Beiträge von oberländer

    Speziell auch die Aussage betreffend Trams für Zürich.
    Habe ich da eine Entscheidung verpasst??


    Kurz OT in Sachen Entscheidung VBZ-Trams:
    Die Entscheidung für den Tramtyp hat die VBZ schon vor einem Jahr gefällt. Gemäss diverser Quellen möchte sie 70 Bombardier Flexity bestellen. Das Problem in Zürich ist, dass der Verkehrsrat des ZVV's die dafür nötigen Gelder nicht bewiligen will, da sie der Ansicht sind, dass angesichts des hohen Betrages eine Zweitmeinung der Offerten von einem Gutachter notwendig ist. Darüber wer dieser Gutachter sein soll, waren sich Besteller und Hersteller nicht einig, ein einjähriges Hickhack war die Folge.
    Nachdem die Politik ein Machtwort gesprochen hat, ist aktuell ein nun von allen Kreisen akzeptierter Gutachter daran, den Vergabeentscheid und die Offerten zu überprüfen. Ergebnisse werden in diesen Wochen folgen, winkt er den Entscheid durch, darf die VBZ die 70 Trams bei Bombardier bestellen, tut er's nicht, geht die ganze Beschaffung wieder von vorne los.

    Warum dieser Auftrag in der Mitteilung erwähnt wird?
    Sagen wir es mal so: Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass Schweizer Bahnen bei Bestellungen von Rollmaterial noch gerne etwas Protektionismus zu Gunsten von Stadler Rail walten lassen, weil dieser die Fahrzeuge in der Schweiz bauen lasse. Um dem entgegenzuwirken besteht bei Bombardier die Möglichkeit, einen Teil der Fertigung ins Schweizer Bombardier-Werk Villeneuve zu verlegen und so mit den Schweizer Arbeitsplätzen zu punkten. Das hat Bombardier mit den Twindexx für die SBB gemacht und wahrscheinlich auch mit den Trams für Zürich. Darum ist es für Bombardier wichtig, sofort zu betonen, dass die Schweizer Arbeitsplätze für die beiden genannten Aufträge nicht betroffen sind, insbesondere weil Bombardier den Zürcher Grossauftrag noch nicht ganz im Sack hat...

    Welcher zusätzliche Aufwand? (...)
    Der einzig mögliche Aufwand wäre rein administrativ - ummelden beim BAV.


    So einfach wird es kaum sein, alleine schon deswegen, weil die BLT die Fahrzeuge kaum der BVB "schenken" würde. Also mieten oder kaufen? - für eine befristete Zeitdauer von zwei-drei Jahren. Können die BLT-Sänften überhaupt freizügig auf dem BVB-Netz eingesetzt werden?

    Einfach so ummelden und aufs neue Gleis stellen - so einfach stelle ich es mir nicht vor. Und wenn man bedenkt, dass in knapp zwei Jahren alle Flexity da sein sollten und alles alte ersetzt haben dürften wird es schwierig, so eine Anpassung so zu gestalten, dass es kostenmässig aufgeht.
    Anders sieht es aus, wenn die Fahrzeuge langfristig als Reservefahrzeuge (als Ergänzung/Ersatz von Be 4/4 plus Anhänger) übernommen werden könnten - doch auch das setzt voraus, dass die BLT die Fahrzeuge zum Teil ausrangieren und daraus folgend verkaufen will - und danach siehts noch nicht aus.

    In Rodersdorf im Depot stehen zwei Be 4/8 abgestellt. Ich vermute, dass einer der Beiden 252 ist, der ja länger im Hüslimatt abgestellt war. ;(


    Steht im Depot nicht einige Museumsfahrzeuge der "Pro Birsigtalbahn"? Mussten die nun woanders hin?

    Zitat

    Überstand .... jetzt schon ..., was macht man, wenn die restlichen Tangos auch noch abgeliefert sind ....??


    Und als Konsequzenz daraus stellt sich die Frage, weshalb die BLT so viele Tangos bestellt haben. Nach meinem Stand des Irrtums war eigentlich nicht angedacht, dass die Tangos Be4/8 ersetzen sollen.

