• Die Serie Gleise.GFM ist das ehemalige Anschlussgleis vom Bahnhof Fribourg zum Plateau de Pérolles, das von der GFM betrieben wurde. Auch wenn ich die Fahrzeuge nicht erlebt habe, spricht die Umgebung mit den Gebäuden eine klare Sprache.

  • NV war ein Anschlussgleis am Bahnhof Vevey, das nur über eine Drehscheibe erreichbar war. Es lag neben dem Depot der Chemins de fer électriques veveysans, heute MVR. An dieser Stelle befindet sich das Nestlé-Museum. NV ist wohl als Abkürzung für Nestlé Vevey gemeint.

  • Hallo Stephan!

    Dann will ich dir mal so gut es geht weiterhelfen. Ich arbeite mich von oben nach unten durch:

    AMCL = Abattoirs de Montreux, Clarens = Schlachthof von Montreux, die kurze Bahn hatte aufgrund einiger markanter Steigungen sogar eine Zahnstange

    FECA = Fert SA Lorenzo Cattori, Castione = Die Firma befand sich direkt an der grossen Strassenüberführung über die SBB wenn man vom San Bernardino an die Stadtgrenze von Bellinzona kam

    GFM = Wie Röthenbachsäge ganz richtig geschrieben hat, handelt es sich um die Industriegleise beim Plateau de Pérolles in Fribourg

    KLB = Kriens-Luzern-Bahn, letzter Kunde der Bahn war Fa. Bell in Kriens. Die letzte KLB-Lokomotive, eine FAUR-Diesellok aus Rumänien sollte noch im Bestand von LSB AG in Hinwil sein, das letzte Rangierfahrzeug, ein 2-Wege-Zephir aus Modena (I) steht heute noch bei Fa. Joseph Meyer Waggonbau in Rheinfelden-Möhlin, soll aber noch dieses Jahr durch ein elektrisches 2-Wege-Fahrzeug von Windhoff ersetzt werden. Das Fahrzeug stand früher oft gut sichtbar neben der Kantonsstrasse auf den Gleisen vor der Eichhofbrauerei.

    KKTH = Karl Kaufmann AG in Thörishaus bei Bern, Metallverwertung

    KWRA = Kraftwerkbahn Rupperswil-Auensee, die Bilder zeigen die "Molly" als Denkmallok in Turgi. Heute ist die Lok bei der Schinznacher Baumschulbahn im Einsatz, allerdings von 750 mm auf 600 mm Spurweite umgespurt. Es gab ursprünglich 3 baugleiche Loks. Eine davon, die "Auensee", ist noch erhalten und steht heute als wunderschönes Denkmal im gleichnamigen Ort

    NV = Voie industrielle de la Guinguette, Vevey, diese kleine Bahn gehörte u.a. dem Nestlé-Konzern. Wenn man in früheren Jahren von Vevey nach Blonay zur Museumsbahn fuhr, fuhr man immer daran vorbei. Der Traktor sollte eigentlich noch in Le Locle stehen und Christophe Bachmann gehören.

    OFSH = Öl- und Fettwerke Sais in Horn/TG am Bodensee

    PFBA = Da muss ich auch passen, ich weiss nur, dass es sich um eine Papierfabrik handelt und auf den Bildern ein Hürlimann-Traktor zu sehen ist, der die Rangierarbeiten ausführt. Hier wäre ich für jeden Hinweis dankbar.

    SCPS = Ciments et Bétons Holderbank, Roche VD, die spätere Holcim AG, existiert meines Wissens heute nicht mehr. Die Aufnahmen sind aber wahrscheinlich bei der nicht weit entfernten Societe des Ciments Portland Saint Maurice entstanden, wo die beiden ehemaligen SBB-Akkutraktoren vorher im Einsatz standen.

