Basel testet Bodenaschenbecher

  • Zigarettenstummel auf den Boden werfen in Basel neu erwünscht

    Die Basler Stadtreinigung testet an einer Tramhaltestelle Boden-Aschenbecher. Dank diesen soll es sauberer werden.

    Es ist vielleicht einer der beliebtesten Orte, um sich eine Zigarette anzuzünden: beim Warten an der Tram- oder Bushaltestelle. Wenn dann das Tram endlich kommt, fliegt die Zigarette respektive der Stummel dann meist auf den Boden. Die Basler Stadtreinigung beklagt denn auch, es gebe an solchen Haltestellen in der Stadt besonders viele Zigarettenstummel.

    Um das Problem anzugehen, testet die Stadtreinigung jetzt zum ersten Mal Aschenbecher, die in den Boden eingelassen sind. Diese Boden-Aschenbecher sollen Raucherinnen und Raucher animieren, ihre Stummel weiterhin auf den Boden zu werfen, neu aber ganz gezielt in diesen Boden-Aschenbecher. Getestet werden diese auf einer Traminsel an der Münchensteinerstrasse.

    Der Boden-Aschenbecher ist genau genommen nichts anderes als ein vergitterter Abfallkübel, der im Boden eingelassen ist. Deshalb können dort auch Kaugummis entsorgt werden. Der Stahlbehälter im Boden bietet Platz für etwa 1'000 Zigarettenstummel, dann muss er wieder geleert werden. Vorerst handelt es sich dabei um einen Pilotversuch, der in ein paar Monaten ausgewertet werden soll.

    Quelle: srf.ch

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    Pilotversuch an Tramhaltestelle mit Aschenbechern

  • Zwei Bemerkungen hierzu:

    • Auf den ersten Blick: "Tolle Sache!" Aber bei näherer Betrachtung eigentlich eine Kapitulation gegenüber der Gesellschaft. Da die normalerweise in den Abfalleimern integrierten Aschenbecher offensichtlich zu wenig genutzt werden, versucht man die rauchenden Fahrgäste, ihren Dreck auf diese Weise "hinterher zu wischen". Was kommt als Nächstes? :/
    • Gemäss Radiobericht wurde die Tramhaltestelle Münchensteinerstrasse, Richtung Dreispitz, für den Pilotversuch ausgewählt. Ob es sich hier um eine repräsentativ gut frequentierte Haltestelle handelt, um erfahrungen zu sammeln, darf man zumindest in Frage stellen.

    Gemäss der Homepage des Produzenten, kostet eine solche "Bodenkachel" rund € 280. Hinzu kommen die Vollkosten für den Einbau, welche sich geschätzt auf CHF 500.00 belaufen dürften.

    Aber bleiben wir positiv gestimmt: Das Tiefbauamt (bzw. deren Mitarbeiter) ist innovativ und lässt nicht einfach die Schultern hängen. Alternativ wären Massnahmen wie in Singapur, ..., aber so etwas möchten wir wohl nicht wirklich, oder vielleicht doch? (Hintergrundinfo: Das Wegwerfen von Stummeln wird dort laut Strafgesetzbuch eigentlich «nur» mit einer Busse von 2000 Dollar geahndet. Wer zweimal erwischt wird, muss aber bereits mit 4000 Dollar rechnen; bei dreimaligem Vergehen stehen 10 000 Dollar an!)

  • Bei denjenigen Personen, welche die Haltestellen regelmässig verschmutzen, könnte alle 2 Meter ein 50cm grosser Aschenbecher stehen, Sie würden sie nicht benutzen.

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  • So viel ich zu wissen glaube sind die Zigarettenkippen nicht so sehr für die Stadtreinigung selbst ein Problem, wohl aber für die Kläranlage.

    Bei manchen Rauchern ist es wohl ein Problem, dass sie meinen Zigarettenfilter seien doch bloss etwas Karton oder Cellulose oder so, was doch problemlos abbaubar sei (das würde das Fortwerfen natürlich auch nicht legitimieren, aber manche denken deswegen vielleicht fälschlicherweise "so schlimm ist das doch nicht"). Vielleicht wäre hier etwas Aufklärung sinnvoll, dass das nicht so ist. Klar, bei denen die auch Plastik auf die Strasse werfen würde das nichts nützen, aber es gibt sicher einen relativ grossen Anteil, der die Kippen nicht wegwerfen würde, wenn er wüsste wie schlecht abbaubar sie sind.