[BL] Landrat: Kurzfristige Optimierungen im Betrieb der Regio-S-Bahn (Postulat)

  • Der etappenweise Ausbau der Regio-S-Bahn wird immer wieder diskutiert. Wohl sind in den letz-ten Jahren Fortschritte erzielt worden mit der Vertaktung der S-Bahn-Linien im Ergolz-, Rhein- und Laufental sowie mit der Modernisierung der Wiesentallinie und deren Einführung in den Bahnhof SBB. Es gab aber auch Rückschläge wie die Kappung der S1 von Frick nach Mulhouse im Bahnhof SBB. Im Moment fokussiert sich aber alles auf den «Grossen Wurf», das Herzstück mit der Tunnelverbindung Bahnhof SBB – Bad. Bahnhof. Dieses für die Region wichtige Ziel wird aber frühestens in 20-25 Jahren Realität.

    In der Zwischenzeit sollte aber die S-Bahn, bzw. der öffentliche Verkehr auf der Normalspur, den-noch weiterentwickelt werden, ohne das Herzstück zu konkurrenzieren oder ungewollte Präjudizien zu schaffen. Auch kleine Schritte bedeuten für die ÖV-Nutzer*innen eine Attraktivitätssteigerung und sind im Blick auf die lange Realisierungszeit des Herzstücks von Vorteil.

    Hier gehts zum vollständigen Postultats-Text sowie der Antwort des RR.

    Quelle: bl.ch

    Einmal editiert, zuletzt von 4106 (29. April 2021 um 11:04) aus folgendem Grund: korrekter Link hinterlegt (Danke @Kupplungssurfer)

  • Grundsätzlich bin ich für einmal mit der BL-Regierung gleicher Meinung, direkte Zusatzzüge zwischen Muttenz und dem Bad. Bf. bringen nicht viel und sind vor allem auf der heutigen Infrastruktur praktisch nicht realisierbar. Aber das "Engagement" bez. Angebotsausbau ist immer noch erbärmlich: Viertelstundentakt Basel-Aesch bis ca. 2030? Klar, kann auch etwas früher werden, wobei: nein, nicht bei dieser Regierung. Mit gutem Willen wäre sowas nicht in ein paar Jahren realisierbar, sondern es wäre schon längstens gemacht worden. Selbst bei unterstellter Arbeitsverweigerung der Planer müsste spätestens mit den neuen Perronkanten im Bf. SBB so ein Viertelstundentakt möglich sein, hätte man beim Bf. Aesch nicht von vornherein gesagt: Nee, damit eilt es nicht.

    Von daher müsste der Landrat eigentlich Druck machen und einen ehrgeizigeren Fahrplan (in jeder Hinsicht) fordern. Ich meine, hey, in diesem Tempo wird Basel bez. Viertelstundentakt 2025 (bloss erstmal Richtung Liestal) quantitativ auf dem Stand von Zürich anno 1990 sein, einfach ohne Durchmesserlinie ... Die käme dann 2040, eher 2045. Also mindestens 50 Jahre nachdem Zürich sein Ding durchgezogen hat. Kein Grund, Stolz zu sein, weiss Gott nicht.

  • Naja, die Mittel für den Viertelstundentakt Basel - Aesch wurden im Sommer 2019 vom Bundesparlament mit dem STEP Ausbauschritt 2035 beschlossen. Ab diesem Zeitpunkt konnte überhaupt erst die Infrastrukturplanung für das Wendegleis in Aesch aufgenommen werden.

    Zu einer möglichst raschen Realisierung gibt es übrigens bereits einen Vorstoss, den die Regierung auch entgegengenommen hat.

  • Bloss war der Viertelstundentakt Richtung Aesch schon sehr viel früher auf der Agenda. Nicht auf der von der Regierung, freilich. Da wurden die Fehler gemacht. Im Grunde genommen waren alle Baudirektoren von BL ein Flop, mit Ausnahme von Elsbeth Schneider, zu derer Zeit noch die grössten Fortschritte erzielt wurden. Aber in Sachen Bahnverkehr galt schon lange: Möglichst alles auf den Bund abschieben und selber nichts planen. Glücklicherweise ist in den letzten Jahren dann doch einiges gelaufen, eben mit den bei Bahn-Infrastrukturen typisch langen Planungszeiten. Damit beginnen hätte man aber schon viel früher sollen. Zürich hatte es vorgemacht.

  • Seit der Abstimmung über die Finanzierung und den Ausbau der Bahninfrastruktur (FABI) 2014 ist diese Finanzierung alleinige Sache des Bundes. Klar, die Regierung hätte sagen können, das ist uns egal, wir finanzieren (einen Teil) trotzdem selbst (siehe Doppelspurausbau Laufental). Aber dann muss man sich bewusst sein, dass der Kanton am Ende des Tages doppelt bezahlt hätte (einmal das Projekt und einmal den Beitrag in den FABI-Topf). Das hätte man machen können, wäre aber bei einer klammen Staatskasse schwierig gewesen. Seitens Landrat wurde dies meines Wissens ja auch nie gefordert, also war man mit der Prioritätensetzung von Pegoraro und Krähenbühl, mit der ich auch nicht nur glücklich bin, zumindest stillschweigend einverstanden.