[BL] 9. Genereller Leistungsauftrag im Bereich des öffentlichen Verkehrs für die Jahre 2022 – 2025

  • Im Generellen Leistungsauftrag (GLA) werden Streckennetz, Linienführung, Tarifpolitik sowie die Grundsätze des Betriebsangebotes und des Finanzprogramms für den öffentlichen Verkehr (ÖV) festgelegt und die erforderlichen Ausgaben werden gemäss Finanzhaushaltsgesetz bewilligt. Der GLA ist alle vier Jahre zu erneuern. Der aktuelle, 8. GLA läuft Ende 2021 aus. Für die Jahre 2022 bis 2025 muss ein neuer GLA erarbeitet werden.


    Kurzzusammenfassung der wesentlichen Ändeurngen:

    Optimierung Raum Pratteln

    Hinblickend auf die künftige Siedlungsentwicklung im Gebiet Salina Raurica wurde ein neues Angebotskonzept erarbeitet. Als Tramvorlaufbetrieb wird die Linie 83 in den Hauptverkehrszeiten (HVZ) zum 15’-Takt verdichtet und auf den Abschnitt Rankacker–Kaiserau-gst verkürzt. Die Anschlüsse auf die S-Bahn werden verbessert. Giebenach, Arisdorf und Hersberg werden von der neuen Linie 74 halbstündlich bedient. Die Anschlüsse dieser neuen Linie sind auf die S1 in Kaiseraugst ausgerichtet. Dadurch verkürzt sich die Reise-zeit Arisdorf–Basel um rund 10 Minuten.

    Weiterentwicklung mittleres Ergolztal

    Mit dem 15’-Takt Basel–Liestal auf der S-Bahn ab Dezember 2025 werden die Bahnhöfe Liestal und Frenkendorf-Füllinsdorf als Umsteigeknoten gestärkt. Das Busangebot im Gebiet Frenkendorf/Füllinsdorf/Lausen/Liestal wird in diesem Zuge angepasst. Bereits ab Dezember 2022 wird die Linie 76 Lausen Furlen–Liestal via Munzach nach Frenkendorf Bahnhof verlängert und in den HVZ zum 15’-Takt verdichtet. Die Linie 78 wird neu via das Fraumattquartier geführt. Lausen, Furlen und Liestal, Fraumatt werden während den HVZ neu im 15’-Takt bedient. Frenkendorf erhält eine umsteigefreie Verbindung ins Gebiet Nieder-schönthal.

    Weiterentwicklung Birsstadt Nord

    Die Entwicklungsschwerpunkte Hagnau und Polyfeld in Muttenz sowie Dreispitz in Mün-chenstein werden mit einem neuen Buskonzept besser erschlossen. Verbindungen, die ein hohes Nachfragepotenzial aufweisen, werden gestärkt, jene mit geringen Potenzialen reduziert oder aufgehoben, sodass das Angebot mit nur geringen Mehrkosten spürbar verbessert werden kann. Eine neue tangentiale Buslinie verbindet den Badischen Bahnhof mit Muttenz. Die Linie 47 Muttenz–Dreispitz–Bottmingen wird gestärkt und in den HVZ zum 7.5’-Takt verdichtet. Das Dreispitzareal wird über den Korridor Reinacherstrasse neu mit der Buslinie 37 erschlossen, das bis ins Versorgungszentrum Gartenstadt statt nach Bottmingen geführt wird. In den HVZ verkehrt die Linie 37 im 30’-Takt weiter via das Entwicklungsgebiet Arlesheim Schoren bis Dornach. Die bisher sehr schwach nachgefragte Linie 63 Dornach–Muttenz wird aufgehoben.

    Weiterentwicklung Bachgraben–St. Johann

    Im Gebiet Bachgraben werden ab Ende 2021 grössere Bauvorhaben abgeschlossen sein und neue Arbeitsplätze angesiedelt werden. Das Angebot der Linie 64 soll deshalb weiter-entwickelt werden, indem die Linie in den HVZ bis Bahnhof St. Johann verlängert wird. Dort bestehen Anschlüsse auf die Tramlinien 1 und 21 sowie die Züge nach Mulhouse und Basel SBB.

