Petition gegen Tempo 30

  • Der Kollateralschaden bei Tempo50 ist gross. Beim Einsteigen muss es dann ebenso geschwind gehen. Das ist einfach gesagt, funktioniert aber nicht immer, auch wenn der Kopf es will. Neulich sprach ich mit einem älteren Herrn darüber, der regelmässig das Grab seiner verstorbenen Frau auf dem Hörnli besucht. Er selber verfügt über die Fahrausweise aller möglicher Kategorien, auch den zum Fahren eines Reisecars. Anyway: Der Man wollte letzte Woche um 10 Uhr beim Otto-Wenk-Platz den 31er besteigen. Den Fuss bereits auf die Schwelle gestellt, da schliesst sich die Türe. Ein kurzes Zögern wird ihm zum Verhängnis. Er fällt. Zum Glück eilte eine aufmerksame Frau herbei und hilft dem Mann wieder auf die Beine. Beide fahren mit dem 31er davon, beim Bus-Depot vorbei, wo der Chauffeur seine Schicht beendet.

    Der Mann bleibt unverletzt, trotzdem ist er fassungslos, wie es möglich ist, die Gäste wie Waren befördert werden. Es braucht Aufmerksamkeit auch Ende der Schicht. Wie kann man da gegen Tempo 30 sein?

    Die Logig widerspricht diesem Beitrag.

    Der Mann wäre bei Tempo 30 nicht in der Schwelle hängen geblieben? Also ist er bei voller Fahrt mit 50 aufgesprungen?

  • Und wie "spannend" der Überhohlversuch dann erst wird, wenn auf dem knapp 1m breiten Radweg ein E-Bike mit 45km/h angebraust kommt und davor ein Mutti und ihr 6 Jahre altes Kind mit knapp 15 km/h und etwas schwankend unterwegs sind.

    Das mag sein. Aber wieso wird nun von einem solchen Fall auf die gesammte E-Bike fahrende Gesellschaft geschlossen? Weil mir gestern auf der Autobahn ein anderes Auto ohne zu Blinken fast ins Auto gefahren ist, ist jetzt jeder Spurwechsel von einem Auto eine Schande?

  • Das mag sein. Aber wieso wird nun von einem solchen Fall auf die gesammte E-Bike fahrende Gesellschaft geschlossen? Weil mir gestern auf der Autobahn ein anderes Auto ohne zu Blinken fast ins Auto gefahren ist, ist jetzt jeder Spurwechsel von einem Auto eine Schande?

    Also wenn da stehen würde "alle E-Bikes mit 45km/h" und "alle Muttis und ihre 6 Jahre alten Kinder" dann könnte ich verstehen, dass man auf die gesamte E-Bike fahrende Gesellschaft schliesst. Natürlich gibt es auch vernünftige rücksichtsvolle E-Bike Fahrer, aber die gehören wohl kaum zu denjenigen, welche dnken Tempo 30 sei der nächste Weltuntergang.

    Allerdings bin ich persönlich der Meinung, dass E-Bikes Motorräder sind, denn sie haben einen Motor. Und dass diese der genialen Erfindung des Velos absolut entgegenstehen. Denn das geniale am Velo ist nun mal, dass man ausschliesslich mit Muskelkraft, also ohne fremde Energie relativ weite Strecken schnell zurücklegen kann. Und das kann kein E-Bike und wird auch nie eines je können. Und darum betrachte ich E-Bikes als eine der dümmsten und völlig unnötigsten Erfindungen schlechthin.

  • Also wenn da stehen würde "alle E-Bikes mit 45km/h" und "alle Muttis und ihre 6 Jahre alten Kinder" dann könnte ich verstehen, dass man auf die gesamte E-Bike fahrende Gesellschaft schliesst. Natürlich gibt es auch vernünftige rücksichtsvolle E-Bike Fahrer, aber die gehören wohl kaum zu denjenigen, welche dnken Tempo 30 sei der nächste Weltuntergang.

    Allerdings bin ich persönlich der Meinung, dass E-Bikes Motorräder sind, denn sie haben einen Motor. Und dass diese der genialen Erfindung des Velos absolut entgegenstehen. Denn das geniale am Velo ist nun mal, dass man ausschliesslich mit Muskelkraft, also ohne fremde Energie relativ weite Strecken schnell zurücklegen kann. Und das kann kein E-Bike und wird auch nie eines je können. Und darum betrachte ich E-Bikes als eine der dümmsten und völlig unnötigsten Erfindungen schlechthin.

