[BS] Entwicklungskonzept «Stadtraum Bahnhof SBB»

  • Im Stadtraum rund um den Basler Bahnhof SBB stehen in den kommenden Jahren grosse Veränderungen an. Die Basler Regierung hat deshalb ein umfassendes Entwicklungskonzept verfassen lassen.

    Zitat aus dem Bericht:

    "Konkret verfolgen die Planer die Idee, die Zahl der Tramhaltekanten auf dem Centralbahnplatz von heute sechs auf vier zu verringern. Dadurch würde die Mittelkante massgeblich verbreitert und zum eigentlichen Platz aufgewertet."

    Den vollständigen BaZ-Bericht findet ihr hier.

    Quelle: BaZ-Online vom 17.06.2020

  • Dafür stauen sich die Trams dann bis zum Aeschenplatz und zur Markthalle. Und benutzen tut sie niemand mehr, weil die Fahrzeiten noch länger werden. Ein weiteres Kapitel zum Thema "Tram ausbremsen".

    Man fragt sich schon, wie es früher möglich war, dass es auf dem selben Platz ebenfalls 6 Tramgleise hatte, dazu aber noch Taxistandplätze, Veloparkplätze, zwei Autospuren und Grünanlage.

    Wahrscheinlich ist das Ziel einfach, dass der Platz dann noch eine grössere Asphaltwüste wird (oder im Stadtplaner-Kauderwelsch: "Der Stadtraum wird zu einem bespielbaren Boulevard aufgewertet"). Das mag in Visualisierungen ja schön schlicht und aufgeräumt aussehen, nicht aber in Realität.

  • Dafür stauen sich die Trams dann bis zum Aeschenplatz und zur Markthalle. Und benutzen tut sie niemand mehr, weil die Fahrzeiten noch länger werden. Ein weiteres Kapitel zum Thema "Tram ausbremsen".

    Man fragt sich schon, wie es früher möglich war, dass es auf dem selben Platz ebenfalls 6 Tramgleise hatte, dazu aber noch Taxistandplätze, Veloparkplätze, zwei Autospuren und Grünanlage.

    Wahrscheinlich ist das Ziel einfach, dass der Platz dann noch eine grössere Asphaltwüste wird (oder im Stadtplaner-Kauderwelsch: "Der Stadtraum wird zu einem bespielbaren Boulevard aufgewertet"). Das mag in Visualisierungen ja schön schlicht und aufgeräumt aussehen, nicht aber in Realität.

    Du hattest zwar früher auch 6 Gleise aber zwei davon waren ausschliesslich als Schlaufe vom Kirschgarten/ Aeschenplatz her nutzbar.

    Somit nicht ständig in Gebrauch.

    Dafür alles enger und weniger übersichtlich.

    Habe den Artikel noch nicht gelesen, aber alleine der zitierte Teil lässt mir schon die Nackenhaare aufstellen...

    Tja so wie es in der Stadt momentan läuft, wundert es mich nicht, dass neben den vielen Velos auch immer wie mehr alte Mofas wieder Hochkonjunktur haben.

    Ich verstehe es.

  • Sorry für die Nackenhaare, ..., so ist es ja immer wieder, wenn man nur Bruchstücke aus einem Dokument zitiert ... dann können diese eine ganz andere Bedeutung bekommen. Hier noch der weitere Kontext:

    Im Umfeld des Basler Bahnhofs SBB wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten kaum ein Stein auf dem anderen bleiben: Im Zentrum der städtebaulichen Entwicklung stehen neue oberirdische Zugänge zu den Gleisen an beiden Enden des Bahnhofareals sowie eine neue diagonal verlaufende Unterführung.

    Diese Zugänge sollen zugleich die Anbindung des Gundeldinger Quartiers an die Kernstadt für den Fuss- und Veloverkehr verbessern. Mit den neuen Gleiszugängen soll auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr entflechten und damit eine Entspannung auf dem heute überlasteten Verkehrsknotenpunkt Centralbahnplatz ermöglicht werden.

  • Aber mal ehrlich:

    Jetzt ist es auch keine optimale Lösung und von "schön, praktisch & attraktiv" weit entfernt.

    Fazit:

    Schlimmer als jetzt kann es kaum werden.

    Also belassen wirs wie es ist und sparen gaaanz viel Geld 😀

    (Es gab mal Überlegungen eines unterirdischen Trambahnhofes unter dem Bahnhof SBB.

    Das wäre heute nicht mehr zu realisieren)

  • 4106

    easy.

    Habs mittlerweile gelesen und es macht es nicht besser.

    Gemäss den Visulisierungen wäre ja dann nur noch von links nach links und von rechts nach rechts möglich.

    Das Chaos, dass es dann geben würde, wenn mal auf einem Teil etwas passieren würde, gute Nacht.

    Wenn jetzt die Hirnspinnereien in diese Richtung gehen, sollte man aber schleunigst aufhören ein Eulergleis zu planen.

