Beiträge von oberländer

    Tatsache ist, das es noch gut ein Jahr geht bis ein paar Merzer Gelenker für die Linie 36 geliefert werden.

    Die Lieferung der Mercedes-Gelenkbusse ist gem. BVB auf "frühestens drittes Quartal" 23 angedacht. Auch wenn es Ende 23 werden würde; wie kommst Du auf die "Tatsache", dass es nun ein Jahr dauern soll?

    Darum habe ich auch geschrieben "fast alle" und nicht "alle". ;)

    Dazu kommt, dass die Fahrzeugeinsätze schwankend sind, je nach Verfügbarkeit der Flexitys, welche teilweise noch mit "Kinderkrankheiten" zu kämpfen haben, weshalb die VBZ auch noch einige T2000 als Reserve vorhält.

    Bei den T2000 sind durch die fortlaufende Flexity-Auslieferung von 171 Fahrzeugen bis jetzt 40 Stück ausrangiert worden. Acht Stück davon sind bis jetzt für die Ukraine vorgesehen. Nur noch in zwei Exemplaren im Einsatz sind die Be 4/6 "blinde Kuh" ohne Führerstand. Dieser Typ dürfte demnächst komplett verschwinden.

    Mal ein Update aus Zürich:

    Ablieferungen:

    Hier wird Bombardier/Alstom seinem schlechten Ruf von wegen Lieferverspätungen nachwievor überraschenderweise nicht gerecht. Trotz Probleme bei Zulieferern wird nun seit einem halben Jahr zuverlässig alle zwei Wochen ein neues Tram abgeliefert. Damit ist die Lieferkadenz momentan sogar eine Woche schneller als die VBZ-Vorgabe (alle drei Wochen ein Tram), und erst recht im Vergleich zur Konkurrenz, selbst zu Stadler.

    Mittlerweile sind 41 Flexitys in Zürich, alleine in den nun 10 Wochen des Jahres 2023 wurden fünf Fahrzeuge geliefert. In dieser Kadenz kann es gerne weitergehen.

    Fahrzeugeinsätze:

    Im Moment werden die bestehenden Einsatzgebiete (Linie 2, 4, 11, 14, 17) mit Fahrzeugen "aufgefüllt"; auf 4er, 11er und 14er fahren sie fast alle Umläufe, auf dem 2er wird auch laufend die Einsätze ausgebaut. Bei der Zuverlässigkeit haben die Fahrzeuge mit den üblichen Kinderkrankheiten von Neufahrzeugen zu kämpfen, NICHT jedoch in derart grossem Masse wie anscheinend in Basel.

    Optionseinlösungen:

    Da sowohl das Tram Affoltern wie auch die Glattalbahnverlängerung Flughafen-Kloten vsl. finanziert sind, wird die VBZ Bedarf an weiteren Trams haben. Da steht die Möglichkeit im Raum, weitere Fahrzeuge aus der noch bestehenden Option aus 30 Fahrzeugen zu beschaffen.

    Entscheide sind diesbezüglich noch nicht gefallen, zumal auch in Zürich davon ausgegangen werden kann, dass der Preis für die Fahrzeuge seitens Hersteller steigen wird. Da die VBZ die zusätzlichen Fahrzeuge spätestens 2029 haben muss (Eröffnung der erwähnten Tramprojekte) ist die Chance der Optionseinlösung in Zürich aber bedeutend grösser als in Basel.

    Begriffe wie "über den Tisch ziehen" finde ich hart ausgedrückt. Fakt ist - und das wird in den Medien zu wenig thematisiert - dass im Moment alle ihre Hersteller ihre Preise erhöhen, sogar die beliebte Stadler Rail. So musste die SBB für ihre sieben nachbestellten Giruno massiv mehr bezahlen als für die 1. Serie. Das wird aus protektionistischen Gründen natürlich nicht in den Medien thematisiert.

    Man kann nun schon neu ausschreiben. Aber es ist fraglich, dass die dann offerierten Trams günstiger sein werden als die Flexitys. Und dann kann sich die breite Zustimmung für eine Neuausschreibung schnell ins Gegenteilige drehen, wenn man feststellen würde, dass die dann offerierten Angebote gleich teurer oder sogar teurer werden als der von Alstom jetzt offerierte Preis. Dann hätte die BVB in diesem Szenario nicht gespart, dafür aber die zeitliche Verzögerung und damit ggü. der Optionseinlösung nichts gewonnen.

