Beispiele zum Bau unter Betrieb gibt es viele, früher war es normal das man eine Linie nicht wegen ein paar Meter neuem Gleis Monatelang voll gesperrt hat.
Kenner die etwas älter sind und schon etwas länger mit den Basler Drämmlis unterwegs sind, müssten wissen das man früher nie so Kundenfeindlich gebaut hat.
Jeden Monat neue Linienführung war auch völlig fremd.
Genaue Orte und Daten kann ich dabei nicht nennen, das ist schon zu lange her um genaue Daten und Orte zu wissen.
Was ich aber noch weiss, das man früher öfter über offene Tramgleise und Baustellen gerattert ist.
Zuletzt wurde noch viel mit Kletterweichen gemacht, wie Eglisee, Breite… heute wird das einfach voll gesperrt.
Jüngere Generationen können da natürlich nicht mitreden, aufgrund fehlender Erfahrung.
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Sorry, das ist jetzt einfach wieder eine subjektive Einschätzung. Wie man sich als Einzelperson anmassen kann, vertretend für die ganze ÖV-Kundschaft zu sprechen, ist für mich unverständlich und entspricht des Weiteren nicht den realen Gegebenheiten. Dafür müsste man sich aber auch mit den realen Gegebenheiten auseinander setzen.
So kommt es doch total auf die Baustelle und deren Situation an, welche Methode sinnvoller ist. So kommt es auch, dass es tatsächlich auch noch weitere Personengruppen neben der ÖV-Kundschaft gibt, auch wenn man dies nicht für möglich hält. Würde ich an einer Tramlinie wohnen, wäre ich für eine Totalsperrung mit Busersatz von einem Monat dankbar, anstelle von monatelangem Einspurbetrieb. Und als Bewohner von Riehen weiss ich, was jahrelanger Einspurbetrieb bedeutet!
Des Weiteren bedeutet ein Busersatz oder Umleitungsrouten nicht zwangsläufig nur Negatives. Möglicherweise entstehen für einzelne Personen gar optimalere Verbindungen und Routen oder sind möglichweise resistenter gegen Verspätungen als die unsäglichen Einspurabschnitte. Was bringt es mir, wenn ich von Riehen an den Bahnhof jedes Mal einen Bus früher nehmen muss, damit ich die Verspätung durch das Einspurstück kompensieren kann? Dasselbe bei der jahrelangen Bauerei entlang der Strecke nach Riehen. Was nützt mir der Einspurbetrieb, wenn ich dadurch jedes Mal den Kleinbus an der Habermatten verpasse? Für ÖV-Kunden bringt eine Baustelle unter Betrieb also nicht nur Vorteile.
Zusätzlich müssen vermutlich gewisse Baustellen unter Totalsperre erfolgen, da es bei laufendem Betrieb gar nicht möglich wäre, zum Beispiel wegen unterirdisch verlaufenden Leitungen (die je nach Ort möglicherweise blöd liegen) oder veränderte Schienenlagen.
Damit will ich überhaupt nicht sagen, dass eine Totalsperrung die einzige Lösungen ist, jedoch kommt der Entscheid auf mehr an, als nur eine persönliche Meinung, die nur sehr wenige Interessen vertritt. So müssen diverse Aspekte betrachtet werden und erst dann kann beantwortet werden, welche Variante sinnvoller ist.
Übrigens: Hätte man in den guten alten Zeiten das Schienennetz besser gewartet und Sanierungen nicht so vernachlässigt, müsste man auch nicht erst heute alles sanieren. Wenn man nichts macht, kann auch nichts gesperrt werden. Aber ob das kundenfreundlicher...