Mehr Sicherheit für Velofahrende entlang von Tramgleisen

  • Spannende Diskussion hier. Ab Posting #42 könnte man den Thread auch gut beim Spezialthema 'Veloverkehr und BehiG. konforme Haltestellen' anhängen. Falls es jemand wirklich interessiert.

    Bei der Hardstrasse sind die übrigens die Kästen eingebaut. Diese sind eine sichtbare Einladung, hier die Geleise zu queren. Ich finde, das funktioniert gut. Eine klare Signalisation oder Tempo 30 – der guten Sichtbarkeit dienlich – als Alternative zum Gummi im Geleise, wäre für mich als Vielvelofahrer absolut akzeptabel. Das Problem: Strassenmarkierung über die Geleise sind (noch) nicht gesetzeskonform.

  • (Ich hoffe hier sind etwas vertieftere Velodiskussionen i.O., da diese in diesem speziellen Thread ja nicht Off-Topic sind. Ansonsten löschen oder verschieben, etwa in einen neuen Thread "Tram und Velo - allgemeine Diskussionen" oder so)

    Bei der Hardstrasse sind die übrigens die Kästen eingebaut. Diese sind eine sichtbare Einladung, hier die Geleise zu queren. Ich finde, das funktioniert gut. Eine klare Signalisation oder Tempo 30 – der guten Sichtbarkeit dienlich – als Alternative zum Gummi im Geleise, wäre für mich als Vielvelofahrer absolut akzeptabel. Das Problem: Strassenmarkierung über die Geleise sind (noch) nicht gesetzeskonform.

    Vielleicht habe ich eine etwas lange Leitung, aber welche "Kästen"? An der Hardstrasse sind alle Haltekanten doch so platziert, dass sie an Eigentrassee sind, von dem gibt es dieses Problem dort doch gar nicht? Und was meint "Strassenmarkierung über Geleise"? Es gibt doch sehr viele Orte, es Strassenmarkierungen im Gleisbereich gibt?

    Wenn sich diese ganze Problematik aber dadurch lösen lässt, dass man einfach an hohen Haltestellenkanten ein kleines Velosymbol zwischen den beiden Schienen anbringt, um so besser. Das würde ja kaum was kosten.

    Velofahrer haben auf dem Trottoir nichts zu suchen! In der Verkehrsplanung ist es wie überall, den letzten beissen die Hunde, und der letzte ist immer der Fussgänger.

    Da stimme ich dir völlig zu. Meine Aussage war vielleicht etwas missverständlich, ich meinte bloss, dass die Führung über das Trottoir OK ist, wenn das Trottoir genügend breit ist so dass es kaum Konflikte gibt und es eindeutig so signalisiert ist und die Benutzung freiwillig ist. Beispiel Gewerbeschule (selber warte ich lieber hinter dem Tram).

    ...Oder man fährt auf dem Trottoir, wofür ich durchaus Verständnis habe. Diese hohen Haltestellenkanten mit einem Abstand von weniger als 30cm zum Gleis sind nämlich schon sehr gefährlich. Fährt man zu nahe, hängt man mit dem Pedal an der Kante ein, zu weit entfernt landet man im Gleis. Wer das nicht versteht, fährt nicht Velo!!

    Vielleicht ist da das Problem dahinter, dass viele etwas weniger routinierte Velofahrer meinen, es sei sicherer, möglichst nahe am Trottoir-Rand zu kleben. Das ist aber ein Trugschluss: Wenn etwa ein Auto mit zu geringem Abstand überholt, hat man so nur weniger Spielraum. Oder bei parkierten Autos (die es ja heute zum Glück in der Regel nicht mehr direkt neben Tramschienen gibt) ist das Risiko grösser, von einer unvorsichtig geöffneten Autotür getroffen zu werden.

    Natürlich sollte man nicht mitten auf der Autospur fahren, nur schon aus Rücksicht auf überholende Autofahrer. Aber etwa 50 cm Abstand zum Rand sind schon sinnvoll. Und damit wäre man an den Haltestellen eben in der Mitte des Gleises und nicht zwischen äusserem Gleis und Trottoirkante. Ausserhalb von Haltestellen hingegen gibt es hingegen (seit es sehr nahe Autoparkplätze nicht mehr gibt) genügend Platz zwischen Gleis und Trottoir (so dass auch das Tram überholen kann). Ich fahre nur deswegen an Haltestellen lieber in der Mitte der Schiene, da es immer wieder wartende Fahrgäste gibt, die meinen, wenn sie sehr Nahe am Rand stehen und sich dann immer wieder mit Umhängetaschen etc. in den eigenen Lichtraum vorbeugen das Tram schneller käme ...

  • An der Hardstrasse sind alle Haltekanten doch so platziert, dass sie an Eigentrassee sind, von dem gibt es dieses Problem dort doch gar nicht?