    Das kannst du gerne so sehen, ist aber in meinen Augen eine doch eher vereinfachte Sicht auf die Thematik E-Bike.

    Wenn man sich dann aber einmal intensiver auseinander setzt, erkennt man möglicherweise doch ganz nützliche Punkte und mögliche Anwendungsfälle an einem E-Bike. Damit meine ich nicht ein E-Bike Fahrer, der aus Faulheit täglich sein E-Bike für den 1km langen Arbeitsweg nutzt. Denn "das geniale am Velo ist nun mal, dass man ausschliesslich mit Muskelkraft, also ohne fremde Energie relativ weite Strecken schnell zurücklegen kann"-Argument mag zwar stimmen, grenzt sich aber eben gerade auch selbst wieder ein. Mit einem Elektrovelo werden eben gerade noch grössere Distanzen und Wege zurückgelegt als mit einem konventionellen Velo, da man in kürzerer Zeit weiter kommt und eben gerade auch weitere Strecken fahren kann. Damit kann die Grenze der eigenen Muskelkraft auch verstärkt werden, indem beispielsweise hügelige oder steile Strcke plötzlich mit dem Velo statt dem Auto gemacht werden. Denn das E-Bike ist nicht einfach ein konventionelles Velo für Faule, sondern bietet eine ökologische, schnelle und gesunde (man bewegt sich trotz Motor) Fortbewegung. Versteht man nun das E-Bike als Ersatz/Variante für ein Auto, lernt man das E-Bike plötzlich zu schätzen, da es Strecken ermöglich, die mit dem konventionellen Velo ausserhalb der eigenen "Velofahrzone" liegen.

    Das E-Bike kombiniert damit den Vorteil eines Autos (Geschwindigkeit) mit jenen eines konventionellen Velos (geringer Platzbedarf, ökologisch, etc.).

  • Irgendwie wird das so dargestellt das mit schnellen e-Bikes ausschliesslich und überall 45 km/h gefahren wird. Während man mit einem normalen Velo gemächlich mit 15 km/h radelt.

    Nur zur Info: Mit dem e-Bikes kann man auch langsamer fahren, mit normalen Velos oder Rennvelos kann man bei guter Kondition auch 45 und noch schneller fahren.

    Es liegt schlussendlich am Fahrer selber, wie gefahren wird.

    Vielleicht bekommen wir Limbo ja dazu auch mal so ein Kamikaze Velo zu testen. =O

  • Ich bezweifle stark, dass die Bundesrichter die Örtlichkeit kennen. Aber Hauptsache, den IV ausbremsen wo es geht. Mit 40 hätte ich mich noch anfreunden können, aber 30 ist zu tief. Die meisten (Verbrenner)Autos werden nun mit einer höheren Tourenzahl unterwegs sein, was mehr Lärm und Abgase bedeutet. Jänu, sie wollen’s nicht anders…

  • Grüne Wellen kann man fürs Tempo 50 genau so einprogrammieren wie für Tempo 30.

    Es ist nur eine Frage des Wollens, oder ob man den Verkehr absichtlich ausbremsen will, so wie es in Basel an vielen Ampeln gemacht wird.

    Wir haben ja ne lange Zeit erlebt wo man im Verkehr immer schneller und moderner wurde, momentan erleben wir die Zeit wo alles wieder langsamer und störungsanfälliger wird.

    Geht das so weiter, leben wir in einigen Jahren wieder in Höhlen und fahren mit Eselskarren umher, Fortschritt war einmal.

  • Wenn du eine grüne Welle für den Autoverkehr programmierst, behinderst du damit den öV, der Haltestellen bedient. Bevorzugst du den öV, behinderst du damit den Autoverkehr, der keine Haltestellen bedient. Allen recht machen geht nun mal nicht, populistische Sprüche hin oder her. Vielen ist auch nicht bewusst, dass eine grüne Welle für den Autoverkehr eine Kapazitätsreduktion für denselben bedeutet. Da eine grüne Welle in beiden Richtungen gleichzeitig funktionieren muss und die Abstände der Kreuzungen unregelmässig sind, kommt es zu nennenswerten Totzeiten.

  • Wir haben ja ne lange Zeit erlebt wo man im Verkehr immer schneller und moderner wurde, momentan erleben wir die Zeit wo alles wieder langsamer und störungsanfälliger wird.