    Quelle: bz (MZ) vom 22.03.2016

    Kommentar: Ohne jetzt BLT-Bashing betreiben zu wollen, sind die Argumente von Büttiker die gleichen, die wir schon beim 105er gehört haben. Falsch sind die Argumente nicht, aber man merkt deutlich, dass die BLT rein betriebsönomisch denkt und kein Interesse hat, nicht bestellte Aufgaben zu btereiben oder sich für solche einzusetzen. Ob eine solche Haltung richtig oder falsch ist, muss jeder - je nach persönlicher Präferenz - für sich selbst entscheiden.


    Büttiker ist halt ehrlich, auch wenn's weh tut. Er sagt ehrlich, was es kostet, und das die BLT nicht dafür aufkommen kann, weder personell noch finanziell. Nicht weil sie nicht wollen, sondern weil sie nicht können. Als subventioniertes Nahverkehrsunternehmen würde es grosse Probleme geben, wenn die BLT grössere vom Steuerzahler finanzierte Resourcen für den Dampfzug einsetzen würden. Es ist einfach, wie die Zeitung der BLT die Schuld an der Stilllegung des Dampfzuges zu geben.
    Nur hat der Kanton die Umspurung beschlossen, nicht die BLT und auch sonst sind wie erwähnt die Möglichkeiten der BLT sehr gering, um noch etwas für den Dampfzug machen zu können.
    Und überhaupt dürfen wir bei aller Kritik ggü. der BLT in Sachen historisches nicht unterschlagen, dass die Baselbieter in diesem Bereich nicht so schlecht sind, wie sie gemacht werden.
    Die BLT
    - hat zwei historische Zugskompositionen mit vier Fahrzeugen (je Triebwagen und Anhänger) im eigenen Bestand (Quelle: http://blt.ch/unternehmen/fahrzeuge/oldtimer-trams.html )
    - hat die Remise Rodersdorf dem Verein Pro Birsigtalbahn zur Verfügung gestellt, damit sie dort ihre hist. Fahrzeuge einstellen können
    - ermöglicht es dem gleichen Verein, einen der ehem. BLT-Triebwagen aus Aigle zurück ins Baselbiet zu holen und entsprechende hist. Fahrten auf einem Abschnitt des BLT-Liniennetzes zu machen.
    Wie die Beispiele zeigen, machen die Baselbieter nicht nichts. Da machen andere Verkehrsbetriebe einiges weniger als die BLT...

    Zitat

    Weder Lusker noch Oberländer konnten mir schlüssig erklären, warum ich nach Aesch alle 7,5 min. fahren darf, zum Läublipark in Weil aber nur mit Umsteigen und nur alle 15 - 60 Minuten obwohl Weil für mich von Riehen Süd aus viel näher (geografisch und auch sonst).


    Du hast Du mich falsch verstanden:
    Ich habe nicht gesagt, dass man die Tramverlängerung nicht bauen darf. Aber ich bin dagegen dass sich die Schweiz mit bis zu 50% an den Kosten beteiligen soll. Die finanziellen Mittel für Ausbauten im öV sind in der Schweiz beschränkt, die Nachfrage, bzw. entsprechende Projekte übersteigen die vorhandenen Mittel bei weitem. Wenn eine Beteiligung, dann meines Erachtens in der Grössenordnung von 20%.


    Was sind konkret die Nachteile, die die Vorteile deiner Meinung nach so stark überwiegen?


    Zum einen noch grössere Überlastung des 8ers, daraus folgend wird es für die Fahrgäste, welche zwischen Kleinhünigen und Bahnhof wohnen noch schwieriger, einen Platz im Tram zu finden. Mit der Konsequenz, dass die Einkaufstouristen mehr profitiert als die örtliche Bevölkerung.
    Zum anderen wirtschaftliche Schäden für die Stadt Basel durch Ausbau des Einkaufstourismus dank verbesserten Verbindungen in noch mehr billigere deutsche Einkaufszentren, daraus folgend Umsatzeinbrüche beim Basler Detailhandel.