    Mit dem Combino und dem Flexity hat die BVB zwei komplett verschiedene Arten von Niederfluhrwagen, Combino: Einzelachsaufhängung - Flexity: Durchgehende Achse. So ziemlich überall wo die Niederfluhr Flexitys fahren, gelten diese als besonders gross im Verschliess der Schienen.

    Die Flexitys haben die durchgehenden Achsen auch erst seit dem Flexity2. Die "alte" Version - so wie sie in Genf, Innsbruck, etc. fahren haben auch Einzelradaufhängung und auch bei diesen hiess es - wie auch bei den Combino - sie seien "Schienenmörder".

    Man wird sehen, was die Konkurrenz anbietet. So schlecht wie der Flexity gemacht wird halte ich ihn nicht, auch wenn bei der kommenden Ausschreibung ich eher Stadler, CAF oder Siemens in der Favoritenrolle sehe...

    So ist es. Aber da die Blick-Reporter idR. weder Zeit noch Lust haben gross zu recherchieren, wird halt gegoogelt und das erste Bild genommen, dass eine Bahn der gleichen Gesellschaft zeigt. ;)

    Aber sollte man das Netz längerfristig auf Zweirichtungstrams ausrichten wollen - wie das Bern und Genf machen - ist diese Fahrzeugbeschaffung ein guter Zeitpunkt, damit anzufangen.

    Bern richtet sein Netz nicht auf Zweirichtungstrams aus. Die Zweirichtungstrams werden nur für die Worber Linie und aus Flexibilitätsgründen beschafft. Die angedachten Linienverlängerungen in Ostermundigen und Wabern werdern mit Wendeschlaufe geplant.

    Ich plädierte da für Zweirichtungsfahrzeuge, weil eine Kehrschleife doch ansehlich viel Platz benötigt.

    Mit Zweirichtingsfahrzeugen könnten Gleiswechsel installiert werden, die weder zusätzlichen Platz benötigen noch teuren Gleisbau verursachen.

    Sie könnte bei Betriebsstörungen zu Einkürzungen ebenfalls nützlich sein.

    Dafür hast Du dann jeweils zwei Flotten, weil nur ein kleiner Teil der Flotte für den Zweirichtungsbetrieb ausgelegt wäre, der Rest bräuchte dann weiterhin Wendeschlaufen. Stelle ich mir in der Disposition ziemlich schwierig händelbar vor.

    Wenn man den Faktor Schienenfreundlichkeit dazu rechnet, ist der Schienenmörder Flexity ganz weit hinten in Sachen Gesamtkosten auf Lebenszeit.

    Das hat die BLT deutlich besser im Griff.

    "Schienenmörder" sind alle 100% Niederflurfahrzeuge. Da ist auch die Konkurrenz auch nicht besser, egal ob Siemens, CAF, Stadler.

    Die BLT hat's "besser im Griff", weil sie die Grundsatzentscheidung gefällt hat NICHT ein 100% Niederflurtram zu beschaffen, sondern jeweils Fahrzeuge, die auf ihre im Vergleich zur BLT doch längeren Überlandabschnitte angepasst sind.

    Darum einmal mehr: Tina etc. bedingt, dass die BVB ein nicht-100% Niederflurtram beschaffen will. Aber auch wenn die BVB am 100% Niederflur festhält, gäbe es auch noch den Tramlink vom selben Hersteller.

    Die Niederfluranhänger halten das erforderliche Spaltmass an den hohen Haltekanten nicht ein und haben keine Klapprampe. Damit sind sie - im Gegensatz zu den 200ern der BLT, die in diesem Punkt nachgerüstet wurden - nicht BehiG-tauglich.

    Aber sie haben einen Niederflureinstieg. Damit ist die BVB mit 100% Niederflurflotte schonmal besser dran, als andere Trambetreiber.

    Rein aufs BehiG bezogen wäre es somit zielführend, wenn die BVB bis zur Inbetriebnahme von Neufahrzeugen von der BLT 200er übernehmen oder anmieten und anstelle der Sandwiches einsetzen würde, sobald die BLT-Tinas da sind.

