Beiträge von Thomas Kirchmeier

    Wrzlbrnft: Für das Rumpeln ist weniger das Metergewicht der verlegten Schienen verantwortllich, sondern der Zustand der Oberfläche - aber auch die Art der Gleislagerung im Untergrund.

    Die Oberfläche hat sich in Basel durch das vorher nicht abschätzbare Langzeit-Verhalten der aufgeschweissten Bänder verschlechtert. Teilweise zeigen sich auch starke Riffel. Diese resultieren einerseits aus Eigenschaften der darauf fahrenden Fahrzeuge, andererseits aus der vernachlässigten Pflege der Schienenoberfläche z. B. durch regelmässiges Schleifen.

    Auch an den Fahrzeugen müssen die Räder rund sein, also ist hier regelmässiges Abdrehen oder Schleifen nötig.

    Im Vergleich zu den Netzen in deutsche Städten muss man auch berücksichtigen, dass das Basler Tramnetz durch den viel dichteren Verkehr stärker beansprucht wird, was seine Spuren hinterlässt.

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    Original von wb73
    Hört bloss auf mit dem SECO! Schaut doch mal nach Madagaskar, dort wurde auch gute Schweizer Substanz mehr oder weniger "vernichtet"...

    In den Fällen "Beograd", "Winnitsa" und "Jasch" hat das SECO in gleicher Mission gute Arbeit geleistet. Die DüWag liessen sich unter Umständen ohne SECO "kostenneutral" vermarkten. Ich denke an die "Zufuhrbahn" in Lódz - das dortige Pendant zur BLT - , die gerade noch ältere und unattraktivere DüWag-Fahrzeuge aus Grudziadz bekommen hat, nachdem man dort modernere aus Krefeld bekommen hatte.

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    Original von Wrzlbrnft
    ...Auch dort, wo die Schienen nicht die besten waren, glitt das Fahrzeug auch bei hohen Geschwindigkeit absolut ruhig dahin. ...

    Bei dem Gleiszustand, den größte Teile des BVB-Netzes zur Zeit zeigen, kann man kaum ein Fahrzeug "richtig" beurteilen. Ausserdem wird bei deutschen Verkehrsbetrieben ein schwereres Schienenprofil verwendet, als es die "Feldbahnschienen" sind, die auf dem Eigentrassee in Riehen noch durchwegs verlegt sind.

    Und jeden Morgen, wenn ich durch das Riehener Dorfzentrum durchfahre, sehe ich die tiefen Riffel auf den im Strassenraum verlegten Rillenschienen. Da kann der Schleifwagen noch 10 Mal durchfahren, bis die weg sind. Den Fahrzeugen tun die Riffel auch sehr gut ...

    Am Samstag vor Pfingsten war ich im "meterspurigen" Augsburg. Dort empfand ich sogar die Fahrt im Combino als angenehm. Der Outlook lief ähnlich, gefiel mir aber vom Innenraum her nicht so gut.

    Die Schienenoberfläche ist dort durchwegs besser als in Basel - man hat keine Bänder aufgeschweisst. Nahe der Innenstadt ist die Gleislage teilweise katastrophal, was man aber und das trotz der vielgeschmähten Meterspur kaum bemerkt.

    Am 8.7.11 hatte ich Gelegenheit in Freiburg i. B. mit einem GT8C (90?) mit "Sänfte" zu fahren, der bald als "Oldie" gilt. So wie in diesem sollte Strassenbahnfahren sein.

    Meines Erachtens ein Thema. womit die BaZ in der "Sauregurkenzeit" die in ihren Ausgaben herrschende Leere ausgefüllt hat. Die "Tiefbahn" legte man in Basel schon in den 60er-Jahren ad acta. Wenn das "Herzstück" wirklich mal gebaut ist, wird kaum einer auf die Idee kommen, in diesem Bereich auch noch Tunnel für das Tram anzulegen. Sorgen mache ich mir eher, ob es bei einer massiveren Ausweitung der S-Bahn im heutigen von der BVB dominierten Gebiet nicht zu einem grösseren Kahlschlag im Tramnetz bis zu dessen totalem Ersatz durch Elektro- oder Biogas-Busse kommt.

