Halbstundentakt Stein - Laufenburg

  • Die Aargauer Regierung ist nicht überzeugt, dass die 2018 vom Grossen Rat geforderte Einführung des Halbstundentakts auf der S1 zwischen Stein und Laufenburg kurz- und mittelfristig sinnvoll ist. Sie bevorzugt eine Angebotsverdichtung mit einer Buslösung. Der Planungsverband Fricktal Regio fordert hingegen, dass der Halbstundentakt umgehend eingeführt wird. Voraussetzung dafür ist allerdings ein Infrastrukturausbau in zwei- oder dreistelliger Millionenhöhe.

    Teuer: Halbstundentakt Laufenburg-Stein kostet 61 Millionen
    Die S-Bahn zwischen Laufenburg und Stein fährt heute nur im Stundentakt. Das stiess dem damaligen GLP-Grossrat Roland Agustoni 2017 sauer auf – und er forderte…
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    Fricktal Regio fordert: S-Bahn muss sofort ausgebaut werden
    Die S1 fährt zwischen Laufenburg und Stein nur im Stundentakt. Die Regierung möchte es dabei belassen und stattdessen einen zusätzlichen Schnellbus einsetzen.…
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  • Bei der Variante 2 (Flügeln) sind folgende Infrastrukturausbauten nötig:

    • Laufenburg: Gleis 1 und kurzer Doppelspurabschnitt = 31.6 Mio. Franken
    • Eiken - Frick: Drittes Gleis = 182.5 Mio. Franken
    • Sisseln: Kreuzung mit Güterzügen = 23.5 Mio. Franken

    Macht total rund 238 Mio. Franken. Hinzu kommen Infrastrukturfolgekosten (Unterhalt über 40 Jahre) von 208 Mio. Franken sowie die Kosten für drei zusätzliche Züge, da sich wegen dem Flügeln/Vereinigen die Fahrzeit verlängert und dadurch die heutigen kurzen Wenden in Laufenburg und Frick nicht mehr aufgehen.

    Siehe Anhörungsbericht.

  • Eine kleine Kompromissidee:

    Könnte man nicht wenigstens die ab Basel in Stein-Säckingen endenen Stosszeitenverstärkerkurse bis Laufenburg verlängern?

    Damit gäbe es immer hin während den Stosszeiten einen ungefähren Halbstundentakt ohne Flügelung oder zusätzlicher Belastung der Strecke Basel – Stein-Säckingen, inklusive dem Vorteil, dass diese Züge wenige Halte auslassen und etwas schneller wären.

  • Du meinst die aktuell mit Domino-NPZ gefahrenen Umläufe? Da gibt es mindestens eine Fahrt, die recht knapp nach Ankunft in Stein-Säckingen wieder als Leerfahrt nach Basel zurückfährt und dann eine weitere Fahrt nach Stein macht. Das dürfte bei Verlängerung bis Laufenburg so nicht klappen - so dass man zwar nicht mehr Trassen bzw. Infrastruktur braucht, aber mehr Fahrzeuge.

  • Hab mir das grad mal angesehen - aktuell fahren die Taktzüge immer zur Minute 20 und 50 ab Basel und kommen zur Minute 48/18 in Stein-S an.

    Verstärker nach Stein-Säckingen gibt es folgende, das ist aber ein "Takt" 8/22 als ein Takt 15...:

    17063 Basel 16:26 - Stein-S 16:54, fährt leer zurück als 36272, Stein-S 17:04 - Basel 17:43, wird 17069 (s.u.)

    17065 Basel 16:56 - Stein-S 17:24, fährt nutzbar zurück als 17066 Stein-S 17:32 - Basel 18:01

    17067 Basel 17:26 - Stein-S 17:54, fährt leer zurück als 36280, Stein-S 18:04 - Basel GB 18:29

    17069 Basel 17:56 - Stein-S 18:24, fährt nutzbar zurück als 17068 Stein-S 18:32 - Basel 19:01

    Verlängern wir die mal fiktiv nach Laufenburg:

    17063 Stein-S ab 16:55, Laufenburg an 17:02, dann müsste der Zug bis 17:15 zurück nach Stein-S, um dort mit dem 17065 für eine gemeinsame Rückfahrt 17066 zu kuppeln. Diese Rückfahrt hat dann aber 15 Min Pause in Stein (oder man steigt auf den IR um)

    17065 Stein-S ab 17:25 ergibt wenig Sinn, weil erst um 17:19 der Taktzug gefahren ist...

    17067 Stein-S ab 17:55, Laufenburg an 18:02, zurück dann analog oben und ab Stein-S gekuppelt mit 17068

    17069 analog 17065 in Stein-S wenden.

  • Dass eine Mehrleistung mehr Kosten verursacht, ist ja wohl unvermeidbar.

    Selbst wenn man mehr Fahrzeuge duch Abbau von umlaufbedingten Reserven vermeiden könnte, kostet das indirekt durch stärkere Störungsanfälligkeit denoch auch.

    Mehr Busse wären ja aber auch nicht komplett gratis. Sicher günstiger, aber durch das unattraktive Umsteigen wäre der Kosten/Nutzenfaktor vielleicht geringer.