    Entscheidend wird sein, wie sakrosant das BAV das BehiG auslegt. Ende dieses Jahres läuft die Frist ab. Bis dann werden noch lange nicht alle Fahrzeuge/Stationen das BehiG erfüllen; eine VBZ wird noch mehrere Jahre mit den hochflurigen T2000 unterwegs sein.

    Wie geht nun das BAV vor? "Duldet" sie die Niederfluranhänger angesichts der kommenden Beschaffung oder verlangt sie zeitnah eine Nachrüstung, bzw. einen Ersatz?

    Dann wird die Frage sein, was die BVB günstiger käme: Der Kauf von 200ern oder die Nachrüstung von Niederfluranhängern. Ersteres wäre zwar sinnvoller, hängt aber davon ab. was die BLT für diese Fahrzeuge verlangen würde, bzw. ob sie bereit wäre, diese der BVB zu verkaufen.

    Da habe ich doch meine grössten Zweifel, ..., die Hersteller sind alle gut ausgelastet und alle kämpfen mit der Problematik der gestörten Lieferketten. Die Vorbereitung der Ausschreibung und deren Auswertung dürfte weitere 12-15 Monate in Anspruch nehmen ... und danach kommt wieder die Gefahr der Verzögerung durch Vergabebeschwerden ... also viel Wasser, welches den Rhein noch runterfliessen wird ... !! Das Altmaterial wird uns noch lange (> 48 Monate) erhalten bleiben ...

    Ergänzend kommt hinzu, dass alle Hersteller mit steigenden Kosten zu kämpfen haben. Die BVB muss daraus folgend nicht zwingend damit rechnen. dass neue Angebote günstiger sind als dasjenige von Bombardier/Alstom. Aber wenn die Optionseinlösung gleich teuer kommt, wie eine Neuausschreibung, dann macht es Sinn diese Chance zu nutzen. Zumal die Flexitys in Basel zumindest mich nicht 100% überzeugen.

    Rechnet man die zusätzliche Lieferverzögerung (33 Mt. + X Mt.) von Bombardier bis zur Auslieferung an, könnte ein anderer Fahrzeughersteller evtl. schneller liefern.

    Fairerweise muss gesagt sein, dass bei aller berechtigten Kritik am Hersteller, vereinbarte Liefertermine im Moment eingehalten werden; siehe VBZ. Aber eine Garantie ist das natürlich nicht...

    Das Altmaterial wird uns noch lange (> 48 Monate) erhalten bleiben ...

    Da das Altmaterial dank den Niederfluranhängern auch niederflurig ist, ist da die BVB m. E. auch nicht unter Zugzwang.

    Kann man. Ich habe die reinen Bildbeiträge entsprechend verschoben.

    Zukünftig bitte beachten:

    -Reine Sichtungsbilder a la "heute 8103 auf Linie 33" gehören in die normalen Sichtungsthreads

    -Hier geht es ab sofort um die laufende Entwicklung der BVB-Elektrobusse: Bestellungen, Ablieferungen, Diskussion über Infrastruktur, etc...

    Ich wundere mich schon länger, wieso die BVB nicht weitere Ladestationen aufstellen.

    Die BVB haben in ihrer "Broschüre" zu der Elektrifizierung kommuniziert, dass sie aktuell weitere Ladestationen prüfen.

    Und zu dieser Prüfung gehört meines Erachtens auch, dass man da Betriebserfahrungen miteinbezieht, sprich aktuell schaut, ob der momentane Betrieb so machbar ist und wenn nicht welche Massnahmen ergriffen werden müssen.

    Aber um das beurteilen zu können, muss der Betrieb auch zuerst diese Betriebserfahrungen machen können.

    Möglicherweise habe ich das hier falsch verstanden, aber die Diskussion "BVB" versus "BLT" erweckt den Eindruck, dass die BLT E-Busse ganztägig auf Kurs sind, und die BVB E-Busse ständig getauscht werden.

    Ich habe bisweilen den Eindruck, dass die BLT in den Diskussionen hier den besseren Ruf hat als die BVB. Und das wirkt sich auch auf die Elektrobusse aus. Während bei der BVB zahlreiche "Austausche" infolge Akkuladen dokumentiert sind und werden, lese ich von der BLT nichts dergleichen.