    Der grosse Profiteur von dem riesigen Einkaufstourismus ist in erster Linie die Wirtschaft ennet der Grenze. Volle Einkaufszentren, daraus folgend florierende Wirtschaft und weiter die Schaffung von Arbeitsplätzen. Auf der Schweizer Seite sind die Konsequenzen das Gegenteil. Leere Einkaufszentren, einbrechende Gewinne, viele Detailhandelsangestellte müssen um den Job bangen, da ihnen die Arbeit ausgeht.
    Meiner Meinung nach sollte die Politik ggü. Wirtschaft in solch schweren Zeiten unterstützend wirken. Mit der Mitfinanzierung von Tramlinien, welche den Einkaufstourismus noch mehr fördern, tut sie dies nicht.

    Der Unterschied besteht darin, dass bei Basel-Reinach oder anderen innerschweizer Strecken niemand auf die Idee kommen würde, dass Deutschland sich finanziell daran beteiligen müsse. Daraus folgend sehe ich keinen Grund, weshalb die Schweiz sich an der innerdeutschen Verlängerung gleich mit 50% beteiligen soll.

    Es geht nicht um Neidereien, logisch muss die Region zusammenarbeiten. Aber eine Zusammenarbeit kann nur funktionieren, wenn es ein Geben-und-Nehmen ist und keiner den anderen ausnützt, indem er versucht ihm möglichst einen grossen Anteil der Kosten anzuhängen. Man kann über eine Beteilung der Schweiz an den Kosten diskutieren. Aber 50% finde ich sehr viel im Verhältnis zu dem Nutzen.

    Was hier einige Leute nicht zu begreifen scheinen, ist, dass wir - egal ob in Weil, Basel, Binningen oder St.-Louis - verkehrspolitisch im gleichen Boot sitzen. Die Grenzen unterbrechen die Verkehrsströme nicht und sie halten auch die Luftverschmutzung nicht auf. Die Diskussionen, wer von welcher Tramlininenverlängerung mehr profitiert als er bezahlt, sind vor diesem Hintergrund ziemlich kleinlich. Wenn wir es nicht schaffen, zusammen ein brauchbares, grenzüberschreitendes öV-Netz aufzubauen, werden die Fahrten einfach mit dem Auto unternommen. Bei dieser Lösung verlieren dann nun wirklich alle. Ein Blick auf die Autokennzeichen im werktäglichen Feierabendverkehr in Basel dürfte reichen, um sich vom Handlungsbedarf zu überzeugen. Was die Verlängerung des 8ers von Weil Bahnhof zum Läublinpark angeht: Diese trägt dazu bei, die bereits bestehende Strecke besser auszulasten und mehr Personen an das Tramnetz anzubinden und sie von Auto unabhängig zu machen. Davon profitieren wir in Basel sicher auch.


    Grundsätzlich befürworte ich deine Stossrichtung. Das Problem ist aber, dass Deutschland und die Schweiz mit ungleichen Spiessen kämpfen. Auf der einen Seite die billigen Einkaufszentren in Deutschland, wovon die Schweizer Einkaustouristen profitieren, auf der anderen Seite die teuren Schweizer Arbeitsplätze, wovon die deutschen Arbeitskräfte profitieren, welche den Schweizer Arbeitskräften wiederum fehlen.

    Es meiner persöhnlichen Meinung aber etwas naiv, wenn man davon ausgeht, Deutschland und die Schweiz würden sich immer schön brav "brürderlich" sich die Kosten teilen. Ich habe eher den Eindruck, dass jedes Land sich selber der nächste ist und es ein Seilziehen ist, wo alle drei beteiligten Länder schauen, dass für sie das grösste Stück abfällt, bzw. jede Möglichkeit genutzt wird, um Kosten dem Nachbarn abzuschieben Und da muss die Schweiz, dass sie nicht über den Tisch gezogen wird.

    Für die Schweiz ist der neue 8er ein Segen: Bequemer kann man Einkaufstourismus nicht machen. Nur, was haben die Einwohner der Stadt Basel davon? Zwischen Basel und Kleinhüningen können die Stadtbasler den 8er nicht mehr benützen, weil jedes Tram von Einkaufstouristen prall gefüllt ist. Und das Stadt-Basler Gewerbe leidet unter den daraus folgenden Ausfällen bei den Einnahmen.
    Für Deutschland ist das Tram auch ein Segen: Sie können einfacher in die Schweiz pendeln (wo die besser bezahlten Arbeitsplätze warten) und profitieren von den guten Gewinnen der deutschen Einkaufszentren.

