[BS: Grosser Rat]: ÖV-Programm 2022–2025

  • Spannend wäre zu erfahren, wie die BVB auf den Bericht der UVEK reagiert. Ich nehme ja an, dass sowohl Fahrplan als auch Fahrdienste gemäss dem Entwurf 2022-2025 bereits erstellt wurden. Der Angebotsausbau hätte auch einen gewissen personellen Mehrbedarf zur Folge, der selbstverständlich frühzeitig rekrutiert werden muss. Für die Erbringung der bestellten Leistungen werden die BVB auch entsprechend über den Leistungsauftrag entschädigt. Bleibt nun die BVB auch auf diese Kosten sitzen?

  • Aus dem Bericht geht nicht hervor, ob als Kompromiss eine Taktverdichtung im 10-Minuten-Takt, bzw. die Reduktion der Frühkurse ebenfalls auf einen 10 Minuten-Takt, geprüft wurde. Die Aussage, dass nur auf den wichtigsten Linien die Taktverdichtung auf 7 1/2-Minuten erfolgen soll, löst neue Diskussionen aus: Wer bestimmt nach welchen Kriterien, wann eine Linie als wichtig gilt?

    So verständlich die Begründung erscheinen mag, setzt ein Abbau (und hier denke ich an die Morgenstunden) immer ein falsches Zeichen.

    Bin mit dir einverstanden. Verstehe auch nicht, wieso man anscheinend keinen 10-min Takt in Erwägung zieht. 7.5 zu 15 und umgekehrt ist ein massiver Schritt und am Morgen sicher teilweise deutlich mühsamer für einige Betroffene. Und mich nimmt auch wunder, welche Linien da als wichtig gelten...

    Zusätzlich frage ich mich ein wenig, was die Fahrgastzahlabnahme durch Covid mit dem Angebotsausbau als Grundsatz zu tun hat. Bzw. mir ist aus dem Bericht heraus nicht ganz klar, wie gross der Schritt zur Angebotsverbesserung in Zukunft neu ist. Wenn niederschwellig, dann finde ich es vertretbar, zuzuwarten. Wenns dann wieder Jahre dauert, dann halte ich es für einen falschen Entscheid.

  • Wechsel zwischen 15- und 7.5-Minuten-Takt ist wohl umlaufmässig einfacher als zwischen 10 und 7.5-Minuten-Takt. Jeder zweite Kurs fährt einfach später aus.

    Dass es wohl kurz nach 20 Uhr mehr Fahrgäste gibt als kurz nach 5 Uhr kann ich nachvollziehen. Mit einem 15-Minuten-Takt zwischen 5 und 6 Uhr können wohl viele leben. Bis 6:30 Uhr finde ich aber zu lang.

    Allerdings kommt es auch drauf an, was "bis/ab 6:30 Uhr" genau meint: Wenn es an jedem Punkt auf dem Netz allerspätestens um 6:30 Uhr einen 7.5-Minuten-Takt geben muss, wird es ja auf fast überall schon früher einen 7.5-Minuten-Takt geben.

    Die Aussage im Bericht "Einzelne Linien verkehren heute bereits ab 5 Uhr im 7.5’-Takt" kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Wenn ich einige zufällige heutige Haltestellenfahrpläne ansehe, gibt es oft erst ab 6:00 Uhr einen 7.5-Minuten-Takt, gelegentlich ab 5:45 Uhr. Von dem her sollte dieser (denoch unerfreuliche Abbau) kleiner sein als er so erscheint.

  • Noch als Ergänzung bezüglich den "Büetzern": Bau und Handwerk haben ja eher frühe Arbeitszeiten. Aber etwa Läden ausserhalb des Food-Bereichs oder Warenhäuser öffnen oft erst um 9:00 Uhr, dafür haben sie bis 20:00 Uhr offen.

    Oder manche Büroarbeiter mit flexiblen Arbeitszeiten haben einen relativ festen Arbeitsbeginn während der Feierabend je nach kurzfristig anfallendem und nicht verschiebbarem Volumen stark schwanken kann.

    Die profitieren gesamthaft und durchschnittlich eher von dieser Änderung. (Ohne Abbau am Morgen wäre es natürlich noch besser.)

