Ridepooling-Pilotbetrieb

  • Neue Mobilitätsform

    Die BVB plant einen Ridepooling-Pilotbetrieb

    Die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen verändern sich. Um diesen Veränderungen ge-recht zu werden, lancieren die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) einen Ridepooling-Pilot-betrieb. Das Angebot ermöglicht eine für Basel neuartige, fahrplanunabhängige Form der Beförderung in Fahrgemeinschaften. Geplant ist der Start des neuen Angebots noch in diesem Jahr. Die Ausschreibung für die Bereitstellung der Software erfolgt am 7. April.

    Die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen befinden sich im stetigen Wandel. Nebst der getakte-ten Mobilität werden die Ansprüche an die Mobilität zunehmend individueller. Dabei stehen neue Sharing-Angebote und Mobilitätsformen im Vordergrund. Um Erfahrungen mit der neuen Mobilitätsform zu gewinnen, testet die BVB in Basel-Stadt einen temporär befristeten Ridepoo-ling-Pilotbetrieb. Der Test erfolgt im Parallelbetrieb zum bestehenden Nachtnetz, d.h. jeweils Freitag und Samstag abends/nachts, sowie ausschliesslich auf dem Kantonsgebiet Basel-Stadt.

    «Ridepooling ist in diversen deutschen Städten bereits etabliert und wird aktuell auch in Zürich erprobt», sagt Direktor Bruno Stehrenberger. «Der Pilotbetrieb wird uns zeigen, ob Ridepooling auch in Basel Anklang findet. Es ist eine spannende und zukunftsweisende Ergänzung unseres Angebots».

    Beim Ridepooling werden einzelne Fahrgäste mit ähnlichem Start und Ziel zu Fahrgemein-schaften gebündelt. Dabei richtet sich der Fahrgast nicht mehr nach einem vorgegebenen Fahrplan, sondern kann das Angebot individuell auf seine Bedürfnisse anpassen. Fahrgäste melden via App ihren Standort und das gewünschte Ziel innerhalb eines bestimmten Bediengebiets, ein Algorithmus berechnet die erwartete Abholzeit und die Fahrtdauer. Bei Ridepooling handelt es sich um «on-demand»-Verkehr, es wird also nur gefahren, wenn es effektiv auch Bedarf gibt.

    Quelle: MM BVB, 06.04.2021

  • Grundsätzlich gute Sache (sofern es keine regulären Linien verdrängt oder falls es in Ausnahmefällen, es doch zumindest niederschwellig, also ohne App-Zwang und Zuschläge ist).

    Frage mich nur, was der Unterschied zu schon länger bestehenden Rufbussen oder Anrufsammeltaxis ist. Heute muss man nur einer Sache, die es schon gibt einen pseudoenglischen Namen geben und eine App schaffen, schon kann man es als komplette Neuheit verkaufen :)

  • Den Gedanken betr. Sammeltaxi & Rufbus hatte ich auch schon.

    Sinnvoll wäre Ridepooling für mich nachts ausserhalb der normalen Betriebszeiten.

    🤭 Fahren ohne Fahrplan und feste Route wird ja an Demo-Tagen schon ausgiebig geübt 🤭

  • Fairerweise muss man ja sagen, dass erwähnt wird, dass es das in Deutschland schon länger gibt. Wenn auch der Algorithmus in einfachen Fällen wohl im Hirn des Disponenten oder Chauffeurs, die auch die selbe Person sein können, abläuft.

    Bezüglich Niederschwelligkeit wäre wohl auch kurze Reservationfrist wichtig, nicht mehr als etwa 30 Minuten.

    Vielleicht hängt es ja auch mit dem Chrischonaweg-Ast im Buskonzept Riehen zusammen, dass man sich da Gedanken macht oder zumindest PR-Wörter erschafft.