    Deutschland (sprich Weil am Rhein) will also den 8er verlängern und fordert von der Schweiz, dass sie für die komplett auf deutschem Boden verlaufende Strecke die Hälfte der Kosten übernimmt. Kann sie machen und ist auch legitim. Nur; würde Deutschland im umgekehrten Falle sich auch zu 50% an den Kosten beteiligen? Und warum soll das Tram gebaut werden?
    Soll es zur Erschliessung weiterer Wohngebiete dienen, dann dient es als Anreiz von weiteren Grenzgängern. Soll es zur Erschliessung weiterer Einkaufszentren dienen, dann profitiert zwar auch die Schweizer Seite, nicht jedoch die Stadt Basel aus oben erwähnten Punkten. Ich sehe darum den Nutzen für die Stadt Basel noch nicht so sehr.

    Versteht mich nicht falsch.
    Ich bin nicht der Ansicht, dass öV Politik machen soll. Aber ebenso sollte bei der Ausbauplanung des Tramnetzes der effektive Nutzen des Projektes abgeklärt werden. Und dazu gehört die Frage, was das Projekt der Stadt Basel bringt. Und da darf man meiner Meinung nach durchaus egoistisch genug sein, und zuerst mal für das eigene Land und die eigene Stadt Basel schauen. Denn die anderen beiden Länder tun dies auch.

    Ich verstehe, dass die Schweiz sich an der Verlängerung des 8ers beteiligt hat. Aber bei einer weiteren Verlängerung sehe für die Stadt Basel mehr Nachteile als Vorteile und bin darum der Ansicht, dass Weil am Rhein diese Verlängerung komplett alleine bezahlen kann...


    Hier ist mal der Vergleich mit dem MIV angebracht. Vor 30 Jahren, 1986, konnte man noch einen 2CV (Döschwo) als Neuwagen kaufen, hatten nur Luxuswagen Servolenkung. Airbags waren noch kein Standard und auch die Fenster musste man bei den allermeisten Autos noch Kurbeln. Nur so ein paar kleine Beispiele.
    Wenn man sich die Steigerung des Fahrkomforts, Sicherheit und Verbesserung beim Verbrauch(auch Schadstoffausstoss) bei den Autos während den letzten 30 Jahre vor Augen hält, fällt das Fazit bei den Tramfahrzeugen aus meiner Sicht blamabel aus.

    Es ist ein Unterschied, wenn ich als Hersteller Massenprodukte wie Autos herstelle, oder Massanfertigungen wie Trams.
    Bei den Autos muss Citröen ihre Autos laufend verbessern und der aktuellen Technik anpassen, sonst kauft kein Kunde eines.
    Bei Trams muss der Hersteller seine Produkte den gesetzlich vorgegeben Richtlinien und vor allem den Wünschen des Bestellers anpassen. Dieser wünscht in diesem Fall Holzsitze und 100% Niederflur. Beides verträgt sich schlecht mit dem Kundenkonfort.

    Es wäre für Bombardier kein Problem, ein Hochflurtram mit Luftfederung zu bauen, und es wäre für sie erst recht kein Problem, in die Flexity bequeme Sitze aus Stoff oder Leder einzubauen.
    Aber es geht nicht, weil das die BVB nicht will. Die BVB will ein Niederflurtram mit Holzsitzen zu einem günstigem Preis. Und genau das bekommt sie nun.
    Wenn es technisch möglich wäre, den jetzigen Fahrzeugen den Fahrkomfort von Hochflurtrams mit der geforderten 100% Niederflur zu vereinen, hätten es die Hersteller getan. Doch es geht nicht, weil die Niederflurbauweise keinen Platz für ein entsprechenes Fahrwerk lässt.

    Wer nun also den Flexity konfrtmässig mit alten Hochflurtrams vergleicht, stellt an das Tram Ansprüche, welches dieses rein konstruktionsbedingt gar nicht erfüllen kann.
    Wenn schon Vergleich, dann mit seinesgleichen wie Combino, etc. Und da schneidet der Flexity für mich ganz gut ab. Und ja, ich habe mir die Überlandstrecke nach Pratteln mit einem Flexity auch schon angetan.

