BVB Tram Neue Beschaffung Trams ab 2023

  • Wenn man statt dieser einen Wendeschlaufe 46 bestehende, knapp 15 bzw. 7 Jahre alten Tangos und 25 neue Tinas zu Zweirichtungsfahrzeuge umbauen müsste, wäre das sicher eine enorme Einsparung. Falls es überhaut möglich ist wäre da ein zusätzlicher Führerstand, acht zusätzliche Türen und ein weitere Stromabnehmer, weil in diesen bekanntlich die Antenne für die Steuerung eingebaut ist nötig.

    Da könnte man wohl einige neue Wendeschleifen bauen, zumal ja eine Station mit Gleiswechsel, also mindestens 2 Weichen und entsprechender Signalanlage auch nicht ganz gratis ist. Ich würde doch mal anregen das ganze etwas sogfältiger zu überdenken.

    Zudem wundere ich mich ja auch über das Begehren, grad mitten in Bottmingen Dorf eine neue Schlaufe zu bekommen. Wäre wohl ein paar hundert Meter daneben zum halben Preis zu bekommen.

  • Die Abgrenzung zwischen Tram und Bahn ist halt immer schwierig.

    Wenn die Limmattalbahn nicht gilt, könnte man ja auch die BLT-Strecken um Basel als nicht zum regulärem Tramnetz zugehörig bezeichnen.

    Andererseits hätte man auch die Forchbahn in Zürich oder das Worbbähnli in Bern schon immer als Teil des Tramnetzes bezeichnen können. Und nun ist ja um Zürich ja auch die Dietikon-Bremgarten-Wohlen-Bahn mit dem Tramnetz verbunden.

    Bezüglich der Frage wegen Ein- oder Zweirichtungsbetrieb fände ich ja den Berner Weg nicht so schlecht: Grundsätzlich Einrichtungsbetrieb anstreben, aber vielleicht auch so ca. 30% Zweirichtungsfahrzeuge für flexiblere Umleitungen bei Bauarbeiten oder geplanten Unterbrüchen oder bei etapierten Streckenverlängerungen zu haben.

  • Und warum sollte jemand das wollen? Hier gibt es, im Gegensatz zu Bern und Genf an jeder Endhaltestelle Kehrschlaufen. Und es wird wohl kaum jemand auf die Idee kommen Kehrschlaufen abzubauen damit man mit Zweirichtungsfahrzeugen fahren kann...

    Die exisitierenden Wendeschlaufen abzuzbauen halte ich auch für keine gute Idee. Aber ich sehe nicht, weshalb das nötig sein sollte. Ob man längerfristig bei Streckenverlängerungen auch noch überall solche bauen soll, ist dann eine andere Frage. Zweirichtungsfahrzeuge haben jedenfalls den entscheidenen den Vorteil, dass sie auch OHNE Kehrschlaufen wenden können, was den Betrieb v.a. im Störungsfall flexibler macht. Die dazu nötigen Gleiswechsel sind vergleichsweise einfach einzubauen.

  • Zudem wundere ich mich ja auch über das Begehren, grad mitten in Bottmingen Dorf eine neue Schlaufe zu bekommen. Wäre wohl ein paar hundert Meter daneben zum halben Preis zu bekommen.

    Genau das wäre ja eine Situation, die mit Zweirichtungsbetrieb (der dafür andere Nachteile hat) viel einfacher wäre: Man müsste einen Gleiswechsel einbauen, fertig. Optimalerweise noch ein Wendegleis im Bereich zwischen Bottmingen und Stallen.

  • Soll ja auch nur ein Beispiel sein. Einfacher als eine Schlaufe im Zentrum wäre es aber wohl denoch. Und selbst drei Gleise und "Kanten" am Halt Bottmingen selbst wären auch einfacher als eine Schlaufe.

    (Ja, ich weiss OT, aber halt doch interessant, kann ja ggf. ausgelagert werden)

  • Heute war in "20 Minuten" unter dem Titel "Vertrauensbruch": Tramdeal vor Aus, zu lesen, dass die Verkehrskommission den Verzicht auf die Option von 23 Flexitys empfiehlt. Der Grund: Alstom als Nachfolger von Bombardier hat den Preis um 34 Mio erhöht. Es wird somit wohl eine neue Ausschreibung geben.

  • Aber sollte man das Netz längerfristig auf Zweirichtungstrams ausrichten wollen - wie das Bern und Genf machen - ist diese Fahrzeugbeschaffung ein guter Zeitpunkt, damit anzufangen.

    Bern richtet sein Netz nicht auf Zweirichtungstrams aus. Die Zweirichtungstrams werden nur für die Worber Linie und aus Flexibilitätsgründen beschafft. Die angedachten Linienverlängerungen in Ostermundigen und Wabern werdern mit Wendeschlaufe geplant.

    Ich plädierte da für Zweirichtungsfahrzeuge, weil eine Kehrschleife doch ansehlich viel Platz benötigt.

    Mit Zweirichtingsfahrzeugen könnten Gleiswechsel installiert werden, die weder zusätzlichen Platz benötigen noch teuren Gleisbau verursachen.

    Sie könnte bei Betriebsstörungen zu Einkürzungen ebenfalls nützlich sein.

    Dafür hast Du dann jeweils zwei Flotten, weil nur ein kleiner Teil der Flotte für den Zweirichtungsbetrieb ausgelegt wäre, der Rest bräuchte dann weiterhin Wendeschlaufen. Stelle ich mir in der Disposition ziemlich schwierig händelbar vor.