    Sollte das so kommen, gehe ich auch mit der Meinung, dass es dem ÖV massiv schaden würde.

    Nur weil man überall neuerdings diese Idee hat überall Boulevards machen zu müssen.


    Was kommt als nächstes? Boulevard Barfüsserplatz Marktplatz...

    Alle Trams via Kohlenberg ?


    naja...

  • Ketzerisch:

    Wenn die S-Bahn Haltestelle Marktplatz da ist, braucht die Innerstadt kein Tram/Bus mehr.

    Dann musst du mit dem Tram nach Muttenz und umsteigen auf die S-Bahn um in die Innerstadt zu gelangen.

    😜

  • Hier noch der Link zum ganzen Entwicklungskonzept Stadtraum Bahnhof SBB des Planungsamts.

    Neben der Gleisreduktion auf dem Centralbahnplatz gibt es noch weitere Elemente, die aus Tram- und Bus-Sicht von Interesse sind (siehe Schlussbericht) :

    • Neuer "Markthallenplatz" zwischen Markthalle und Elsässertorgebäude mit Tramhaltestellen in beiden Richtungen (Kap. 6.1).
    • Neue verbreiterte Margarethenbrücke mit Zugängen zu den Perrons (Kap. 6.1).
    • Buslinienführung ohne Wendeschlaufe auf dem Centralbahnplatz (Kap. 6.1, S. 41).
    • Variante "Split" mit einer Verlegung der Tramlinien 1, 2 und 8 auf ein direktes Trassee zwischen "Markthallenplatz" und Elisabethenstrasse, also ohne Bedienung des Centralbahnplatzes (Kap. 6.4).

    Stadträumlich enthält das Konzept meines Erachtens viele interessante und gute Ansätze, verkehrlich wird es aber noch einige Knackpunkte zu lösen geben.

  • Eigentlich sieht man an diesem Beispiel wieder bestens, wie wir (als Gesellschaft) ticken:

    - Macht man nichts, heisst es, die Politiker und die Verwaltung drehen Däumchen und wärmen/pupsen den Bürostuhl!

    - Plant man etwas und bringt erste Ideen auf den Tisch, gibt es schon einen Aufschrei!

    Wie man es auch macht ... ach ja ... lassen wir diesen Spruch (siehe Planung Aeschenplatz).

    In der heutigen BaZ hat es noch einen guten Artikel zum BVB-Jubiläum, mit Vergleichsfotos von damals und heute. Wär hätte 1895 gedacht, dass sich der Verkehr in dieser Zeit so verändert? Der Artikel ist leider nur für Abonnenten, hier aber trotzdem der Link.

  • Man könnte auch dreiviertel der Stadtverplaner entlassen. Gibt weniger Investitionskosten und weniger laufende Kosten. Basel-Stadt wird Steuerparadies.......

    Gruss

    Christian

    Solche Pauschalisierungen bringen uns nicht weiter ... man könnte auch einen grossen Teil von Lohnbezügern in der Privatwirtschaft verzichten und Produkte damit vergünstigen .... :/

  • Da gebe ich dir recht, vor allem im Marketingbereich wäre eine Ausdünnung sicher zielführend.

    Marketing sind diese, die Produkte verkaufen, die die Welt nicht braucht.

    Solange Wachstum das Credo des Seins ist , werden wir nicht weiterkommen.

    Gruss

    Christian

  • Ich habe das Ganze nur kurz überflogen, aber grundsätzlich werden ja auch äusserst positive Themen behandelt. Vor allem der lang ersehnte Knoten Markthalle würde einen enormen Fortschritt bedeuten - einerseits von den Quartieren/Vororten zum Bahnhof, anderseits aber auch in Richtung Innerstadt. Ich bin froh, dass dieser Knoten nun Gestalt annimmt. Das wird das Gesicht des Bahnhofs so sehr verändern, dass man ihn kaum mehr erkennen wird. Und das ist in meinen Augen nichts Schlechtes.

  • Was laut diversen Abstimmungen auch dem Willen der Mehrheit der Stadtbevölkerung entspricht, auch wenn man das persönlich vielleicht nicht so mag ...

    Ansonsten bezog sich meine Kritik auf die Annahme, dass man einfach die Gleise reduzieren will ohne sonstige Massnahmen. Mit all den erwähnten Anpassungen kann es aber vielleicht schon sinnvoll sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Baragge (18. Juni 2020 um 07:03)

  • Die Reduktion an sich sehe ich auch kritisch, denn sie geht teilweise von der Prämisse aus, dass der 8er nicht mehr in die Innerstadt geführt wird, sondern via Wettsteinbrücke ins Kleinbasel. Und das, mit Verlaub, ist insofern eine Frechheit, als dass sich der Grosse Rat bei mehreren Gelegenheiten klar und deutlich dagegen ausgesprochen hat. Aber das wird vom Baudepartement konsequent ignoriert.