    Irgendwelche Schuldzuweisungen a la "wegen den blöden Einkaufstouristen haben wir das Ganze" bringen niemanden weiter. Ebensowenig irgendwelche in grossem Stille aufgeführte Umgestaltungen des ganzen Netzes. Es bringt doch nichts wegen Weil irgendwelche Linien dorthin zu verlängern. Denn dann fluten die Fahrgäste einfach dieses Tram und die BVB hat statt eine Linie nun zwei, die nach Fahrplan Wünschelroute fahren.

    Und überhaupt. Meiner Meinung nach hat dieses Problem eine Dimension erreicht, welche nicht mal schnell mit ein paar zusätzlichen Trams da und dort gelösst werden kann.
    Anstatt mit der Nadel im Heuhaufen der zahlreichen Möglichkeiten nach einer Lösung zu suchen, ist es doch viel sinnvoller, das Problem strukturiert anzugehen und die Problematik mittels Untersuchung/Studien anzugehen. Dann hat man klare Fakten und Erkentnisse, weiss, welche Lösungen realistisch, machbar und finanzerbar sind und kann dann versuchen auf dem politischen Wege ein entsprechendes Projekt, bzw. entsprechende Mittel dafür aufzugleisen.

    Ich hoffe wirklich, die BVB, bzw. der Besteller hat entsprechende Tätigkeiten schon ausgelöst oder gedenkt dies zu tun, damit wir nicht auf ewig diese Zustände haben. Denn ich glaube nicht, dass der Einkaufstourismus durch den starken Franken Morgen oder Übermorgen ein Ende haben wird.

    Allgemein: ich bin hier nicht der Lobbyclub der MIVies. Herr Giezendanner denkt auch ausschliesslich für seine LWs. Der ÖV ist ihm herzlich egal.


    Das ändert aber nichts daran, dass Du in der Politik beide Seiten ins Boot bringen musst, um Änderungen politisch zu bewiligen.
    Einseitige Lösungen nach dem Motto freie Fahrt nur für das Tram, der MiV soll selber schauen kriegste politisch nicht durch. Und zwar nicht nur wegen den bürgerlichen Kräften, sondern auch, weil die Eimkaufszentren in Weil kein Interesse daran haben werden, dass für einen Teil ihrer Kundschaft (eben die Autofahrer) die Anfahrt erschwert wird.
    Mal ganz abgesehen davon, dass Du so das Problem verlagerst auf die Ausweichstrassen.

    Ich bin auch für ein komplettes Eigentrassee für den 8er. Aber realistischerweise nicht auf Kosten der übrigen Verkehrsteilnehmer. Wenn man aber nur einen weiteren Anteil (zum Beispiel auf dem deutschen Gebiet) auf Eigentrassee stellen könnte, wäre schon einiges geholfen.


    Wie wird oder wurde das beim Dampfzug der WB gemacht? Da ist ja auch ein Verein für den Erhalt und Betrieb zuständig und nicht die WB selber, oder? Dieses Modell könnte doch Beispiel sein für TCB und 105?

    Im Prinzip gibt es auf Schweizer Schienen grundsätzlich zwei Modelle für den Erhalt und Betrieb von historischen Fahrzeugen.

    Model 1:
    Die Fahrzeuge gehören immer noch der Bahn selber, werden jedoch von einem Verein unterhalten, bzw. der Unterhalt finanziert, da die Bahnen dies wie Du richtig aufgeführt hast nicht selber finanzieren dürfen. Sprich die Bahn stellt Infrastrukur (Werkstätten, Depots, Werkzeuge etc.) zr Verfügung NICHT aber finanzielle und personelle Hilfe. Ersteres ergibt sich aus den Einnahmen aus Spenden/Fahrten, letzteres durch ehrenamtliche Freiwilligenarbeit.

    Model 2: Die Fahrzeuge gehören dem Verein, der Verein hat eigene Infrastruktur (alte Depots, etc.). Der Verein darf die Infrastruktur für hist. Fahrten benützen, ansonsten hat die Bahn nichts mit dem Museumsverein zu tun.

