Beiträge von Baragge

    Gegenüber Automatisierungen, die hinausgehen über reine Zusatz-Sicherheit-Systeme wie dem Kollisionswarnsystem oder den Betrieb auf gegenüber der Umwelt komplett abgesicherten Strecken wie U-Bahnen in Lausanne oder Paris oder vielleicht noch Assistenzsysteme für Zentimeter-genaues Anhalten, bin ich als Laie (bezüglich dem Führen von Schienenfahrzeugen) auch eher skeptisch. Aber theoretisch sollte es auf Schienen einfacher machbar sein als auf Strassen.

    Dass die Waldenburgerbahn aber total ungeeignet für Versuche wäre, würde ich nicht unbedingt unterschreiben. Eine überschaubare, technisch isolierte praktisch neugebaute Strecke, mehr Umweltkontakt als bei einer isolierten U-Bahn (dort funktioniert es ja schon), aber weniger als bei einem Tram, das durch die Innerstadt fährt (bis das geht, dauert es bestimmt noch eine zweistellige Jahreszahl), ist doch nicht so ungeeignet.

    Und wenn ich es richtig verstehe, ist ja, abgesehen vom Kollisionswarnsystem wie bei den Tangos, ja noch nichts dergleichen für die WB vorgesehen. DIe Anforderung bezüglich teilautonomen Betrieb der Fahrzeuge lautet ja letztendlich lediglich, dass eine Schnittstelle bestehen soll, an die Systeme, die bremsen oder beschleunigen angeschlossen werden können. Und das ist ja sicher nicht dumm, wenn man bedenkt, dass Schienenfahrzeuge Jahrzehnte bis halbe Jahrhunderte ausserhalb von Nostalgiebetrieb gebraucht werden. Von dem her scheint mir da die Suppe heisser gekocht als gegessen zu sein.

    Gefällt mir wirklich, dieses Magazin. Schön gestaltet, aber nicht over-styled; weitgehender Verzicht auf PR-Phrasen, sondern sachlich-ehrlicher Ton; Negatives wird nicht unter den Teppich gekehrt, sondern erklärt; richtige Tiefe der technischen Details für den grössten Teil der Bevölkerung; Eingehen auf lokale Besonderheiten, ohne dass es sich anbiedernd oder pseudo-lokalpatriotisch anfühlt.

    Da fühlt man sich als Leser (und vielleicht auch als Anwohner) ernst genommen und es kommt einem "ehrlich" vor. Da kann man schon fast Fan der BLT-Kommunikationsabteilung (falls es eine solche überhaupt gibt) werden.

    Krass. Wenn man für Geld politische Parolen auf den Trams haben kann, muss man sich nicht wundern, wenn politische Kreise mit weniger Geld zur Spraydose greifen (was das letztgenannte auf überhaupt keinen Fall gutheissen soll).

    Wäre echt der Horror, wenn künftig vor Abstimmungen die Trams aussehen wie die SBB-Werbetafeln in den Bahnhöfen.

    Bei der heutigen Technik könnte man ja theoretisch auch Bildschirme installieren, die den Fahrgästen die Führerstandsicht auf Strecke zeigen, ohne dass der Fahrer selbst sichtbar wäre. Lohnt sich vielleicht nicht beim Tram, aber bei speziell touristischen Zügen.

    Das mit den LED-Streifen um die Türen (wenn ich das richtig verstanden habe) finde ich auch nicht schlecht. So lassen sich Anforderungen bezüglich optischem Design und Erkennbarkeit der Türen gemäss Behindertenrichtlinien gut vereinbaren. Ich glaube, bei den Flexities wurde das mal kritisiert.

    Vielleicht etwas klischiert, aber hätte eine bestimmter anderer Verkehrsbetrieb die WB übernommen, wären wahrscheinlich 10 (innerschweizerische) Waldenburg-PR-Beauftragte eingestellt worden, monatlich würde ein stylisches Hochglanzmagazin erscheinen und wöchentlich ein Video. Im Falle von Petitionen würde man feststellen, dass man offensichtlich nicht genug kommuniziert habe und es noch mehr Kommunikationsberater und vielleicht noch ein extra-Logo brauchen würde und das dafür nötige Budget erhöht werden müsse.