    Von dem her finde ich es etwas sehr gesucht, dass diese Änderung eine grundsätzliche Verachtung der Büetzern durch "die Linken" seien (die in Basel wie erwähnt gar nicht die Mehrheit haben).

  • Ein Abbau in den frühen Morgenstunden betrifft meist Leute, die Schicht arbeiten, eine körperlich anstrengende Büez haben und/oder wenig verdienen. Finde das eher unsozial. Und das im linken Basel? Offenbar haben die Bürokraten und (linken) Politiker keine Bodenhaftung mehr.

    Das TFB ist der falsche Ort um Polemik gegen den politischen Gegner zu verbreiten. Zumal es mit Garantie nicht so einfach (links gut/rechts schlecht oder umgekehrt) ist...

  • so schlimm war das doch auch nicht.

    es ist ja nur eine Vermutung und kei e Beleidigung 🤷‍♂️

  • «Teures und unflexibles Altmetall»: LDP fordert Ausbaustopp beim Tramnetz

    Während die (städtische) BaZ ihre Berichterstattung nur Abo+-Lesern zur Verfügung stellt, springt die (ländliche) bz in die Bresche. Hier gehts zum Artikel, mit erstaunlichen Aussagen, die an die seinerzeitige Diskussion der 1960er-Jahre zurückerinnert!

    Quelle: bzonline.ch

    Von der SVP würde mich eine solch unqualifizierte Aussage nicht überraschen. Aber dass die LDP (zumindest Nicole Strahm) mittlerweile eine gleich unfundierte und undifferenzierte Meinung besitzt, überrascht (und enttäuscht) mich.

  • Kapazitätsmässig nicht machbar. Punkt.

    Und vielleicht sollten die LDP-Mitglieder mal einen Blick über die Stadtgrenzen hinaus werfen: Überall in Europa werden Tramnetze erfolgreich ausgebaut oder wieder aufgebaut, nachdem man sie in der Autoeuphorie im letzten Jahrhundert eingestellt hatte.

  • «Teures und unflexibles Altmetall»: LDP fordert Ausbaustopp beim Tramnetz

    Während die (städtische) BaZ ihre Berichterstattung nur Abo+-Lesern zur Verfügung stellt, springt die (ländliche) bz in die Bresche. Hier gehts zum Artikel, mit erstaunlichen Aussagen, die an die seinerzeitige Diskussion der 1960er-Jahre zurückerinnert!

    Quelle: bzonline.ch

    Ich habe das heute Morgen gelesen und dachte mir sogleich, dass solch eine Aussage nur jemand machen kann, wer praktisch nie den ÖV nutzt und sich auch sonst nicht damit auseinandersetzt.

  • Die Stimmbürger scheinen diesen Kurs aber leider zu unterstützen, seit Jahren wird schliesslich jeder konkrete Tramausbau (auf schweizerischem Boden) immer abgelehnt. Einzige Ausnahme war vor Jahren die Peter Merian-Strecke.

  • Die Stimmbürger scheinen diesen Kurs aber leider zu unterstützen, seit Jahren wird schliesslich jeder konkrete Tramausbau (auf schweizerischem Boden) immer abgelehnt. Einzige Ausnahme war vor Jahren die Peter Merian-Strecke.

    Wir werden es ja in Basel schon sehr bald sehen, wenn es an die Umsetzung diverser Projekte geht. Bin sehr gespannt und hoffe, dass die Städter ein wenig weitsichtiger abstimmen als die Ländler

  • Hoffentlich. Aber Erlenmatt-Tram z.B. wurde in der Stadt auch abgelehnt. Und ich meine in den 90er-Jahren wurde Claragraben auch schon mal abgelehnt (weiss aber nicht mehr ob im Parlament oder bei einer Abstimmung).

    Und ich stelle mir schon die Abstimmungsplakate beim Petersgraben vor: "Ideologisches unnötiges extremes Luxus-Tram-Monster killt Messe und idyllische Strasse und stört Spitalpatienten!!!" oder so ähnlich ...

    Aber pessimistisch sein nützt ja auch nichts.