Beiträge von Ziegler Heiner

    [size=[lexicon]17[/lexicon]]Der Ce2/2 47 ist fertig[/SIZE]

    Heute morgen haben die letzten Probefahrten stattgefunden. Praktisch alles funktioniert perfekt (das fabrikneue Ladegerät ist defekt und muss ersetzt werden). Schienenräumer, Puffer, Pufferzäune, die Haltestangen aus Messing neben den Eingangstüren, alles ist fertig.

    Am Nachmittag konnten die Maler die letzten Feinarbeiten erledigen, bei dieser Gelegenheit haben sie auch die vom BAV geforderte weisse Seitenlinie angebracht. Dieser aus reflektierender und fluoreszierender Leuchtfarbe bestehender Streifen soll die Sicherheit erhöhen (gleich wie "Fahren mit Licht"). Ursprünglich war geplant, einen weissen Streifen aus Magnetfolien zu erstellen, der abnehmbar gewesen wäre. Dieser Plan war leider nicht realisierbar.
    Irgendwie wirkt der Sicherheitsstreifen elegant und gibt dem Fahrzeug ein pfiffiges Aussehen. Nachts leutet er grell, was ganz gespenstig wirkt (habe ich leider noch nicht gesehen).

    Somit ist der Ce2/2 nun fixfertig und kann verladen werden.
    Nächsten Mittwoch kommen die letzten Bilder.

    Der B2 1130, der seit 1987 im Hannover'schen Strassenbahnmuseum in Sehnde-Wehmingen abgestellt war, ist laut "Blickpunkt Strassenbahn" 2/2006 im Dezember 2005 verkauft worden.

    Wer weiss näheres?

    Zitat

    Original von bebbylisk
    Ich habe sowas noch nie miterlebt.
    Ist wirklich spannend und interessant...

    Danke Bebbylisk für die netten Worte. Mir ging es doch genauso: Ich habe so eine Renovation noch nie miterlebt, und ich fand es auch wahnsinnig spannend. Ich wollte versuchen, meine Begeisterung weiter zu geben. Auch hatte ich viele Aha-Erlebnisse, ich weiss nun von vielen Details des Wagens, wie sie genau funktionnieren, Dinge, die man sonst ja nie sieht. Ich wollte auch diese Erkenntnisse weiter vermitteln, um das Verständnis und die Begeisterung für historische Fahrzeuge zu vertiefen. Immerhin sind sie ein Teil unsrere Stadtgeschichte.

    Wenn mir das gelungen ist, freut mich dies umso mehr.

    Griessli
    Heiner

    Die neuesten Bilder sind wieder online.
    Die Zeit in Landquart neigt sich dem Ende zu, nächsten Mittwoch kommen die letzten Bilder, am Donnerstag geht es ab nach Basel.
    In der vergangenen Woche ist äusserlich nicht viel passiert. Die Elektroanschlüsse sind jetzt alle korrekt, die Motoren drehen in der gleichen Richtung, die Bremsstufen arbeiten korrekt, es blinkt, leuchtet, heizt und scheibenwischt.
    Der Plattform-Dachrost und die Widerstandsabdeckungen sind auf dem Dach. Gerade am Beispiel dieser Abdeckung zeigt sich einmal mehr, mit welcher Solgfalt und Sinn für das Historische und auch Sinn für Ästhetik diese Renovation erfolgt ist: "Nur" ein Blechgehäuse, aber genau in der richtigen Form, am richtigen Ort und in der richtigen Grösse, ist es mit ein Bestandteil, welches das Aussehen des Fahrzeugs wesentlich mitbestimmt.
    Die Elektriker waren beeindruckt, wie gering die Stromaufnahme des fahrenden Motorwagens war: 80 Ampere Anfahrstrom (Hauptschalter fliegt bei 200 Amp. raus). Das zeigt, wie "leich" der Wagen rollt.

    Eine meiner letzten Fragen ist nun auch beantwortet: Wie ist eigentlich der Wagenkasten auf dem Fahrgestell verankert? Angeschraubt? Festgeklammert? Nichts dergleichen, er ist nur aufgesetzt, gehalten von den Führungsstäben in der Kastenfederung. Nur die Schwerkraft hält den Kasten. Würde man den Kasten hochheben, dann bleiben die Räder auf der Schiene.

    Es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten: Die Schläuche und Frontstecker wurden wieder entfernt, weil sie nicht exakt dem Original entsprachen. Sie werden neu aufgearbeitet.
    Der Pufferzaun musste völlig neu angefertigt werden. Der 2014 hatte einen geraden Pufferzaun, der 47 wird einen runden erhalten. Dieser ist fertig und zur Montage bereit.
    Im Innern fehlt noch der Ledergurt für die Signalglocke, der Rest ist eigentlich soweit fertig. Im Elektrobereich funktioniert noch nicht alles perfekt, hier sind noch ein paar kleine Anpassungen nötig. Die vielen Schildchen (Replika) und die Wagennummer wird er erst in Basel erhalten.
    Der Rücktransport nach Basel wurde wegen der Transportfirma um 2 Tage verschoben, so dass die RhB noch 2 Tage mehr Zeit hat. Der Transport nach Basel per Tiefladeanhänger (Strassentransport) soll voraussichtlich am Donnerstag, 6.4.06 erfolgen.