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  • Schon immer bemerkenswert, wie der PR-Sprech funktioniert: Man muss nur einem schon lange bekanntem Prinzip (Sammeltaxi) einen pseudo-englischen Namen geben (im richtigen Englisch gibt es keine Wortverbindungen wie "Ridepooling") und alle Bestellmöglichkeiten, die nicht per App sind, streichen, schon ist es "zeitgemäss" und innovativ und revolutionär neu ...

    (Meine damit nicht, dass das Angebot selbst schlecht sei).

  • Dort ist die Strasse direkt nebenan ja ersichtlich, so dass es nicht so ein Problem ist. Komplizierter würde das z.B. bei der Haltestelle Wolfschlucht.

    Zu der (zugegebenermassen pedantischen) Denglish-Kritik: Die Begriffe "Polling" und "Pooling" wurden im bz-Artikel vom Redakteur wohl wild durchmischt :)

  • Vielleicht könnte man da ja auch Synergien nutzen: Die abendlichen Rufbusse in Riehen könnte man ja auch in dieses System integrieren (bei Fahrstrecken, die ausschliesslich in diesem Bereich sind, würde einfach der 5-Franken-Zuschlag wegfallen).

    Und wenn die Fahrzeuge auch rollstuhlgängig sind, könnte man diese wochentags tagsüber ja auch für das IVB-Behindertentaxi nutzen, statt dass sie ausserhalb der Wochenend-Nächte nur rumstehen.

    Dass sich Chauffeure gerne dafür melden, finde ich nachvollziehbar (gemäss meinen naiven Vorstellungen als Aussenstehender): Ist doch angenehmer, wenn man weniger Fahrplandruck und mehr Streckenabwechslung und überschaubarere Fahrzeuggrössen und Passagierzahlen als in Linienbussen hat.

  • Das Mobilisk-Angebot wird bis April 2023 verlängert.

    Medienmitteilung BVB

    ... und dann wird es Eingestellt - jedenfalls mal Vorübergehend:

    Die BVB stellen Mobilisk per Ende April ein – zumindest vorübergehend
    Der Fahrdienst Mobilisk der Basler Verkehrsbetriebe (BVB) wird nach einem Jahr Testbetrieb eingestellt. Über 5500 Fahrgäste haben das Angebot genutzt.
    www.bzbasel.ch

    Einmal editiert, zuletzt von Grenzacher (13. April 2023 um 15:14)

  • Ich komme überschlagsmässig auf rund 3 transportierte Fahrgäste pro Fahrzeug und Betriebsstunde. Da macht es aus meiner Sicht mehr Sinn, die Ressourcen für eine Verbesserung des Linienangebots einzusetzen.

    Wo ich mir allenfalls noch ein Potential für ein Ridepooling-Angebot vorstellen könnte, ist in den Nächten So/Mo - Do/Fr, wenn das übrige ÖV-Angebot komplett fehlt.

  • Wo ich mir allenfalls noch ein Potential für ein Ridepooling-Angebot vorstellen könnte, ist in den Nächten So/Mo - Do/Fr, wenn das übrige ÖV-Angebot komplett fehlt.

    Gewisse Synergien könnte man vielleicht auch noch schaffen, wenn man es organisatorisch mit den abendlichen Rufbussen in Riehen oder Bottmingen kombinieren würde. Bestimmungen können ja trotzdem verschieden sein, z.B.

    - Zwischen ca. 20 und 22h nur Fahrten zwischen z.B. Riehen Dorf und Chrischonaweg/Inzlingen Zoll/Rotengaben zum Normaltarif

    - Zwischen ca. 22h und 1h dito plus weitere Verbindungen in der nahen Agglo mit 5-Fr-Zuschlag

    - Zwischen ca. 1h und 5h gesamte nahe Agglo mit 5-Fr-Zuschlag

    Damit würden sich die Fahrzeugauslastungen etwas besser verteilen.

    Und vielleicht wäre noch eine Zusammenarbeit mit den Behinderentaxis synergiesteigernd: Tagsüber könnten die Fahrzeuge dafür (mit deren Personal) verwendet werden, statt dass sie nur rumstehen.