    Ich sehe, dass sich - obwohl man dies in der "konflikfreien" Schweiz nie zugeben würde - hierbei zwei mächtige Apparate gegenüberstehen werden- die expansiv denkende SBB gegen die bestandswahrende BVB.

    Die FDP wartet jetzt noch das Herzstück ab, dann fordert sie die Herausnahme des Trams zwischen Barfi und Claraplatz/ Johanniterbrücke, analog gleichgearteter Bestrebungen, die ich aus der Kommunalpolitik deutscher Städte kenne.

    Beobachtung
    Am besagten Samstag befuhr ich die Autobahn A5 gen Norden - von Sea of love noch nichts wissend. Kurz hinter der Einfahrt Müllheim-Neuenburg erblickte ich gegen ca. 10:30 auf dem Standstreifen 2 BVB-Gelenkbusse. Davor stand ein orangerot lackierter BVB-Lastwagen mit einer Aufschrift, die ihn als betriebsinternen Pannendienst auswies... Meine Vermutung geht dahin, dass einer der Gelenkbusse, deren Typ ich nicht identifizieren konnte, ein ernsthaftes "Problem" hatte...

    Dass diese Busse "z' Friburg in d'r Stadt" aushelfen sollten, wurde mir erst später bewußt, vorher dachte ich an eine Fahrschulfahrt auf der Autobahn als Grund für deren Anwesenheit.

    Mit den DüWag werden durch den Basel Land Transport sinnlos bestehende Werte vernichtet. Wenn nicht nach Beograd, hätte man diese einem polnischen oder rumänischen Verkehrsbetrieb anbieten können.

    Pardon, aber manchmal muss man eben deutlichere Worte brauchen!

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    Original von kriminalTANGO
    Da man schon die Nummer 4 bei allen Tramzügen geschildert hatte, verstehe ich nicht so recht, warum man anstelle der 15er-Schlaufe im Gegenverkehr nicht wie früher zum Bahnhof SBB gefahren ist. So hätte man wohl mehr potentielle Besucher auffangen können.

    Als Grund, warum man nicht zum Bhf SBB gefahren ist, vermute ich, dass man dort kein größeres Durcheinander mit den Oldie-Zügen anrichten wollte. Ausserdem fährt ja der 8er direkt von dort zum Wiesenplatz, um interessierte Besucher dorthin zu bringen.
    Reizvoll fand ich die Verbindung vom Wiesenplatz über Claraplatz zum Messeplatz, sowie vom Kunstmuseum zum "Seibi". Linienmässig wird in dieser Art keine Direktverbindung angeboten.
    Fahrgäste mit Ziel Bahnhof SBB oder Aeschenplatz konnten bequem am Bankverein umsteigen in Linie 2 resp. 15.

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    Original von Dome
    Ne, Leuchten sind Leuchten und Scheinwerfer sind Scheinwerfer...


    zum Thema... sollte wirklich nun nur noch auf halbbatzige Revidierung umgestellt worden sein, hat man die Bevölkerung von Pratteln (deren Gemecker ich zwar nicht nachvollziehen kann), einmal mehr verarscht.

    Die im 2008 beim Abschied von den Bernern der Presse präsentierten "Beruhigungspillen" für die sich benachteiligt fühlende Bevölkerung in Muttenz und Pratteln werden teilweise auf anderen Linien eingesetzt, z. B. ein revidiertes Iisebähnli auf der Linie 2, obwohl der WGF den adhäsionsschwachen Zug an der Haltestelle Kirschgarten kaum speditiv in Gang setzen kann. Auch auf dem 15er war ein modernisierter 2-Wagen-Zug zu beobachten. Dafür dürfen dann die "Aufständischen" vermehrt mit den Schindler-Sänften fahren, die wie es aussieht, keine Auffrischung mehr erhalten werden.