    Übrigens: Die Farbe des Fahrzeugs und der Filets wirkt noch etwas ungewohnt. Sie entspricht aber exakt dem Originalanstrich von 1936. Diese alte Farbe war noch unter dem Anstrich von 1952 vorhanden (darunter war auch noch der hellere Anstrich von 1925). Der Farbwert konnte durch ein Gutachten eines Fachmanns analysiert werden, wir haben also Gewissheit, dass die jetzige Farbe nicht ein Fantasieprodukt ist, sondern historisch belegt werden kann. Auch dieser Punkt macht den Oldtimer besonders wertvoll.

    heute ist ein ganz grosser Tag: Der Ce2/2 47 wird aus der Werkstatt geholt, erstmals unter Strom gesetzt und er wird erstmals selber fahren.
    Das Wetter präsentiert sich von seiner besten Seite: Strahlend blauer Himmel, Sonne pur, echtes Bündner Wetter eben.

    Eine TCB-Delegation ist vor Ort, Fabian wird das Ereignis fotografieren (da ich selber leider arbeiten muss). Heute Abend gibt es neue Bilder im Netz.

    Die alte Dame fährt auf RhB-Gleis mit RhB-Pfuus:

    Die RhB hat in Landquart einen Streckenabschnitt auf dem Gelände der HW, in dem der Strom frei reguliert werden kann. Wechselstrom, Gleichstrom, variable Spannung zwischen 0 und x-Tausend Volt ist möglich. Auf dieser Strecke wird der Ce2/2 durchgetestet mit seinen ihm bekömmlichen 600 Volt Gleichstrom. Leider ist es keine Rundstrecke, so dass nur hin und her gefahren werden kann.

    Danke Marcus, ich habe so ähnliches vermutet.

    Besonders interessant ist in dem Zusammenhang die grüne Lampe. Die von dir genannten Beispiele des Mubaverkehrs entsprechen ja eigentlich nicht mehr der ursprünglichen Bedeutung der grünen Tafel. Ich nehme an, dass die grüne Lampe auf Einspurstrecken von Bedeutung war, wenn ein Kurs doppelt geführt wurde (Schild: Beiwagen folgt, Beispiele in Lörrach). Der vordere Wagen hatte die grüne Lampe und die grüne Tafel, und ein Gegenkurs im Ausweichgleis wusste damit, dass er noch nicht losfahren kann, es kommt noch einer.

    Die rote Lampe muss vor allem bei anhängerlosem Betrieb auf Einspurstrecken von Bedeutung gewesen sein. An der roten Lampe konnte man erkennen, in welcher Richtung der Wagen fahren würde.

    Jetzt habe ichs begriffen, danke, Marcus. Sollten meine Schlussfolgerungen falsch sein: Bitte um Korrektur.

    die Bilder 688 bis 748 sind online.

    Er ist [size=[lexicon]17[/lexicon]]W-U-N-D-E-R-S-C-H-Ö-N[/SIZE] !!!

    Der Ce2/2 47 steht vor der vollendeten Vollendung.
    Das Interieur ist fertig
    Der Boden ist fertig
    Die Türen sind fertig
    Die Bemalung ist fertig (ausser Wagennummer 47, die erhält er erst in Basel).
    Die Dachaufbauten sind fertig, kurz: fast alles ist fertig!

    Im Moment wird noch am Dachrost über den Plattformen gearbeitet.
    Der Schienenräumer, die Puffer und der Pufferzaun fehlen noch, ebenso die [seich]Bistrottische[/seich].

    Nächste Woche: Stomabnehmer hoch, Pfuus hinein, und ab zu den ersten Versuchsfahrten.

    ÜBRIGENS: Der Wagen 47 ist der einzige Wagen von einst etwa 150, der noch eine Nummernschildhaube trägt.

    Bilder vom Aufsetzten des Wagenkastens auf das Fahrgestell

    Bilder 636-642 (neu dazwischengeschoben, ev "aktualisierren" drücken).

    Ein RhB-Mitarbeiter hat mir eine Serie Bilder vom Mittwochmorgen geschickt, welche das aufsetzen des Wagenkastens auf das Fahrgestell zeigen. Dabei konnte der Ce2/2 47 erstmals eine kurze Ausfahrt in die warme Frühlingssonne geniessen (allerdings erst geschoben, noch nicht aus eigener Kraft).

    Bildder 630 bis 681 online:

    Der Ce2/2 47 ist fast fertig!
    Der Wagenkasten steht auf dem fertigen Fahrgestell.
    Der Ausbau des Fahrgastraums ist fast abgeschlossen (es fehlen nur noch die Lampengläser und der Lättliboden).
    Die Jugendstil-Dachfenster, Sitzbank, Heizung und alle Messingteile-Kleinteile im Fahrgastraum sind montiert.
    Der Scherenstromabnehmer ist auf dem Dach, ebenso die Widerstände, der Blitzableiter, die Hauptschalter und die seitlichen Laufgitter.
    Es fehlt noch das Nummernschild mit Abdeckung, der Laufrost über der Plattform und der grüne Anstrich der Dachrinne.
    Die Bemalung der schwarz-grünen Filets hat begonnen, Signet und Wagennummer fehlen noch, ebenso Kupplung und Schienenräumer.
    In 1 Woche soll das Fahrzeug fertig motiert sein, danach wird es einer eingehenden Prüfung (inkl. Prüffahrten auf RhB-Schienen) unterzogen.

    Grüsse an alle aus Chur

    Heiner