    Die Haltestelle Hardstrasse ist tatsächlich im Eigentrassee, aber hier ist wohl die Haltestelle Seevogelplatz gemeint, die in der Hardstrasse liegt und kürzlich umgebaut wurde. Im Rahmen des Umbaus wurde sie auch für den Einbau eines Gummis wie das bei der Haltestelle Bruderholzstrasse vorbereitet.

    Was aber an den Strassenmarkierungen nicht gesetzeskonform ist, ist mir jedoch schleierhaft... :/

  • Es gibt doch von der Firma Strail Speziell für Bahnübergänge Gummimatten die auch die Rille verschliessen (veloSTRAIL), wen man solche Anfangs und Ende Haltestelle, wen es geht auch nur an der rechten Schiene, verbauen würde, könnten die Velos problemlos in die Mitte der Gleise und wieder zurück wechseln.

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  • Was aber an den Strassenmarkierungen nicht gesetzeskonform ist, ist mir jedoch schleierhaft... :/


    Am Beispiel Elisabethenstrasse kann ich eine Strassenmarkierung zeigen. Die Skizze ist als eine Anregung zur Diskussion gedacht.
    Signal in Kombination mit einfachem Pfeil (Perspektive links) oder rote Farbe als Veloführung (rechts). Beides ist nicht Gesetzkonform.

    velop-elisabethen-1400px.jpg

    .

    @200er: veloSTRAI eignet sich nicht bei Rillenschienen. Beim Radkranz gibt Gummi Druck von oben nach im Unterschied zu oben gezeigtem Vorgang bei der Eisenbahn.

    Es gibt hier sicher Experten, die es besser erklären können ;)


  • Am Beispiel Elisabethenstrasse kann ich eine Strassenmarkierung zeigen. Die Skizze ist als eine Anregung zur Diskussion gedacht.
    Signal in Kombination mit einfachem Pfeil (Perspektive links) oder rote Farbe als Veloführung (rechts). Beides ist nicht Gesetzkonform.

    velop-elisabethen-1400px.jpg

    Wenn das das Problem so einfach gelöst würde, super.

    Aber ich frage mich, ob man jenen, die dieses Schild brauchen, auch laufend sagen muss "jetzt einatmen, jetzt ausatmen!", damit sie nicht ersticken ^^

  • Da sind wir bei der ewigen Grundsatzdiskussion "Böser Autofahrer" vs. "Böser Velofahrer". Ich halte als Velovielfahrer die Diskussion übrigens nachwievor für ein Luxusproblem, es gibt viele andere Ecken in Basel, in denen die Führung des Veloverkehrs deutlich problematischer ist.

  • Es gibt doch von der Firma Strail Speziell für Bahnübergänge Gummimatten die auch die Rille verschliessen (veloSTRAIL), wen man solche Anfangs und Ende Haltestelle, wen es geht auch nur an der rechten Schiene, verbauen würde, könnten die Velos problemlos in die Mitte der Gleise und wieder zurück wechseln.

    Velostrail scheint mir von der Funktionalität her ähnlich zu wirken wie das aktuell verbaute System. Die Frage ist, ob die 7t Achslast des Flexity ausreichen, den Gummi des auf Eisenbahnfahrzeuge ausgelegten Systems niederzudrücken. Von Beiwagen (vgl. aktuell deren Verbot fürs Bruderholz) will ich nicht mal anfangen.

  • Wenn das das Problem so einfach gelöst würde, super.

    Aber ich frage mich, ob man jenen, die dieses Schild brauchen, auch laufend sagen muss "jetzt einatmen, jetzt ausatmen!", damit sie nicht ersticken ^^

    Ein Versuch wäre es wert.

    Benötigen die Schreckhaften zusätzliche Signale? Nein, das sicher nicht. Ein Verkehrsschild funktioniert aber selten nur so, dass es an die Gefährdeten adressiert ist, sondern auch an die Gefährder. Beispiel kein Vortritt (Haifischzähne) signalisiert dem einen sorgenfrei die Kreuzung passieren zu dürfen, dem anderen zu halten. Ich meine, ein Veloüberholverbot und rote Farbe wird von allen Verkehrsteilnehmern sofort verstanden.

  • Wozu das ganze Gedöns in der Elisabethenstrasse ? Bekanntlich herrscht dort Tempo 30 km/h, die Strasse ist frei von Durchgangsverkehr und sie liegt im Gefälle. Mir als Automobilist käme es nicht in den Sinn dort einen Velofahrer zu überholen, da viel zu gefährlich. Die Differenzgeschwindigkeit (sofern man sich an die Regeln hält) ist viel zu klein um einen Überholvorgang in einer vernünftigen Zeit durchführen zu können. Es gibt dort auch Gegenverkehr.

    Gruss

    Christian

  • @200er: veloSTRAI eignet sich nicht bei Rillenschienen. Beim Radkranz gibt Gummi Druck von oben nach im Unterschied zu oben gezeigtem Vorgang bei der Eisenbahn.

    Zwar schon richtig, allerdings braucht es ja bei diesem Prinzip von veloSTRAI gar keine Rillenschienen. Und da der Gummi viel breiterer ist, werden die Kräfte auch viel besser abgeleitet.