    STBO = Steinbruchbahn Ostermundigen (Zahnradbahn), zu sehen ist die Lok "Elfe" als Denkmal vor dem Schulhaus Zollgasse in Ostermundigen. Ein alter Kollege der "Elfe" ist der "Gnom", der heute sauber und fahrtüchtig hergerichtet im Verkehrshaus steht. Seine Laufbahn begann er ebenfalls in besagtem Steinbruch, bevor er viele Jahre als Denkmallok in der SBB-Waggon-Hauptwerkstätte in Olten stand.

    VMEM = Hier handelt es sich um die Werkbahn der von Moos AG in Emmenbrücke bei Luzern, heute als Panlog AG oder aktueller Swisssteel AG bekannt. Für Werkbahnfreunde ist die Firma immer noch ein Muss, tummeln sich dort doch u.a. eine Reihe hochmoderner Loks vom Typ "Gravita".

    So, nun bin ich fertig. für weitere Rückfragen (oder Korrekturen) stehe ich gerne zur Verfügung. Weiterhin einen schönen Abend.

    Matthias

    2 Mal editiert, zuletzt von Matzehi (25. Januar 2021 um 21:50)

  • Kleine Info meinerseits:

    OFSH = Öl- und Fettwerke Sais in Horn/TG am Bodensee

    2001: Sais, Werkschliessung,

    2003: ein Teil des ehemaligen Sais-Werkes wird von der Fa. Oleifici mit Sitz in Lugano ( Sabo) zwecks Margarineproduktion, erworben.

  • Hallo Stephan!

    Merci für deine Antworten. Und ja - Balsthal stimmt absolut, damit wäre das endlich auch geklärt. Ich konnte mir einfach keinen Reim auf die Abkürzung PFBA bilden. Die Papierfabrik in Balsthal ist mir allerdings schon seit Jahren von mehreren Besuchen bekannt. Ich habe dort hinten hin und wieder u.a. ein paar blaue Güterwagen der unmittelbar benachbarten Tela AG stehen sehen, aber keinerlei Zugbewegung ausmachen können. Wahrscheinlich hat die OeBB die Wagen zugestellt und der Hürlimann-Traktor den werksinternen Verschub übernommen. Von einer eigen Lok ist in den mir bekannten Büchern und Schriften über Werklokomotiven nie die Rede gewesen. Noch ein Wort zur Tela AG in Niederbipp. Sie ist eine der letzten noch aktiven Papierfabriken in der Schweiz und steht derzeit zum Verkauf. Sollte sich bis zum Mai kein Käufer finden, gehen die Lichter für immer aus. Die Tela AG will ihre Produktion nach Italien verlegen. So ist jedenfalls mein Wissensstand.

    Und zum Schluss noch etwas zu den hier besprochenen Fotos auf der Homepage des Tramclub Basel. Ich kenne die Bilder schon lange, sie stammen von Peter Sutter und waren auch einige Jahre auf der Homepage von Maurizio Polier eingestellt (in Absprache mit dem TCB), allerdings sehr klein und in minderer Qualität. Derzeit ist Maurizio aber dabei die Dias und Negative neu, grösser und in besserer Auflösung einzuscannen. Die Bilder von den Industriebahnen sind aber offensichtlich noch nicht fertig und somit nicht abrufbar. Die alten Scans hat er gelöscht. Lassen wir ihm noch etwas Zeit für diese ungeheure Arbeit.

    So, das war's für heute. Weiterhin einen schönen Abend.

    Matthias

  • Und zum Schluss noch etwas zu den hier besprochenen Fotos auf der Homepage des Tramclub Basel.

    Genau. Ich verwalte auch die Homepage des TCB und bin für diese Fotos auf der Seite verantwortlich. Aktuell migriere ich den aktuellen Shop in eine neue Lösung und möchte in diesem Zug auch die Bilder konsolidieren (aktuell ca. 35'000) sowie eben Abkürzungen durch sprechende Bezeichnungen ersetzen und wenn möglich irgendwann noch weitere Aufnahmedetails hinzufügen. Der TCB verkauft diese Aufnahmen (in guter Qualität und Auflösung) damit zum einen der Wert erhalten bleibt aber auch der Vereinskasse etwas zu Gute kommt.