    Die Waldenburgerbahn wendet m. W. Model 1 an, sowie die meisten schmalspurigen Bahn- und Trambetriebe mit hist. Fahrzeugen.
    Model 2 wird vor allem auf der Normalspur auf SBB/BLS/et.-Gleisen angewendet.

    Ansonsten bin ich voll der gleichen Meinung wie Fantasio.

    Wir haben also in der Schweiz die abstruse Situation, dass wir Schweizer mit unseren Steuergeldern eine Tramverlängerung ins Ausland finanziert haben, welche nahezu ausschliesslich dem Einkaufstourismus dient und dem nördlichen Nachbarn die Kassen füllt: Die Schweizer bezahlen die Strecke, die Schweizer betreiben die Strecke, die Schweizer haben die betrieblichen und wirtschaftlichen Nachteile, aber die Deutsche Wirtschaft enet der Grenze macht die fetten Gewinne und verdient sich eine goldene Nase an den Schweizerlein...

    Ich verüble es niemandem, wenn er die Situation ausnutzt und im Deutschen seine Einkäufe tätigt. Beim Geldsäckel ist jeder sich selbst der nächste. Aber der Spass hört auf, wenn die übrigen Benutzer des 8ers unter dem Einkaustourismus leiden müssen, indem das Tram nach dem Wünschelroutenprinzip verkehrt. Ganz zu schweigen davon, dass die Trams bald jeden Tag vollgestopft aus Weil kommen und die Fahrgäste zwischen Kleinhünigen und dem Zentrum froh sein können, wenn sie überhaupt noch mitfahren können. Und das wird kaum besser. Nach meinem Eindruck haben wir dieses "Theater" mindestens jedes Wochenende. Das kann ja schlecht für alle Zeiten so weitergehen...

    Und da ist der nun eingeführte 7.5 min Takt nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Da sollte sich die BVB weitere Massnahmen einfallen lassen.
    Ich würde den Fokus nicht nur auf eine Isolierung der Einkaufstouristen mittels sep. Tramkursen setzen, sondern das Übel an der Wurzel packen:
    -Mittels Kontrollpersonal verhindern, dass Türen blockiert und somit Trams nicht pünktlich abfahren können.
    -komplette Eigentrassierung des 8ers in Weil in beide Richtungen und wenn dafür wieder die Strassen aufgerissen werden müssen.

    Edit: Beitrag auf Wunsch von Mod. angepasst.

    Ich glaube nicht, dass die Sächsischen Schmalspurbahnen etwas mit dieser Dampflok anfangen können.
    Für deren Dienste ist die Lok eher zu schwach. Die Züge dort sind rund doppelt so lang wie der Waldenburger Dampfzug.
    Abgesehen davon legen die Sachsen dort grossen Wert auf historisch korrekte Fahrzeuge, der Grossteil der dort vorhandenen und eingesetzten Fahrzeuge sind Originale.
    Eine Schweizer Dampflok passt da nicht dazu.

    Die Dampflok kann nicht mehr eingesetzt werden. Das ist bitter und schade. Aber nachdem gar die Einstellung der Bahn gefordert wurde, ist die Umnagelung wohl das kleinere Übel.
    Ich würde mir aber wünschen, dass die 750mm Spur in guter Erinnerung bleibt. Ich würde mir wünschen, wenn Lok und Wagen erhalten werden und im Waldenburgertal bleiben und als Denkmal an die alte Spurweite erinnern könnte. Warum den Dampfzug inkl. Wagen nicht museal erhalten und in der Nähe der Bahn auf einem Stück Gleis und einer Erinnerungstafel aufstellen?

    Die Frage mag blöd klingen, aber wieso muss die ganze Strecke ein Jahr lang stillgelegt werden, wenn nur der Bahnhof Liestal umgebaut wird?


    Weil die WB gemäss eigenen Angaben 10 von 13.1 Kilometern Strecke erneuern muss, da die Gleise das Ende der Lebensdauer erreicht haben. Ich erlaube mir, aus dem Bericht der Planungs- und Baukommission zu zitieren (Seite 5):

    Zitat

    Abgesehen davon müssten 10 von 13 Streckenkilometern der WB bis 2022 sowieso erneuert werden, da sie das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Die übrigen 3 Kilometer müssten bis 2033 erneuert werden.


