Mehr Sicherheit für Velofahrende entlang von Tramgleisen

  • Kaum Widerstand gegen Streichung von Parkplätzen in Basel

    In Basel erhalten Velofahrende schon bald mehr Platz: Das Basler Bau- und Verkehrsdepartement streicht in den nächsten Wochen in der Stadt rund 180 Parkplätze entlang der Tramgleise. Widerstand gegen die Pläne gab es nur wenig.

    Gegen die geplante Streichung der 180 Parkplätze ist nach Publikation im Kantonsblatt lediglich ein Rekurs eingegangen, wie das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) am Freitag mitteilte. Dieser betreffe einzig die Parkplätze am Totentanz, die bis auf Weiteres nicht aufgehoben werden.

    Die Parkplätze in der Allschwiler-, Au-, Bruderholz-, Hammer- und Zeughausstrasse sowie am Leonhardsgraben will das BVD nun «zügig» in den kommenden Wochen aufheben. Gestrichen werden in einem ersten Schritt 180 Parkplätze, bei denen der Abstand zwischen Parkplatz und Tramgleis nur einen Meter oder weniger beträgt.

    350 der 27'000 Parkplätze betroffen

    In den nächsten Monaten sollen weitere neuralgische Stellen folgen. Betroffen sind dann 350 der insgesamt 27‘000 Strassenparkplätze in der Stadt - beispielsweise in der Thiersteinerallee oder Neubadstrasse.

    Das Bau- und Verkehrsdepartement hatte im September bekanntgegeben, 530 öffentliche Parkplätze entlang der Tramgleise aufheben und so die Sicherheit für Velofahrende erhöhen zu wollen.

    Quelle: bz-online

  • Das System mit den Gummifüllungen der Schienen konnte ich heute auf dem Versuchstramgleis in Füllinsdorf als Velofahrer beim in den Medien angekündigtem gemeinsamen Versuch von Pro Velo/Kanton BS ausprobieren. (Wäre ja noch was für die Rätselecke gewesen, "In welcher Gemeinde, in welcher nie ein Tram fuhr, gibt es wenige Meter Tramgleis?")

    Als ich davon hörte war ich skeptisch, aber es macht schon einen gewaltigen Unterschied. Mit einem Normalvelo spürt man das Gleis kaum mehr. Bei einem Rennvelo mit dünnen Reifen reicht es immerhin, dass die Gefahr sehr deutlich kleiner ist.

    Sicher verursacht das einen gewissen Aufwand, aber es wäre ja nur an neuralgischen Stellen auf wenigen Metern notwendig (äusseres Gleis an behindertengerechten Haltestellen sowie beide Gleise an Kreuzungen, an welchen ein steiler Winkel aus Platzgründen nicht vermieden werden kann), das relativiert die Kosten etwas.

    Einzig bei den Parkplätzen direkt neben den Gleisen wären (auf dem äusseren Gleis) längere Strecken nötig gewesen, aber das hat sich ja erledigt.

  • Update vom Velogummi...

    Der Gummi ist nun deutlich weiter unten, der Spalt zur Schiene ist deutlich grösser geworden, wenn man mit dem Velo drüber fährt.

    Der Gummi selber zeigt deutliche Gebrauchspuren, Risse und Rillen, teilweise kommen Fetzen aus dem Gleis.

    Burderholzstrasse, 14.12.2021

    Das Wettbüro nimmt Wetten entgegen ... :/<X:rolleyes:

  • Ich habe gestern aus dem Doppelschindler nur das kurze Stück gesehen, dieses hat vom Tram aus nicht so tief ausgesehen.

    aber ja, der Gummi sieht auf dieser Seite schon sehr strapaziert aus.

  • Ich hoffe einfach darauf, dass das Resultat des Versuchs eindeutig ist:

    Wenn es ohne grosse Zusatzkosten und ohne betrieblichen Einschränkungen ausserhalb des Versuchsbetrieb funktioniert, wäre ich absolut dafür.

    Ansonsten aber absolut dagegen.

  • Die letzten 4 Strassenabschnitte werden nun "velofreundlich" gestaltet und insgesamt weitere 37 Parkplätze aufgehoben ...