    Anpassung Nachtnetz an Tagesstrukturen

    Das Nachtnetz in den Nächten Fr/Sa und Sa/So entspricht nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Zudem sind einzelne Linien an der Kapazitätsgrenze, andere hingegen weisen sehr geringe Fahrgastzahlen auf. Das Konzept wurde deshalb überarbeitet. Neu wird das Nachtnetz den Tagesstrukturen angepasst und verschwindet als separates Netz. Der 60’-Takt wird vorerst beibehalten.

    Bezüglich neues Rollmaterial steht:

    Waldenburgerbahn

    Die Waldenburgerbahn wird umfassend erneuert. In diesem Zusammenhang werden zehn Fahrzeuge des Typs «Tramlink» beschafft.

    − Tramlinien E11 und 17

    Die vor rund 40 Jahren in Verkehr gesetzten Schindler-Trams haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und müssen ersetzt werden. Es sollen neue 25 Tramfahrzeuge beschafft werden.

    Erneuerbare Antriebsformen im Busbereich

    Im Busbereich werden die Fahrzeuge laufend erneuert. Dabei soll die Busflotte sukzessive mit erneuerbaren Antriebsformen ausgestattet werden. Hierzu soll rund die Hälfte der neu beschafften Fahrzeuge (ca. acht Fahrzeuge pro Jahr) mit erneuerbaren Antriebsformen ausgestattet werden.

    Wer die gesamte Landratsvorlage lesen möchte, findet diese unter den aktuellen Vernehmlassungen des Kantons BL.

    Quelle: bl.ch

  • 4106 10. Juni 2020 um 11:31

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Spannend ist der unterschiedliche Umgang mit der Thematik "Umstellung alternative Antriebstechnik" im Vergleich zum Kanton BS:

    Zitat aus LRV (Seite 13):

    Die Umstellungsstrategie des Kantons sieht dazu folgende Etappenziele vor:− bis 2030: Umstellung von mindestens 50 % aller jährlichen Fahrzeugkilometer

    − bis 2040: Umstellung von 100 % aller jährlichen Fahrzeugkilometer bzw. ab spätestens 2030 nur noch Beschaffung alternativer AntriebeZur Zielerreichung sind im Horizont des 9. GLA bis 2025 rund 30 % der jährlichen Fahrzeugki-lometer auf Busse mit alternativen Antrieben umzustellen.

  • gespannt wie diese Buslinie dann geführt wird.

    Via Birs oder via Autobahn.


    Mit dem Bus an den Bahnhof St. Johann. Da bin ich auch gespannt.

    Wielange soll den der Test auf dem 37er mit dem E-Bus dauern?

    Gut, kann ja dann rein auf den 47er verlagert werden.

  • Ich finde es fast ein wenig kurios, dass so viel von Seite BLT, aber nichts von BVB kommt.

    Vielleicht nochmals zur Erklärung und Richtigstellung: Es ist weder die BVB noch die BLT, die das Fahrplanangebot bestimmen, sondern die Besteller!: ergo in casu : Kantone BS und BL. Und hinzukommt, dass sich die beiden Kantone aufeinander absprechen, um eben auch gemischte kantonsübergreifende Angebote anbieten zu können. Öffentlicher Nahverkehr hört nicht an der Kantonsgrenze auf.

    Und hier den Stadt- und den Landkanton miteinander vergleichen zu wollen ist schon Äpfel mit Birnen verglichen. Im Kanton BL werden die Gemeinden vorgängig schon in die Planung einbezogen (Workshops ... welch "graus", aus persönlicher Erfahrung!!!) und können somit auch ein stückweit mitgestalten. Die ländlichere Siedlung ausserhalb des Speckgürtels lässt nur eine Erschliessung mittels Bus zu, die dann aber auch flexibler und ohne grosse Innvestitionsfolgen angepasst werden kann.

    BS verfolge ich nicht so eng, und kenne deshalb die diversen Planungsphasen der Fahrplanangebote nicht.

  • Und hier noch ein Beispiel der gemeimsamen Planung BS/BL (und mit dem Hinweis auf die Urheber von solchen Planungen!):

    7.1.9. Attraktivitätssteigerung Spätangebot Basel

    Heute wird der ÖV unter der Woche ab 20.00 Uhr auf einen 15’-Takt ausgedünnt, am Wochenende bereits ab 19.00 Uhr. Dies entspricht nicht mehr den Bedürfnissen. Das Spätangebot soll deshalb verdichtet werden. Im Fokus steht ein späterer Taktwechsel vom 7.5’-Takt auf den 15’-Takt. Neben einer höheren Angebotsqualität bringt dies auch den Vorteil, dass der Fahrgast spon-tan an die Haltestelle gehen kann und sich nicht vorab über seine Fahrt informieren resp. diese planen muss.