    Dazu plant die WB zwei neue Doppelspuren in Lampenberg und Niederdorf.

    Die WB muss die Gleise sowieso erneuern. Die Frage ist nur, in welcher Spurweite diese verbaut werden.

    Ja das stimmt...In Weil kann man derweilen an der Haltestelle Zoll merkwürdige Szenen beobachten. Ein Mann steigt aus und lässt sich den grünen Zettel am Schalter abstemplen, während die Frau in der Türe von Drämmli steht und diese aufhält, damit das Drämmmli nicht abfahren kann. :S

    Da wäre es vielleicht ein Ansatz an Samstagen am Zoll einige Kundenlenker einzusetzen, welche solche Massnahmen unterbinden. Die Gefahr ist sonst relativ gross, dass dieses Beispiel Schule macht und das Tram gleich mehrere MInuten am Zoll stehen bleibt.

    Nun hat sich auch das SRF der Sache angenommen und im Radio einen kleinen Bericht veröffentlicht, wo alle Beteiligten zur Sprache kommen. Bedenklich ist an der Sache die Haltung von Frau Pegoraro, welche ihre Ansicht für die Umspurung einzig an der Behauptung festmacht, es gäbe in Zukunft keinen Hersteller mehr, der 75cm Züge bauen kann, darum müsse man die Bahn umspuren.
    Diese Behauptung wurde glaube ich schon zu Genüge als widerlegt, wie diverse neue Züge im Ausland in dieser Spurweite zeigen. Ich bin nicht sicher, ob Frau Regierungsrätin sich wirklich bei diesem Thema auskennt, oder nur das Vorgegebene von BLT/WB übernommen hat...
    Link zum Beitrag: http://www.srf.ch/news/regional/…aldenburgerbahn

    Was ich bezüglich neuen Bussen weiss:
    Ein neuer C2-Standardbus (und ja damit meine ich ein 12m) mit der Nr. 8 ist in Betrieb genommen worden und bereits auf Linie im Unterbaselbiet unterwegs. Er ersetzt wohl mehr oder weniger den letzten 2-Türer Nr. 96 und hat dessen Kennzeichen BL 7143 übernommen. Seine interne Nummer gibt einige Rätsel auf, gehörte diese doch bis anhin einem 3-türigen Euro 3 Citaro Gelenker aus dem Oberbaselbiet (ehemaliges AGSE Fahrzeug).


    Auf Bus-Bild (Quelle: http://www.bus-bild.de/bild/schweiz~b…o-fuer-die.html und http://www.bus-bild.de/bild/bustypen~…ro-der-blt.html ) sind Bilder der ausgemusterten alten BLT-Citaros sowie die neuen Busse zu finden. Die BLT hat in der Tat mit der Nr. 8 einen Gelenker vom Standort Sissach ausgemustert, ebenso den bereits erwähnten zweitürigen Citaro I Nr. 96.

    Bei den neuen Bussen bekommt die BLT zwei weitere Gelenker mit den Nr. 57 und 58 und einen Solobus mit der Nr. 81.

    Nur noch Flexitys auf dem 8er? Bin gespannt ob und wie sie das hinbekommen. Was machen sie mit den Binos? Auf den 14er?


    Mir drängen sich zwei Fragen auf:
    -Reichen die 12 vorhandenen Flexys (bis zum Fahrplanwechsel am 13.12 könnte allerdings schon 5013 fahren) für alle 8er Umläufe aus?
    -Der Artikel schweigt sich über die Beweggründe aus. Kennt jemand den Grund für die Umstellung auf nur Flexys und die "Verbannung" der Combinos vom 8er?

    Die Einführung des durchgehenden 7.5 min Taktes ist hingegen ein vernünftiger und richtiger Schritt. Der nächste muss die Lösungsfindung des chronischen Stauproblemes sein (z. B. mit einem von den Autos getrennten Trassee im deutschen Bereich). Der aktuelle Zustand ist für die BVB langsam peinlich und kann schlecht über Jahre so hingenommen werden, da sich der Einkaufstourismus über die Jahre eher noch verstärken wird.