    Stattdessen setzen sich die technisch Verantwortlichen (und nicht eine "PR-Tante" mit Medienstudium aber ohne Hintergrundwissen) und die Betroffenen ruhig zusammen, reden persönlich miteinander und suchen ganz pragmatisch nach Lösungen und Kompromissen und Verbesserungen. Sowas von langweilig :)

    Ein Kommentar von mir zum ersten Sternchen: Nur die Behinderten, die auch nicht-behindertengerechte Haltestellen nutzen können (und eben: alle anderen) haben längere Wege. Für jene, die auf behindertengerechten Haltestellen angewiesen sind, wird der Weg trotzdem im Durchschnitt kürzer, da die nutzbaren Haltestellen besser verteilt sind.

    Ich hätte ja eine generelle Regelung, dass bei Ausnahmesituationen einfach grundsätzlich z.B. das erste Drittel einer Combino- oder Flexitylänge behindertengerecht sein muss, gut gefunden. Dann würde es reichen, wenn ein Teil (aber immer der selbe) dieser Haltestellen behindertengerecht gewesen wäre, während der Rest auch in einer Kurve sein könnte. Auch eine Verlängerung der Trams wäre dann weniger von Belang.

    Nach St. Jakob/Schänzli wäre aus Fahrgastsicht sicher am besten, dann könnten die Fahrgäste zwischen 3er und Bus an der Hardstrasse umsteigen, wo es wohl angenehmer ist als auf dem Aeschenplatz. Bahnhof wäre zwar der kürzeste Weg vom Aeschenplatz zu einer Schlaufe, würde aber die Nauenstrasse-Kreuzung zusätzlich belasten und zu den meisten Zeiten wäre die Schlaufe schon durch den 1er belegt.

    Wenn der Bus von Grenzach aus bis zum Zoll fahren würde und man nur durch diesen laufen müsste, würde es ja noch gehen. Aber von Im Rippel bis Hörnli Grenze ist es schon etwas weiter. Ein Velorikscha-Angebot auf diesem Abschnitt zumindest für Gehbehindere wäre noch eine kreative Lösung gewesen.

    Mich nähme es Wunder, was genau die Strategie der BVB dahinter ist. Reicht ein Schneepflug auch in einem einmal-pro-Jahrzehnt-Winter für die ganze Stadt? Oder nimmt man es in Kauf, dass es in Zukunft die Zuverlässigkeit der Trams bei grösseren Schneefällen schlechter wird? Oder gibt es irgendeinen Ersatz oder andere Möglichkeiten zur Schneeräumung?

    Dann könnte man ja trotzdem eine ohne-Halt-Verbindung Stein-Säckingen - Basel anbieten. Auch wenn nur wenn nur wenige profitieren würden, würde es ja nichts kosten und auch mit nur einem Fahrgast wäre das Kosten-Nutzen-Verhältnis besser als mit keinem.

    Dagegen spricht wohl die Einbüssung an Flexibilität, wenn der Umlauf doch mal aus irgendeinem Grund anders wäre oder die Leerfahrt aus irgendeinem Grund ein paar Minuten früher oder später stattfinden müsste.

    Andererseits können menschliche Durchsagen auch sympathischer wirken. Und gerade wenn es Unregelmässigkeiten gibt, kann der Menschenverstand immer noch besser sein als Software-Logiken, die nie alle Spezialitäten berücksichtigen können.

    Ein (harmloses) Beispiel: Fernverkehrszüge, werden grundsätzlich angesagt, Nahverkehrszüge nicht. Im Prinzip ist das sicher sinnvoll. Im Einzelfall kann das aber auch heissen, dass z.B. in Zürich-Oerlikon der IR nach Zürich-Flughafen angesagt wird, inklusive Angabe, welche Klasse auf welchem Sektor ist (wen interessiert das bei einer Reisezeit von 2 Minuten?), während die beschleunigte S-Bahn bis nach Thayngen nicht angesagt wird. Würde da jetzt im Bahnhof ein Mensch mit einer gewissen Entscheidungsfreiheit sitzen, wäre es wohl umgekehrt. Aber das wäre heute wohl nicht mehr bezahlbar.

    Da die althergebrachten Rätselecke-Regeln kaum mehr funktionieren, da man wohl kaum mehr Fragen findet, die es nicht schon gab, erlaube ich mir ausser Reihe ein neues kleines Rätsel einzustellen:

    An welcher Stelle gibt es im Kanton Basel-Stadt (ausserhalb von Depotanlagen) noch mindestens zwei alte Weichen-Lichtsignale, also jene mit Glühlämpchen und einem waagerechten und einem senkrechten Strich statt mit Richtungspfeilen?

    (Falls es noch andere Orte gibt, als jener, an dem es mir auffiel, würden diese nach Fotobeweis oder gelegentlichem Nachschauen meinerseits natürlich auch als richtige Lösung gelten).