    In einem ersten Schritt sollen versuchsweise die wichtigsten Tram- und Buslinien auch nach 20.00 Uhr zum 7.5’-Takt verdichtet werden. Eine Ausdünnung zum 15-Minuten-Takt ist erst zwischen 21.00 und 22.00 Uhr vorgesehen. In einem zweiten Schritt ist – in Abhängigkeit vom Erfolg des Versuchs – eine Ausdehnung der Taktverdichtung auf alle Hauptlinien vorgesehen. Ein detailliertes Konzept für das Spätverkehrsangebot wird in den kommenden Monaten unter Federführung des Kantons Basel-Stadt und Einbezog von BVB und BLT ausgearbeitet werden. Neben Fragestellun-gen zum Angebot und Betrieb wird ein Hauptaugenmerk auf der Wirtschaftlichkeit liegen. Da das konkrete Konzept noch nicht vorliegt und zurzeit auch offen ist, wann es genau eingeführt werden soll, sind für das Spätangebot aktuell keine zusätzlichen Kosten vorgesehen. Falls sich im Zeit-raum des 9. GLA aus dem Spätangebot zusätzlicher Finanzbedarf auf Seite des Kantons BL erge-ben würde, würde dem Landrat ein Nachtrag unterbreitet.

  • Ich meinte das ein wenig anders:

    Die BVB sind an keiner Linienführung auf Stadtgebiet als "Mitbetreiber" mit Rollmaterial beteiligt. (kein Mischbetrieb)

    Ist eher ein optischer, als politischer Gedanke dabei, dass immer mehr gelbfarbige Fahrzeuge das Stadtbild prägen.

  • Ich hab doch Personal, dass mir das raussucht.

    Spass aufs Velo.

    Habe hier neben der Arbeit schlicht den Link übersehen.

    Danke

  • Naja ... auf die "Optik" kann nicht auch noch Rücksicht genommen werden ... ein gemischter Linien-Betrieb dürfte operationell betrachtet schwieriger zu managen sein!

    wobei ich das noch recht interssant fände, sowohl bei Bus wie auch Tram. Gut beim Tram dürfte es auf BLT Strecken eher schwerer sein als beim Bus.

    Finde es schon cool, dass man den 14er Bus gemischt betreibt.

  • Naja ... auf die "Optik" kann nicht auch noch Rücksicht genommen werden ... ein gemischter Linien-Betrieb dürfte operationell betrachtet schwieriger zu managen sein!

    L 38?

    Dem "Normalo-Bürger" ist es doch sch.. egal wer wie was bezahlt, er sieht optisch mehr gelb und das liebe Grün in der Minderheit. ,

    Ich denke, wir beenden den Disput.

  • Ich denke, wir beenden den Disput.

    Ich sehe dies nicht als Disput, sondern als durchaus überlegenswerte Planspielereien.

    Bei der Linie 38 dürfte der Kilometerausgleich der jeweils im anderen Land erbrachten Leistungen eine Rolle spielen.

    Dies wird auch zwischen BS und BL angestrebt, ist aber betrieblich nicht möglich. Ausser man würde in der Tat einen gemischten Betrieb umsetzen, der in meinen Augen nicht einfacher zu händeln würdn (personell und fahrzeugtechnisch). Aber das sind in der Tat Gedankenspiele von "Laien".

  • Spannend die neuen Ideen unserer Behörden im Vierjahres-Plan 2022-2025. Folgende Fragen fallen mir spontan ein:

    -Wieso präsentieren BS und BL die Pläne nicht gemeinsam der Öffentlichkeit?

    -Will man den 36er nicht direkt via Dornacherstrasse an den Dreispitz führen, also Leimgrubenweg auslassen für Zeitgewinn?

    -Wer fährt die Linie 46? BVB oder BLT?

    -Will man den 37er in der HVZ Verlängerung nicht gleich via Heiligholz-Reinacherhof ins Arlesheimer Industriegebiet führen, statt in Münchenstein eine zeitraubende Stadtrundfahrt zu machen?

    -Wo oder wie bedient der 64er die Haltestelle Im Wasenboden?

    -Wo bedient der 46er die Haltestelle St. Jakob?