Beobachtungen Waldenburgerbahn (WB), ab Wiedereröffnung 11.12.2022

  • Der Zeitplan war in der Tat ambitioniert. Und mit einem halbwegs normal kalten Winter muss man ja heutzutage auch nicht mehr unbedingt rechnen. Die DB ist ja auch jeden Winter überrascht, wenn es schneit...

    Aber zahlende Passagiere sind keine Versuchskaninchen! Die BLT muss nun aufpassen. Kriegen sie die Probleme nicht schnell in den Griff oder organisieren einen verlässlichen Bahnersatz mit Bussen quasi auf Pikett (ja das ist teuer) verspielen sie sehr viel Goodwill, den sie möglicherweise jahrelang nicht mehr zurück erhalten.

    Da kann die neue Bahn noch so toll und technisch high-end sein. Das wichtigste für den Fajrgast ist doch seit jeher eine verlässliche einigermassen pünktliche Beförderung.

    Im schlimmsten Fall wäre es immer noch besser, die Linie für einige Monate zu grounden und mit Bussen zu fahren, bis alles wieder läuft (resp bis es überhaupt mal richtig läuft) als den Kunden regelmässig einen Beförderungszeitpunkt nach Zufall statt Fahrplan zu bieten. Da steigt wer kann aufs Auto um - und kommt vielleicht nicht mehr zurück.

    Die neuen Fahrgastinformationen an den Haltestellen funktionier(t)en übrigens auch mehrheitlich gar nicht oder falsch. Dass die WB nicht resp arg verspätet kommt erfuhr man also grundsätzlich über langes Warten oder die SBB App...

  • Es gibt auch Leute, die nicht die Möglichkeit haben auf das Auto umzusteigen, aber etwas mehr Geduld und Verständnis aufbringen, wenn am Anfang noch nicht alles rund läuft!

    Wenn man keine Wahl hat hat man zwangsläufig mehr Verständnis. Die BLT braucht aber nicht nur die Kunden mit viel Verständnis.

  • Ist irgendwie wie bei der DB am Hochrhein. Welcher Berufspendler kann es sich leisten mehrmals die Woche zu spät zur Arbeit zu kommen.

    Wenn man in Liestal dann noch seinen Anschluss verpasst ist die Verspätung noch grösser.

    Ein voller Betrieb nach Fahrplan aber ohne Fahrgäste zur Probe auf mehrere Tage, hätte viele Probleme schon vorher aufgezeigt.

  • Hat jemand gesehen, ob die ungeplanten WB Bahnersatzdienste nun wiederum von der BLT selber gefahren wurden? Oder auch von der AAGL oder Postauto?

    Ja, die BLT muss in der Tat aufpassen. Ich würde mir echt überlegen, einige Gelenkbusse mit Personal wieder abrufbereit hinzustellen derzeit, optimalerweise grad in Waldenburg & Liestal (wenn logistisch irgend möglich).

    Die Verspätungen sind ja das eine, aber was die Leute wirklich wütend macht, ist m.E. in der Kälte stehen gelassen zu werden. Glaube, es würden wenige motzen, wenn man wegen Ersatzbussen zu spät wär. Weil höhere Gewalt…

  • Evtl. könnte man den Busfahrplan (mindestens in den Stosszeiten) reaktivieren und gleichzeitig den Tramfahrplan mit Fahrgästen, die es nicht so eilig haben, zu stabilisieren.

    Damit würden die Wagenführer mit kleinerem Zeitdruck ihre Fahrpraxis vertiefen können.

  • Evtl. könnte man den Busfahrplan (mindestens in den Stosszeiten) reaktivieren und gleichzeitig den Tramfahrplan mit Fahrgästen, die es nicht so eilig haben, zu stabilisieren.

    Damit würden die Wagenführer mit kleinerem Zeitdruck ihre Fahrpraxis vertiefen können.

    Kann es sein, dass wie in meinem Beitrag besschrieben, die Idee verwirklicht wird?

  • Die gibt es nicht - darum auch ein "angeblich".

    Es gibt immer eine Quelle, welche Informationen in Umlauf setzt. Die Frage ist, ob die Quelle so vertrauenswürdig ist, dass man selbst so von der Seriosität überzeugt ist, diese auch weiterzuverbereiten, oder ob man einfach nur etwas "nachplappert", was der Cousin des Nachbars, der mit dem Schwippschwager des Grossvaters seines Urenkels verwandt ist, "glaubt zu wissen" ...

    Falls dem wirklich so wäre (ohne es nun zu wissen oder zu glauben), dann würde die BLT dies sicherlich vorgängig kommunizieren. Denkbar wäre ein solcher Schritt, wenn die BLT zum Schluss kommt, dass kein verlässlicher Betrieb möglich ist ... lassen wir uns überraschen.

  • Kann ich mir fast nicht vorstellen. Das wäre nämlich eine Blamage für die BLT.

    Ignorieren und ewiges Dahinschleppen von Problemen kann unter Umständen und abgesehem vom kurzfristig negativem PR-Effekt ja auch als eine grössere Blamage angesehen werden als eine ehrliche Kommunikation à la "Wir waren unter den gegebenen Zeitumständen zu optimistisch und ehrgeizig und mussten nun leider feststellen, dass wir doch noch eine Woche für Feinjustierung brauchen, sorry".

    Als langfristiger täglicher Benutzer wäre mir da die zweite Variante lieber. Wichtig wäre aber natürlich, dass es dann danach auch tatsächlich besser wird.

    Im ersten Monat nach der Eröffnung der alten WB anno dazumals gab es sicher auch massive Probleme ...

  • Wenn Unterbruch wieso nicht bis im Januar 2023. So hat die BLT mehr Zeit um Kinderkrankheiten aus dem Weg zu räumen.