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    Original von Badbone
    Ohne das ich den Grund des Haufens kenne bezweifle ich jedoch die ersten Erkenntnisse der SDA stark. Im Zugverband fand erst eine Entgleisung statt und erst in der Folge kam es zur Zugtrennung.

    Und wenn ich das Bild von Blick Online anschauen, bin ich noch fast froh, dass der Zug entgleist ist. Ein Doublestack Zug hätte wahrscheinlich nicht durch den Issteinerklotz gepasst;-).....

    Was ist ein "Double-Stack"-Zug? Und welche Beschränkungen soll es beim Tunnel unter dem Isteinerklotz geben?

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    Original von Drahtzieher
    Im Newsletter Februar 2011 des Stadtteilsekretariates Kleinbasel finde ich folgenen Text:


    Sind die Schienen tatsächlich schon so beschädigt oder werden für das begrünte Trassee grundsätzlich neue Schwellen benötigt, wie früher einmal beschrieben? (Einweihung Sedum-Trasse)
    .

    Ich habe mich gefragt, warum die Gleise dort, die ca. 1996 eingebaut wurden und eigentlich noch nicht abgenützt sein sollten, ausgewechselt werden. Weiss jemand Genaueres über die Gründe?

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    Original von Renntrabi
    Ich hoffe ja schwer, dass der Tango das Rennen macht. Immerhin ist in der Ausschreibung ja nicht 100% Niederflur verlangt.
    Die Bezeichung Tango LF soll ja mehr oder weniger nur das gute Image des Tangos nutzen, um das veraltete Variobahn-Konzept aufzupolieren.

    Was hältst Du an dem Konzept "Variobahn" für veraltet?

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    Original von wb73
    Das Beispiel Combino zeigt eindeutig, dass dem Laufflächenquitschen viel zu grosse Beachtung geschenkt wird. Da der Combino keine durchgehenden Achsen besitzt, kann also beim Combino kein Laufflächenquitschen auftreten. Wir wissen aber alle, dass der Cobino zum Teil extrem quitschen kann, dies ist aber Spurkranzquitschen infolge nicht radial einstellbarer Räder.
    Das Laufflächenquitschen ist sowieso eher ein niederfrequentes Brummen.

    Das beim Durchfahren enger Bögen auftretende Quergleiten der Lauffläche kann entweder zu niederfrequenten Dröhngeräuschen oder zu höherfrequenten, als Quietschen wahrgenommenen Geräuschen (ca. 1600 Hz) führen. Es tritt vorwiegend am ersten inneren Rad auf.

    Dabei spielt in der Tat der Anlaufwinkel des Spurkranzes eine grosse Rolle, der wiederum bestimmt wird durch:

    1. die Art der Lagerung des Wagenkastens auf dem Fahrgestell (Auf zwei Drehgestellen oder einem gegenüber dem Wagenkasten drehfesten Untergestell mit starren Achsen wie beim klassischen Zweiachser),

    2. den Achsabstand im Dreh- oder Fahrgestell und die Beweglichkeit der anlaufenden Achse gegenüber diesem.

    Ein weiterer Parameter ist der Reibwert zwischen Rad und Schiene. Wenn es stark regnet, tritt das Kurvenquietschen nicht auf.

    Wenn dagegen der Spurkranz an der Kante des Schienenkopfes reibt, entsteht ein zirpendes Geräusch, das sich ganz anders anhört als das an der Lauffläche entstehende Quietschen.

    Dieses, noch höherfrequente, "Zirpen" lässt sich häufig beobachten, wenn auf dem 6er ein "Yysebähnli" die Kurven zwischen Pfaffenloh und Bettingerstrasse befährt, aber auch wenn ein Flirt auf der S5 die langgestreckte Kurve zwischen den Haltepunkten Lörrach-Stetten Bahnhof und Lörrach-Stetten Dammstrasse befährt.

