[BL Landrat]: Probebetrieb TNW-Verbundgebiet bis Olten

  • Eine alte und immer wieder diskutierte Forderung (siehe auch hier) kommt wieder neu ins Baselbieter Parlament mit einer neuen Idee:

    Der Regierungsrat wird beauftragt, einen zweijährigen Probebetrieb für den Geltungsbereich des U-Abos bis nach Olten zu lancieren. Dabei können sämtliche Unklarheiten wie Auswirkungen auf den Abo- respektive Billettverkauf und die Finanzierung ermittelt werden. Nach Ablauf des ersten Jahres soll eine Zwischenauswertung gemacht werden, damit nach dem zweijährigen Probebetrieb die Ausdehnung des TNW-Gebietes beibehalten werden kann oder nicht.

    Hier geht es zum Geschäft.

  • 4106 21. Januar 2021 um 15:58

    Hat den Titel des Themas von „[BL Landrat]: Probebetrieb TNW-Verbundgebiet bis Olte“ zu „[BL Landrat]: Probebetrieb TNW-Verbundgebiet bis Olten“ geändert.
  • Wobei die Vorteile für Reisende von / nach Olten sicher am Deutlichsten sind, müssen diese sich dann etwa beim Kauf von Anschlussbilletten nicht mehr von vornherein auf einen bestimmten Zug (letzter Halteort im Verbundgebiet Tecknau, Gelterkinden, Liestal oder Basel SBB) festlegen. Dieses Problem stellt sich bei Reisen nach Balsthal, Delémont oder Brugg AG nicht.

    Am Sinnvollsten fände ich hier aber das Modell, wie es in Österreich relativ breit zur Anwendung kommt. Dort können Verbundzeitkarten vielerorts bis zum letzten Bahnhof innerhalb der gelösten Zonen angerechnet werden - unabhängig, ob der Zug dort hält oder nicht.

  • Olten und Aarau wären begreiflich, wenn die in den TNW aufgenommen würden. Erstens sind beide Umsteigeknoten und zweitens nur eine Zone vom TNW entfernt.

    Mit dieser Argumentation kannst du es mit jedem weiteren Nachbarort weitertreiben und siehe da ... plötzlich ist die ganze Schweiz im TNW-Gebiet .... :/

  • wollte ich auch schreiben.

    Trotzdem sind beide Orte weiter weg und nicht gleich neben dran.

    Und dann würde das U-Abo wohl rechtes Stück teurer werden, was viele, die nicht ständig nach Olten oder Aarau müssen, sicherlich nicht goutieren würden.

  • Das Umgekehrte mit der Verlängerung bis Frick wurde mit dem A-Welle-Verbund gemacht und das sogar weiter als Frick. Die Aufnahme von Aarau in den TNW als Überlappungszone würde wegen den 3 Postautolinien sogar mehr Sinn machen. Viele Pendler nutzen vor allem die Linien 135 oder 136 nach Aarau und brauchen deswegen zwei Verbund-Abos oder ein teures Streckenabo. Durch die Aufnahme des Fricktales in die A-Welle wurde das Problem beseitigt. Doch die A-Welle ist auf kurze Strecke ein teurer Verbund.

  • Die Thematik und Diskussion rund um das U-Abo und somit über dessen Geltungsbereich ist ja nicht neu. Generell wären zonen- und tarifübergreifende Lösungen sicherlich für die betroffenen Pendler von grösstem Vorteil. Eine Zonierung des U-Abo hat man aber vor nicht allzu langer Zeit verworfen, da man das Erfolgsmodell "U-Abo" nicht gefährden wollte. Und schlussendlich geht es auch immer um die Finanzierung des Angebotes durch die beteiligten fünf Kantone. Kein einfaches Unterfangen, ..., und schon gar nicht in der aktuellen Pandemiezeit, welche die Kantonsfinanzen erheblich negativ beinflusst.

  • Und dann kommt eben noch folgender Faktor dazu:

    Wird das Abo dann teurer?

    Kaufen dann die jenigen, die diese Strecke nicht nutzen, das Abo noch, wenn es aus diesem Grund teurer wird?

    Sind es soviele Leute, die einen Nutzen davon haben, dass sich so etwas lohnt?

    Oder ist es nur ein kleiner Anteil?

  • Wird das Abo dann teurer?

    Kaufen dann die jenigen, die diese Strecke nicht nutzen, das Abo noch, wenn es aus diesem Grund teurer wird?

    Das meinte ich mit: Man will das Erfolgsmodell "U-Abo" nicht gefährden. Eine Erweiterung des Geltungsbereiches wird man nicht zum Nulltarif haben können. Also entweder erhöht man die Abokosten (unattraktiv für eine Mehrheit der Nutzer) oder die kantonale Subventionierung wird erhöht (ein finanzpolitischer Entscheid).

  • Bei Olten und Aarau könnte es sein, dass viele Leute vom teuren A-Welle-Abo aufs billigere U-Abo wechseln würden. Für letzteres möglicherweise ein Gewinn, für ersteres ein derber Verlust. Von Aarau aus hat man zwei Varianten nach Basel zu gelangen. Via Staffelegg - Frick günstig aber langsam oder via Olten schnell, aber teuer.

  • Bei Olten und Aarau könnte es sein, dass viele Leute vom teuren A-Welle-Abo aufs billigere U-Abo wechseln würden. Für letzteres möglicherweise ein Gewinn, für ersteres ein derber Verlust. Von Aarau aus hat man zwei Varianten nach Basel zu gelangen. Via Staffelegg - Frick günstig aber langsam oder via Olten schnell, aber teuer.

    Nachtrag:

    Aarau - Frick: via Benkerjoch,

    statt Staffelegg

  • Ich kann beide Argumentationen verstehen. Für mich - bei meiner marginalen ÖV-Nutzung in Basel und Umland - rentiert sich das U-Abo jetzt schon nicht. Wenn ich die Bahn nutze, geht es zu 99% über den TNW-Bereich hinaus...
    Andererseits ist das U-Abo-Modell mit seinem Pauschalpreis natürlich absolut simpel - es gilt für alle der gleiche Geltungsbereich und der gleiche Monatspreis. Ist vermutlich politisch auch schwierig durchsetzbar, an diesem Modell etwas zu ändern.

    2 Mal editiert, zuletzt von Linie 21 (26. Januar 2021 um 21:03)

  • Die Antwort des Regierungsrates liegt nun vor. Hier die (nicht weiter überraschende) Zusammenfassung:

    "Über eine Ausweitung der Gültigkeit des U-Abos bis nach Olten kann der Kanton Basel-Landschaft nur gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) entscheiden. Bis anhin konnte der notwendige, einstimmige Beschluss zu einer solchen Anpassung nicht erwirkt werden. Im Zusammenhang mit den kommenden Anpassungen im Tarifsystem der Schweiz kann eine Ausweitung der Gültigkeit des U-Abos bis nach Olten erneut geprüft werden. "

    Hier geht es zum sehr ausführlichen Bericht des Regierungsrates BL.

    Quelle: bl.ch