Bern hat jetzt AUS-gebaut
In Rekordzeit wurde das Berner Stadtzentrum umgepflügt. Nun nutzt die
Stadt die letzten Tram-freien Tage für ein grosses Fest.
Selbst die Bauarbeiter reiben sich die Augen. Jetzt, nachdem die
letzten Gerüste und Provisorien abgetragen werden, erkennt man erstmals
Markt- und Spitalgasse in ihrer ganzen neuen Frische. Harmonischer und
heller scheint sie, der Flickenteppich von vorher ist verschwunden.
150 000 Arbeitsstunden, mehrere Hundert Meter neue Leitungen und
135 000 Pflastersteine waren dafür nötig. «In fünf Monaten war das nur zu
schaffen, weil alle Beteiligten einen super Job gemacht haben», sagt
Baudirektorin Ursula Wyss. Der Kredit von 9,7 Millionen sei auch eingehalten worden.
Auf dem Pflaster steppt der Bär
Nun sind die lauten Zeiten vorbei. Bereits nächste Woche schickt
Bernmobil-Chef René Schmied wieder die Trams auf die Piste. «Wir sind
alle sehr gespannt auf das Fahrgefühl. Es wird auf jeden Fall anders als
vorher.»
Ab Sonntag in einer Woche herrscht dann wieder Regelbetrieb –
das wird mit einem «Pflaschterfest» am Samstag vorher
gefeiert. Der letzte tramlose Tag macht es möglich, erstmals ein Fest
quer durch die Innenstadt zu führen.
Noch mehr Events gefordert
Ab 10 Uhr werden 60 Stände, Bühnen und Spielecken die Spital- und
Marktgasse bedecken. Für Sven Gubler von der Ladenvereinigung BernCity
soll das erst der Anfang zu mehr Events in Bern sein.
«Die Baustelle und das Wetter sorgten für Umsatzrückgänge bis zu 80 Prozent.
Jetzt brauchen wir Magnete, um die Leute in die Stadt zurückzuholen»,
sagt Gubler. Schliesslich sei die Stadt jetzt so schön, «da macht
Shopping doch noch mehr Spass.»
Blick.ch 06.09.2013