Stadtraum – Vertiefungsraum 6 (und Schluss)

  • Stadtraum Bahnhof SBB war eine Ansage, die auf dem Schienenanschluss EAP und/oder Bahnknoten abzielt. Der Schlussbericht Konfiguration ist seit dem 22. Mai 2022 online. Ein Versuch, die Themen Stadtraum aufgedröselt zu diskutieren.

    Hintergrund: In den 80er denken sich Stadtplaner ein grosszügiges Dienstleistungszentrum (Perspektive nachfolgend) eines überregionalen Raumes aus. Realisiert ist 2003 die Passerelle von Cruz y Ortiz. Statt dem Stapelvolumen über den Perrons säumen nun Neubauten das Gleisfeld. In der Folge fehlt der Raum für eine gepflegte Fernbus-Station, ein grosszügiges Veloparking und die Fussgängerströme der Pendler. Auch die Lage eines geplanten Tiefbahnhof zu bestimmen ist schwieriger geworden.

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    Zeichnung aus der Jubiläumsschrift 'Der Bahnhof Europas' aus dem Jahre 1985.

    Bis zur Umsetzung eines Tiefenbahnhofs, was noch eine gefühlte Ewigkeit dauern wird, könnte der Flughafenbus das Logistikzentrum Meret-Oppenheim-Hochhaus anfahren (Visualisierung nachfolgend). Prüfenswert? Wie ist die Meinung dazu?

    Danke und Gruss

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    Bisher wird bloss Stück- und Gepäckgut der Flugreisenden angeliefert. Warum keine Busstation im Logistikzentrum Meret-Oppenheim-Hochhaus? Collage: VELOP.CH

    2 Mal editiert, zuletzt von velop.ch (27. Mai 2022 um 18:11)

  • Vorteile:

    • Entlastung Centalbahnplatz

    Nachteile:

    • Längere Fahrzeit
    • Linksabbiegen von der Margarethenbrücke in die Viaduktstrasse (Chaos am Markthallenknoten)
    • Linksabbiegen von der Margarethenbrücke in die Meret Oppenheim-Strasse mit U-Turn
    • Behinderung durch Tramhaltestelle auf der Margarethenbrücke (Linien 2/16/E11)
    • Schwierige Auffindbarkeit, längerer Umsteigeweg, unattraktiver Ort
    • Thema Brandschutz

    Fazit: Nicht prüfenswert.

  • Danke. Gute Gedanken.

    Die Sichtbarkeit einer Buskante ist ein interessanter Punkt. Eine ähnlich prekäre Busstation wie beim Westflügel habe ich auf der Welt noch nirgends gesehen. An der in die länge gezogenen Buskannte stehen sich die Menschen im Weg. Der Emfpang/Ausgang ist nicht mehr als ein Notausgang (Bild).

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    Ich sehe mehrer Vorteile, die Meret-Oppenheim-Strasse anzufahren:

    - Umbau des Markthallenplatzes nicht mehr zwingend

    - Fussgängerampel / Fussgängerabgänge ab Margarethenplatz nicht mehr zwingend

    - Grosszügiger Anschluss der PU West ans Gundeli (Tibits, Taxistandplätze etc.)
    - Geteilte Fussgängerströme = Reserven

    - Wetterunabhängige Empfangshalle, bei E-Flotte völlig emissions- und lärmfrei

    - Die Rampe ist für LKW gebaut und sollte auch Bussen genügen (Brandschutz, Wendemöglichkeit)

    Nachteil:

    - Linksabbiegen beim Markthallenknoten

    Letzters wird von den Fernbussen gerne praktiziert. Trotz mehrfacher Meldung bei der Polizei wird es toleriert. Zusätzlich sorgt eine LSA auf der Brückenmitte schon heute für sicheres Queren des 16er. Die Busse könnte auf eine Spur mittig der Viaduktstrasse fahren. Warum eigentlich kein Linksabbieger? Vermutlich soll der MIV nicht in Massen auf's Viadukt queren.

  • Der Emfpang/Ausgang ist nicht mehr als ein Notausgang (Bild).

    Das Bild zeigt noch den provisorischen Zustand. Mittlerweile hält die Linie 48 wieder weiter westlich und der dortige Fussgängerstreifen ist wieder aufgemalt.

