieht.

    Der Bundesrat versucht bei der Eisenbahn hiesige Bräuche und EU-Kompatibilität unter einen Hut zu bringen.

    Manche Parlamentarier reagieren besorgt

    Ebenfalls vergleichsweise geringe Priorität geniesst die angedachte, 30
    Kilometer lange Tunnelverbindung zwischen Zürich und Aarau. Sie würde
    mit geschätzten Kosten von 5 Milliarden den Rahmen sprengen. Und auch
    die Neuenburger müssen mit der Direktverbindung von Neuenburg nach La
    Chaux-de-Fonds wohl hinten anstehen, wiewohl sie das Projekt erst im
    Februar an der Urne gutgeheissen haben.

    Laut Füglistaler zeigt diese Aufstellung erst «Tendenzen», die andeuten,
    welche Projekte Step 2030/35 dereinst enthalten «könnte» und die eine
    erste Diskussion ermöglichen sollen. Dahinter stehen aber bereits erste
    Bedarfs- und Kosten-Nutzen-Abklärungen. Dementsprechend haben auch viele
    Parlamentarier die Liste bereits als klare Priorisierung aufgefasst –
    und reagieren je nach Region entsprechend besorgt. So haben gleich
    mehrere Luzerner Vertreter in der Herbstsession besorgt Vorstösse
    eingereicht, um Druck für ihr Projekt zu machen, wie die «Luzerner
    Zeitung» publik machte. Nationalrätin Priska Birrer-Heimo (sp.) etwa
    befürchtet, der Tiefbahnhof Luzern gerate aufs Abstellgleis, und
    kritisiert, der Bund gewichte die Anliegen der Zentralschweiz zu wenig.
    «Die ganze Region braucht diesen Durchgangsbahnhof, damit ihr
    Verkehrsnetz leistungsfähig bleibt und sie sich wirtschaftlich
    weiterentwickeln kann», sagt Birrer-Heimo. Ständerat Konrad Graber
    (cvp.) fragt derweil bereits, ob man im jetzigen Tiefzinsniveau nicht
    ausserhalb des Bahnfonds zusätzliche Mittel für das dringende Projekt
    beschaffen könnte. Aus Basel wirft SVP-Nationalrat Sebastian Frehner
    ein, die Basler S-Bahn sei ein Jahrhundertprojekt für die zweitgrösste
    Agglomeration in der Schweiz, das auf keinen Fall vergessen gehen dürfe.

    Ringen der Regionen

    Zufrieden äussert sich derweil die Zürcher Verkehrspolitikerin Priska
    Seiler-Graf (sp.). Dass der Brüttener Tunnel offensichtlich als gesetzt
    gelte, sei eine gute Nachricht für Zürich und die ganze Ostschweiz. Dank
    ihm soll die Kapazität zwischen Winterthur und Zürich verdoppelt und
    die Fahrzeit um rund sechs Minuten gesenkt werden.

    Bereits diese Aussagen zeigen, dass die politische Ausmarchung erst
    beginnt. Viele Beobachter rechnen darum damit, dass Verkehrsministerin
    Doris Leuthard zunächst nur die kleinere, 7 Milliarden Franken teure
    Variante vorschlagen wird, im Wissen darum, dass das Parlament später
    aus regionalpolitischen Gründen die Liste ohnehin noch verlängern wird.
    Die Vernehmlassung zum Projekt soll nächstes Jahr eröffnet werden.

    Jaja, es gab auch mal Schnellzüge Basel - Winti mit Abteilwagen. Bin mal damit gefahren mit meinem Grossvater. Nostalgie vermischt mit Wunschträumen? Vergesst das ganze, auf absehbare Zeit ist das mit Sicherheit aus finanziellen Gründen ausser Rang und Traktanden. Die SBB hat genügend Probleme, die bestehenden eigenen Trassen zu betreiben und zu unterhalten. Ich glaube eher nicht, dass die ernsthaftes Interesse an einer Strecke haben, wo erst Millionen investiert werden müssten. Und D hat sicher ebenfalls andere Prioritäten. Die bekommen ja nicht mal die Oberrheinstrecke und die Allgäubahn rechtzeitig gebacken.

    Die Franzosen wollten es so - im Zentrum kein Platz, am Rand Erschliessungsbedarf in der Zukunft. Die Schweizer wussten darum und haben das Geld dennoch bewilligt. Irgendwie ist es ein Pokerspiel mit hohem Einsatz.

    Meinen Vorrednern kann ich zustimmen. Das Verfahren in F hat immerhin einen Vorteil: es geht schneller. Wenn die Zentrale in Paris ja sagt, wird gebaut.

    In Basel würde ich jetzt aber als nächstes keine weiteren Projekte in die Pampa bewilligen. Sondern sich mit Hochdruck um die Innenstadt kümmern. Dort warten ja weiss Gott genug Herausforderungen. Zudem bringen die Erweiterungen ja meist noch mehr Verkehr, der dann anderswo abgenommen werden muss.

    Wessels sollte anstatt unverschämt zu grinsen mal arbeiten.

    Möglicherweise habt ihr recht. Die Basler Zeitung lässt oft Sachlichkeit und Wahrhaftigkeit vermissen. Dennoch wäre Wessels gut beraten, auf die Fragen einzugehen. Denn sie sind nicht alle unberechtigt, nur weil sie aus der "falschen" Ecke kommen.

    Und eine Entlastung der City wird so nicht eintreten.

    Habe gesehen, dass da an einigen Orten die Randsteine abgeschliffen wurden. Laut Sicherheitswächter von Securitas weil die Hst für die neuen Modelle zu schmal seien.

    Spekuliere mal, aber wirklich nur Spekulation:
    - war nicht irgendwann mal die Rede davon, dass da Hst auf dem Bruderholzy verlegt bzw. zusammengelegt werden sollten? Und man sich nicht einig ist?
    - steht da nicht teilweise sowieso eine Sanierung an (Wolfschlucht sieht irgendwie sehr rostig aus z.B.) und man ist eventuell mit Klybeckstrasse und/oder Allschwil beschäftigt - möglicherweise halt dringender?