    In der Endschleife "Riehen Grenze" des 6ers quietschen, entsprechende Wetterverhältnisse vorausgesetzt, die Schindler-Züge oft, der Combino quietscht jedoch fast nie.

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    Original von Pantograph
    Da ist was dran, aufgrund der völlig anderen Konzeption der beiden Fahrzeuge.

    @ Pantograph: Welches konstruktive Detail des Tango vermindert Deiner Meinung nach das Kurvenquietschen? Als Vorteil sehe ich die Luftfederung, die eine Übertragung der Laufgeräusche auf den Wagenkasten dämpft, so dass dieser nicht als "Lautsprecher" (angeregter Resonanzkörper) für diese wirkt.

    Im Gegensatz zum Combino hat der Tango durchgehende Achsen, was das Quietschen eigentlich begünstigt (Wegunterschied in der Kurve zwischen äusserem und innerem Rad).

    Allerdings scheint auch der Achsstand im Dreh- oder festen Untergestell eine Rolle zu spielen: Je grösser dieser ist, umso mehr steigt die Gefahr des Auftretens von Bogenlaufgeräuschen aller Art.

    Neben dem Bremslärmproblem fiel mir in jahrelanger Beobachtung auf, dass die Anhänger B4 von FFA in Kurven noch eher zum Quietschen oder Kreischen neigen als der Motorwagen, der diesen zieht. Im Innenraum waren die B4 zumindest früher sehr ruhige Fahrzeuge.
    Insbesondere geht der Lärm-Vorteil der luftgefederten Drehgestelle der Be 4/4 Nrn. 457 - 476 durch die mitgeführten Anhänger, egal welcher Bauart, oft verloren.

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    Original von Pantograph

    Eine sinngemässe Aussage hätte die SBB vor dem berühmt-berüchtigten 22. Juni 2005 auch gemacht...

    Mit der SBB- oder DB-Stromversorgung ist die Stromversorgung BVB/ BLT nicht vergleichbar. Wegen der nicht landesnetztypischen Frequenz von 16 2/3 Hz - ein Relikt aus fernen Zeiten - müssen diese Bahnen ein eigenes Stromversorgungsnetz aufrecht erhalten - mit eigenen Kraftwerken oder speziellen Generatoren in den üblichen Kraftwerken, ein paar wenigen Umformerwerken 50 Hz/ 16 2/3 Hz und einer eigenen einphasigen Hochspannungsverteilung. Wenn dies System eine Schwachstelle aufweist, kann es zum Kollaps kommen, muss aber nicht, wenn man bei Überlast Streckenteile schnell abschalten kann.

    Gleichstrombahnen wie die von BLT/ BVB werden über Gleichrichterstationen (mit Trafo) aus dem 50 Hz-Landesnetz versorgt. Die Versorgungssicherheit hängt hier eher von dessen Leistungsfähigkeit ab. Prekär ist, wenn Gelichrichterstationen zu schwach sind für stromhungrige Trams wie den Tango oder Combino. Die BLT verstärkt ja grade aus diesem Grund auf ihren Strecken auch die Stromversorgung.

    Wenn in einem Stromversorgungsabschnitt gleichzeitig mehrere Trams anfahren, kann der Überstromschalter in der Gleichrichterstation auslösen - und dann wird es duster. Sinnvoll wäre die Ausrüstung der Fahrzeuge mit Supercaps oder Li-Ionen-Akkus, welche die Bremsenergie aufnehmen und beim Anfahren wieder abgeben und so die Stromversorgung entlasten. Dies würde es erlauben, die Gleichrichterstationen auf einen geringeren Spitzenstrom und die Fahrleitungen mit geringeren Querschnitten auszulegen.