    Bei baugleichen Bussen und ähnlich langen Linien scheint mir das aber wenig realistisch, ich gehe davon aus, dass die BLT im ähnlichen Ausmass die Busse austauschen muss wie die BVB...

    Gemäss BZ Basel vom 28.01.23 wird das zehnte Deämli wegen Lieferverzögerungen erst Ende März ins Frenkental geliefert. Auch die Berner müssen sich auf die neuen Fahrzeuge gedulden. Aber im Vergleich zur VBZ direkt harmlos...

    Stadler hat sich bei den Lieferungen aus nachvollziehbaren Gründen zuerst auf die Betriebe konzentriert, die die Fahrzeuge zwingend auf den Fpl-Wechsel benötigen.

    Bei den Bernern beträgt die Verspätung rund einen Monat, das erste Fahrzeug wird nächste Woche geliefert.

    Bei der VBZ liefert die vielgescholtene Bombardier/Alstom nach der Pause momentan sogar schneller (!) als die Vorgabe, da kommt momentan alle zwei Wochen ein Fahrzeug; und diese laufen aktuell erst noch laufruhiger als die zu Flachstellen neigenden Tramlink auf WB und LTB. Es kochen alle Hersteller auch nur mit Wasser, auch Stadler... ;)

    Bei meiner Mitfahrt vorgestern zeigte sich die WB verbessert. Der Fahrplan wird eingehalten, ohne Störungen.

    Problematisch bleiben die Fahrzeuge. Viele haben weiterhin fürchterliche Flachstellen ("Bäm-bäm-bäm"; z. B. 101), bei 105 ist bereits eine Türe defekt und das KIS funktioniert überhaupt nicht. Es gibt gar keine Haltestellenansagen, selbst das "Infoprogramm" von LiveSystems funktioniert nur teilweise.

    Da hat die BLT und Stadler noch einiges an Arbeit vor sich...

    Was mich aber sehr verwundert, dass die Ladestationen so dezentral angelegt wurden. Wäre diese beim Bahnhof könnte man dort auch die Busse der Linien 30 und 48 nachladen. Und wo sollen die Ladestationen für die Linien 31, 32, 33, 34 und 38 mal hinkommen?

    Ladestationen machen logischerweise nur dort Sinn, wo die Busse einen längeren Aufenthalt haben. Diesen haben Sie am Flughafen, nicht jedoch beim Bahnhof, wo der 50er nach meinen Beobachtungen gleich wieder weiterfährt. Zudem ist es auch ein Platzproblem. Die Busse der beiden Linien passen gerade so drauf, aber für Ladestationen sehe ich den Platz nicht mehr.

    Fairerweise muss gesagt sein, dass die Elektrobusse in diesem Umfang auch für die BVB Neuland sind. Über ein Dutzend Busse ist was ganz anderes als der bisherige einzige.

    Im Mercedes-Prospekt klingen die 140 km Reichweite gut, was es im Winter bei Minustemparaturen bedeutet, lernt die BVB gerade....

    Und gerade bei den Elektrobussen, wo die Reichweite nie Hundertprozentig abgeschätzt werden kann geht es fast nicht anders, als mit Learning-by-Doing und Lehrgeld, weil in der Praxis nie alles aufgehen kann, was man sich in der Theorie ausgedacht hat, gerade weil man - aber nicht nur - eine deutlich grössere Flotte an E-Bussen in Betrieb nimmt, als eine BLT. Darum ist es umso besser, wenn die BVB ihre E-Flotte nur nach und nach in Betrieb nimmt, so hat man immer noch genügend Dieselbusse im Bestand, die aushelfen können.

    Auf was ich hinauswill:

    Bitte etwas Geduld. Ich habe bis jetzt noch wenige Betriebe gesehen, wo die Einführung von E-Bussen problemlos abgelaufen ist.

    Bei den Hess Doppelgelenkern besteht das Problem nicht, da am Flughafen eine Ladesation ist, an der immer wieder Zwischengeladen wird.

    Um mal eine Kenngrösse zu liefern, was so an Strom "verbraucht" wird: Nach meinen Beobachtungen "verbraucht" der Doppelgelenker Flughafen-Basel einfach rund ca. 13% Batterie (Ladestand Flughafen 100%; am Bahnhof 87%).