[BS: Grosser Rat] Anzug Michael Hug und Konsorten betreffend Wiederaufnahme der Planung eines Tram-Schiffsverkehrs ("Vaporetto") auf dem Rhein

  • Für den Pilotversuch, der ja bereits im Sommer durchgeführt werden kann (so der Anzugsteller), könnte man doch ein paar Bügeleisen der HVV (Hamburg) via Elbe, Nordsee und Rhein nach Basel schippern! :/8)

  • Ähnliches gibt es in Zürich (Limmat, stadtnahes Seebecken) doch schon seit Jahrzehnten? Und scheint nicht als überflüssig zu gelten.

    Die "Grossschifffahrt" der BPG hingegen wird ja immer geringer, zwischen Basel und Rheinfelden gibt es pro Woche noch etwa so viele Kurse wie etwa in den 90er-Jahren an einem Werktag.

    Da könnte ich mir schon vorstellen, dass ein Konzept mit vielen kleinen Booten statt wenigen grossen Schiffen besser laufen würde.

  • Ja, klar, aber ein 30 Minuten-Takt ist vergleichsweise doch konkurrenzfähiger als ein 2-Kurse-pro-Woche-Takt.

    Sehe es im Gegensatz zum Antragssteller schon auch mehr für den touristischen Verkehr (etwa Rheinschwimmer, die wieder flussaufwärts wollen) und weniger für Pendler.

  • Für den Pilotversuch, der ja bereits im Sommer durchgeführt werden kann (so der Anzugsteller), könnte man doch ein paar Bügeleisen der HVV (Hamburg) via Elbe, Nordsee und Rhein nach Basel schippern! :/8)

    Und wenn er abkürzen will (was den nur eingeschränkt hochseetauglichen Booten entgegenkommt), fährt nur schnell in Cuxhaven um die Spitze und dann über diverse Flüsse und Kanäle bis Duisburg in den Rhein...

  • Die Flussrundfahrten in Zürich sind ebenfalls ein rein touristisches Angebot, von der Fahrzeit und vom Takt her nicht annähernd konkurrenzfähig mit dem parallelen ÖV-Angebot.

    Als ich noch in den 90ern in Zürich wohnte, habe ich die Limmatschiffe sehr gerne für Verbindungen zwischen Wollishofen und Seefeld genutzt (so denn grade Saison war und sie fuhren).

    Aber ja, die verkehrlichen Verhältnisse in Basel sind andere.

  • Für das Birsfelder Sternenfeld wäre eine Schiffsverbindung praktisch, da der heutige Weg in Richtung Schifflände/Kleinbasel umständlich ist. Auch Basel-Nord könnte besser erschlossen werden. Zusammen mit dem touristischen Potenzial fände ich eine regelmässige Schiffsverbindung ähnlich dem "Limmattram" mit mind. 30-Minutentakt ziemlich attraktiv.

    Die IBA 2020-Projektidee wurde ja leider als unwirtschaftlich erachtet (wobei das auf viele ÖV-Verbindung zutrifft). Ich finde es aber eine verpasste Chance, die Attraktivität von Basel zu steigern.

    Projektübersicht
    www.iba-basel.net
  • Für das Birsfelder Sternenfeld wäre eine Schiffsverbindung praktisch, da der heutige Weg in Richtung Schifflände/Kleinbasel umständlich ist.

    Wenn es eine Nachfrage gibt, die eine solche Direktverbindung rechtfertigt, kann man auch problemlos eine Buslinie einführen (z. B. Verlängerung Linie 33 ab Schifflände nach Birsfelden).

  • Naja, dem touristischen Aspekt würde das allerdings nicht wirklich gerecht ... Da könnte man ja auch die Rheinfähren durch Busverbindungen ersetzen, ist sicher billiger als der Unterhalt der ganzen Infrastruktur, und hochwassersicher wäre das auch! Hätte also nur Vorteile :P

  • Welche Infrastruktur? Das einzige, was die Fähren brauchen, ist ein gespanntes Seil über den Fluss. Aber kein Treibstoff und keine Motoren und keine Depots und Ladestationen.

    Von dem her sollten die Rheinfähren doch eigentlich eher das günstigste und einfachste Verkehrsmittel in der Region sein.

  • Vielleicht etwas sehr visionär oder unrealistisch:

    Aber könnte man dieses Prinzip nicht auch für den Längsverkehr auf Flussen nutzen? Quasi eine Kombination aus Seil-Querfähre- und Standseilbahnprinzip:

    Zwischen z.B. Tinguely Museum und Dreirosenbrücke gäbe es, wie bei einer Standseil- oder Gondelbahn, ein umlaufendes Seil in beide Richtungen, an welcher die Boote befestigt sind. Die Boote hätten jeweils ein grosses Ruder. Flussabwärts würde dieses quergestellt, so dass die Wasserströmung das Boot hinabdrückt. Flussaufwärts würde es längsgestellt, so dass es kaum noch einen Widerstand gibt. So könnten die durch die Strömung angetriebenen abwärtsfahrenden Boote die aufwärts fahrenden Boote quasi mitziehen.

  • Da die Quer-Gierfseilfähre kein Motor hat, muss ja die gesamte (seitliche) Antriebskraft schon gezwungenermassen vom Fluss her stammen.

    Aber bezüglich dass die Kraft nicht reicht, um Boote aufwärts zu ziehen, kannst du sicher recht haben. Müsste man mal im Detail berechnen oder als miniturasiertes Model testen. Wobei es ja aber auch schon Vorteile haben kann, wenn es nur noch relativ wenig ergänzende Motorkraft brauchen würde.

    Auf einem breiten Fluss wäre das Problem ja auch, dass man für zwei bewegliche Längsseile an einem Ufer entweder Pfosten im Flussbett oder sehr breite und robuste Ausleger brauchen würde, was wohl sehr aufwändig wäre. Da ist es bei der Querfähre schon viel einfacher, wo es nur ein statisches Seil und Befestigungen nur an den beiden Ufern braucht.

  • Wenn es ein Seilumlauf über die gesamte Strecke wäre, wäre ja vor allem die durchschnittliche Antriebskraft/Strömung über die Gesamtstrecke entscheidend. Lokale grössere Unterschiede würden einzig das Seil zusätzlich belasten. Dem könnte man vielleicht auch etwas entgegenwirken, in dem man die Ruderquerstellung je nach Abschnitt anpasst.

  • Ihr seid mit euren Gedanken nicht weit weg vom Perpetuum mobile. Daneben gibt es noch einige kleiner Probleme, darunter auch schon wieder die Mittlere Brücke, welche auch den Hamburger Bügeleiseneinsatz verhindert......Von HADAG wären wohl nur die Flachschiffe "Nala", "Rafiki" und "Reiherstieg" einzusetzen. Dazu gibt es noch etwelche Widerwärtigkeiten wie z.B. Hochwasser, welche einen Planbetrieb zeitweise verhindern würden.

    Gruss

    Christian

  • Ein Perpetuum Mobile wäre es ja nur, wenn es keine Strömung in eine Richtung gäbe. Ansonsten wären ja auch z.B. alle Wasserballast-Standseilbahnen wie in Fribourg oder auch sämtliche Wasserkraftwerke Perpertuum Mobiles.

    Aber dass es ansonsten tausende Gründe dagegen gibt und meine Idee eher "visionär" und wohl unrealistisch ist, bestreite ich ja nicht.