    Mehr Sicherheit für Velofahrende entlang von Tramgleisen in vier weiteren Strassen

    • 25.08.2022 (09:00)
    • Medienmitteilung
    • Bau- und Verkehrsdepartement

    Wo Autos mit wenig Abstand neben Tramgleisen parkieren dürfen, kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen für Velofahrende und leider auch zu Unfällen. Ein Grossteil dieser Gefahrenstellen konnten mittlerweile behoben werden. Nun folgen die letzten vier Strassenabschnitte. Hier entfallen insgesamt 37 Parkplätze.

    In Basel gibt es zahlreiche Stellen, an denen für Velofahrende zwischen parkierten Autos am Strassenrand und den Tramschienen nur wenig Platz vorhanden ist. Velofahrende geraten dadurch häufig in Bedrängnis. Diese Stellen entsprechen weder den geltenden nationalen Normen noch der Zielsetzung des Regierungsrates, wonach sämtliche Strassen, die für den Veloverkehr geöffnet sind, sicher gestaltet sein sollen. Als wirksame, rasch realisierbare und kostengünstige Massnahme zur Erhöhung der Sicherheit werden deshalb Parkplätze mit geringen Abständen zu den Tramgleisen aufgehoben.

    Die geltenden Sicherheitsnormen geben vor, dass der Abstand zwischen Tramgleis und parkierten Autos mindestens 1,65 Meter betragen muss. Ein Grossteil der Gefahrenstellen, die diese Norm nicht erfüllten, konnten unterdessen behoben werden. Nun folgen die letzten vier Strassenabschnitte in der Gärtnerstrasse (Abschnitt Inselstrasse bis Ackerstrasse), der Klybeckstrasse (Abschnitt Feldbergstrasse bis Bläsiring), der St. Johanns-Vorstadt (Abschnitt Hausnummern 80 bis 92) und der Thiersteinerallee (Abschnitt Güterstrasse bis Dornacherstrasse). Insgesamt entfallen 37 Parkplätze. Die Umsetzung ist bis Ende dieses Jahres vorgesehen. Die hierfür notwendigen Massnahmen werden am kommenden Samstag im Kantonsblatt publiziert.

    Bis Ende Jahr werden somit fast alle Parkplätze, die sich zu nahe an den Tramgleisen befinden resp. befanden, aufgehoben sein. An allen betroffenen Stellen profitieren die Velofahrenden nun von mehr Verkehrssicherheit. Über alle Etappen hinweg entfielen knapp 440 der insgesamt über 26'500 Strassenparkplätze in Basel. Die restlichen Parkplätze, die einen zu geringen Abstand zu den Tramschienen aufweisen, werden im Rahmen von Projekten aufgehoben und/oder anders angeordnet. Davon betroffen sind u.a. Parkplätze in der Missionsstrasse, der Hardstrasse oder der Burgfelderstrasse.

    Quelle: MM bs.ch

  • Gemäss einer Nachrichtenmeldung von Radio Basilisk, wird der Gummi aus dem Tramgleis bei der Bruderholzstrasse bis in den nächsten Frühling entfernt. Grund dieser Aktion ist, dass der jetzige Gummi Risse aufweist, in welches sich Wasser sammeln, gefrieren und zu einer Entgleisung führen könnte.

    Mal sehen, ob die Dienstvorschriften zwischenzeitlich angepasst werden und z.B. wieder Standardkompositionen (Be 4/4 + AW) eingesetzt werden. Von der längst fälligen Freigabe für Oldtimer träume ich schon gar nicht ...

    Quelle: Radio Basilisk, Nachrichten 28.11.2022, 13.00 Uhr

  • Zitat:

    Mittelfristig werden die Basler Verkehrs-Betriebe und der Kanton gemeinsam mit dem Hersteller vertieft nach Möglichkeiten suchen das velofreundliche Gleis «wintertauglich» zu machen und damit den ganzjährigen Betrieb zu ermöglichen.

    Mir geht soviel durch den Kopf, wenn ich lese, dass das "velofreundliche Gleis" im Winter pausiert ... vermutlich verbringt es seine Ferien in wärmeren Gefilden ... und dass es Winter wird kommt ja auch sehr überraschend ...

    Schade, dass man nicht den Mut hat nach einem Jahr einen Fazit zu ziehen. Und ich glaube nicht, dass der fehlende Mut auf Seiten der BVB liegt.