    Es würde wohl reichen, wenn nur einer der zwei stündlichen Stosszeitenzüge verlängert würde. Stein-Säckingen ab ca. ..19 und ..55 kämen einem Halbstundentakt ja recht nah. Eine weitere Verbindung um ..25 macht wohl tatsächlich wenig Sinn.

    Genaue Umläufe gemäss dieser Idee habe ich aber nicht berechnet.

  • Das oben sind auch keine kompletten Umläufe, sondern Ausschnitte. Aktuell wird ja mit Domino-NPZ gefahren, daher muss der Teil isoliert betrachtet werden. Vielleicht kann man die Einsätze irgendwie drehen, so dass man mit Flirt fährt. Dann kann man den Bedarf durch Integration in den Regelumlauf der S3 reduzieren.

  • Der Zug benötigt 7 min von Stein bis Laufenburg, also dürfte der Schnellbus 16 min brauchen. Die heutige Buslinie 143 benötigt in den Randzeiten mit vier Zwischenhalten 18 min.

    Und in den Abendzeiten wohl noch mehr, da die Busse Richtung Bahnhof Stein oft im Stau welcher sich über die Grenzbrücke hinaus bildet, stecken bleiben. Aber warum kann man die S-Bahn-Züge welche ja meistens aus zwei FLIRT bestehen, nicht in Stein trennen und die Hälfte nach Frick und die Andere nach Laufenburg fahren lassen? Diese Züge sind ja leicht zu trennen und wieder zu koppeln, und es bräuchte einfach einen Lokführer mehr.

  • Wenn es schon zusätzliche Fahrzeuge bräuchte, könnte man über eine Reaktivierung des Regionalverkehrs nach Koblenz(-Waldshut) und nach Brugg nachdenken (vielleicht mit weniger Zwischenhalten als früher). Damit hätte man eine schnelle direkte Verbindung der Fricktaler Gemeinden zu den regionalen Zentren (und der Fachhochschule). Könnte das Kosten-/Nutzen-Verhältnis gegenüber der Flügelung nur bis Laufenburg/Frick steigern (sofern je ein Fahrzeug mehr genügt für die Fahrt nach/von Koblenz und Brugg).

  • Die Linie Koblenz - Laufenburg ist in ziemlich marodem Zustand und auf ein Minimum zurückgebaut.

    Sie besteht aus einem einzigen Block, was heisst es kann nur eine Zugfahrt auf der gesamten Strecke stattfinden, ohne Zugkreuzung und ohne dichtes hinterherfahren.

    Dazu kommen Geschwindigkeitbeschränkungen, wegen schlechtem Oberbau.

    Die Strecke wird gerne noch vom Güterverkehr benutzt welche die Bözberg Rampe umfahren möchte, als Beispiel Kerosinzüge nach Glattbrugg.

    Das wird teuer die Linie wieder auf Vordermann zu bringen.

  • Die Strecke Laufenburg-Koblenz wurde ja schon oft diskutiert.

    Meine persönliche Präferenz wäre es ja schon, wenn diese Strecke zumindest eingeschränkt auch wieder für Personenzüge genutzt werden könnte.

    Vielleicht kein ständiger Halbstundentakt oder so, aber die erwähnten Stosszeitenkurse bis Koblenz-Waldshut zu führen, mit vielleicht Zwischenhalt in den noch halbwegs vorhandenen Stationen Leibstadt (AKW) und Schwaderloch (Bahnhof zentrumsnah).

    Überlegungen:

    - Es gibt ja sicher viele Grenzgänger aus dem Raum Waldshut, die in der Industrie im Raume Stein-Säckingen arbeiten.

    - AKW Leibstadt hat vielleicht auch eine lohnenswerte Anzahl Mitarbeiter.

    - Für Pendler aus dem Raume Waldshut wäre es auch eine zuverlässige Alternative für die Reise nach Basel.

    - Der gelegentliche Güterverkehr findet vor allem ausserhalb der Stosszeiten statt.

    - Für ausserhalb der Stosszeiten sowie für Sulz, Etzgen und Rheinau reicht wohl das Busangebot (allerdings sollte es ein solches aber wenigstens auch spätabends geben).

    - HGV-Geschwindigkeit wäre nicht unbedingt nötig. Wenn man von einer auf zwei Blockabschnitten ausbauen könnte, wäre das immer noch recht sparsam, aber man würde bei überschaubaren Kosten die dafür nötige Flexibilität gewinnen.

    Anderseits sollte man das Fuder nicht überladen. Je mehr Elemente man miteinander verknüpft, desto komplexer wird es.

    Ein Problem heutzutage ist es vielleicht, dass bei den heutigen Komfortanforderungen und dem Behindertengesetz (dass ich persönlich im Prinzip durchaus begrüsse, wenn auch das nötige "Augenmass" schwierig ist) ein nur selten bedienter Halt kaum rentabel sein kann (ob nun 4 mal pro Tag ein Zug hält oder alle 30 Minuten, der Halt muss gleich ausgebaut sein).

  • Man kann ja Während Sperrung Hochrheinbahn diese Strecke wieder benützen. Von Laufenburg DE nach Basel Bad Bahnhof fährt Zug ja Mo Bis Fr alle 30 min. Ich bin gespannt wie Ersatzfahrplan wird Hochrheinbahn. Wenn jetzt schon viel Verkehr auf der Strasse ist.

    Dürfen dann auch Güterzüge auf der Hochrheinbahn fahren