    Geht das so weiter, leben wir in einigen Jahren wieder in Höhlen und fahren mit Eselskarren umher, Fortschritt war einmal.

    Immer mehr Verkehr und dazu noch immer schnelleren, wobei man ja schon lange weiss, dass das gar nicht geht, ist halt nicht für alle Fortschritt. Und zur Zeit denk die grössere Mehrheit in dieser Stadt so, jedenfalls gewinnen diese des Öfteren Wahlen und Abstimmungen.

  • Die Feldbergstrasse ist immerhin eine Strasse, wo auch Menschen wohnen. Es sollte jedem bekannt sein, dass ein höheres Tempo erstens grössere Gefahren für Fussgänger und Velofahrer mit sich bringt und zweitens auch mehr Lärm verursacht. Das beste wäre, in der Feldbergstrasse wieder Tramschienen zu verlegen und den Autoverkehr ganz zu verbannen. So wird die Stadt wieder wohnlicher. Es gibt da viele gute Beispiele aus andern Städten (z.B. Zürich, Hardturmstrasse)

  • Dazu müsste allerdings eine mögliche Alternativroute hergestellt werden, was wohl schwierig zu bewerkstelligenist.

    Ich bin kein Stadtautofahrer, aber irgendwie ist das befahren der Feldbergstrasse lästig, aber z.Zt. teilweise unumgänglich.

  • Komplett aufheben wäre wohl über das Ziel hinausgeschossen. Dann gäbe es ja wirklich einfach Ausweichverkehr auf noch schlechter geeignete Strassen. Tempo 30 (und natürlich auch Tramschienen) fände ich persönlich aber einen guten Kompromiss. In den Stosszeiten kann dort wohl selbst 30 km/h praktisch kaum erreicht werden. Weswegen ich das Auto-Freunde-Argument "Kapazitätsverminderung" nicht stichhaltig finde. Die Entlastung für die Anwohnenden gibt es damit vor allem zu den Randzeiten abends und am Sonntag. Dann ist aber die Kapazität kaum ein Problem. (Und es gibt ja auch wissenschaftliche Thesen, dass bei etwas niedrigerem aber regelmässigerem Tempo die Kapazität höher ist als bei ständigem starken Beschleunigen und Abbremsen. Aber das sind wohl "Glauben"- und "Kulturkampf"-Fragen ...)

    Die Gefahr von Ausweichverkehr bei Tempo 30 sehe ich in diesem Fall weniger. Wohin will man denn ausweichen, wenn man etwa von der Johanitterbrücke zum Bad. Bahnhof will? Die angrenzenden Quartierstrassen haben ja auch Tempo 30 und sind meist Einbahnstrassen, die so ausgelegt sind, dass sie für Durchgangsverkehr kaum nützlich sind. Bei einem Ausweichversuch würde man so nur Umwege fahren und länger brauchen. (Es kann natürlich auch Fälle geben wo das anders ist, etwa wenn es eine direktere Nebenstrasse neben einer etwas längeren Hauptstrasse gibt.)

    Natürlich gibt es aber den Nachteil, dass auch die Bus-Reisezeiten in Randzeiten schlechter werden, so dass es vielleicht einen Kurs mehr braucht. Dem muss man sich natürlich bewusst sein, wenn man für Tempo 30 eintritt.

    Ein weiterer Punkt ist vielleicht auch, dass Anwohner, die Mieter sind, nur beschränkt und kurzfristig von Verbesserungen profitieren (egal, ob die durch Umfahrungs-Autobahnen oder 30er-Strecken oder beidem entstehen):

    Dann wird einfach die Miete durch höhere Attraktivität mittel- bis langfristig teurer und "Gentrifizierung" gefördert, so dass man am Ende an eine andere stark belastete Hauptstrasse weiter ausserhalb zügeln muss. Weststrasse in Zürich wäre da ein prominentes Beispiel.

    Es ist halt komplex. Rechts- *und* linksgrüne populistische Vereinfachungen helfen nicht weiter.

    Bezüglich dem ÖV wäre wohl eine stärkere Differenzierung zwischen Bus und "Strassentram" als Feinverteiler sowie S-Bahn (Herzstück) und "Stadtbahn-"Eigentrasses (auf welchen die 30er-Beschränkung nicht gilt) für die Grobverteilung sinnvoll.