    Was das Ganze mit dem Umbau des Markthallenplatzes zu tun hat, erschliesst sich mir nicht. Zusammenfassend würde ich aber sagen, dass man sich damit mehr neue Probleme schafft, als man löst. Von den oben genannten Nachteilen ganz zu schweigen.

    Auch sollte man bedenken, dass das Logistikzentrum überhaupt nicht für einen Busbetrieb mit Publikumsverkehr konzipiert ist. Wenn dort eine bzw. mehrere Bushaltestellen rein sollen, läuft logistisch kaum mehr was.

  • Was das Ganze mit dem Umbau des Markthallenplatzes zu tun hat, erschliesst sich mir nicht. Zusammenfassend würde ich aber sagen, dass man sich damit mehr neue Probleme schafft, als man löst. Von den oben genannten Nachteilen ganz zu schweigen.


    Das Ziel, möglichst von überall Direktverbindungen ins Zentrum zu schaffen, stösst einfach an Kapazitätsgrenz der Centralbahnstrasse. Der Markthallenplatz hat nur am Rande damit etwas zu tun, spielt aber eine entscheidende Rolle: Die Fahrspuren und Buskanten in der Centralbahnstrasse verunmöglichen die Umgestaltung der Centralbahnstrasse in eine nobel gestaltete Bahnhofstrasse. Nachfolgende Bilder aus: «Entwicklungskonzept Stadtraum Bahnhof SBB Basel, Bau- und Verkehrsdepartement BS, 2020, planungsamt.bs.ch



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  • Das ist nicht primär eine Frage der Direktverbindungen, sondern der Kapazität. Und dann muss man sich halt wohl eingestehen, dass es Orte gibt, die verkehrsorientiert sind und bleiben (was nicht heissen soll, dass man dort nicht auch über eine ansprechende Gestaltung und die Flächenverteilung diskutieren soll).

    Die Buslinie 50 wird mit der Bahnanbindung EuroAirport entfallen. Und auch die Buslinie 48 braucht es nicht mehr unbedingt, wenn der Bahnhof St. Johann direkt mit der S-Bahn erreichbar ist und es ab dort einen Zubringer (Bus/Tram) ins Bachgrabengebiet gibt.

  • Ja, genau. Die Anregung zielt darum einzig auf die Linie 50. Der Flughafenbus sorgt während kurzer Zeitfenster für Überlastung, ausgerechnet dann, wenn auch die Zugpassagiere in grösserer Zahl am Platz eintreffen. Das Problem wird vielleicht nur bis zum Bahnanschluss EAP andauern. Bis dahin könnte das wegen fehlender Verkaufsflächen im MOH überdimensionierte Logistikzentrum MOH Fluggäste mit sammt ihrem Flugepäck locker aufnehmen. Die Rampen der Passerelle, Mediamarkt, Südpark mit Coop und Residenz stehen für die LKW-Logistik ebenfalls weiterhin zur Verfügung.

    Auch ein guter Gedanke zum Bachgraben. Der Bahnhof St. Johann wird einst an Bedeutung gewinnen, ganz klar, und auch belebt, spätestens dann,wenn u.a. das Staatsarchiv dort steht.

  • Logisch wäre da ja "back to the roots" mit z.B. einer Buslinie Kannenfeldplatz-Flughafen in vielleicht 15-Minuten-Takt für die Lokalerschliessung. Optimalerweise kann das ja vielleicht mit einer weiteren Strecke verknüpft werden.

    Der Hauptverkehr vom Bahnhof SBB zum Flughafen würde aber per Bahn abgewickelt. Das Gebiet um Friedrisch-Mischer-Strasse ist wohl genug wichtig, um eine regelmässige ÖV-Verbindung zu haben, aber zuwenig dass unbedingt eine umsteigefreie Verbindung zum Bahnhof zwingend wäre.

    Vergleich Bahnhofstrasse Zürich mit Centralbahnstrasse in Basel unterschlägt einfach diverse lokalgeografische Unterschiede. Es wäre besser, die Planung an den realen Verhältnissen als irgendwelchen krampfhaft-gesuchten Idealvorstellungen anzupassen.

  • Die zürcher Bahnhofstrasse ist teilweise verkehrsorientiert, teilweise eher weniger. Sie ist eine Hauptachse für den Tramverkehr. Den HB erschliessen tut sie aber eher nicht. Von der ökonomischen Funktion her eher mit der Freien Strasse vergleichbar.