  • In Dresden scheint das kein Problem zu sein. Die haben auch eine Teilflotte für den Zweirichtungsbetrieb für den Fall von Streckensperrungen durch Bauarbeiten beschafft. In den übrigen Zeiten schwimmen die Fahrzeuge in den Plänen ihrer Einrichtungsschwestern mit.

    Bei der neuesten Bauserie wird auch wieder ein Teil als Zweirichtungsfahrzeuge erstellt.

    Gruss

    Christian

  • Dafür hast Du dann jeweils zwei Flotten, weil nur ein kleiner Teil der Flotte für den Zweirichtungsbetrieb ausgelegt wäre, der Rest bräuchte dann weiterhin Wendeschlaufen. Stelle ich mir in der Disposition ziemlich schwierig händelbar vor.

    Dieses Problem gibt es ja auch heute schon mit Fahrzeugen mit oder ohne Bewilligung für ausländische Strecken oder Überland-Aussenäste oder Tunnels mit eng anliegender Wand usw. Eine weitere Unterscheidung mehr würde da die Suppe auch nicht mehr viel heisser machen.

    Insbesondere, wenn wie in Bern die Strecken im Normalfall grundsätzlich alle einrichtungsfähig sind und die Unterscheidung nur bei Spezialsituationen oder vielleicht bei zur Not verzichtbaren Stosszeiten-Verstärkern oder für ein Jahr bei etapierten Verlängerungen (mit Schlaufe erst am endgültigen Endhalt) relevant wäre.

    Weiterer Vorteil bei Zweirichtungsfahrzeugen, selbst auf grundsätzlichen Einrichtungslinien: z.B. am Bahnhof an den Kanten D oder J könnten die Türen auf beiden Seiten geöffnet werden, was einen schnelleren Fahrgastwechsel ermöglichen würde.

    (Nachteile sind natürlich weniger Sitzplätze und doppelt so viele Türen.)

  • (Nachteile sind natürlich weniger Sitzplätze und doppelt so viele Türen.)

    Und von den verbliebenen Sitzplätzen nochmal deutlich weniger in Fahrtrichtung.

    Bei fast allen französischen Trambetrieben haben die Fahrzeuge gerade mal zwei Fensterplätze bei denen man sowohl in Fahrtrichtung als auch ohne Fensterrahmen davor sitzen kann. Mancherorts gibt es sogar gar keine derartigen Plätze.

    Da sind mir "unsere" 1-Richtungs-Wagen trotz gewisser betrieblicher Einschränkungen wesentlich lieber. (persönlich hege ich weiterhin die Hoffnung, dass wir nun auch bald grüne Stadler-Drämmli durch Basel fahren sehen)

  • Einfacher als eine Schlaufe im Zentrum wäre es aber wohl denoch. Und selbst drei Gleise und "Kanten" am Halt Bottmingen selbst wären auch einfacher als eine Schlaufe.

    Ich verstehe nicht ganz, was an dieser Schlaufe so schwierig sein soll. Ich sehe sie als eine grosse Chance, da sie einen Anstoss zur Aufwertung des Zentrums von Bottmingen gibt. Eine Möglichkeit, die sich ohne Schlaufe an dieser Stelle wahrscheinlich nicht auftun würde.

    Aber das ist generell ein bisschen ein (Schweizer) Problem: Dass man Tramanlagen wie z. B. Schlaufen oder Haltestellen meistens als störende oder bestenfalls notwendige Verkehrsinfrastruktur wahrnimmt und nur selten als Gestaltungs- und Aufwertungsmöglichkeit begreift.

  • Ich verstehe es ja auch nicht. Aber im politischen Prozess wie bei 14er nach Augst, Margarethenstich oder Erlenmatt-Tram ist es leider belanglos, ob man es selbst versteht.

    Und hier hätten Zweirichtungstrams auch einen Vorteil: Bei einem Ausbau um wenige 100 Meter, was ohne zwingenden Schlaufenbedarf eher möglich wäre, wäre die Opposition wohl geringer, so dass man die Salamitaktik anwenden könnte. Allerdings würde das aber auch bei Streckenverkürzungen gelten.

  • BVB-Direktor Bruno Stehrenberger äussert sich heute sehr frustriert über die Verhandlungen mit Alstom und gibt auch einen groben Fahrplan für die wohl ununmgängliche Neuausschreibung vor. Darüber muss zunächst der Grosse Rat an seiner März-Sitzung noch beraten.

    "Seit Anfang Jahr bereiten die BVB nun eine Neuausschreibung vor. Ein Vergabeentscheid ist im April 2024 zu erwarten. Die Auslieferung der neuen Trams dann rund vier Jahre später."

    Quelle: bazonline.ch (nur Abo+)

  • Nach Flexity-Flop: BVB schliesst gemeinsame Beschaffung mit BLT aus

    Nachdem der Deal mit einer zweiten Tranche Flexity-Trams wohl geplatzt ist, denken die BVB über Alternativen nach. Eine gemeinsame Beschaffung mit der BLT sei keine Option, sagt die BVB-Führung – denn die BLT habe ihre Beschaffung schon abgeschlossen.

    Hier gehts weiter zum Artikel: https://www.bzbasel.ch/basel/basel-st…-aus-ld.2412621

    Quelle: bzbasel.ch